Spätfolgen bei Handaufzucht?

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behb

Guest
Cora, die die Freund/in von caro werden soll, ist, wie ich heute erfahren habe, vermutlich im Brutkasten ausgebrütet worden und dann mit Ihren Geschwisterchen per Hand aufgezogen. Hatte sozusagen nie Elternkontakt :k (war aber dafür schweineteuer)

Wer hat Erfahrung mit solchen Grauen?
 
Spaetfolge ?

Eine Folge ist natuerlich, dass der Vogel superzahm ist.
In denem Fall allerdings ist der neue Vogel absolut auf Maenner bezogen. Das sagt ja auch der Verkaeufer. In diesem fall darf ein Mann alles mit dem Tier machen, Frauen muessen vorsichtiger sein. Da kann es schon mal sein, dass er irgendwann einfach zwickt.
 
Ich mache mir dahingehend sorgen, dass der Vogel in seiner ersten Prägephase das wichtigste gefehlt hat, nämlich die eltern. Ein mensch kann sowas ja nicht ersetzen, denn es geht doch nicht nur darum das der kleine winzling futter bekommt.

Ist zwar jetzt ein blödes Bsp. aber mit unseren Hasen die die Mutter nicht angenommen hat, und die wir dann mit der Hand aufgezogen haben hatten wir auch immer Probleme, außer natürlich, dass sie superzahm waren.
 
Moin moin!

Ich habe zwei handaufgezogene Graue, Alf und Charlie. Über die Art und Weise der Handaufzucht weiß ich leider nichts (ob ab Ei, wann von den Elterntieren weg, zusammen mit Geschwistern oder alleine etc.).
Charlie ist aboslut menschenfixiert, bisherige Verpaarungsversuche (vier Graue) scheiterten. Er kann sich zwar im Minischwarm gegen die anderen durchsetzen (ist sogar der "zweithöchste" mit Abstrichen), will aber keinen weiteren Kontakt. Sicherlich eine "Spätfolge" der Handaufzucht.
Alf dagegen hat sich bilsnag mit jedem Grauen vertragen und auch jetzt ist es so, das er mit beiden Weibchen zusammen ist, sie sich kraulen und füttern. Natürlich kann man daher nicht von einer echten Paarbeziehung sprechen - möglicherweise auch das eine Spätfolge einer Handaufzucht.

Ansonsten gibt es eine Reihe von Theorie, die mir zum Teil sehr plausibel erscheinen, die aber nicht als wissenschaftlich bewiesen gelten können:

Sicherlich gibt es eine Reihe von erlernten sozialen Verhaltensweisen, die ein Handaufzucht nicht oder nur eingeschränkt besitzt. Die Lernphase ist ja auch nicht mit dem Ausfliegen beendet - die Jungtiere bleiben ja noch weiterhin mit den Eltern und dann mit dem übrigen Schwarm zusammen und lernen dabei weiter.

Damit im Zusammenhang steht wohl auch, das bei handaufgezogenen Vögeln zu befürchten ist, dass, selbst wenn sie eine richtige enge Partnerbeziehung eingehen (können), schlechtere Eltern werden und oft das Gelege / die Jungen im Stich lassen.

Gerade bei Handaufzuchten, die nicht in einem dunkeln Kasten aufgezogen wurden, heißt es, das sie später Probleme mit Nisthöhlen haben, die ungerne aufsuchen und nicht da drinnen brüten wollen.

Interessanterweise scheint es so, das Handaufzuchten zunächst einen Entwicklungsvorsprung vor Naturbruten haben, sie werden oft auch früher geschlechtsreif.
Andererseits habe ich aber den Eindruck, das aufgrund des Fehlens vieler zu erlernenden sozialer Verhaltensweisen sie in mancher Beziehung auf der Stufe von Jungvögeln stehen bleiben.

Handaufzuchten sollen (mangels elterlichen Vorbild bzw. Vorbild anderer Artgensossen) ein geringeres Lautrepertoire haben (kann ich auch bestätigen, meine beiden Wildfänge verfügen über ein breiteres Repertoire) was möglicherweise auch zu Kommunkationssörungen mit Artgenossen führen kann.

Eine weitere Spätfolge kann eine erhöhte Krankheitsanfälligkeit sein: Vögel ziehen normalerweise keine Jungen auf, die krank sind, bei Handaufzuchten werden unterschiedslos auch schwächere Tiere "gerettet" und aufgezogen (mit einer der kommerziellen Gründe für die Handaufzucht ist ja eben, das weniger Junge sterben).
Das kann zur Folge haben, das immer schwächere Vögel und weitergehend, wenn sie zur Fortpflanzung kommen, schwächere Zuchtlinien entstehen.
Natürlich kann auch eine fehlerhafte Handaufzucht mit mangelhafter Ernährung zu krankheitsanfälligeren Tieren führen.

Rosemary Low führt in ihrem Buch "Papageien sind einfach anders" auch aus, das die meisten Verhaltensprobleme bei Handaufzuchten auftreten und das gerade bei Handaufzuchten die Besitzer unter der Aggression ihrer Tiere "leiden". Handaufzuchten fehlt die Distanz zu, der natürliche Respekt vor Menschen, sie betrachten den menschen als glelichgestellten Artgenossen und sind daher eher bereit, ihn auch anzugreifen - die Kehrseite ihrer Zahmheit. In bezug auf die Fächerpapageien wiederholt sie im neuesten Papageienmagazin diese für mich sehr plausible These: Elli bspw. ist ein handzahmer Wildfang: wenn ich sie auf den Finger nehmen muß / will, und sie will nicht, "beißt "sie ganz vorsichtig in den Finger, eigentlich nimmt sie den Finger nur in den Schnabel und schiebt ihn zur Seite.
Henry ist nur Futterzahm, sie weicht eher aus statt anzugreifen, wenn ich zu nahe kommen sollte.Ich müßte sie schon aboslut in die Enge treiben, so das keine Fluchtchance besteht, ehe sie angreifen und beissen würde.
Anders Alf und Charlie: die würden, wenn auch vielleicht nicht besonders stark, zubeissen, wenn ich sie zu sehr zu etwas dränge, was sie nicht wollen. Charlie grieft mich (inzwischen selten) auch an. weil er wohl in mir einen Rivalen sieht.
 
Hallo,

ich denke dass es sehr an der Art und Weise liegt, wie der Vogel mit der Hand aufgezogen wurde.

Ette, meine ich, wurde schon als Ei aus dem Nest genommen - obwohl die Züchterin das Gegenteil behauptet.

Sie hält eine Rotlichlampe für ihre Mutter und konnte mit dem Verhalten ihres Freundes Paule (Köpfchen hinhalten, füttern) nichts anfangen. Sie kann sich nicht alleine beschäftigen (Spielzeug rührt sie nicht an) und langweilt sich furchtbar.

Sie ist total auf Menschen fixiert und der Paule musste wegen ihres ablehnenden Verhaltens darunter leiden.

Außerdem nervt es echt, wenn du nicht mehr einen Schritt tun kannst, ohne das dir der Geier auf den Fersen ist.

Solche Vogel sind meist sehr schwer bis gar nicht verpaarbar und entwickeln durch ihre starke Fixierung auf den Menschen oft Zwänge (Rupfen, Schreien), da der Mensch (ist ja logo) nie soviel Zeit hat, wie der Vogel braucht.

Ich glaube die Hochschule in Hannover macht zu dem Thema gerade eine Langzeitstudie.

Ich will dir jetzt keine Angst machen, die ersten Fotos sahen ja schon sehr vielversprechend aus.

Ich möchte hier die Gelegenheit nutzten, allen, die sich eine Handaufzucht zulegen möchten, zu sagen,

PRÜFT DEN ZÜCHTER! UND WIE ER AUFZIEHT

Oft besteht der Sinn und Zweck einer Brutkastenaufzucht darin, das Elternpaar schnell wieder brütet, wenn ihnen die Eier weggenommen werden!

Die hohen Preise sind auf keinen Fall gerechtfertig, weil der Vogel in der Regel meist gestört ist.

Bee
 
Hallöchen!
In unserer 8 Köpfigen Graupapageien Gruppe befinden sich 5 Handaufzuchten ,da die Tiere meist aus zweiter Hand stammten kann ich auch nicht beurteilen wie sie oder ab wann sie per Hand aufgezogen wurden.
Jedoch im Vergleich zu den Naturbruten sind sie extrem Anhänglich und fanden langsamer oder schlechter in der Gruppe ihren Platz.
Sie ziehen es weiter vor auf uns (Mensch )zu sitzen und zu balzen (wenn sie die Möglichkeit dazu haben) als mit ihren Artgenossen!
Erst nach einem Jahr hat sich ein Pärchen aus einer Handaufzucht und einem Wildfang zusammengetan,die anderen sind mehr oder weniger miteinander Befreundet.
Eine Ausnahme bildet Bonnie der jetzt 5 Jahre Alt ist,eine Handaufzucht und trotzdem er sofort unter Artgenossen kam diese nicht akzeptierte,sich vor ihnen fürchtet und schreiende ,tobende Anfälle bekommt wenn sich ihm ein Artgenosse nähert,dieses Verhalten ist sicher ein Nebenprodukt der Handaufzucht,jedoch sollte Bonnie da schon ein spezielles Exemplar sein.
Im allgemeinen denke ich schon das Handaufzuchten öfter mal Probleme mit der Verständigung zu Naturbruten haben da sie die Laute und Verhaltensweisen erst erlernen müssen und speziell bei der Brut und Jungenaufzucht öfter abnormes Verhalten an den Tag legen können.
 
Hallo Bianca,



wie die anderen schon geschrieben haben, wird bei den verschiedenen Arten der Handaufzuchten vor allem das Sozialverhalten beeinträchtigt. Der Begriff Prägung stammt von Konrad Lorenz und bezog sich vor allem auf die Nachfolgeprägung von Nestflüchtern.
Diese Art von Prägung gibt es bei den Grauen wohl nicht.
Aber immer wenn es in der Natur eine lange Kindheitsphase gibt ist damit meistens auch eine mehr oder weniger große Lernleistung der Jungen verbunden. Wenn unsere Grauen keine arteignen Eltern bräuchten, wären sie sicher mit den Genen eines Kukuks ausgestattet.

Meine Grauen ziehen ihre Jungen schon seit vielen Jahren problemlos alleine auf
Zur Sozialisierung bleiben sie auch noch lange nach dem Selbständigwerden in der Voliere mit den Eltern und anderen Grauen. Erstaunlich für mich ist immer wieder die Beobachtung der starken Familienbindung der jungen Grauen. Auch wenn sich die jungen Grauen tagsüber anderen Grauen anschließen, so finden sie sich allabendlich wieder mit ihren Geschwistern und Eltern am Schlafplatz ein.

Das größte Problem von Handaufzuchten ist ihre starke Menschenbindung. Auf längere Zeit gesehen, können die meisten Menschen diese nicht aufrechterhalten. Darum ist es natürlich besser, wenn die jungen Grauen früh lernen, dass Menschen nur Artgenossen zweiter Ordnung sind.

Nach Deinen Beschreibungen scheint es ja zu funktionieren zwischen Deinen Grauen. Auch Naturbruten bieten keine Garantie für ein harmonisches Verhältnis unter Grauen. Außerdem hat doch jeder Graue, egal woher er kommt, seine Chance verdient.

Schöne Grüße Fritz
 
die Starke Menschenprägung merkt man Cora an. Vor allem dass der Züchter ein Mann war. Meinen Vater hat sie sofort akzeptiert. ihn pfeift sie an, wenn er zur Türe herein kommt, wenn sie Flugstunde hat wird er auch gleich angesteuert. wenn er zur Tür hinausgeht, pfeift sie ihm hinterher. Und macht einen ganz langen hals, vielleicht um zu hören, ob er nicht doch gleich wieder hereinkommt. zu uns Frauen kommt sie nur sehr bedächtig auf den Arm, auf die Hand garnicht. mein Vater hat da garkeine Schwierigkeiten.
Bei Caro ist das anders, sie wurde nach der dritten Woche per Hand gefüttert und das von einem ehepaar, meistens aber von der Frau. Somit ist die frage überflüssig, warum es caro mehr zu uns Weibern zieht.:D So kommt es auch nicht unbedingt zu eifersüchtelein, da beide auf jemand anderes "stehen" oder bessergesagt "abfliegen";) . Wie sich die beiden so annähern könnt Ihr unter "Caro und Cora" lesen
 
Hallo,
leider gibt es nicht nur bei den Jungvögeln Spätfolgen der Handaufzucht, sondern auch bei den Elterntieren denen die Eier bzw. Jungvögel weggenommen werden. Dieser Aspekt wird leider fast nie beleuchtet.
Wir kauften ein föllig ausgepowertes Pärchen von einem Züchter. Dem Weibchen fehlte die Hälfte des Oberschnabels. Sie waren in sehr schlechtem Zustand, da sie in einem düsteren Kellerraum als Legemaschinen missbraucht wurden. Da sie die Jungen nie aufziehen durften legte Coco ein Gelege nach dem anderen, und das über Jahre. Der Züchter meinte, Naturbruten könne man nicht verkaufen, und diese Praxis sei eben lukrativer.

Wie schmerzlich der Verlust der Jungen für das Brutpaar immer gewesen sein muss zeigte sich, als ihr erstes Junges bei uns starb da sie es nicht fütterten. Sie trauerten über eine Woche. Man hörte sie nicht mehr pfeifen und Coco hat auch fast nichts mehr gefressen.
So geht es sicher tausenden von Elternvögeln denen man die Jungen wegnimmt, und die in guter Hoffnung ein neues Gelege beginnen.

Den zweiten Jungvogel konnten wir retten, indem wir ihn alle paar Stunden aus dem Kasten nahmen und fütterten. Das sehe ich als eine gute Alternative zur Handaufzucht an. Das Junge ist heute zahm wie eine Handaufzucht und doch auch ganz Papagei. Für die Eltern war die erste Aufzucht eines Jungen nach Jahren ein echtes Erlebnis. Eine besondere Bindung besteht immer noch zwischen ihnen.
Auch heute müssen wir die Jungen immer noch zeitweise zufüttern. Auch dies ist eine Folge von Handaufzuchten.
 
Das ist eine traurige Geschichte und darüber sollten alle Züchter, die Handaufzuchten anbieten, nachdenken - was sie Ihren geierleins eigentlich antun. :( :( :(
 
Original geschrieben von behb
sollten alle Züchter, die Handaufzuchten anbieten, nachdenken - was sie Ihren geierleins eigentlich antun. :( :( :(
Ich denke dass die wenigsten Züchter, welche Handaufzuchten machen, obwohl es unnötig wäre, darüber nachdenken oder damit ein Problem haben - es geht nur ums Geld (Tier = Ware) - Angebot und Nachfrage regeln den Preis. :(

Begründete Handaufzuchten oder Zufütterungen (Eltern füttern nicht, rupfen, attackieren, etc.) sind was anderes.
 
Moin Rita!

Ja, Du hast Recht, an diesen vergessenen Aspekt der Handaufzucht zu erinnern.

Allerdings, Bianka, mag ich nicht nur den Züchetrn die Schuld geben, schließlich sind wir es, die Halter, die den Markt bestimmen und die Nachfrage nach Handaufzuchten ist groß.
Die allermeisten wünschen sich doch eine Handaufzucht.

Und da, Inge, sind dann auch nicht nur rein auf Profit interessierte Züchter zur Handaufzucht "gezwungen": schließlich kann kein Züchter alle seine Jungtiere behalten, sondern ist auf die Abgabe der Tiere angewiesen. Was aber soll er tun, wenn er Naturbruttiere nicht "los wird", weil Handaufzuchten verlangt werden?
 
Hast schon ein Stück recht Rüdiger - habe ja geschrieben "Angebot und Nachfrage" - aber wenn sich alle Züchter einig wären oder Handaufzucht "verboten" wäre - dann hätten auch alle diesselben Verkaufschancen.

Ich weiss, das ist unmöglich und nie durchführbar, wo sind die Grenzen "notwendig, nicht notwendig" und wer soll das prüfen.

Möchte jetzt keine neue Diskussion anregen - mir ist klar dass dies eine nicht realisierbare Sache ist, daher erübrigen sich auch dafür und dawider. :~
 
Handaufzuchten

Hallo,

jetzt möchte ich mich auch einmal zu Wort melden. Pro und Contra Handaufzuchten. Jeder hat seine eigene Meinung davon und lässt sich auch meisten nicht davon abbringen. Was ist denn der eigendliche Gedanke jedes Vogelvereins, doch wohl die Arterhaltung und die Verbreitung uneres Hobbies. Leider ist es in den letzten Jahren ja immer schwierieger geworden neue Mitglieder für irgendwelche Vogelvereine zu bekommen. Warum ? Wo besteht in unseren heutigen Wohnverhältnissen (Grundstück 300qm, Haus an Haus) noch die Möglichkeit überhaupt In Außenvolieren Sittiche bzw. Papageien zu züchten. Wenn dort ein Hund Bellt oder ein Vogel kreischt gibt es Ärger mit dem Nachbarn. Also müssen die meisten "Vogelanfänger" die Vögel entweder im Keller, Dachboden oder wie die meisten in der Wohnung halten. Wer will aber Vögel in der Wohnung halten, die schon beim Vorbeigehen aufschrecken bzw. aufkreischen. Deshalb ist es verständlich, dass vom "Vogelanfänger" hauptsächlich zahm Vögel "verlangt" werden. Natürlich geht es nach Angebot un Nachfrage. Ich züchte Loris und mehrere Arten Papageien und zu 90% kommen Nachfragen nach zahmen Vögeln. Deshalb mache ich bei den meisten Papageien Handaufzucht. Dass heißt, ich nehme sie mit 3-4 Wochen aus dem Nest und sie werden von mir, meiner Frau und meinen Kindern abwechselnd gefüttert, sie sind dadurch nicht auf einen Menschen bezogen. Meistens sind es auch mehrere Junge gleichzeitig. Ich glaube die Zukunft unseres Hobbies wird sowieso immer schwierieger (Zeitaufwand, Gesetze, Lärm, Kosten) die sich immer weniger leisten können und wollen. Viele denen ich Handaufzuchten verkauft habe und mit denen ich oder sie mit mir Kontakt aufnehmen, sind durch diese Vögel an das Hobby herangeführt worden und haben sich später für die Zucht entschieden. Problemvögel gibt es durchweg in allen Arten und Aufzuchten. Ich glaube man sollte nicht immer die madig machen, die Handaufzuchten machen. Denn von Profit kann ja wohl bei unsrem Hobby wohl kaum die Rede sein. Denn 90% aller Züchter investieren ja wohl jeden verdienten Euro in ihr Hobby. Dagegen stehen die hohen Kosten (Ringe, Futter, Volieren,...) die wohl jede eingenommenen Euro wieder aufressen.

Ich hoffe ich habe mit meinem langen Kommentar euch nicht gelangweilt, aber es musste mal sein.

MfG

Joachim
 
Hallo Joachim

Im Prinzip hast Du schon Recht. Die Leute wollen Handaufzuchten, und deshalb werden sie gemacht. Ich gestehe, auch ich habe 2 Handaufzuchten gekauft. Aber: Ich denke, es geht auch anders. Viele Papageienarten bekommen mehrere Junge. Es sollte doch möglich sein, dem Paar ein oder zwei Junge allein aufziehen zu lassen, und die anderen per Hand aufzuziehen. Es gibt viele Züchter die Naturbruten suchen. Es sollte also nicht so schwer sein, diese dann verkaufen zu können. Oder mein Kakadu z.B. Er wurde von den Eltern aufgezogen. Der Züchter nahm ihn jeden Tag für ca 10 Minuten in die Hand. So wurde er an Menschen gewöhnt. Dieser Kakadu ist zahmer als jede Handaufzucht, er rupft und schreit nicht. Ich verurteile niemanden, der seine Vögel mit der Hand aufzieht. Mir tun nur die Eltern leid, die nie eine Chance bekommen, Ihren Nachwuchs allein aufzuziehen.
 
Hallöchen an Alle!
Möchte auch noch meinen Senf dazugeben. Wir haben 3 Wildfänge ( aus 2 Hand), ein Grauer ist von Hand aufgezogen worden, aber erst mit 8 Wochen und unseren eigenen Nachwuchs, auch Handaufzucht. Eigentlich wollten wir es den Eltern überlassen, leider ging das nur 20 Tage gut. Vielleicht klappt es beim nächsten mal. Die Eltern haben mehrere Tage getrauert, sie taten mir sehr leid, aber wir konnten den Kleinen nicht verhungern lassen.
Auch wenn viele eine Handaufzucht wollen finde ich es von den Züchtern nicht in Ordnung den Eltern die Jungen oder die Eier ständig wegzunehmen und sie als Legemaschinen zu benützen.
Entweder bringt man als Vogelhalter die Geduld auf eine Naturbrut zu zähmen oder man sollte auf einen Papa verzichten.
Ein Vogel ist kein Kuscheltier und er sollte auch immer ein Papagei bleiben dürfen.
Unsere Nina(WF) ist jetzt 11 Jahre bei uns und geht erst seit einem Jahr auf die Hand. Unser Timi (der Vater von unserem Nachwuchs) war so zahm , wie unser Kleiner, doch heute will er sich nicht mehr streicheln oder kraulen lassen. Ich finde das in Ordnung. Er ist ein richtiger Grauer und kein Schoßhündchen.

Liebe Grüße von Waltraud und ihren 7 Papas.
 
hallo,
ich habe meine beiden Babys mit 4 Monaten als Naturbruten gut verkaufen können.Sie sind jetzt super zahme Vögel geworden, die ihren Besitzern viel Freude (meistens wenigsten :D ).es war ganz toll zu sehen wie die Eltern sie aufgezogen haben.Man muss die Leute, die sich für Papageien interessieren auch ein wenig aufklären und ihnen die Probleme mit Handaufzuchten erläutern. Ich habe die Erfahrung gemacht, wenn man sich mit den Leuten unterhält und sie auf Literatur zum Thema und z.B. auf dieses Forum aufmerksam macht, sind doch einige zum Umdenken bereit. Natürlich nicht alle. Da ich auch nur ein Paar Graue (Coco & Käthe)habe und nur 2 Jungtiere konnte ich mir natürlich auch die Leute aussuchen.Ein Baby war sogar etwas behindert und hat ein super Zuhause gefunden.
Zu Züchtern möchte ich sagen, das ich die Erfahrung gemacht habe das viele Züchter unseriös sind. ich hätte meine Jungvögel an 3 verschiedene Züchter geben können, die sie als Ihre Eigenzuchten angeben hätten, wobei ich bei dem einen 500 DM pro Vogel bekommen hätte. (Natürlich bevor sich bei dem einen die Behinderung zeigte)
ein anderes Thema bei Handaufzuchten, ist das Aufzuchtsfutter das oft von minderwertiger Qualität ist, so das Spätfolgen nicht ausgeschlossen sind.
Wenn die Eltern nicht mehr füttern, ist das natürlich kein Thema sie mit der Hand aufzuziehen, aber ansonsten sehe ich heute keinen grossen Nutzen eher das Gegenteil.
So das war ein langer Beitrag , ich lese sonst lieber und lerne dazu
:D

Gruss Karin
 
Ich glaube dass eben auch ein wichtiger Aspekt der Naturbrut ist, dass die Jungvögel wichtige Verhaltensregeln, und Kommunikationsgrundlagen mitbekommen. Unerlässlich für ein späteres Zusammenleben mit weiteren Grauen.
Man kann die Babys doch wie oben erläutert auch ohne sie voll von den Eltern wegzunehmen, an die Menschliche Hand gewöhnen - vorrausgesetzt die Eltern lassen das zu ;)

Dann ist es wirklich nur noch eine Profitfrage - aber ich glaube für einen gesunden, nicht handscheuen Vogel der durchaus Gesellschaftsfreudig und charakterstar ist, gibt jeder verantwortungsbewusste Halter einen angebrachten Preis aus. (sofern man die finanziellen Mittel hat ;) )
 
Hallo

@ Karin

Du schreibst es gibt viele unseriöse Züchter und sie hätten deine Jungvögel als "ihre" ausgegeben :? Geht das denn so ohne weiteres? Sie sind doch beringt und auf den Ringen ist doch die Züchternummer?

liebe Grüße

Nicole
 
Tja Bianka,so ist das halt.Die Leute haben heutzutage alle kein Geld mehr und die Züchter bleiben ohne den "Wunschpapagei" alle auf ihre Babys sitzen.Die Preise für Papageien allgemein,sind in den letzten zwei Jahren um über 30% gesunken und für die selteneren ,teuren Arten, um 50% und mehr.
Die Kunden hätten es ja theoritisch heute in der Hand, welches Tier sie kaufen.Naturbruten sind nochmals um Faktor X "billiger"!Aber,wie schon vorher gesagt:"Ein Papahalter der zB. zur Miete wohnt,wird sich lieber einen ruhige Handaufzucht kaufen.Das Risiko, einen lauten Naturvogel zu bekommen, ist halt zu groß!Und ich spreche hier bewußt nicht nur von "Grauen" die von Natur aus ziehmlich ruhige Papas sind.Es gibt auch Papageienarten,die zwar wunderschön anzusehen sind,die aber von "Natur aus" alle 15Min. ne "Schrei-Phase"einlegen.
Tja,ist ne "Zwickmühle"
"die natürliche Papageienhaltung in der Mietswohnung,Reihenhaus,mit nickeliger Nachbarschaft,usw!!"
Sag mir einen Ausweg aus dieser verzwickten Situation!
Aus Züchter-Sicht und aus Halter- Sicht!
Das wäre "die Quadratur des Kreises"
Gruß
Joe.
 
Thema: Spätfolgen bei Handaufzucht?

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