Kleine Familie sucht "zwei Graue" zwecks Familienanschluss - Viele Fragen....

Diskutiere Kleine Familie sucht "zwei Graue" zwecks Familienanschluss - Viele Fragen.... im Forum Graupapageien im Bereich Papageien - Halli Hallo, Ich suche Euren Rat und hoffe, Ihr könnt mir helfen.... Ich spiele seit ungefähr einem Jahr mit dem Gedanken mir zwei...
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AG73

Guest
Halli Hallo,

Ich suche Euren Rat und hoffe, Ihr könnt mir helfen....

Ich spiele seit ungefähr einem Jahr mit dem Gedanken mir zwei Graupapageien zuzulegen. Sie hätten es gut bei mir - Platz ist da und ich habe mich sehr belesen was die Anschaffung und Haltung dieser Tiere angeht. Nun habe ich trotzdem vier Fragen an Euch:

Ich habe leider ein Haus ohne Grundstück. Ergo hätten die Tiere zwar im oberen Geschoss (Dachboden) einen eigenen eigenen relativ großen Raum zum Freiflug - zusätzlich zu einer großen Voliere (2,5m x 3,0 m) in meinem Wohnzimmer - jedoch eben keine Außenvoliere. Ich habe jedoch ein Wochenend-Grundstück und das führt zu meiner eigentlichen Frage: Ich hätte dort die Möglichkeit zum Ausbau einer Außenvoliere. Jedoch weiß ich nicht, in wie fern Papageien Autofahrten vertragen. Das Grundstück befindet sich ca. 1 Std. Fahrtzeit von mir zuhause weg. Ist es denkbar, die zwei dann einfach einzupacken und mitzunehmen? Würden sie sich daran gewöhnen oder wäre das zuviel Stress für sie? Wir verbringen unsere Ferien dort und nahezu jede freie Minute im Sommer von Freitag-Sonntag.

Alleine daheim lassen möchte ich sie dann nicht - ich möchte sie aber auch nicht "quälen" - Ist es so, dass man sie daran gewöhnen kann? Das sie sich dann vielleicht sogar "freuen", weil sie wissen es geht nach draußen in ein tolles Außengehege? Packen sie es dann auch körperlich nachts im "kalten" zu bleiben (natürlich werde ich Vorrichtungen für ein "geschütztes" Draußenbleiben schaffen) wenn sie sonst nur in der Wohnung gehalten werden? Die zweite Alternative wäre, sie in einem gemieteten Außengehege im Nahe gelegenen Vogelzuchtverein unterzubringen wo sich dann allerdings fremde Leute um sie kümmern müssten, was ich nicht so gerne sehen würde weil man da nie weiß, was los ist und mein "Beschützerinstinkt" sich irgendwie gegen diese "unnötige Fremdbetreuung" wehrt....

Meine zweite Frage bezieht sich auf die Anschaffung von zwei Papageien. Grundsätzlich halte ich eine Einzelhaltung für Tierquälerei. Aber wie setzte ich die Verpaarung um? Papageien suchen sich ja ihre "Lebensgefährten" selbst aus. Wie funktioniert das in der Praxis? Erst einen anschaffen und nach der Geschlechtsreife den zweiten via Züchter in einem Massengehege? Wir macht man das artgerecht am besten? Oder legt man sich gleich zwei zu? Aber was ist, wenn diese sich dann nach der Geschlechtsreife nicht mehr verstehen? Oder zwei "heimatlosen - abgegebenen" Papageien ein Zuhause geben, die niemand mehr will? Fragen über Fragen.....

Meinen dritte Frage bezieht sich auf die Hygiene. Ich habe eine aufgrund einer Nierenerkrankung immunsupressierte Tochter. Das heißt, Bakterien "können" ihr gefährlich werden. Ist es unter diesem Aspekt überhaupt ratsam sich Papageien zuzulegen? Wir haben einen Hund und auch sonst ist sie viel mit Tieren (Hund, Katze, Pferd etc.) zusammen - ich achte halt sehr auf Hygiene (Hände waschen nach Kontakt usw). Aber wie ist es bei Papageien? Ich möchte nicht, dass wir sie uns zulegen und nach einem Jahr, wenn wir sie liebgewonnen haben feststellen, dass sie gefährliche Bakterielle Krankheiten übertragen. Sie wird sicher mit Kot und dergleichen in Kontakt kommen, denn die Vögel werden wenn wir sie uns zulegen sollten als "Teil unseres Lebens" im Wohnzimmer ihre Voliere haben und auch sonst soviel Freiflug wie nur möglich bekommen. Worauf muss ich achten?

Meine vierte Frage bezieht sich auf das Thema "Handaufzucht" - Da scheiden sich ja die Geister zu diesem Thema. Ist es nun gut oder schlecht? Könnt ihr mir bei der Züchterauswahl helfen? Sofern sich nach meinen Fragen die Anschaffung nun nicht schon erledigt hat.... Ich wohne im Raum Frankfurt am Main und habe keine Probleme, auch längere Fahrten zum Züchter in Kauf zu nehmen. Hauptsache ich weiß, dass ich legal gesunde Tiere aus artgerechter Haltung bekommen kann und mich bei Problemen an den Züchter wenden kann - das würde sich dann um so Probleme wie eventuell längerer Krankenhausaufenthalt usw. drehen - Sollte meine Tochter oder ich mal länger im Krankenhaus sein müssen möchte ich die Tiere gut versorgt wissen. Einen Vogelsprechstunde haben wir hier um die Ecke - das wäre also kein Problem.

Das war es dann erstmal von mir.... Ich würde mich riesig über Hilfestellungen Eurerseits freuen. Alle Tipps die ihr mir geben könnt sind herzlich willkommen:)

Liebe Grüße

Anita
 
Hallo Anita,

herzlich Willkommen hier im Forum :bier:.

Erst mal finde ich es toll, dass du dir im Vorfeld schon so viele Gedanken machst :zustimm:.

Ist es denkbar, die zwei dann einfach einzupacken und mitzunehmen? Würden sie sich daran gewöhnen oder wäre das zuviel Stress für sie?
Wenn man die Vögel von klein auf spielerisch und mit dem einen oder anderen Leckerli an eine Transportbox und ans Autofahren gewöhnt, sollte es kein Problem sein, sie regelmäßig mitzunehmen.
Ich kann mir gut vorstellen, dass sie mit der Zeit die Ausflüge zur Außenvoliere sehr schätzen werden und es als willkommene Abwechslung ansehen.

Packen sie es dann auch körperlich nachts im "kalten" zu bleiben (natürlich werde ich Vorrichtungen für ein "geschütztes" Draußenbleiben schaffen) wenn sie sonst nur in der Wohnung gehalten werden?
Wenn man sie langsam daran gewöhnt, ist dies kein Problem. Am besten setzt man sie im Frühjahr an den ersten warmen Tagen raus, damit sie sich dann über das Jahr abhärten können, sodass sie dann zum Winter hin auch weiterhin draußen bleiben können, vorausgesetzt es ist ein beheizbarer Schutzraum jederzeit zugänglich, wo sie sich bei Bedarf aufwärmen können ;).

Wenn sie über Nacht draußen in der Voliere bleiben sollen, bitte am besten die Voliere doppelt mit etwas Abstand verdrahten, damit Räuber wie Mader und Co. die Vögel nicht durchs Gitter verletzen können.

Die zweite Alternative wäre, sie in einem gemieteten Außengehege im Nahe gelegenen Vogelzuchtverein unterzubringen wo sich dann allerdings fremde Leute um sie kümmern müssten, was ich nicht so gerne sehen würde weil man da nie weiß, was los ist
Davon würde ich dir abraten, da dort sicher mehrere Vögel sitzen und der Bestand auch wechseln kann und somit die Gefahr besteht, dass die eigenen Tiere sich evtl. Krankheiten einfangen könnten.
Es gibt so einige gefährliche Viruserkrankungen (z.B. PBFD, Polyoma) die man den Vögel nicht immer ansieht, welche jedoch sehr ansteckend sind und bei evtl. wechselnden Beständen wäre ich diesbezüglich lieber vorsichtig.

Du kannst aber auch eine entsprechende Belechtung mit UV-Anteil in der Voliere anbringen, die ebenfalls das fehlende Sonnenlicht einigermaßen ersetzen kann, wenn die Tiere in der Wohnung sind.

Aber wie setzte ich die Verpaarung um? Papageien suchen sich ja ihre "Lebensgefährten" selbst aus. Wie funktioniert das in der Praxis?
Am einfachsten ist es, gleich zwei junge Graupapageien anzuschaffen, welche gegengeschlechtlich sein sollten und etwa ähnlich alt. Es ist auch ratsam, keine Geschwister zu nehmen, sondern blutsfremde Tiere, da sich Geschwister nach eintreten der Geschlechtsreife manchmal nicht mehr verstehen ( evtl. natürlicher Schutz vor Inzucht). Wenn man dies beachtet, stehen die Chancen sehr gut, dass sie sich auch dauerhaft verstehen.

Junge Tiere kann man in der Regel recht leicht und ohne größere Probleme zusammensetzen.
Wenn beide gleichzeitig einziehen, kann man beide auch einfach gleich in die Voliere gleichzeitig einstetzen, da dann noch keiner Heimvorteil hat, sodass auch noch keine Revieransprüche von einem gestellt werden. Andersfalls ist es vor allem bei schon etwas älteren Tieren sinnvoll erst mal zur Gewöhnung einen zweiten Käfigs aufzustellen und sie im Freiflug näher kommen zu lassen, bevor man sie ins gemeinsame Reich setzt, wo der erste schon drin gewohnt hat.
In dem Fall hat es sich auch bewährt, die gemeinsame Voliere vor Einzug des zweiten neu umzugestalten, um den Heimvorteil des "Alten" etwas zu schmälern.

Wichtig ist dabei auch, dass genug Platz zum ausweichen in der Behausung vorhanden ist, wobei die von dir genannten Maße schon entsprechend großzügig bemessen sind, sodass es daran schon mal nicht scheitern sollte :zwinker:.

Es spricht aber natürlich auch nichts dagegen, ein hamonisierendes Abgabe-Paar aufzunehmen ;).

Meinen dritte Frage bezieht sich auf die Hygiene. Ich habe eine aufgrund einer Nierenerkrankung immunsupressierte Tochter. Das heißt, Bakterien "können" ihr gefährlich werden. Ist es unter diesem Aspekt überhaupt ratsam sich Papageien zuzulegen? Wir haben einen Hund und auch sonst ist sie viel mit Tieren (Hund, Katze, Pferd etc.) zusammen - ich achte halt sehr auf Hygiene (Hände waschen nach Kontakt usw). Aber wie ist es bei Papageien?
Dazu kann ich dir leider keine 100%ig Antwort geben. Ich schätze aber mal, dass von Papageien keine größere Gefahr wie von Hund und Pferd ausgehen sollte, wenn das regelmäßige Händewaschen beibehalten wird und auch sonst eine gewisse Grundhygiene aufrecht erhalten wird, die aber normal auch allgemein bei jedem Halter selbsverständlich sein sollte.
Vielleicht setzt du dich aber auch mal mit unserer Moni in Verbindung. Sie ist nierentransplantiert, hat 4 Papageien und kann dir daher vielleicht eher Rat und Tipps dazu geben :zwinker:.

Meine vierte Frage bezieht sich auf das Thema "Handaufzucht" - Da scheiden sich ja die Geister zu diesem Thema. Ist es nun gut oder schlecht?
Reine Handaufzuchten ab Ei würde ich nicht kaufen, da sie meist schon zu fehlgeprägt sind und besonders leicht zu Verhaltensauffälligkeiten wie Rupfen, Schreien usw. neigen und auch oft andere Vögel nicht mehr wirklich als Partner akzeptieren, was ebenfalls Probleme heraufbeschwören kann.
Teilhandaufzuchten, welche zumindest die ersten Wochen im elterlichen Nest verleben durften und die bis zur Abgabe im Geschwisterverband oder mit anderen Grauen großgezogen wurden, wären schon etwas besser geeignet, wenn sie auch bei euch direkt wieder mit einem Artgenossen zusammen gehalten würden.

Für das wichtige Sozialverhalten ist die natürliche Aufzucht ganz durch die Elterntiere (Naturbrut) jedoch immer noch das Beste, auch wenn diese Tiere erst mal nicht zahm sind. Naturbruten werden in der Regel auch recht schnell zahm, wenn man sich entsprechend mit ihnen beschäftigt, umsichtig und behutsam mit ihnen umgeht.

Alternativ wäre aber auch die Kombi aus Naturbrut(NB) und Teilhandaufzucht(THZ) noch zu nennen, wo beide Aufzuchtsformen voneinnander profitieren können.
Die Naturbrut schaut sich bei dieser Konstellation meist von der schon zutraulichen THZ ab, dass der Mensch nicht wirklich gefährlich ist, was das Zähmen meist deutlich beschleunigt und zum anderen bekommt die THZ von der NB noch wertvollen Nachhilfeunterrricht in Sachen arteigens Verhalten, was für ein glückliches Papageienleben wichtig ist.

Ich hoffe, ich konnte dir schon ein wenig weiterhelfen. Wenn du sonst noch Fragen hast, einfach her damit :zwinker:.
 
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Was das Mitnahme der Grauen angeht kann ich nur sagen: bei Gewöhnung kein Problem. Wir bringen im Sommer
unser Geschwader (Amazonen und Graue) alle in kleinen Transportboxen raus in die Außenvoliere und das seit
Jahren und immer ohne Zwischenfälle. Die Boxen werden im Auto angeschnallt und gut ists. Für die kurze Zeit
braucht es auch kein Futter oder Wasser.

Der positive Nebeneffekt ist, dass wir die gleichen Boxen für den Gang zum Tierarzt nutzen und es auch damit
kein Problem gibt, weil die Box überwiegend positiv belegt ist: Box = Garten. Die längste Strecke in den Boxen
waren mal 4 Stunden in den Harz - auch völlig ohne Probleme.
 
Ergänzend möchte ich noch was zur Hygiene sagen :
Außer der Psittakose gibt es eigentlich keine Krankheiten, die von Papagei zu Mensch übertragen werden.
Da ist die Gefahr bei Hund und Katze deutlich größer.
Umgekehrt können sich Papageien aber eine Reihe von Krankheiten vom Menschen einfangen.

Eine Ausnahme bildet allerdings die Gefiederstauballergie. Gerade Graupapageien verbreiten eine große Menge an Gefiederstaub, der den menschlichen Atemtrakt reizen kann.
Deshalb sollte man auch nie mit den Grauen in einem Raum schlafen !
 
Thema: Kleine Familie sucht "zwei Graue" zwecks Familienanschluss - Viele Fragen....
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