Hat jemand Erfahrung mit ehem. flugunfähigem Grauen der wieder Fliegen lernt?

Diskutiere Hat jemand Erfahrung mit ehem. flugunfähigem Grauen der wieder Fliegen lernt? im Forum Graupapageien im Bereich Papageien - Ich hole jetzt erst etwas aus, wer direkt zur Frage will, kann den Anfang ja überspringen ;) Vor etwas über einem Jahr machten mich Bekannte...
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Petermccoy

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Ich hole jetzt erst etwas aus, wer direkt zur Frage will, kann den Anfang ja überspringen ;)

Vor etwas über einem Jahr machten mich Bekannte auf ein Paar Graupapageien aufmerksam, das ihrer Meinung nach nicht gut gehalten wurde und das die Halter "Eh loswerden wollten". Könnte ja mal vorbeifahren und mir die beiden ansehen. Darauf lief es dann auch raus, Situation vor Ort: Hahn 3,5 Jahre, Henne 1,5, gehalten auf Freisitz, Flügel böse gestutzt ("Die mögen den Käfig nicht, und sonst kann man die ja nicht so frei halten"); Vögel anderweitig halb nackt (sie hatte an Bauch und Hals, soweit sie mit dem Schnabel rankommt gar keine Federn, er sag etwas besser aber auch mit kahlen Flecken) ("Wir haben keine Ahnung wie das passiert ist, denen fielen vor einigen Wochen einfach so die Federn aus über Nacht"), er aggressiv ("Der mag halt keine Fremden, ist so ein richtiger Mann"), sie hat einen runterhängenden Flügel (angeblich "schon immer"), außerdem nur Haut und Knochen ("Nein nein, die gehören so dünn"). Im Raum leben außerdem noch ein ganzes Rudel Katzen (ich weiß, Katzen leben nicht im Rudel, aber besser kann man's da nicht ausdrücken), etc.etc. Sie lebte dort ca 1 halbes Jahr, er über drei.

Das Ende vom Lied, die beiden zogen zu mir. Großer Käfig ins Wohnzimmer, Büro vogelsichern und Freisitz (die Sorte mit vielen Ästen in alle Richtungen zum Klettern und Spielen usw.) ins Büro weil ich da den ganzen Tag bin, Vögel holen... Uaaaaah Käfig, PANIK! Aha, die "mögen keinen Käfig"... Dann wohnt ihr eben erst mal auf dem Freisitz, ist ja auch egal ob ich Abends im Wohnzimmer oder im Büro sitze... Nach Anfangsstress (Uaaah, Mensch steht auf, PANIK! - Uaaah, Mensch geht am Freisitz vorbei, PANIK! - Uaaaah, Mensch wechselt Futterschale aus, PANIK!) haben wir uns ganz gut arrangiert..

Jetzt, etwas über ein Jahr später haben sie ordentlich zugelegt, wieder überall Federn, wo sie welche haben sollten, beide sind fleissig am plappern und erzählen, Garfunkel (sie) "hilft" mir fleissig bei der Arbeit und muss überhaupt überall dabei sein, kommt kuscheln und streicheln, nimmt Futter aus der Hand... Simon (er) nimmt manchmal Futter aus der Hand, hat schon eine Weile nicht mehr gebissen und hielt mir vor zehn Tagen zum ersten Mal den Kopf zum Kraulen hin.

So, jetzt zum Problem...
Sie fangen gerade an, Fliegen zu wollen. Garfunkel mit ihrem kaputten Flügel kommt natürlich nicht weit. Simon würde weiter kommen, flattert aber einfach gradeaus in die nächstbeste Wand - was ja nicht ungefährlich ist. Käfigtechnisch sind wir leider immer noch nicht weiter als am Anfang. Was Gitter hat, löst Panik aus. (Transport im Katzen-Carrier geht problemlos! Nein habe selbst keine Katzen, nur den Carrier für die Geier.)
Ich halte wegsperren aber auch nicht für eine akzeptable Lösung, Flügel wieder kürzen auch nicht, Vogel ständig gegen Wände und Möbel fliegen lassen aber AUCH nicht. Frage: Hat irgendjemand Erfahrung mit ähnlichen Situationen? Habe beim lesen in den anderen Beiträgen schon gesehen, dass der eine oder andere Geier mit ehemals gestutzten Flügeln hat, würde mich mal interessieren, ob das sein spezielles Problem ist oder eher was häufigeres. Es geht nicht um panisches Aufflattern in Aufregung - er sitzt, guckt, springt ab und fliegt ins erste Hindernis das im Weg steht. Sieht aus als wüsste er überhaupt nicht, dass man ja auch Kurven fliegen, abdrehen, landen könnte (landen auf dem Freisitz nach Absprung vom Arm geht auch nicht)... vogeltierärztlich durchgecheckt ist er, sollte eigentlich keinen Grund für diese Crashes geben.

Tja, über Input würde ich mich freuen.
 
ich auch

hallo

also ich schliesse mich dir jetzt einfach mal an... :zwinker:

bei mir ist es so das meiner henne auf einer seite die schwungfedern gezogen worden,

zum glück sind sie bald alle wieder da :dance: jetzt hab ich auch ei bissel angst das sie es icht packt zu fliegen. hmm schwere sache

lg
 
Hallo,

ich habe vor fast 8 Wochen ein weiteres Grauenpaar bei mir aufgenommen. Die Vorbesitzerin hat den Hahn damals mit fehlenden Schwungfedern am re. Flügel übernommen. Er konnte also auch nicht fliegen. Die Federn sind dann so langsam bei ihr wieder gewachsen und er hat mit ersten Flugversuchen begonnen, dass Landen klappte leider auch nicht.
Jetzt sind die Beiden bei uns und wir haben mit Flugtraining begonnen. Wir sind zuerst ca. 15 cm von dem Platz auf dem er landen sollte weg, sodass er noch springen konnte. Dannach immer kräftig gelobt. Der Abstand wurde ständig vergrößert. Inzwischen kann er locker 3 Meter sicher fliegen ohne an Höhe zu verlieren und auch landen. Mit Kurven wird es immer besser. Scharfe Kurven schafft er noch nicht, aber wenn gnügend Platz vorhanden ist große Kurven klappen auch (zu 90%). Allerdings wenn er aus Panik startet, weil er sich erschrocken hat, geht es auch geradewegs gegen eine Wand. Das ist unser Ergebnis nach 6 Wochen.
Ich denke Übung macht den Meister und hoffe das er irgendwann genauso sicher und schnell wie die anderen drei unterwegs ist.
Bin mal gespannt ob jemand etwas auf lange Sicht berichten kann.
 
hallo peter,

wie sabrina schon schrieb, würde ich mit einem gezielten flugtraining beginnen, damit simon langsam an sicherheit gewinnt.
tüchtiges loben gehört natürlich dazu.
unsere rico konnte, als sie bei uns einzog auch nicht fliegen.
allerdings war sie nicht gestutzt, sondern man hat sie einfach nicht fliegen lassen, so dass sie das fliegen einfach "verlernt" hatte.
da ihre federn allesamt vorhanden waren, konnte sie nach etwa 4 wochen schon prima fliegen und so ist es bis heute geblieben.
was ist mit deinem mädchen? warum hat sie einen hängenden flügel? wird sie das fliegen wieder erlernen?
hast du den raum, kin dem sie sich aughält behindertengerecht eingerichtet, so dass sie alle plätze aufsuchen kann?
 
Das mit ihrem Flügel kommt wohl (auch wenn die Vorbesitzer behaupteten das sei "schon immer so" und "habe nichts zu bedeuten") von einer Verletzung um die sich keiner gekümmert hat. Sie versucht es tapfer mit dem Fliegen, aber daß das so richtig was wird ist eher unwahrscheinlich.

Ich frage mich manchmal was es bräuchte dass sie bestimmte Plätze NICHT aufsuchen können ohne zu fliegen ;) Nee, ich hab die Frage schon verstanden, im Büro und Wohnzimmer sind alle Papageiensitz-, -aussichts- und -spielplätzchen kletternd zu erreichen. Wir hatten über Jahre einen flugunfähigen Welli (Renner), geht ja grundsätzlich genauso, nur dass man für die "großen" Geier halt alle Kletterhilfen größer dimensionieren muss.

Simon betreffend - solange man ihn nahe genug an den Platz hält, an den er "fliegen" soll, dass er draufsteigen kann, steigt er. Wenn's knapp wird versucht er das (Schnabel ausstrecken, festhalten, rüberziehen), wenn er wirklich springen ("fliegen") müsste, gibt das eine Bruchlandung. Schreibtisch-Kletterbaum (sind ca. 25 cm zum Ast) endet, wenn er den direkten Weg versucht statt runterklettern, rüberlaufen, raufklettern, bisland mit Simon verfehlt Ast=>Landet schimpfend am Boden und muss dück raufklettern. Das spezielle Problem haben wir schon seit er sich auf den Tisch traut, und daran hat sich seither (um Weihnachten) nichts geändert... leider.

Soweit es für mich in Erfahrung zu bringen war, durften übrigens beide vorher nie fliegen (reine Käfighaltung ohne Freigang und dann Haltung auf dem Freisitz mit gestotzten Flügeln)
 
Das mit ihrem Flügel kommt wohl (auch wenn die Vorbesitzer behaupteten das sei "schon immer so" und "habe nichts zu bedeuten") von einer Verletzung um die sich keiner gekümmert hat. Sie versucht es tapfer mit dem Fliegen, aber daß das so richtig was wird ist eher unwahrscheinlich.

was sagt denn dein vogeldoc dazu?


Soweit es für mich in Erfahrung zu bringen war, durften übrigens beide vorher nie fliegen (reine Käfighaltung ohne Freigang und dann Haltung auf dem Freisitz mit gestotzten Flügeln)

tja, so einen kandidaten habe ich hier mit unserer rico ja auch sitzen. dieser vogel ist ein wahrer sonnenschein und ich frage mich manches mal wie menschen ihr sowas antun konnten.
es tut mir sehr leid, wenn ich lese, wie deine beiden zwerge ihre ersten jahre verbringen mussten.
fein, dass du sie zu dir genommen hast
 
Simon betreffend - solange man ihn nahe genug an den Platz hält, an den er "fliegen" soll, dass er draufsteigen kann, steigt er. Wenn's knapp wird versucht er das (Schnabel ausstrecken, festhalten, rüberziehen), wenn er wirklich springen ("fliegen") müsste, gibt das eine Bruchlandung.

Genauso war es auch bei Odin. Wie schon geschrieben, sind wir ca. 15 cm vom Ast weg, er hätte ihn ausgestreckt noch erreichen können. Odin hat Angst vor Arm oder Hand darum tragen wir ihn immer auf einen Seil. Also haben wir ihn auf das Seil steigen lassen und sind den besagten Abstand vom Ast weg. Dann haben wir das Seil immer leicht auf und ab geschwenkt, dass er flattern musste und dann ist er abgesprungen und gelandet. Ok, zuerst hat er ab und zu den Landeplatz um ein paar Zentimeter verfehlt aber es wurde bzw. wird immer besser. Und nach den ersten Erfolgserlebnissen wurde er auch immer mutiger und hat an Selbstbewusstsein gewonnen.
Vielleicht gib es auch bessere Methoden oder besondere Tricks? Ich denke es ist ganz wichtig das man in kleinen Schritten vorgeht und das er immer Erfolgserlebnisse hat.
 
Odin? Nett! Hätte die meinen ja gerne Hugin und Munin genannt, war mir dann aber vom Klang her zu ähnlich, etwas Angst die Tierchen zu verwirren damit (sie waren namenlos als ich sie bekommen habe).

Vielleicht kriegen wir das ja auch noch irgendwann hin - wünschen würde ich es ihm.

Zum Flügel meiner Kleinen - sie hat zwei mehr oder weniger gut (nicht ganz gerade) verheilte Brüche, was aber alleine das "hängen" nicht wirklich erklären würde, daher steht die Vermutung, dass bei der Verletzung/den Verletzungen - weiß ja nicht ob es auf einmal oder mehrmals passiert ist - eben noch mehr Schaden angerichtet wurde.
 
Odin? Nett! Hätte die meinen ja gerne Hugin und Munin genannt, war mir dann aber vom Klang her zu ähnlich, etwas Angst die Tierchen zu verwirren damit (sie waren namenlos als ich sie bekommen habe).

Unsere Vier hatten alle schon Namen, die wir dann auch so gelassen haben. Hugin und Munin sind die Raben Odins, oder?
Namenlos? Die waren doch schon länger bei den Vorbesitzern, da gibt man doch Namen!?

Vielleicht fehlt Garfunkel auch noch etwas Flugmuskulatur und Ausdauer. Und Simon ist einfach noch unsicher und weiß noch nicht wie man am besten landet und eine Kurve fliegt, wie es bei Odin war. Stell dir vor du konntest Jahre nicht laufen, dass braucht auch eine gewisse Zeit bis man da wieder ein sicheres und stabiles Gangbild hat.

Zum Flügel meiner Kleinen - sie hat zwei mehr oder weniger gut (nicht ganz gerade) verheilte Brüche, was aber alleine das "hängen" nicht wirklich erklären würde, daher steht die Vermutung, dass bei der Verletzung/den Verletzungen - weiß ja nicht ob es auf einmal oder mehrmals passiert ist - eben noch mehr Schaden angerichtet wurde.

Was sagt denn dein Arzt müsste sie mit den Flügel fliegen können, oder können die alten Brüche Probleme machen?
Ich finde es unmöglich wenn manche Menschen denken alles sei "normal" und das "wird schon wieder". Die denken gar nicht daran, dass so ein Tier mit einem gebrochenen Flügel auch Schmerzen hat und das ein unversorgter Bruch auch Spätschäden zur Folge haben kann.8(
 
Hallo Petermccoy,
kommen Smon und Garfunkel auf eine Leiter? Das wäre toll! Ich frage deshab, weil Du dann mit ihnen Stock flattern üben könntest.
Mein Ama-Hahn hat aufgrund seiner Herzinsuffizienz damals das Fliegen eingestellt. Bei Bewegung schwoll der linke Ständer (Fuß) an. Nach dem er mit seinen Medis eingestellt war, habe ich mit ihm geübt. Jetzt fliegt er wieder gut und sicher, sogar Kurven. Meine Ama-Henne ist nie eine gute Fliegerin gewesen. Mit ihr habe ich auch geübt. Sie fliegt wesentlich besser und sicher. Vor allem, sie kann landen. Sie kann aber nur geradeaus und runter fliegen, aber das hat noch andere Gründe.
Stock flattern geht wie foilgt: Die Vögel klettern einzeln auf den Seitenholm der Leiter, die Du mit beiden Händen festhälst. Jetzt bewegst Du die Leiter langsam von oben nach unten und wieder nach oben, unten u. s. w.. Die Vögel müssen dabei die Flügel bewegen (halten sich aber fest!) und bauen aufgrund der Trockenübung Muskulatur auf. Bedarf einiger Übung und Vertrauen der Vögel, bringt aber sehr viel. Gutes Gelingen.
Gruß
zwilling
 
Jo, das waren Odins weisse und weise Raben...

Die waren je 1 und 3 Jahre bei den Vorbesitzern, ja, aber "Was, wie die heißen? Die heißen gar nichts. Vögel hören doch eh nicht auf Namen". Ehrlich, ich hätte die Leute am liebsten an die Wand geklatscht, aber dann hätten sie mir die Geier bestimmt nicht mitgegeben.

Unser TA geht davon aus daß es für mehr als das, was sie bisher macht (abfangen wenn sie vom Ast springt und beim Springen auf irgendwelche Sachen "anschieben"/unterstützen) nicht mehr reichen wird. Naja, irgendwie hoffe ich halt doch daß es ein bisschen mehr wird. Sie ist ja vom springen und anvisieren her viel koordinierter als Simon.

Was ich selbst immer wieder erstaunlich finde ist wie sie doch obwohl sie so jung schon so viel mitmachen musste inzwischen so zutraulich und verschmust ist. Sie scheint auch die m.W. sonst eher arttypische Angst vor Unbekanntem gar nicht zu kennen - im Gegensatz zu Simon. Der arme Kerl kommt immer erst ans Spielzeug wenn sie's schon halb zerlegt hat.
Lt. Vorbesitzer wurden die beiden bei ihm nur mit Körnern gefüttert ("langt doch, steht doch Alleinfutter drauf"). Simon Obst oder Gemüse näherzubrungen... Was für ein Theater. Wenn's nicht so traurig wäre wär's fast lustig - Wir hatten schon regelmäßig die Situation, die Kleine holt sich bei mir ein Stück Obst, schleppt es auf den Freisitz, er fängt an auszuweichen, sie kommt ihm nach, er weicht aus, weicht aus, weicht aus, ups, mist da war der Ast zuende. Immerhin Äpfel und Kiwi nimmt er inzwischen auch.
 
Hallo Zwilling,

Mit der Leiter haben wir das noch nicht versucht. Mit Ast macht da nur Garfunkel mit (die kann das aber auch einfach auf dem Handgelenk sitzend), Simon krallt sich mit Füßen und Schnabel an und klemmt die Flügel an den Körper. Einfach nur auf dem Freisitz sitzen, gut festhalten und selbst "trockenüben" kann er aber toll. Marke Windmühle. Huch, du hattest da eben nen Stapel Papier auf den Tisch gelegt? Sollte das da etwa liegen bleiben?
 
Es ist toll, daß die beiden bei dir gelandet sind. Mann kann aus deinen Worten heraushören wie viel Freude sie dir machen, obwohl sie ihre Probleme haben. Du hast doch auch schon viel erreicht. Immerhin fühlen sie sich so wohl, daß sie ihre Federn wachsen lassen und zu dir Vertrauen aufbauen. Sie scheinen sich sehr wohl zu fühlen und sind auf einem guten Weg. Auch mir flog hier im Büro gerade ein Stapel Papier um die Ohren und ich mußte lächeln. Mein großer Pedro kam hereingestürmt, flog ne Biege und wollte wieder hinaus. Leider ist mein Büro hier seehr klein und sein Schwung warf die (Glas)Türe zu. Gott sei Dank können meine beiden hervorragend steuern und fliegen und er hat gekonnt die Kurve bekommen um auf meinem Hinterteil zu landen. Denn ich war schon am Papiereinsammeln. Es ist schön zu lesen wie du die beiden in dein Leben aufgenommen hast. Habe zwar keine Tips für dich aber wolllte dir das gerne einmal sagen.
Viel Freude weiterhin
LG
Marion L.
 
Thema: Hat jemand Erfahrung mit ehem. flugunfähigem Grauen der wieder Fliegen lernt?
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