Hallo,
da ich bis gestern in der Türkei gewesen bin, hat sich mal wieder meine Mutter um unsere Papageien sowie den Fischen gekümmert. Dass ich da aus der Türkei anrufen musste, um nachzufragen wie es den Kongos und Co. geht, versteht sich von alleine.
Ja so ist es gekommen, dass meine Mutter deren Dreck weggeputzt hat und da die Micky gemeint hat, sie müsse das ganze auf der Schulter live verfolgen, ist meine Mutter auf die glorreiche Idee gekommen, die 3 Grauen gemeinsam in die
Voliere zu setzen. Als ich das hörte, hat mich schier der Schlag getroffen. Diese Situation habe ich bis dato noch nie selbst ausprobiert, da ich immer dachte, das geht nicht gut. Micky akzeptiert ja eigentlich nicht, dass Kalle oder Pauli auf ihrem Ast in der Küche sitzen und diese dann sofort vertreibt. Und dann höre ich das.
Kalle muss ihr dabei wohl ausgebüxt sein, denn die durfte draußen bleiben. Kalle ist aber auch blitzschnell und lässt sich niemals einfach einsperren. Da muss man blitzschnell handeln und sie vor allem beim Transport leicht mit der Hand über deren Buckel festhalten. Und Bibo kann ohnehin nichts machen, sodass dieser draußen bleiben durfte.
Wie Pauli so ist, hat er natürlich meine Mutter gefragt "Was machst du?" und meine Mutter antwortete "putzen" und er meinte dann "ok". Diese Frage musste meine Mutter mehrmals beantworten und sie fand seine Neugierde amüsant.
Ansonsten lebten sie wie gewohnt im Freiflug. Das hat Kalle ausgenutzt und hat meinen brandneue Kaffeemaschine auseinander genommen. Der Kaffeebehälter wurde geöffnet und viele Bohnen verteilt, der Auffangbehälter abmontiert und nach unten befördert, der Drehknopf für die Kaffeestärke abmontiert und ebenfalls auf den Boden befördert. Das war für meine Mutter zu viel des Guten. Also gab es für die 5 Küchenverbot und die Türe wurde geschlossen.
Arme Micky kann ich da nur sagen. Ausgerechnet ihr Schlafplatz bzw. Aufenthaltsort.
Aber nicht nur das. Auch Cocos und Paulis Schlafplatz wurde geschlossen. Schlafzimmerverbot war angesagt.
Ansonsten hat sie die Kongos gut versorgt. Hat ihnen sogar immer ein Obststück direkt gegeben, egal wo sie gesessen haben. Zu unserem Leid! Nun können wir die Wand hinter der Geierzimmertüre noch einmal streichen, denn dort sind nun Obstreste verteilt. Aber egal, Hauptsache sie wurden bestens versorgt.
Als wir gestern nachhause gekommen sind, wurden wir als erstes von Kalle und Coco begrüßt. Die haben sich tierisch gefreut, dass sie endlich wieder uns zu Gesicht bekommen. Vor allem Kalle, denn das ist ja eine kleine Schmusebacke und da hat meine Mutter doch einen großen Respekt vor den Geiern. Streicheleinheiten sind während unserer Abwesenheit ausgefallen. Nachholbedarf war angesagt.
Um die Ecke hat dann Micky gesessen, die sich ebenfalls gefreut hat - endlich wieder ist der Papa daheim.
Das Schönste war aber, wie Pauli sich über Jörg gefreut hat. Kaum wurde Pauli von seinem Papa gestreichelt fing dieser an, sich wie wild hin und her zu winden wie er es immer bei mir macht, wenn ich ihn streicheln darf. Das war so süß und Pauli war sichtlich erleichtert, endlich wieder gekrault zu werden.
Ja und dann habe ich meine Mutter angerufen und sie meinte dann "Man, habt ihr viele Schnecken im Aquarium. Sie hätte da was gelesen, dass man eine Karotte reinlegen soll, die Schnecken wurden drauf gehen und man könnte sie dann so entsorgen" und ich fragte sie dann "Hast du das etwa gemacht??? Das war Absicht, dass da Schnecken drin sind." und sie antwortete mir "Nein, ich kenne mich doch nicht mit Fischen aus. Da war ich mir nicht sicher.". Jörg war schon erschrocken als ich das fragte und sein Blick ging zum Aquarium hin.
Alles in allem hat meinen Mutter ihren "Job" wieder gut gemacht und ich bin froh, dass alle fünf noch hier sind und keiner abgehauen ist.
In der Türkei erlebte ich leider ein Ereignis, was ich als Tierquälerei betiteln würde. Dort war ein Fotograf mit seinem Freund und dessen Ara am Pool unterwegs. Klar war, sie wollen mit dem Ara Geld verdienen, um eben überleben zu können. Je mehr ich die zwei beobachtet habe wie sie den Ara auf Kinderköpfe abgesetzt haben oder ihn in die Arme von Personen gelegt haben, fing ich innerlich zu kochen an. Während ich sie so beobachte, dachte ich mir nur, der sieht fast leblos aus. Sie kamen dann zu uns her und ich konnte und wollte meinen Mund nicht mehr halten. Man dachte wohl, ich würde mich auch mit dem Ara fotografieren lassen, doch ohne mich. Ich sah den Ara, kein blinzeln seiner Augenlider, leblos auf der Schulter seines Halters gesessen, Schwungfedern fehlten völlig, ... So habe ich die zwei nur angegriffen und sie als Tierquäler betitelt und gefragt, ob sie das gut heißen, ein Tier unter "Drogen" zu setzen, um damit Geld zu verdienen. Die Antworten erspare ich mir, sonst platzt mir noch hier der Kragen. Leider ist es nun mal so, dass es in der Türkei keinerlei Tierschutz gibt und die Tiere eher zu Last fallen oder eben als Geldeinbringer dienen. Doch ich habe mit bekommen, dass auch einige Holländer die Fotografen angemacht haben.
Der Ara tut mir einfach nur leid. Muss wohl tgl. eine Art Betäubung erhalten, damit er still in fremde Hände in etlichen Hotels rumgereicht werden kann. Ich fühlte und fühle mich noch immer, absolut hilflos.