Hi,
im Prinzip ist es sehr unwahrscheinlich, daß in der ersten Inzuchtgeneration Probleme auftreten.
Überhaupt sind viele Tierarten sehr unanfällig gegen Inzucht. All die Millionen von Goldhamstern in Käfigen weltweit stammen von einer Mutter ab, die in den 50ern trächtig importiert wurde (erst in den 90ern fand man wieder wilde Goldhamster).
Ähnlich sieht es bei Wellensittichen, Zebrafinken, Degus, Gerbils, vielen Terrarientieren und Aquarienfischen aus.
Es gibt aber auch Beispiele, wo es zu Problemen kam und auch Beispiele, wo nach einigen zwangsweisen Inzuchtgenerationen die Gefangenschaftspopulation einer Art wieder ausstarb-meist aufgrun von Fruchtbarkeitsproblemen (z.B: Viele Cichliden) M.E. hat die Empfindlichkeit einer Art für Inzuchtdepressionen mit der zeitlichen Entfernung der Spezies zum letzten Ppulationsbottleneck (und damit mit Gendrift) zu tun...aber das auszubreiten führte hier sicher zu weit.
Fakt ist, daß es sehr unwahrscheinlich ist, daß bei Verpaarung von GP Geschwistern Probleme auftreten. Fakt ist aber auch, daß jede Verwandtenpaarung die Genetische (Allel)Vielfalt der Nachkommen reduziert. Auf lange Sicht gesehen kann das durchaus zu reduzierter Vitalität der späteren Generationen führen. Es wird über kurz oder lang interessante Farbvarianten aufdecken, wenn denn das genetische Potential dafür vorhanden ist. Ebenso wahrscheinlich können sich aber bisher verdeckt vererbte Gesundheitsprobleme in späteren Generationen zu echten Problemen entwickeln.
Da unser aller Ziel ist, von Importen unabhängig zu werden, finde ich, wir sollten alles daran setzen, die sowieso limitierte Allelvielfalt die die "kleine" Gründerpopulation an GPs in Gefangenschat mitbringt nicht zu verwässern.
Obwohl mit 99%iger Wahrscheinlichkeit der Nachwuchs von Geschwistern der derzeitigen GP Generationen gesund wäre, würde ich im Interesse der Gefangenschaftspopulation der Art dringend von Inzucht abraten.
Soweit mein Senf dazu