Plötzliches Rupfen nach 15 Jahren

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xxpetra

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Hallo zusammen,
nach langer, langer Zeit muss ich mich mal wieder melden und habe auch ein ganz großes Problem. Seit 15 Jahren haben wir nun unsere beiden Graupapageien. Leider beides Weibchen (was wir zu Anfang - ziemlich blauäugig - nicht wussten). Die beiden waren bisher nicht die besten Kumpel, haben sich aber respektiert und alles Friede, Freude usw.
Wir haben eine Voliere (Wintergarten) ca. 2 x 3 m an unser Haus angebaut, mit Verbindung zum Wohnraum. Eingerichtet mit Naturästen, Sisalseil und tw. selbstgebastelten Spielzeugen.
Vor 3 Wochen hat einer der beiden sich über Nacht am rechten Beinchen alle - und ich meine wirklich alle - Federn ausgerissen. Es gab überhaupt keine Veränderung bei uns, kein Urlaub usw. Ich habe schon hin und her gegrübelt, aber mir fällt nichts ein.
Dann hat sich die Situation dramatisch verschlechtert. Innerhalb von 4 Tagen war fast der ganze Bauch kahlgerupft. Wir sind daraufhin zu einer Tierärztin gefahren, die sich mit Papageien auskennt. Blutwerte und Haut, alles ok., keine Milben. Sie meinte, es wären psychische Probleme wegen des anderen Papageis, weil die sich eben nicht verstehen und irgendwann reicht es dann mal und er kann den anderen einfach nicht mehr ertragen.
Inzwischen sitzt er, wenn ich nach Hause komme, oft in der Voliere am Boden in der Ecke hinter einem Stein. Das tut so weh...
Die Tierärztin hat uns den Kontakt mit Heike Mundt in Bochum und Diplom-Biologin Fr. Niemann empfohlen. Fr. Niemann meldet sich nächste Woche bei uns, sie ist z. Zt. im Ausland.
Wir waren dann in Bochum bei Fr. Mundt. Eine sehr nette, kompetente Frau. Sie würde unsere beiden Weiber zu sich nehmen und getrennt voneinander verpaaren - und natürlich zwei Graupapageien verkaufen ...
Ich halte das aber für sehr stressbehaftet für unsere beiden. Erstmal die Fahrt (2 Std.) nach Bochum in den kleinen Transportkäfigen - und vorher das Einfangen! Dann wieder Blutabnehmen wg. Virentests und die neue Umgebung ...
Außerdem müssten wir dann vier Papageien zu uns nach Hause nehmen und zuerst einmal die beiden Pärchen getrennt voneinander halten. Dazu müssten wir eine neue Voliere bauen? Die alte lässt sich nicht so ohne Weiteres abtrennen, wegen Futterversorgung und Durchlüftung.
Ich weiß nicht was wir machen sollen. Habt ihr eine Idee?
Verzweifelte Grüße
 
Hallo,
bitte, als erste hilfe beide an sofort trennen...wenn eine am boden sitzt, ist es ein schlechtes zeichen...
 
Hallo,

sehe ich ebenso, sofort beide getrennt unterbringen, Sichtkontakt darf gerne da sein. Aber in getrennten Volieren.

Wir sind daraufhin zu einer Tierärztin gefahren, die sich mit Papageien auskennt. Blutwerte und Haut, alles ok., keine Milben.
Milben sind nicht DAS Problem bei Großpapageien. Was genau wurde denn alles untersucht anhand der Blutproben? Wurde auch endoskopiert? Oder wenigstens geröntgt? Bei welcher Tierärztin warst Du denn? Diese Info bitte per PN.
 
Das "psychische Problem" vor einer gründlichen (!) Untersuchung zu diagnostizieren ist sehr mutig. Auch wenn solche Kaffeesatz-Leserei modern ist, würde ich die Vögel so wenig wie möglich stressen. Keine neue Umgebung und keine weiteren Vögel, sondern medizinischer Check bei einem guten TA.

Ach ja, nur nebenher: Bei einer guten Freundin entpuppten sich die "vorwiegend psychisch bedingten Wechseljahrsbeschwerden" als Symptome von Lymphdrüsenkrebs. Nichts gegen die Suche nach seelischen Ursachen, aber bitte nicht anstatt ordentlicher Diagnose!
 
Plötzliches lokales. sich später ausbreitendes Rupfen kann auch auf Schmerzen hindeuten. Ebenso, wie das sich am Boden verstecken. Benutzt sie das Bein ganz normal, wo sie mit dem Rupfen begann?
Welche Blutwerte wurden bisher ermittelt? Ihr solltet auf jeden Fall ein großes Blutbild machen und den Vogel röntgen lassen.
Das kann zb auch eine Zink- oder Bleivergiftung (gab es neues Spielzeug mit Metallanteilen in letzter Zeit? War der Vogel mal beim Freiflug unbeaufsichtigt?) oder ein akut gewordenes Leberproblem als Ursache haben. Allerdings hätte das eigentlich beim ersten Blutcheck auffallen sollen. Wie auch immer, ich würde trotzdem nochmal testen und unbedingt röntgen.
Abwarten ist grundfalsch. Wenn der Vogel schon am Boden sitzt, geht es ihm -bzw ihr- richtig mies. Es ist nie verkehrt, zu einem zweiten vogelkundigen Tierarzt zu gehen, wenn der erste nicht wirklich etwas gefunden hat.
Und ja, sofortiges Trennen ist wichtig.
 
Ich kann mich den anderen nur anschließen.
Unbedingt trennen und eine genauere Untersuchung beim vogelkundigen Tierarzt. Hinter so starkem, plötzlichen Rupfen steckt sehr oft eine Krankheit, ich denke da an ein Leberproblem.
 
Hallo zusammen,
danke für eure Antworten. Als erstes werde ich wieder einen alten Käfig hervorholen und eine der beiden darin unterbringen.
Die Tierärztin halte ich sehr wohl für kompetent. Da habe ich schon ganz andere Erfahrungen gemacht. Die meisten sagen gleich, dass sie sich nicht mit Papageien auskennen. Diese Ärztin bildet sich laufend mit Schwerpunkt Vögel aus und kann hervorragend mit Papageien umgehen, auch die Mitarbeiter. Außerdem hat sie uns deutlich gemacht, dass es fast unmöglich ist, zwei Graupapageien allein zu halten, nur eine Haltung im Schwarm von mehrern Vögeln sei artgerecht.
Ihre erste Vermutung war ein Leberschaden aufgrund einer Vergiftung oder eine Verletzung des gerupften Beins, was sie aber nach einer gründlichen Untersuchung ausgeschlossen hat. Ich würde es auch gemerkt haben, der Vogel bewegt sich aber nach wie vor normal und klettert gerne.
Die Tierärztin hat Blut agenommen, Leber- und Nierenwerte ohne Befund. Schwermetalle und Viren wurden nicht dann nicht mehr getestet. Keine Atemgeräusche.
Es gibt bei uns auch nur selbstgebasteltes Spielzeug, also keine Zink- oder Bleisachen. Auch beim unbeaufsichtigen Fliegen nicht. Der ganze gefährliche Kram ist inzwischen - nach 15 Jahren Erfahrung - weg.
Das Einfangen, das Einbringen in den Transportkäfig, die anschließende Fahrt zum Tierarzt, die Untersuchung und das Blutabnehmen waren die schlimmsten Momente, die ich jemals mit dem Papagei erlebt habe. Ich dachte, Koki stirbt mir dabei. Sie hat nur noch gehechelt und war völlig panisch. Das möchte ihr jetzt nicht noch einmal zumuten, wenn es denn nicht unbedingt erforderlich ist.
Vor ein paar Tagen habe ich wieder mit Clickern angefangen, Koki liebt das und ist ein bisschen aufgeblüht. Heute mittag saß sie wieder oben in der Voliere auf ihrem Lieblingsast.
Kann es sein, dass es in der Nacht, als sie sich angefangen hat zu rupfen, irgendwas passiert ist? Wir haben Bewegungsmelder draußen, evtl. ist ein Licht angegangen und ein potenziell gefährliches Tier ist erschienen?
Was ich noch nicht erzählt habe, ein paar Tage vor dem Rupfen habe ich einen Plüsch-Graupapagei von Ricos Futterkiste in unserem Wohnzimmer aufgestellt hatte. Die Tierärztin hat auch gefragt, ob sie den angebalzt hat. Die beiden haben den aber nie beachtet und ich habe ihn inzwischen weggeräumt.
Ich berichte weiter, wie es mit dem Käfig weitergeht.
Danke an alle und viele Grüße
 
Thema: Plötzliches Rupfen nach 15 Jahren

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