Hallo Uschi, hallo Geierlady,
nein, ich habe Euch nicht vergessen! Wie könnte ich auch, denn Ihr und alle, die mir geschrieben haben, seid doch die, die mich hier gestützt haben! Ich danke Euch ganz herzlich dafür!!!
Ich war gestern sehr deprimiert, als ich sah, wie fertig mein armer kleiner Vogel war. Da fehlte mir die Kraft zu schreiben.
Ich war gestern Nachmittag bei der TA. Ich habe kurz über Jakos Befinden berichtet. Das Antibiotikum durfte ich ja nur bis letzten Sonntag geben und das Fläschchen mit dem Schmerzmedikament war auch zu Ende. Leider soll ich das Pilzmittel jetzt noch bis Sonntag geben. Das bedeutet für Jako jeden Tag diese Zwangseingabe, gegen die er sich noch immer heftig wehrt.
Ich durfte wieder draußen warten. Mir ist aufgefallen, dass im Gegensatz zu meinem ersten Besuch der Ansturm in der Praxis seit den letzten 3 Besuchen ausgeblieben ist. Nach mir kam nur ein Nymphensittich und letztes Mal ein Sittich. Von Stress oder dergleichen keine Spur!!!
Jako hat die Narkose überstanden. Jetzt gab´s Anweisung, wie es weitergeht. Ich soll am nächsten Mittwoch wieder kommen. Dann wird sie voraussichtlich den Verband entfernen. Ich soll dann sehen, wie der Vogel den Flügel bewegt. Alles natürlich noch im kleinen Käfig. Am Freitag nächste Woche soll ich sie dann anrufen, wie es ausschaut.
Mir wird schon schlecht bei dem Gedanken, den Flügel ohne den Verband zu sehen. Sie hatte wieder etwas gesagt, das irgendwie an mir vorbeiging. Irgendwas wie, dass bei einem Vogel beide Flügel verschoben (oder so ähnlich) waren und der Vogel auch wieder flattern konnte.
Ich sagte ihr, dass es 16 Jahre bei meinem Vogel so war, dass er mir auf Schritt und Tritt nachgeflogen ist und es ihn nicht ohne mich bei seiner Voliere oder den Kletterbäumen gehalten hätte. Da sagte sie nur, ja ich weiß, das haben sie mir schon gesagt....
Ich habe gefragt, ob sie Zeit hat und ich nächsten Mittwoch auch meine Henne mitbringen kann. Ja, das geht. Sie soll ja nur die Krallen schneiden und das geht lt. Ihrer Aussage auch ohne Narkose. Ich werde dann sehen, ob die eine Kralle an ihrem Füßchen wieder beim Klettern am Gitter ohne Schwierigkeiten loslässt, denn sie hatte ja mit der einen Kralle diesbezüglich Beschwerden. Aber in letzter Zeit war da nix mehr. Wenn es nach dem Krallen schneiden ganz weg ist, lasse ich es dabei. Wenn ich nämlich hier einen Untersuchungsmarathon anfange, bin ich wieder einen Batzen Geld los. So lustig, fit und unbeschwert meine Henne zur Zeit ist, werde ich ihr unnötigen Stress ersparen. Meine Devise ist nämlich, nur noch zum TA, wenn es gesundheitliche Probleme gibt.
Die gestrige Rechnung habe ich gleich bezahlt und bekam mit der Rechnung sogar den Ausdruck der Blutwerte von Jako ohne diesbezügliche Nachfrage ausgehändigt. Von den Bildern wieder keine Rede. Das werde ich nächstes Mal ansprechen, die Rechnung dann nicht gleich bezahlen, sondern erst wenn ich die Fotos der Bilder habe. Damit hat sie nämlich scheinbar Probleme.
Auf dem Nachhauseweg hat sich Jako schon mit dem Schnabel am Gitter der Transportbox festgehalten. Er wirke fix und fertig wie noch nie nach dem Besuch bei der Tierärztin. Die Transportbox habe ich ja neben mir auf dem Beifahrersitz, durch den Gurt gesichert und er hat so mit mir Blickkontakt.
Ich war so durcheinander, dass ich auf der Autobahn durch Unachtsamkeit fast einen Unfall verursacht hätte!!! Gottseidank war ein anderer Autofahrer aufmerksam, und ich konnte noch so reagieren, dass ich nicht im Graben gelandet bin. So was kommt bei mir normalerweise nicht vor, denn ich bin ansonsten ein guter Autofahrer, aber scheinbar waren meine Gedanke wo anders und das kann auf der Autobahn gefährlich werden. Da muss ich mich wirklich am Riemen reißen in der Zukunft.
Zu Hause angekommen, hat er sofort die Augen fest geschlossen und saß längere Zeit reglos auf der Stange. Wenn ich ihn angesprochen habe, hat er nur mit Mühe die Augen geöffnet. Es war so eine traurige Stille im Raum, kaum auszuhalten. Der arme Vogel war fertig, einfach nur noch fertig!! Die vielen Narkosen haben ihn geschwächt. Ich war heilfroh, dass er abends noch ein paar Pistazienkerne fraß.
Heute fummelt er schon wieder am Verband rum und putzt sich auch ein wenig. Frisst aber ganz schlecht. Früher hat er sich morgens auf seinen Napf gestürzt und richtig reingehauen. Dadurch kann er wenigstens jetzt ein bisschen davon zehren.
Wie wird das nächsten Mittwoch werden, wenn der Verband runter kommt??? Wie tief hängt der Flügel? Wie reagiert der Vogel? Wie werden seine Versuche sein, den Flügel zu bewegen? Wie weit wird der Flügel weg stehen? Fragen über Fragen!
Mein Verstand sagt mir, dass ich alles so annehmen muss, wie es eben kommt. Mein Herz ist aber noch nicht so weit. Es geht mir so nahe, wenn ich dieses Häufchen Elend in seinem kleinen Käfig sehe und ihm nicht helfen kann.
Ich halt Euch auf dem Laufenden.
Alles Gute für Euch und liebe Grüße!
Holde