Vogelwuid
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Hallo Ihr Lieben,
ich bin schon seit einem halben Jahr ca ein stiller Mitleser in Eurem tollen Forum und konnte schon viele für mich ungeklärte Fragen zum Thema Graupapageien durch Euch beantwortet finden.Schon lange ist es ein Traum von mir /uns, so intelligente und interessante Vögel bei uns zu haben-- und nicht, weil sie sprechen können sollen oder niedliche Kuschelvögel sein können... Dafür hab ich meine Kinder.. ;-)
Für mich war von vorneherein klar, dass ich lieber Abgabevögeln ein Zuhause geben möchte als Junge Graupis zu holen- nur stellte sich hier in den Fluten von Anzeigen immer die für uns als Anfänger nicht eben leicht zu beantwortende Frage-- wie vergesellschafte ich so einen armen Hund, der meist jahrelang allein war, möglichst erfolgreich? Das schien uns doch eher etwas für erfahrene Graupi-Halter..
Doch dann haben wir ein abzugebendes Paar gefunden, und seit letzter Woche Samstag sind wir nun auch "Adoptiveltern" von 2 9- und 10-jährigen grauen Burschen und möchten natürlich alles so richtig wie möglich machen...
Kurze Vorab-Info zu den Beiden:
Jacko, 10, war als Geschenk für die Mutter der jetzigen Besitzerin gekauft worden und hat angeblich schon vom Züchter einen kaputten Fuß und keinen Ring ( wir gehen davon aus, dass er sich als Baby evtl mit dem Ring irgendwo angehängt hat und so das Bein ausgerenkt/ausgekugelt hat, dies aber nie behandelt wurde-- ob das beim Züchter passiert ist oder später bei der Halterin, weiß man ja nicht). Den Ring hat die Mutter mitsamt den Papieren so mitbekommen, beides ist aber im Nachlass nicht mehr auffindbar-- somit haben wir gar nix für Jacko.
Nach 3 Jahren Einzelhaft (in wahrscheinlich schon demselben Käfig, den wir jetzt mit den beiden mit bekommen haben) fing Jacko an, sich zu rupfen, und Willi, ein Jahr jünger als er, wurde dazugekauft. Er hat einen Ring, aber auch keine Papiere.
Da sich die beiden von anfang an gut vertragen haben, machten die Vorbesitzer keinen DNA-Test ("das hätte 400,- gekostet, das war uns zu teuer!")
Die beiden lebten dann gemeinsam in diesem Käfig, ob sie Freiflug hatten, kann ich nicht sagen, bis vor 5 Jahren die Mutter der jetzigen Besitzerin starb und die Vögel von ihr übernommen wurden. Grund für die Abgabe jetzt war mangelnde Zeit und ein Bauvorhaben.
Laut Aussage der Verkäuferin sind die beiden den ganzen Sommer im Schrebergarten in diesem Käfig gewesen, können beide nicht richtig fliegen und wären handzahm...
Als wir dann mit großem Auto und Transportboxen zur Abholung anrückten (200km einfache Fahrt), haben wir schon recht blöd geschaut... Die beiden sahen vom Gefieder her gut aus, waren lebhaft und mobil, soweit hat alles gepasst-- soweit wir als Laien das halt beurteilen konnten. Aber der Käfig war viiel kleiner, als auf den Anzeigenfotos und im Email-Verkehr beschrieben, und Jacko kroch mehr als er kletterte- der "etwas krumme Fuß" stellte sich ganz schnell als ziemlich krüppeliges Bein heraus.
Der Mann der Verkäuferin demonstrierte uns dann auch gleich, wie brav sich Jacko kraulen ließe ("ein richtiger Kuschelbär!") - und Jacko zeigte, wie gut er dabei zubeißen konnte (von wegen Kuschelbär, der reinste Federball...)
Die Verkäuferin sagte dann, sie wäre froh wenn die beiden weg wären, weil sie mit ihnen ja so gar nicht auskommen könnte, zum Futternapf-und Wasserwechsel würde sie mir empfehlen, auch eine Barbie-Puppe oder sowas zu nehmen, und die beiden damit in eine Käfigecke zu scheuchen-- da hätten sie solchen Schiß vor, dass man nicht gebissen würde und das wäre die einzige Möglichkeit, wie man in den Käfig fassen könnte. Hilfe!!!
Spätestens da war klar, dass wir die beiden auf jeden Fall mitnehmen, schon allein um dem ein Ende zu machen.
Leider wurden die beiden "handzahmen" dann mit dicken Handschuhen aus dem Käfig gecasht, 10 min lautes Gekreisch und rasendes Geflatter, bis es endlich vorbei war... Das muss man erstmal verdauen.
Den Käfig (80x70x120 ca) haben sie uns mitgegeben, weil die beiden sowieso keinen anderen akzeptieren würden, besonders Willi wäre da sehr heikel was Veränderungen betrifft.
Bitte nicht gleich steinigen, ich weiß,dass er viiiiel zu klein ist!! Aber in Anbetracht der Umstände war es uns einfach wichtig, die beiden da rauszuholen und mitzunehmen- ich weiß, der eigentliche Weg sollte sein erst Voliere, dann Vögel... Und so hart es sich anhört- wenn die armen Kerlchen bereits seit 10 Jahren gemeinsam in diesem Ding hausen, werden ein paar Wochen hin oder her auch nix mehr rausreißen.
Ich weiß auch, dass der erste Gang zum VK-Tierarzt führen sollte, soweit nicht vom Verkäufer bereits erledigt, aber in Anbetracht der nervlichen Verfassung der beiden möchte ich sie nicht nochmal mit Handschuhen schnappen, ihnen Federn ausrupfen zur Bestimmung und sie zum Doc fahren-- das würde das langsam aufgebaute Vertrauen doch gleich wieder zunichte machen.
Nur stecke ich jetzt in einer Zwickmühle: Die beiden müssen ja angemeldet werden. Habe mich vor dem Kauf bei unserem LA informiert, die nette Dame sagte mir, wenn die Vögel keine Papiere haben, dürften die Halter sie gar nicht verkaufen, nur verschenken. Also haben wir keinerlei Kaufvertrag gemacht, die Verkäufer wollen nochmal nach Ring und Papieren suchen, haben aber wenig Hoffnung, dass sie sich noch anfinden werden. Willi lässt mich definitiv noch nicht nahe genug an sich ran, um den Ring abzulesen- also kann ich auch da nix angeben..
Die Dame erklärte mir weiterhin, dass Vögel ohne Papiere in den Besitz des Landkreises übergehen und mir mit einem einfachen Vertrag problemlos zur lebenslangen Pflege überlassen werden- und dass auch sicher keiner zum Beschlagnahmen vorbeikommt (was meine größte Sorge wäre-- wer weiß, was Nachbarn irgendwann vielleicht mal über einen reden.. und dann...). Dies hätte den Effekt, dass ich die Tiere nicht einfach weiterverkaufen kann, falls ich sie nimmer haben will-- was ja auch sinnvoll ist.
Was mach ich denn jetzt ?!? Meine Arbeitskollegin hat ihre Graupis seit 15 Jahren, nicht angemeldet und macht sich keinen Kopf, Jacko und Willi waren auch nie angemeldet. Soll ich mit der Anmeldung warten, bis ich Willis Daten ablesen kann und die Verkäufer evtl den Ring von Jacko finden? Oder die Tatsachen schildern und allem seinen Lauf lassen-- aber falls jemand vom Amt die Haltungsbedingungen kontrollieren wollte (auch wenn das laut Aussage der Dame dort nicht gemacht wird), wäre es mir doch lieber, die beiden hätten ihre Voliere und nicht diesen blöden Käfig. Nur ist das nicht von heute auf morgen machbar!
Wir haben einfach viele Baustellen auf einmal, am wichtigsten wäre es uns, dass die beiden uns soweit vertrauen lernen, damit wir sie transportieren können (sie müssen dann ja auch in die Voliere irgendwie umziehen)...
Jetzt sag ich erstmal vielen Dank fürs Lesen, es tut mir sehr leid, dass gleich der erste Post sooo lang geworden ist-- nur wußte ich nicht, wo ich kürzen soll um möglichst viel Infos reinzupacken..
Bin für Ratschläge und Tipps sehr dankbar!
Viele Grüße
Sarah mit den beiden grauen Bürscherln
ich bin schon seit einem halben Jahr ca ein stiller Mitleser in Eurem tollen Forum und konnte schon viele für mich ungeklärte Fragen zum Thema Graupapageien durch Euch beantwortet finden.Schon lange ist es ein Traum von mir /uns, so intelligente und interessante Vögel bei uns zu haben-- und nicht, weil sie sprechen können sollen oder niedliche Kuschelvögel sein können... Dafür hab ich meine Kinder.. ;-)
Für mich war von vorneherein klar, dass ich lieber Abgabevögeln ein Zuhause geben möchte als Junge Graupis zu holen- nur stellte sich hier in den Fluten von Anzeigen immer die für uns als Anfänger nicht eben leicht zu beantwortende Frage-- wie vergesellschafte ich so einen armen Hund, der meist jahrelang allein war, möglichst erfolgreich? Das schien uns doch eher etwas für erfahrene Graupi-Halter..
Doch dann haben wir ein abzugebendes Paar gefunden, und seit letzter Woche Samstag sind wir nun auch "Adoptiveltern" von 2 9- und 10-jährigen grauen Burschen und möchten natürlich alles so richtig wie möglich machen...
Kurze Vorab-Info zu den Beiden:
Jacko, 10, war als Geschenk für die Mutter der jetzigen Besitzerin gekauft worden und hat angeblich schon vom Züchter einen kaputten Fuß und keinen Ring ( wir gehen davon aus, dass er sich als Baby evtl mit dem Ring irgendwo angehängt hat und so das Bein ausgerenkt/ausgekugelt hat, dies aber nie behandelt wurde-- ob das beim Züchter passiert ist oder später bei der Halterin, weiß man ja nicht). Den Ring hat die Mutter mitsamt den Papieren so mitbekommen, beides ist aber im Nachlass nicht mehr auffindbar-- somit haben wir gar nix für Jacko.
Nach 3 Jahren Einzelhaft (in wahrscheinlich schon demselben Käfig, den wir jetzt mit den beiden mit bekommen haben) fing Jacko an, sich zu rupfen, und Willi, ein Jahr jünger als er, wurde dazugekauft. Er hat einen Ring, aber auch keine Papiere.
Da sich die beiden von anfang an gut vertragen haben, machten die Vorbesitzer keinen DNA-Test ("das hätte 400,- gekostet, das war uns zu teuer!")
Die beiden lebten dann gemeinsam in diesem Käfig, ob sie Freiflug hatten, kann ich nicht sagen, bis vor 5 Jahren die Mutter der jetzigen Besitzerin starb und die Vögel von ihr übernommen wurden. Grund für die Abgabe jetzt war mangelnde Zeit und ein Bauvorhaben.
Laut Aussage der Verkäuferin sind die beiden den ganzen Sommer im Schrebergarten in diesem Käfig gewesen, können beide nicht richtig fliegen und wären handzahm...
Als wir dann mit großem Auto und Transportboxen zur Abholung anrückten (200km einfache Fahrt), haben wir schon recht blöd geschaut... Die beiden sahen vom Gefieder her gut aus, waren lebhaft und mobil, soweit hat alles gepasst-- soweit wir als Laien das halt beurteilen konnten. Aber der Käfig war viiel kleiner, als auf den Anzeigenfotos und im Email-Verkehr beschrieben, und Jacko kroch mehr als er kletterte- der "etwas krumme Fuß" stellte sich ganz schnell als ziemlich krüppeliges Bein heraus.
Der Mann der Verkäuferin demonstrierte uns dann auch gleich, wie brav sich Jacko kraulen ließe ("ein richtiger Kuschelbär!") - und Jacko zeigte, wie gut er dabei zubeißen konnte (von wegen Kuschelbär, der reinste Federball...)
Die Verkäuferin sagte dann, sie wäre froh wenn die beiden weg wären, weil sie mit ihnen ja so gar nicht auskommen könnte, zum Futternapf-und Wasserwechsel würde sie mir empfehlen, auch eine Barbie-Puppe oder sowas zu nehmen, und die beiden damit in eine Käfigecke zu scheuchen-- da hätten sie solchen Schiß vor, dass man nicht gebissen würde und das wäre die einzige Möglichkeit, wie man in den Käfig fassen könnte. Hilfe!!!
Spätestens da war klar, dass wir die beiden auf jeden Fall mitnehmen, schon allein um dem ein Ende zu machen.
Leider wurden die beiden "handzahmen" dann mit dicken Handschuhen aus dem Käfig gecasht, 10 min lautes Gekreisch und rasendes Geflatter, bis es endlich vorbei war... Das muss man erstmal verdauen.
Den Käfig (80x70x120 ca) haben sie uns mitgegeben, weil die beiden sowieso keinen anderen akzeptieren würden, besonders Willi wäre da sehr heikel was Veränderungen betrifft.
Bitte nicht gleich steinigen, ich weiß,dass er viiiiel zu klein ist!! Aber in Anbetracht der Umstände war es uns einfach wichtig, die beiden da rauszuholen und mitzunehmen- ich weiß, der eigentliche Weg sollte sein erst Voliere, dann Vögel... Und so hart es sich anhört- wenn die armen Kerlchen bereits seit 10 Jahren gemeinsam in diesem Ding hausen, werden ein paar Wochen hin oder her auch nix mehr rausreißen.
Ich weiß auch, dass der erste Gang zum VK-Tierarzt führen sollte, soweit nicht vom Verkäufer bereits erledigt, aber in Anbetracht der nervlichen Verfassung der beiden möchte ich sie nicht nochmal mit Handschuhen schnappen, ihnen Federn ausrupfen zur Bestimmung und sie zum Doc fahren-- das würde das langsam aufgebaute Vertrauen doch gleich wieder zunichte machen.
Nur stecke ich jetzt in einer Zwickmühle: Die beiden müssen ja angemeldet werden. Habe mich vor dem Kauf bei unserem LA informiert, die nette Dame sagte mir, wenn die Vögel keine Papiere haben, dürften die Halter sie gar nicht verkaufen, nur verschenken. Also haben wir keinerlei Kaufvertrag gemacht, die Verkäufer wollen nochmal nach Ring und Papieren suchen, haben aber wenig Hoffnung, dass sie sich noch anfinden werden. Willi lässt mich definitiv noch nicht nahe genug an sich ran, um den Ring abzulesen- also kann ich auch da nix angeben..
Die Dame erklärte mir weiterhin, dass Vögel ohne Papiere in den Besitz des Landkreises übergehen und mir mit einem einfachen Vertrag problemlos zur lebenslangen Pflege überlassen werden- und dass auch sicher keiner zum Beschlagnahmen vorbeikommt (was meine größte Sorge wäre-- wer weiß, was Nachbarn irgendwann vielleicht mal über einen reden.. und dann...). Dies hätte den Effekt, dass ich die Tiere nicht einfach weiterverkaufen kann, falls ich sie nimmer haben will-- was ja auch sinnvoll ist.
Was mach ich denn jetzt ?!? Meine Arbeitskollegin hat ihre Graupis seit 15 Jahren, nicht angemeldet und macht sich keinen Kopf, Jacko und Willi waren auch nie angemeldet. Soll ich mit der Anmeldung warten, bis ich Willis Daten ablesen kann und die Verkäufer evtl den Ring von Jacko finden? Oder die Tatsachen schildern und allem seinen Lauf lassen-- aber falls jemand vom Amt die Haltungsbedingungen kontrollieren wollte (auch wenn das laut Aussage der Dame dort nicht gemacht wird), wäre es mir doch lieber, die beiden hätten ihre Voliere und nicht diesen blöden Käfig. Nur ist das nicht von heute auf morgen machbar!
Wir haben einfach viele Baustellen auf einmal, am wichtigsten wäre es uns, dass die beiden uns soweit vertrauen lernen, damit wir sie transportieren können (sie müssen dann ja auch in die Voliere irgendwie umziehen)...
Jetzt sag ich erstmal vielen Dank fürs Lesen, es tut mir sehr leid, dass gleich der erste Post sooo lang geworden ist-- nur wußte ich nicht, wo ich kürzen soll um möglichst viel Infos reinzupacken..
Bin für Ratschläge und Tipps sehr dankbar!
Viele Grüße
Sarah mit den beiden grauen Bürscherln