Hallo!
>> Zimmer so an die 20 m² haben wird - groß genug oder?<<
Groß genug kann es den Geiern höchstwahrscheinlich nie sein, aber es sollte reichen.
http://vogelart.de/forum/NonCGI/wink.gif
>>Ich denke manchmal, daß man zu wenig Kontakt zu den Vögeln im Vogelzimmer hat<<
Jein. Im Vergleich zu einer Freivoliere mit Schutzhaus hat man sicher noch viel mehr Kontakt zu den Geiern. Vergleicht man es mit einer
Voliere in einem Raum, in dem man sich häufig aufhält, bspw. dem Wohnzimmer, vielleicht weniger. Sicherlich ist auch ein Vogelzimmer ein Kompromiß zwischen den verschiedenen menschlichen Bedürfnissen und Wünschen und den des Vogels: meines Erachtens aber der gelungenste.
>>Nehmt Ihr Eure Vögel auch mal mit in andere Zimmer?? Rüdiger schrieb letztens was mit Schlafzimmer (grins)??<<
Ja, freiwllig und unfreiwillig: wenn wir im Haus sind, steht die Tür zum "Vogelzimmer"
(bei mir ist es kein richtiges mehr, weil wir es seit einiger Zeit auch als Wohnzimmer mitnutzen müssen und nur die Grauen haben ständigen Freiflug -von Doris Möglichkeiten kann ich nur träumen) oft offen, je nachdem auch, welche Geier gerade Freiflug haben (und neben den Grauen haben immer welche Freiflug, von morgens um acht bis mindestens abends um acht). Die Grauen kommen dann oft ins benachbarte Schlaf- und Arbeitszimmer, Alf steigt auch mal von der zweiten Etage ins Erdgeschoß runter und steht plötzlich in der Küche. Wir nehmen sie aber auch mal mit, wenn z.B. die Singsittiche oder die Wellis und Nymphen Freiflug haben und wir nicht zur Aufsicht im Vogelwohnzimmer bleiben kann.
Aber so etwas hängt von den räumlichen Gegebenheiten ab und davon, wie zahm die Vögel sind. Der Vorteil eines seperaten Vogelzimmers ist auch zweifellos, daß die Vögel bei Bedarf (bspw. wenn sie brüten) mehr Ruhe haben.
>>Würdet Ihr mir eigentlich zu einer
Handaufzucht raten?? Ich möchte eigentlich, daß meine zukünftigen Grauen recht zahm werden.<<
Das Thema
Handaufzucht wird ja immer wieder heiß diskutiert und wenn ich es recht in Erinnerung habe, ist Doris da auch anderer Ansicht als ich.
http://vogelart.de/forum/NonCGI/smile.gif(Im Welli-Forum sind unter dem Thema "verwaiste Wellis" von Silke einige Negativ-Aspekte der
Handaufzucht genannt worden).
Eine gewisse Zahmheit ist meines Erachtens bei Großpapageien, die mit im Haus leben, kein "Luxus", sondern ein Muß: von einem Welli oder Nymph lasse ich mich auch mal beißen, bei einem Grauen sieht das anders
aus. Und unzweifelhaft ist die
Handaufzucht eine Methode, bei der ein Vogel vergleichsweise stressfrei an Menschen, mit denen er den Rest seines Lebens verbringen soll, gewöhnt wird.
Auf der anderen Seite birgt die
Handaufzucht die Gefahr, das es zu einer Fehlprägung kommt und in der Folge leichter zu Verhaltensstörungen, das die Tiere sich u.U. nur unter sehr großen Schwierigkeiten mit Artgenossen verpaaren lassen und das sie schlechtere Eltern sein können, so das ihre Nachkommen, die nicht ausreichend versorgt werden, ebenfalls mit der Hand aufgezogen werden müssen, ebenfalls schlechte Eltern werden ... u.s.w. u.s.w..
Dabei macht es einen Unterschied, ob ein Papagei den Menschen als Sozialpartner akzeptiert oder darüberhinaus in ihm auch einen Geschlechtspartner sieht.
Von daher müssen auch die verschiedenen Formen der handaufzucht unterschieden werden:
nach Möglichkeit keine
Handaufzucht ab Ei, sondern möglichst eine, die erst spät dem Gelege der Eltern entnommen wurde. Dabei sollte der Vogel im Geschisterverband verblieben sein und möglichst frühzeitig auch mit anderen Vögeln seiner Art Kontakt haben: so ist vielleicht halbwegs sichergestellt werden, das er zwar den Menschen als ein Sozial-, nicht aber als einen Geschlechtspartner sieht.
Dennoch bleiben Handauzuchten für mich fragwürdig und sollten Notfällen wie Doris Wellis vorbehalten sein - oft aber werden
Handaufzuchten aus kommerziellen Erwägungen vorgenommen: dadurch wird die Sterblichkeit der Jungtiere verringert und für die Tiere kann ein höherer Presi erzielt werden, "weil wir uns gar nicht mehr die Mühe machen, die Zuneigung der Tiere zu erwerben, sie uns verdienen. Nein, sie muß gleich mitgeliefert werden!", wie anderorts einmal treffend formuliert wurde. (Ich will damit keineswegs sagen, das es auf jeden, der eine
Handaufzucht möchte, zutrifft, aber eben leider jene Leute, die Papageien bspw. als Prestigeobjekte kaufen).
Eine Alternative zur
Handaufzucht wären Tiere aus einer Zucht, bei dem der Züchter einen sehr engen Kontakt zu seinen Tieren hat und diesen auch während der Brut aufrechterhalten konnte, so das die Jungen bereits im Kasten die Anwesenheit von Mnschen
gewohnt waren. Ic gebe aber zu, das solche Züchter sicher sehr selten zu finden sind, nicht zuletzt deshalb, weil viele wohl auch zu Recht fürchten, das sie die Papageien bei der Brut stören, so das sie das Gelege vielleicht aufgeben.
>>Ich meine, was gehört zu den ersten Schritten des Vertrauensgewinnens und des aneinander Gewöhnens (an den Menschen natürlich).<<
Ich weiß jetzt gar nicht, auf welchen Beitrag Du dich bezogen hast. Wenn Du eine
Handaufzucht hast, ist ein Großteil des Gewöhnungsprozesses bereits abgeschlossen.
Es geht dann meist nur noch darum, den Papageien an bestimmte Personen, eben an Dich und die übrigen Familienmitglieder zu gewöhnen. Dabei entwickelt auch ein Papagei
Vorlieben, die nicht unbedingt den eigenen
Wünschen entsprechen, wenn er sich bspw. mehr zu einem Familienmitglied hingezogen fühlt, das eigentlich gar nichts mit ihm zu tun haben will statt zu einem selbst.
Das Problem des Beißens ist eigentlich seltener ein Problem des Nicht-Zahm-seins (ein nicht zahmer Papagei verkriecht sich in
die hinterste Ecke seines Käfigs, kreischt und schreit fürchterlich und beißt höchstens, wenn man ihm dann die Hand hinhält und er nicht ausweichen kann.
Das Beißen oder auch Angriffe auf einen Menschen sind meistens Fragen der Rangordnung
- der Papagei glaubt, das er einen höherern Rang im Schwarm hat als der Angegriffene - bzw. Fragen der Rivalität: der Papagei sieht in einem anderen familienmitglied einen möglichen Rivalen in der Gunst um seine Bezugsperson, die er bei einer Fehlprägung auch als Geschlechtspartner sieht.
Nicht zuletzt deshalb treten die meisten Probleme mit Papageien erst beim Eintritt in die Geschlechtsreife ein. Um mit solchen Situationen fertig zu werden, gibt es eine Reihe verschiedener Methoden und Techniken
wie bspw. das "up and down-Training", denen aber allen gemeinsam ist, das sie viel Geduld und Nerven erfordern.
>>Würdet Ihr mir auch zu einem Pärchen raten??<<
Unbedingt! Paarhaltung ist mit eine der wesentlichen Voraussetzungen, um Verhaltensstörungen wie das Rupfen, die auch meist bei Eintritt in die Geschlechtsreife auftreten, wenn der Mensch nicht mehr in der Lage ist, die bedürfnisse seines Papas ausreichend zu befriedigen, zu verhindern.
Selbst wenn Papageien im Freileben nicht 24 Stunden Sichtkontaklt haben, so befinden sie sich doch in aller regel immer in Hörweite zu einem Artgenossen. Auf Dauer kann diesen Anspruch kein Mensch erfüllen: selbst wenn es jetzt noch möglich sein mag, was ist, wenn man mal in den Urlaub will, einen tagesausflug machen möchte oder für zwei Wochen ins Krankenhaus muß? Zwei Wochen reichen durchaus bei sensiblen Vögeln, um mit dem Rupfen zu beginnen. Nicht zuletzt beruhigt es aber auch das eigene Gewissen, wenn man seinen Papa nicht alleine weiß.
Am besten ist, die Vögel möglichst jung zu verpaaren, da es meist im ersten Lebensjahr noch einfacher ist als bei älteren Tieren.
Zwar ist auch bei älteren Tieren eine verpaarung durchaus noch möglich, aber es passeirt leichter, das Partner abgelehnt werden. Am besten wäre, bereits vom Züchter zwei Tiere zu bekommen (keine Geschwister wegen möglicher Brut), die sich bereits zusammengefunden haben. Wenn die Tiere als
Handaufzucht den Menschen als Sozialpartner akzeptiert haben, werden sie auch als Pärchen zahm sein, wenn auch vie