Papageienzimmer

Diskutiere Papageienzimmer im Forum Graupapageien im Bereich Papageien - Hallo Ihr! Ich gehöre zwar eigentlich auf die Laufsittichseite, will mir aber später auch zwei Graue zulegen. Deshalb habe ich mal eine Frage: Was...
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Bine

Guest
Hallo Ihr!
Ich gehöre zwar eigentlich auf die Laufsittichseite, will mir aber später auch zwei Graue zulegen. Deshalb habe ich mal eine Frage:
Was bedeutet ein "Papageienzimmer einrichten"??
Mich würden die Details interessieren: so z.B. worauf man achten muß, was muß unbedingt rein, was darf nicht rein usw.?
Haben die Vögel in dem Zimmer dann noch einen extra Käfig, oder können sie Tag und Nacht machen was sie wollen??
Wäre schön, wenn Ihr mich mal beraten könntet, denn ich will später dann auch ein Vogelzimmer einrichten!
Was sollte ich überhaupt für Vorkenntnisse über die Grauen haben, bevor ich mir welche hole? Reichen meine Erfahrungen mit Wellis und Springern aus? Ich würde mir natürlich auch Literatur besorgen, und außerdem lese ich ja Eure Seite.
Tschau Bine
 
Moin Bine!

Ein Papageienzimmer wäre sicher auch für
Laufsittiche toll. Für mich ist es die
optimalste Art der Unterbringung, die idealste wäre eine Verbindung zu einer Außenvoliere. Ein Papageienzimmer im Haus hat gegenüber einer Freivoliere mit Schutzhaus für mich den Vorteil, das man einen unmittelbareren und häufigeren Kontakt zu seinen Geiern hat.

In einem vogelsicheren Papageienzimmer ist es an sich nicht notwendig, noch Käfige aufzustellen, aber es hat schon Vorteile, besonders, wenn man darin auch Futter anbietet: zum einem ist die Verschmutzung durch das Futter mehr auf den Käfig beschränkt; vor allem aber bleiben die Vögel an den Käfig gewöhnt, was bspw. bei Krankheit, Transporten oder größeren Säuberungsaktionen des Zimmers von Vorteil ist, wenn man sie doch einmal einsperren muß.

Erstes Gebot für ein Papageienzimmer ist natürlich die "Vogelsicherheit":
bei Ausbau und Gestaltung des Zimmers sollten nur Materialien verwendet werden, die für die Vögel weitgehend unschädlich sind.
Elektrokabel müssen unter Putz oder in Alu-Rohren verlegt werden, damit die Geier nicht daran können.
Lampen (vorzugsweise solche, die direkt an der Decke befestigt werden, damit es kein freies Kabel gibt) müssen gesichert werden, bspw. indem man sie in ausreichendem Abstand mit Volierendraht umgibt.
Gleiches gilt für Lichtschalter und Steckdosen.
Auch eine Sicherung des Heizkörpers finde ich empfehlenswert, obwohl die Geier nicht so schnell heiße Füsse bekommen.
Die Fenster müssen zumindest mit Fliegendraht oder Volierendraht gesichert werden, damit man Lüften kann.
Fenterrahmen sind ebenso Schwachpunkte wie Türen und Türrahmen, denn die Geier nagen gerne daran. Man kann natürlich hinnehmen, insebsondere, wenn man einen schadstoffarmen lack bebutzt hat. Oder man sie mit Blech abdecken und eine Metalltür nehmen.
Eine andere Möglichkeit ist der Einbau einer kleinen Schleuse aus Volierenelementen, damit die Geier nicht an die Holztür gelangen und je nach Fensterart vielleicht auch dort eine Art Schleuse.
Ebenfalls kann es passieren, das die Geier an den Tapeten nagen, ab und an passiert es auch, das ein besonders eifriger Geier sich bis ins Mauerwerk vorarbeitet. Zumindest die gefährdesten Stellen (wenn man bspw. Äste direkt an der Wand befestigt hat) kann man mit Acryl- oder Plexiglas vor dem Nagen schützen (ist aber nicht ganz billig).
Der Boden sollte aus einem leicht zu reinigenden Kunststoffmaterial bestehen, Fliesen gehen natürlich auch.
Toll wäre auch ein Wasseranschluß, an dem man bspw. auch einen Zimmerbrunnen anschließen kann, der sowohl der Luftbefeuchtung dient als auch als Badegelegenheit. Bei einem gefliesten Raum ist auch Abfluß denkbar, der die Reinigung des Zimmers erleichtert - das ist aber kein Muß und meist hat man dazu ja nur im Keller die Möglichkeit.
Wenn das Tageslicht nicht ausreichend ist
(was in aller Regel zumindest im Winter der Fall ist. Grundsätzlich läßt aber Glas die wichtigen UV (A oder B?)-Strahlen nicht oder nur kaum durch, die zur Bildung von Vitamin A gebraucht werden), sollte man Truelight-Tageslichtröhren vewenden.

Ich bin übrigens überzeugt, auch Vögel mögen Farben - sie sind ein zusätzlicher Reiz, der Abwechslung schafft - deshalb sind rein weiße Wände m.E. nicht so gut.
Je nach Größe kann man einen oder mehrere Kletterbäume aufastellen, die man untereinander auch mit Sisal- oder Hanfseilen oder Ketten verbinden kann (übrigens gibt es ein paar Anregungen auch auf http://members.aol.com/hpparrot/ ).
Ich glaube, Doris hatte die sehr gute Idee, an der Decke Volierenelmente zu befestigen, an die man einfach mit Haken oder Karabinern
Schaukeln, Äste und Spielzeig befestigen kann, ohne dafür immer wieder neue Löcher in die decke zu müssen (wenn man diese Volierenelemente abhängt, schützen sie auch die Deckenlampen bzw. die Vögel vor den Lampen).
Man kann den gesamten Boden mit Einstreu bedecken, oder nur jene Stellen, über denen die Geier bevorzugt sitzen. Reizvoll finde ich die Idee, verschiedene Arten von Einstreu zu verwenden wie Sand (in verschiedener Körnung), Buchenholzgranulat (in verschiedener Körnung), Vogelerde, vielleicht auch etwas Heu etc., um so den Vögel unterschiedliche Bodenbeschaffenheiten und Beschäftigungsmöglichkeiten zu bieten.
Man kann sogar in die Vogelerde Samen geben und diese keimen lassen (besonders mehr Laufsittiche interessant).
Auch kann man Kübelpflanzen aufstellen, die leicht auszuwechseln sind, da ihnen sonst wohl kein langes Leben beschieden ist.
Bei der Einrichtung ist aber darauf zu achten, das man den Vögeln ausreichenden Flugraum läßt, also auch nicht zu voll stellen.
Ach ja, das wichtigste hätte ich beinahe vergessen: einen bequemen alten Sessel, noch besser eine Couch, damit man es sich im Papageienzimmer auch gemütlich machen kann.
So, das wäre erstmal alles, was mir so einfällt, aber ich habe sicherlich noch viel vergessen.

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Tschüss Rüdiger
 
Hallo!

Ich finde ein Vogelzimmer ist die geeignetste Unterbringung für (vor allem zahme) Papageien. Egal ob Sittich oder Ara, in einem Vogelzimmer der richtigen Größe können sie ständig fliegen, haben Kletterbäume und das wichtigste: kein Gitter rundherum. Das "befreit" die Vögel sehr, sie sind in einem Vogelzimmer doch viel lebhafter als in einer Voliere oder in einem Käfig.
Bei der Einrichtung des Zimmers sind deiner Phantasie eigentlich keine Grenzen gesetzt. Schaukeln, Kletterbäume, "Spielplätze", Seile, Spielzeug,...., es macht auch wirklich Spass solch ein Zimmer herzurichten.., ich habe vor, da ich ja jetzt auch noch ein Kakadupaar dazubekommen habe, und ich hoffe dass meine Amazonen endlich wieder fliegen können (in einen Käfig will ich sie nicht sperren), das ganze Erdgeschoss für die Vögel zu verwenden. Die Räume sind allesamt hell und an die zentrale Heizung angeschlossen, für den Winter werden Truelight-Röhren installiert und das Beste: anschliessend an ein "potentielles Vogelzimmer" (also ich plane daraus eins zu machen) ist ein nicht mehr gebrauchter Geräteschuppen, 4m mal 5m, welchen ich mit einem 7m mal 3m Aussengehege ausstatten könnte. Ausserdem wäre sogar ein Raum mit Waschbecken, etc. als "Futterküche" vorhanden, also ich bin voll und ganz mit dem Planen beschäftigt (ist auch eine Ablenkung vom Thema Welli-Küken), und es wäre ein Traum wenn ich dass so verwirklichen könnte.
Wie groß wäre denn der Raum, den du zum Vogelzimmer herrichten willst?

Doris
 
Vielen Dank für Eure Vorschläge. Ja, ich denke auch, daß das Einrichten eines Vogelzimmers sehr großen Spaß machen wird. Aber leider ist bis dahin noch etwas Zeit. Wenn wir ein Vogelzimmer einrichten, müssen wir erst einmal umziehen, denn in unserer jetzigen Wohung sind alle Zimmer schon verplant. Aber ich denke, daß das Zimmer so an die 20 m² haben wird - groß genug oder?
Bitte erklärt mir nochmal die Sache mit den Truelight Röhren. Noch nie was davon gehört.
Ich denke manchmal, daß man zu wenig Kontakt zu den Vögeln im Vogelzimmer hat. Meine sind zur Zeit in einer Zimmervoliere im Arbeitszimmer untergebracht. Da ich zu Hause arbeite, bin ich fast den ganzen Tag mit ihnen zusammen. Wenn sie aber ein eigenes Zimmer haben, muß man immer reingehen und sich mit Ihnen beschäftigen. Man muß ja auch noch andere Sachen in der Wohnung machen. Nehmt Ihr Eure Vögel auch mal mit in andere Zimmer?? Rüdiger schrieb letztens was mit Schlafzimmer (grins)??
Würdet Ihr mir eigentlich zu einer Handaufzucht raten?? Ich möchte eigentlich, daß meine zukünftigen Grauen recht zahm werden.
Was heißt eigentlich bei "Null anfangen". In einem der vorigen Beiträge habt Ihr so was über einen Papagei geschrieben, der wild und sehr aggressiv ist. Ich meine, was gehört zu den ersten Schritten des Vertrauensgewinnens und des aneinander Gewöhnens (an den Menschen natürlich).
Würdet Ihr mir auch zu einem Pärchen raten?? Und was sollten die beiden kosten?? Ich habe schon ganz schön überteuerte Preise in manchen Zoohandlungen gesehen. Ich würde aber nur beim Züchter kaufen.
Kann es eigentlich auch zu solchen Problemen mit ständiger Brutlust kommen, wie bei meinen Springern??
So, das sind erstmal genug Fragen für heute.
Freue mich schon auf Eure Antwort.
Tschau Bine
 
Hallo!

Vögel in Vogelzimmern sind meinen Erfahrungen nach genauso menschenvertraut und zahm wie "gekäfigte" Vögel. Sie freuen sich sehr wenn man sie in ihrem Reich besucht und lieben es wenn man stundenlang bei ihnen bleibt und mit ihnen spielt. In meinem jetztigen Vogelzimmer (ein Raum ist ja schon eingerichtet) steht auch eine Couch. In so einem Vogelzimmer kann man wirklich Stunden verbringen...
Dass Vogelzimmer mit 20 Quadratmeter ist groß genug.
Truelight-Röhren sind "Tageslichtröhren", deren Licht in der Zusammensetzung dem Tageslicht sehr nahe kommt, es hat einen UV-Anteil wie beim Tageslicht. Ich habe die Röhren bei einem Elektrogeschäft bestellen müssen, denn lagernd gibt es die meist nicht. Es gibt allerdings auch Truelight-Glühbirnen (habe ich jetzt im Wohnzimmer bei den Amazonen angebracht).
Ich finde, wenn du zwei Graupapageien nimmst ist es mit Handaufzuchten kein Problem, die beiden werden sich miteinander beschäftigen, aber zu einer richtigen Spiel, bzw. Kraulstunde gehört immer noch Frauchen oder Herrchen mit dazu, und du bist ausser Gefahr dass deine Vögel psychisch aus dem Lot geraten. (die meisten Verhaltensstörungen begründen sich ja in der Einzelhaltung)
Auch spielen 2 Papageien genauso gerne mit dem Halter wie Einzelvögel. Ich halte alle meine Papageien zumindest in Gemenschaftshaltung, die meisten haben auch einen Partner. Meine beiden Gelbbrustaras sind sehr zahm. Er ist eine Naturbrut, eher reservierter, sie ist eine Handaufzucht und so zahm dass sie sich auf den Rücken legt und sich den Bauch kraulen lässt... zwei Vögel sind wirklich garantiert genauso zahm wie ein Einzelvogel (und dass vor allem bei Handaufzucht), der Vorteil ist aber dass die zwei Vögel nicht abhängig sind vom Menschen. Ich erlebe mit meinen Papageienpärchen wirklich den doppelten Spass als wie vor der Verpaarung, mit einem Einzelvogel.
Auf lange Sicht kann ein Einzelvogel nur kümmern (meist "funktioniert" die Einzelhaltung nur bis zur Geschlechtsreife), am Besten nimmt man sich daher von Anfang an zwei Vögel, oder man kauft die beiden mit ein paar Monaten Abstand dazwischen (falls man z. B. aus finanziellen Gründen nicht gleich zwei Vögel kaufen kann wäre das eine gute Alternative), will man den Vogel erst später verpaaren kann es nämlich zu großen Schwierigkeiten kommen. Ich würde dir daher dringend zu einem Pärchen, wenn sie ganz zahm bleiben sollen Handaufzucht, raten.

Doris
 
Hallo!

>> Zimmer so an die 20 m² haben wird - groß genug oder?<<
Groß genug kann es den Geiern höchstwahrscheinlich nie sein, aber es sollte reichen. http://vogelart.de/forum/NonCGI/wink.gif

>>Ich denke manchmal, daß man zu wenig Kontakt zu den Vögeln im Vogelzimmer hat<<
Jein. Im Vergleich zu einer Freivoliere mit Schutzhaus hat man sicher noch viel mehr Kontakt zu den Geiern. Vergleicht man es mit einer Voliere in einem Raum, in dem man sich häufig aufhält, bspw. dem Wohnzimmer, vielleicht weniger. Sicherlich ist auch ein Vogelzimmer ein Kompromiß zwischen den verschiedenen menschlichen Bedürfnissen und Wünschen und den des Vogels: meines Erachtens aber der gelungenste.
>>Nehmt Ihr Eure Vögel auch mal mit in andere Zimmer?? Rüdiger schrieb letztens was mit Schlafzimmer (grins)??<<
Ja, freiwllig und unfreiwillig: wenn wir im Haus sind, steht die Tür zum "Vogelzimmer"
(bei mir ist es kein richtiges mehr, weil wir es seit einiger Zeit auch als Wohnzimmer mitnutzen müssen und nur die Grauen haben ständigen Freiflug -von Doris Möglichkeiten kann ich nur träumen) oft offen, je nachdem auch, welche Geier gerade Freiflug haben (und neben den Grauen haben immer welche Freiflug, von morgens um acht bis mindestens abends um acht). Die Grauen kommen dann oft ins benachbarte Schlaf- und Arbeitszimmer, Alf steigt auch mal von der zweiten Etage ins Erdgeschoß runter und steht plötzlich in der Küche. Wir nehmen sie aber auch mal mit, wenn z.B. die Singsittiche oder die Wellis und Nymphen Freiflug haben und wir nicht zur Aufsicht im Vogelwohnzimmer bleiben kann.
Aber so etwas hängt von den räumlichen Gegebenheiten ab und davon, wie zahm die Vögel sind. Der Vorteil eines seperaten Vogelzimmers ist auch zweifellos, daß die Vögel bei Bedarf (bspw. wenn sie brüten) mehr Ruhe haben.

>>Würdet Ihr mir eigentlich zu einer Handaufzucht raten?? Ich möchte eigentlich, daß meine zukünftigen Grauen recht zahm werden.<<
Das Thema Handaufzucht wird ja immer wieder heiß diskutiert und wenn ich es recht in Erinnerung habe, ist Doris da auch anderer Ansicht als ich. http://vogelart.de/forum/NonCGI/smile.gif(Im Welli-Forum sind unter dem Thema "verwaiste Wellis" von Silke einige Negativ-Aspekte der Handaufzucht genannt worden).
Eine gewisse Zahmheit ist meines Erachtens bei Großpapageien, die mit im Haus leben, kein "Luxus", sondern ein Muß: von einem Welli oder Nymph lasse ich mich auch mal beißen, bei einem Grauen sieht das anders
aus. Und unzweifelhaft ist die Handaufzucht eine Methode, bei der ein Vogel vergleichsweise stressfrei an Menschen, mit denen er den Rest seines Lebens verbringen soll, gewöhnt wird.
Auf der anderen Seite birgt die Handaufzucht die Gefahr, das es zu einer Fehlprägung kommt und in der Folge leichter zu Verhaltensstörungen, das die Tiere sich u.U. nur unter sehr großen Schwierigkeiten mit Artgenossen verpaaren lassen und das sie schlechtere Eltern sein können, so das ihre Nachkommen, die nicht ausreichend versorgt werden, ebenfalls mit der Hand aufgezogen werden müssen, ebenfalls schlechte Eltern werden ... u.s.w. u.s.w..
Dabei macht es einen Unterschied, ob ein Papagei den Menschen als Sozialpartner akzeptiert oder darüberhinaus in ihm auch einen Geschlechtspartner sieht.
Von daher müssen auch die verschiedenen Formen der handaufzucht unterschieden werden:
nach Möglichkeit keine Handaufzucht ab Ei, sondern möglichst eine, die erst spät dem Gelege der Eltern entnommen wurde. Dabei sollte der Vogel im Geschisterverband verblieben sein und möglichst frühzeitig auch mit anderen Vögeln seiner Art Kontakt haben: so ist vielleicht halbwegs sichergestellt werden, das er zwar den Menschen als ein Sozial-, nicht aber als einen Geschlechtspartner sieht.
Dennoch bleiben Handauzuchten für mich fragwürdig und sollten Notfällen wie Doris Wellis vorbehalten sein - oft aber werden Handaufzuchten aus kommerziellen Erwägungen vorgenommen: dadurch wird die Sterblichkeit der Jungtiere verringert und für die Tiere kann ein höherer Presi erzielt werden, "weil wir uns gar nicht mehr die Mühe machen, die Zuneigung der Tiere zu erwerben, sie uns verdienen. Nein, sie muß gleich mitgeliefert werden!", wie anderorts einmal treffend formuliert wurde. (Ich will damit keineswegs sagen, das es auf jeden, der eine Handaufzucht möchte, zutrifft, aber eben leider jene Leute, die Papageien bspw. als Prestigeobjekte kaufen).
Eine Alternative zur Handaufzucht wären Tiere aus einer Zucht, bei dem der Züchter einen sehr engen Kontakt zu seinen Tieren hat und diesen auch während der Brut aufrechterhalten konnte, so das die Jungen bereits im Kasten die Anwesenheit von Mnschen
gewohnt waren. Ic gebe aber zu, das solche Züchter sicher sehr selten zu finden sind, nicht zuletzt deshalb, weil viele wohl auch zu Recht fürchten, das sie die Papageien bei der Brut stören, so das sie das Gelege vielleicht aufgeben.

>>Ich meine, was gehört zu den ersten Schritten des Vertrauensgewinnens und des aneinander Gewöhnens (an den Menschen natürlich).<<
Ich weiß jetzt gar nicht, auf welchen Beitrag Du dich bezogen hast. Wenn Du eine Handaufzucht hast, ist ein Großteil des Gewöhnungsprozesses bereits abgeschlossen.
Es geht dann meist nur noch darum, den Papageien an bestimmte Personen, eben an Dich und die übrigen Familienmitglieder zu gewöhnen. Dabei entwickelt auch ein Papagei
Vorlieben, die nicht unbedingt den eigenen
Wünschen entsprechen, wenn er sich bspw. mehr zu einem Familienmitglied hingezogen fühlt, das eigentlich gar nichts mit ihm zu tun haben will statt zu einem selbst.
Das Problem des Beißens ist eigentlich seltener ein Problem des Nicht-Zahm-seins (ein nicht zahmer Papagei verkriecht sich in
die hinterste Ecke seines Käfigs, kreischt und schreit fürchterlich und beißt höchstens, wenn man ihm dann die Hand hinhält und er nicht ausweichen kann.
Das Beißen oder auch Angriffe auf einen Menschen sind meistens Fragen der Rangordnung
- der Papagei glaubt, das er einen höherern Rang im Schwarm hat als der Angegriffene - bzw. Fragen der Rivalität: der Papagei sieht in einem anderen familienmitglied einen möglichen Rivalen in der Gunst um seine Bezugsperson, die er bei einer Fehlprägung auch als Geschlechtspartner sieht.
Nicht zuletzt deshalb treten die meisten Probleme mit Papageien erst beim Eintritt in die Geschlechtsreife ein. Um mit solchen Situationen fertig zu werden, gibt es eine Reihe verschiedener Methoden und Techniken
wie bspw. das "up and down-Training", denen aber allen gemeinsam ist, das sie viel Geduld und Nerven erfordern.

>>Würdet Ihr mir auch zu einem Pärchen raten??<<
Unbedingt! Paarhaltung ist mit eine der wesentlichen Voraussetzungen, um Verhaltensstörungen wie das Rupfen, die auch meist bei Eintritt in die Geschlechtsreife auftreten, wenn der Mensch nicht mehr in der Lage ist, die bedürfnisse seines Papas ausreichend zu befriedigen, zu verhindern.
Selbst wenn Papageien im Freileben nicht 24 Stunden Sichtkontaklt haben, so befinden sie sich doch in aller regel immer in Hörweite zu einem Artgenossen. Auf Dauer kann diesen Anspruch kein Mensch erfüllen: selbst wenn es jetzt noch möglich sein mag, was ist, wenn man mal in den Urlaub will, einen tagesausflug machen möchte oder für zwei Wochen ins Krankenhaus muß? Zwei Wochen reichen durchaus bei sensiblen Vögeln, um mit dem Rupfen zu beginnen. Nicht zuletzt beruhigt es aber auch das eigene Gewissen, wenn man seinen Papa nicht alleine weiß.
Am besten ist, die Vögel möglichst jung zu verpaaren, da es meist im ersten Lebensjahr noch einfacher ist als bei älteren Tieren.
Zwar ist auch bei älteren Tieren eine verpaarung durchaus noch möglich, aber es passeirt leichter, das Partner abgelehnt werden. Am besten wäre, bereits vom Züchter zwei Tiere zu bekommen (keine Geschwister wegen möglicher Brut), die sich bereits zusammengefunden haben. Wenn die Tiere als Handaufzucht den Menschen als Sozialpartner akzeptiert haben, werden sie auch als Pärchen zahm sein, wenn auch vie
 
Hallo Rüdiger!

Bei einer einzelnen Handaufzucht besteht die große Gefahr, dass er zum Rupfer wird oder sonstige Verhaltensstörungen zeigt, im Paar ist das Problem aber nicht gegeben, eine Fehlprägung ist ja bei Paarhaltung ausgeschlossen (wobei ich aber sagen muss das auch einzelne Naturbruten rupfen, denk bloß an meinen Ara.., der ja im großen und ganzen doch "normal" ist, und daher dass Beispiel doch als voll genommen werden kann, meinen Rosakakadu, Handaufzucht, kann man nicht zu solchen Beispielen zählen, er hat ja ein besonders schlimmes Schicksal gehabt, daher würde ich das Problem nicht auf die Handaufzucht schieben, und wie ich mich jetzt erinnere ist die Handaufzucht um die die Diskussion im Welli-Forum erstens einzeln aufgezogen worden, und zweitens hat Silke im Nachhinein noch richtiggestellt dass sie einiges falsch verstanden hatte und sie die Situation falsch dargestellt hat). Deshalb habe ich ja geschrieben: am besten ein handaufgezogenes Paar. Verhaltensstörungen werden immer nur durch falsche Haltung, also wenn man es genau sagen will: Einzelhaltung, verursacht, nicht aber von der Aufzuchtmethode. Als Einzelvogel kann jedes Tier zu rupfen beginnen, egal ob Naturbrut oder Handaufzucht, dass weiss ich ja aus Erfahrung.
Handaufgezogene Vögel, wenn paarweise gehalten, sind meiner Meinung nach beim Menschen noch am Besten dran weil sie keinerlei Angst, auch nicht in der Eingewöhnungszeit, haben. Aber da muss sich jeder seine eigene Meinung bilden.
Ich habe jetzt schon 2 handaufgezogene Aras (Grünflügel und Gelbbrust) von Zoomundt, http://212.211.161.11/index.htm , aber per Lufttransport bekommen (komme aus Österreich, es gab keinerlei Probleme beim Transport) aber wenn du aus Deutschland kommst ist es ja sowieso besser man sucht sich die Vögel selbst aus. Bei Zoomundt hast du große "Auswahl", die Vögel stammen alle aus guten deutschen Zuchtstationen oder sie kommen von der großen "Bird International" Zuchtstation von den Philipinen. Die Tiere sind alle endoskopiert, du kannst also mit Garantie ein echtes Pärchen bekommen (was ja immer das Beste ist), und wenn du Glück hast sitzen dort schon zwei Graupapageien die sich schon gefunden haben... was dann das wenigste Risiko birgt. Ausserdem sind die Tiere alle auf die wichtigsten und gefährlichsten Krankheiten (negativ, versteht sich) getestet: PBFD, Polyoma und Psittacose, ausserdem sind sie gechipt, man hat also einen hundertprozentigen Herkunftsnachweis. Bei Zoomundt kannst du aber auch immer zwischen Naturbrut oder Handaufzucht wählen, sie haben beides im Angebot. Der einzige Haken an der Sache ist der Preis, denn ein Graupapagei kostet so nämlich 2 100 DM, ich finde aber dass es das schon wert ist, aber dass ist ja natürlich deine Entscheidung und ich will hier auch nicht irgendwie Werbung machen, ich bin nur von dem Angebot von Zoomundt beeindruckt, und da ich ja doch einige "Problemfällchen" habe, z.B. eine Blaustirnamazone mit Leberschaden, lege ich auf die Gesundheit doch schon viel mehr Wert als "normal" (liegt sicher auch daran dass mein Edelpapagei an Leberschaden gestorben ist), ich will aber nicht damit sagen dass Vögel von anderen Züchtern krank wären, nur hat man hier die Garantie dass die Vögel die bei Zoomundt im Geschäft sitzen gesund sind, und dass hat man bei anderen züchtern nur sehr selten, da diese wenn überhaupt nicht ihren ganzen Papageienbestand testen lassen, ich kenne zumindest niemanden der es so macht (Organschäden sind ja auch bei Endoskopie zu erkennen).
Bine, wir können dir ja nur sagen was wir selbst für Erfahrungen gemacht haben, und da gibt es eben auch verschiedene Ansichten. Du als "potentielle Käuferin" solltest dich einmal eine Weile mit den angesprochenen Themen (Paar oder einzeln, Handaufzucht oder Naturbrut, woher, etc.) auseinandersetzen, und dir eine eigene Meinung dazu bilden. Erst wenn du dir ganz sicher bist was du dir nehmen willst (Handaufzucht oder Naturbrut), wie du sie halten willst (Einzeln oder im Paar, und natürlich auch ob in Vogelzimmer oder im Käfig, bzw. Voliere), woher du sie willst und wieviel Geld du dann dafür ausgeben kannst, bzw. möchtest, kannst du ruhigen Gewissens zum Kauf schreiten, aber da du sagst es ist sowieso noch Zeit bis du dir deinen Vogel / deine Vögel holen kannst fragst du ja eh gerade im richtigen Zeitpunkt... viele interresieren sich erst für die Haltung und für die Bedürfnisse der Papageien, wenn sie schon einen Vogel haben oder im Begriff sind am nächsten Tag zum Züchter oder ins Geschäft zu fahren.. frag soviel du kannst und zu jedem Thema dass dir einfällt, dann bist du sicherlich gut vorbereitet, du kannst ja auch zu diversen Papageien-Seiten im Internet gehen, oder dir die entsprechende Literatur besorgen.

Doris
 
Moin Bine, moin Doris!

Doris, falls Du Dich wunderst: ich habe erst heute morgen gemerkt, daß Du mir mit Deiner Antwort zuvorgekommen bist, denn als ich anfing, meinen Beitrag zu schreiben, war Dein Beitrag noch nicht da. http://vogelart.de/forum/NonCGI/smile.gif

Eigentlich wollte ich jetzt nur noch etwas zu den Truelight-Lampen sagen, weil ich es gestern vergessen habe, aber das wesentlich ist bereits gesagt. Nur noch eins: alle Leuchtstoffröhrenlampen - gleichgültig ob Tageslichtlampen oder normale - sollten mit einem Vorschaltgerät ausgestattet werden, das die Taktfrequenz der Lampen erhöht: da Vögel wesentlich mehr Bilder in der Sekunde sehen und verarbeiten können als Menschen, flimmert und blitzt nämlich Leuchtstoffröhren mit herkömmlicher
Taktfrequenz.

Wie angekündigt sind hinsichtlich der Handaufzucht und ihrer Risiken Doris und ich etwas unterschiedlicher Meinung http://vogelart.de/forum/NonCGI/smile.gif, aber das ist auch gut so, denn beim Thema Handaufzucht sind viele Dinge noch reine Spekulation. Ich kann nur noch einen Blick auf die in die APN (www.papageien.org) empfehlen, dort findet sich unter "von Haltung bis Zucht" unter dem Stichwort "Zucht" eine "Studie zur Fehlpärgung handaufgezogerner Papageien" von Ralf Sistermann, die dieses Problem auch verdeutlicht.
Doris hat auch völlig Recht, das Einzel- oder Paarhaltung eher die Faktoren sind, die die Entstehung von Verhaltensstörungen wie das Rupfen beeinflussen können, da habe ich mich auch undeutlich ausgedrückt.
Und das deshalb ebenso einzeln gehaltene Naturbruten unter solchen Verhaltensstörungen leiden können (vielleicht sogar noch eher als Handaufzuchten, wenn sie den menschen nicht als Sozialpartner akzeptiert haben) ist richtig.
Aber hinsichtlich der Verpaarung und der Brut bin ich eben der Ansicht, das - auch in Abhängigkeit der Methode der Handaufzucht -
(vereinfacht: isoliert ab Ei oder im Geschwisterbverband mit frühest möglichen Kontakt zu anderen Artgenossen) meines Erachtens die Verpaarung bei Handaufzuchten noch schwieriger werden kann und Handaufzuchten oft die schlechteren Eltern sind. Selbst bei einer "erfolgreichen" Verpaarung kann beobachtet werden, das der zweite Papagei zwar Spielkamerad gesehen wird, jedoch der Mensch weiterhin die Hauptrolle im Leben des ersten spielt und dem Artgenossen vorgezogen und oft auch als Geschlechtspartner gesehen wird.

Und nochmal zum Vogelzimmer: die Couch ist wirklich ein sehr wichtiger Einrichtungsgegenstand! http://vogelart.de/forum/NonCGI/smile.gif



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Tschüss Rüdiger
 
Hallo Rüdiger!

Handaufzuchten welche isoliert aufwachsen, sind in großer Gefahr sich zu sehr auf den Menschen zu prägen, und sich dann später auch mit keinem Partner zu vertragen. Bei Handaufzuchten welche mit den Geschwistern aufwachsen, und möglichst in den ersten 5 Wochen bei den Eltern bleiben, ist das anders. Sie hägen meinen Erfahrungen nach ebenso viel Kontakt mit Artgenosen wie Naturbruten (meine Gelbbrustarahandaufzucht Jenny steht in genauso engem Kontakt mit ihrem Jonny, wie meine Venezuela-Amazone Coco, Naturbrut mit ihrer Wilma, Naturbrut). Hierbei bin ich der Spielkamerad, bei isolierten Handaufzuchten gebe ich dir aber recht, dass sehe ich ja bei meinem Rosakakadu, bei dem ich immer im Mittelpunkt stehe. Deshalb möchte ich ihn wenn es irgendwie geht "verwildern" lassen, damit er sich mehr auf seinen Partner prägt, aber dass wird lange dauern.
Zu der genannten Studie möchte ich nur sagen dass dort immer davon ausgegangen wird, man müsse einen handaufgezogenen Papageien erst an andere Papageien gewöhnen, aber wenn die Tiere im Geschwisterverband aufwachsen und gleich nach dem Nestlingsalter zu einem Partner kommen, können sie keine Fehlprägung zeigen, sie haben ja ab dem nestlingsalter einen Partner und sind somit bereits verpaart, Fehlprägung heisst ja dass ein Vogel nur den Menschen als Partner akzeptiert.
Handaufzuchten dürfen eben nie isoliert werden, das gilt aber genauso für Naturbruten. Fehlprägungen und Verhaltensstörungen (mein Gelbbrustara Jhonny war ja fehlgeprägt, obwohl Naturbrut) kommen bei Einzelhaltung bei Naturbruten und Handaufzuchten vor, in der Hinsicht gibt es keinen Unterschied. Ebenso lassen sich junge Handaufzchten und junge Naturbruten gleichgut verpaaren (auch Naturbruten machen Probleme wenn man sie erst verpaaren muss, sie also noch nicht an einem Partner seit der Nestlingszeit gewöhnt waren. denk nur mal an meinen Ara..., er schrie wenn er das erste Weibchen sah und bekam Stress und Angstbedingt Durchfall..). Zur Zucht sind Handaufzuchten eventuell aber weniger geeignet, könnte sein, aber hier fehlt mir die Erfahrung. Ich meine nur das Züchten von Grosspapageien sollte man sowieso profesionelleren Züchtern überlassen, die sich eigens zu diesem Zweck Naturbruten anschaffen. Für die Wohnungshaltung sind meiner Meinung nach Handaufzuchten, für die Zucht Naturbruten mehr geeignet.
Du siehst es richtig, dass Naturbruten in der Einzelhaltung meist rupfen oder sonstige Verhaltensstörungen zeigen da sie den Menschen nichtmal als Ersatzpartner akzeptieren. (Partnerersatz kann man ja sowieso nie sein) Naturbruten sind also meist etwas weniger zahm. Zahmheit bedeutet ja, dass der Vogel jegliche Scheu und Angst vorm Menschen verliert, nicht zahme oder nur teilweise zahme Vögel besitzen noch eine "innere Barrikade", also noch etwas Scheu und Angst, die sie nicht vollständig überwinden können. Und dass ist vor allem bei Naturbruten der Fall (habe ja 4 Naturbruten, auf sie trifft das alles zu, man merkt dass es ihnen nicht unbedingt missfällt bei Menschen zu sein, aber sie Vertrauen einem nicht ganz.) Damit, das ich geschrieben habe dass sich meine Ara-Handaufzuchten z. B. auf den Rücken legen und sich den Bauch kraulen lassen, meinte ich nicht nicht als Beispiel eines "Kunststückchen" das ihnen gelernt wurde. Es bedeutet dass sie volles Vertrauen in den Menschen haben und sich bei ihm wohl fühlen, denn auf den Rücken ist ein Vogel hilflos, hätte er kein Vertrauen würder er das nicht machen. Bei meinen Handaufzuchten gehört das zum normalen Spielverhalten dazu, meine zahme Naturbrut (Gelbbrustara Johnny) allerdings ist oft aggresiv wenn man ihn nurmal falsch anfasst (man darf ihn nur am Kopf berühren), dass nenne ich nicht Vertrauen. Und Vertrauen ist dass wichtigste, damit sich Papageien beim Menschen wohlfühlen.

Doris

[Diese Nachricht wurde von Doris am 22. März 2000 editiert.]
 
Nun, soweit sind unsere Ansichten doch nicht auseinander wie ich dachte. http://vogelart.de/forum/NonCGI/smile.gif
Auch wenn ich jetzt Gefahr laufe, mir selbst zu widersprechen: auch Handaufzuchten können zur Brut geeignet sein, wenn bestimmte Grundsätze eingehalten werden. Anders läßt es sich nämlich für mich kaum erklären, das bei vielen Arterhaltungsprojekten gefährdeter Papageien (bspw. auch Aras)(überzählige) Eier aus den Nisthöhlen der Eltern entnommen, künstlich ausgebrütet und die Jungen handaufgezogen werden, um die Sterblichkeitsquote der Tiere gering zu halten. Aber auch hier werden die Tiere frühzeitig mit Artgenossen zusammengebracht, um eine Fehlprägung hinsichtlich des Geschlechtspartners zu vermeiden.
Nur habe ich leider den Verdacht, das bei vielen Züchtern Handaufzuchten nicht unter Einhaltung solcher Grundsätze vorgenommen werden: deshalb (und das ist jetzt endlich mal wieder für Bine interessant http://vogelart.de/forum/NonCGI/smile.gif)ist es so wichtig, sich genau über die Aufzucht- und Haltungsbedingungen der Vögel ein Bild zu machen.

Das mit dem auf den Rücken legen und den Bauch kraulen lassen höre ich übrigens vor allem von Aras: bei anderen zahmen, selbst handaufgezogenen Großpapageien scheint es seltener der Fall zu sein. Auch meine beiden Grauen mögen es nicht sehr, wenn man ihr Bauchgefieder berührt, wenn ich sie sonst auch Kraulen kann. Eebenso unbeliebt ist es, die Flügel anzzufassen und abzuspreizen, um bspw. den Federwuchs zu kontrollieren.
Tatsächlich ist wohl auch bei den meisten Papaarten so, das ein Vogel seinen Partner nie das Bauchgefieder und die Schwungfedern krault, sondern nur Kopf und Nacken. Ich weiß leider zu wenig über das Freileben der Aras, um sagen zu können, ob das bei ihnen vielleicht anders ist.
Auf alle Fälle aber hast Du recht, das es ein großer Vertrauensbeweis ist.


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Tschüss Rüdiger
 
Hallo Doris, Hallo Rüdiger!!
Oh man - Euch "zuzuhören" ist ja echt interessant. Man merkt, daß Ihr Profis seid. Vielen Dank erst mal für all die tollen und vor allem ausführlichen Antworten.
Also das mit dem Kauf hat wirklich bei mir noch etwas Zeit, vielleicht in einem oder zwei Jahren. Schließlich habe ich mir erst kürzlich das Springsittichpärchen zugelegt. Es wäre doch etwas unfähr, wenn gleich jetzt die Grauen kommen, da man sich dann nicht mehr so sehr mit den Springern beschäftigen kann - und mit denen habe ich im Moment auch alle Hände voll zu tun.
Ich erkundige mich aber lieber schon lange Zeit im Voraus über die Papageien. Ich habe schon mein ganzes Leben den Wunsch mir zwei Graue zuzulegen, und da es jetzt langsam so aussieht, möchte ich mich halt im Vorfeld über alles mögliche informieren. Denn ich denke nicht nur wegen dem Preis ist die Anschaffung eine Sache, die gut überlegt werden will. Schließlich entscheidet man sich ja für ein Familienmitglied, mit dem man dann den Rest seines Lebens verbringen wird - ist fast so wie Kinder kriegen (grins)
Außerdem will ich nichts falsch machen. Schließlich sind die Tiere von uns Menschen vollkommen abhängig - und wenn sie schon in Gefangenschaft leben müssen, dann soll es wenigsten auch für die Tiere Spaß machen und man soll ihnen alles bieten, was sie so brauchen.
Vielen Dank für die Tips über die Züchter. Bei diesem Zoomundt habe ich schon mal reingesehen, aber daß scheint von Dresden ein Stück weg zu sein; mal angenommen, ich hole mir später dort welche, ist die Reise nicht zu stressig für die Tiere?? Ich finde übrigens die medizinische Untersuchung und Impfung gut, auch wenn man deswegen einen höheren Preis bezahlt, wie schnell kann man auf imense Tierartzkosten kommen, wenn man ein krankes Tier kauft! Habt Ihr eigentlich eine Versicherung für Eure Papas abgeschlossen?? Ich kenne das von Hunden und Katzen, also so eine Art medizinische Versorgung.
Ich habe jetzt erfahren, daß ein entfernter Verwanter von mir (ungefähr so: von Großcousine Schwiegervater) seit zwanzig Jahren Graue züchtet. Mit dem werde ich mal in Kontokt treten, da kann man ja auch mal hinfahren, und sich alles ankucken.
Ich denke, daß ich mich für ein handaufgezogenes Pärchen entscheiden werde, und zwar werde ich beide gleichzeitig kaufen - gleiche Chance für alle-. Klar sind die ganz schön teuer, aber für einen Hund bezahlt man auch eine Menge Geld, und daß finden alle ganz normal; nur wenn man sagt, wie viel man für einen Papagei bezahlt hat, schreien alle: "bist du verrückt??" - so ein Quatsch! Nur weil sie kleiner als Hund sind, müssen sie nicht auch automatisch billiger sein.
Das mit dem "up and down" habe ich schon früher bei Rüdiger gelesen, scheint mir eine gute Idee zu sein; ich finde, daß sich das nicht zu sehr nach Dressur anhört, schließlich erzieht man ja auch Hunde und Kinder. Klar ist es anstrengend und kostet Zeit und Nerven, aber das ist nun mal mit Lebewesen so, die nicht unsere Sprache sprechen. Habt Ihr eigentlich das Gefühl, daß sie Euch verstehen, wenn Ihr mit Ihnen sprecht?? Schließlich sollen sie die Intelligenz von dreijährigen Kindern haben!?!
Wann kommt eigentlich ein Grauer in die Geschlechtsreife??
Rüdiger: würde mich über die Linkliste und Buchtips freuen!
Übrigens habe ich nicht vor, mit den Beiden zu züchten, ich habe schon mit den Springern genug zu tun; so daß ich mir warscheinlich auch ein Geschwisterpärchen zulegen kann. Falls es dann doch außnahmsweise zur Eiablage kommt, kann man dann die Eier auch einfach wegnehmen??
So, jetzt noch eine peinliche Frage zum Schluß, mit welcher ich mich zum absoluten Anfänger outen werde: wie zum Teufel bekommt Ihr die Smilies in den Text??????????? An den Anfang bekomme ich einen, aber daß wars dann. Hmmm peinlich!!
Tschau Bine
 
Hallo!

Genau: jetzt haben wirs http://vogelart.de/forum/NonCGI/smile.gif
Also Bine, du musst dich beim Kauf, wenn es eine Handaufzucht (viel viel besser aber zwei) sein soll genau über die Aufzuchtmethode erkundigen. Oder wie die Vögel bisher untergebracht waren. Findest du einen Züchter der dir nur eine einzelne Handaufzucht verkaufen kann, würde ich nicht zugreifen. Auch wenn du den Vogel gleich darauf einen Partner besorgen willst, könnte es vielleicht Probleme geben. Findest du Tiere die im Geschwisterverband aufgezogen wurden, oder gleich nach der Aufzucht in eine Gemeinschaftsvoliere gesetzt wurden, hast du das optimale gefunden. Am optimalsten wäre es aber noch wenn die Jungen erst ca. ab der 5. Woche zur Handaufzucht von den Eltern genommen wurden. Falls es dich noch weiter interresiert, bei Zoomundt erhälltst du nur Vögel, welche Kontakt zu Artgenossen haben, dort bekommst du vielleicht auch ein Pärchen dass sich schon zusammengefunden hat. Du kannst aber genausogut bei anderen Züchtern glück haben.

Was für dich auch interresant sein könnte sind diese Leute. http://www.albpapagei.de/
Die verkaufen nur Handaufzuchten, welche in den ersten Wochen von den Eltern gefüttert wurden. Preise weiss ich aber keine, du müsstest dich dort selbst erkundigen.
Hier ist auch noch ein guter Züchter, wobei ich aber nicht weiss wie er seine Jungen aufzieht. http://www.poepping.de/abgabe.htm
Hier gibt es, wenn du unter Angebote nachschaust auch einiges. http://zoo-bieber.de/ (nachdem was auf der homepage steht, machen die Handaufzucht im Geschwisterverband, etc.)
auch hier gibt es Handaufzuchten von einer guten Zuchtstation: http://www.krumbach.de/prettybird/abzugeben.html

So, dass waren mal meine Links zu Züchtern, vielleicht ist ja was dabei.
Wann in etwa willst du dir deine/n Grauen denn zulegen? (hast du dich schon entschieden ob Paar oder Einzelvogel?)

Doris
 
Moin Bine!

>> Man merkt, daß Ihr Profis seid <<
Das läßt mich zwar vor Stolz erröten, aber soweit würde ich dann doch nicht gehen:
ich bin Dilettant und Amateur im ürsprünglichen und besten Sinne des Wortes. http://vogelart.de/forum/NonCGI/wink.gif
Und in sehr sehr vielen Fragen bin ich gerade bei den Grauen auch noch sehr sehr unsicher.
Und wie Du ja bei unserer Diskussion über die Handaufzucht gemerkt hast, ist der derzeitige Wissensstand über Großpapageien immer noch recht gering, wissenschaftliche Untersuchungen ehlen in vielen Bereichen und so ist man auf sich selbst gestellt und muß sich selbst aus all den Informationen, die man zusamnmensammelt, eine eigene Meinung bilden wie bspw. über Pellettfütterung.

>> Ich erkundige mich aber lieber schon lange Zeit im Voraus über die Papageien. <<
Klar, wir wollten Dich auch nicht drängen! http://vogelart.de/forum/NonCGI/wink.gif

>>Habt Ihr eigentlich das Gefühl, daß sie Euch verstehen, wenn Ihr mit Ihnen sprecht?? Schließlich sollen sie die Intelligenz von dreijährigen Kindern haben!?!<<
Doch, das gefühl habe ich oft. Das heißt aber nicht, das sie dann tun, was man ihnen sagt! http://vogelart.de/forum/NonCGI/smile.gif
Trotz "up and down" Training oder ähnlicher
"Erziehungs-"methoden, wenn man denn Graue mit anderen Tierarten vergleichen will ähndeln sie doch sehr Katzen: letztlich machen sie, was sie wollen und sie in keiner Weise so, überspitzt formuliert, "unterwürfig" wie Hunde. Das darf man von ihnen niemals erwarten, dann nämlich würde man den Vogel seelisch zerbrechen. Man muß immer damit rechnen, das sie einen unbeobachteten Augenblick nutzen, um Unsinn anzustellen. Aber da sind Springer nicht so viel anders, nur das es bei ihnen länger dauert, ehe der Schrank in Späne zerlegt wird.

>>Wann kommt eigentlich ein Grauer in die Geschlechtsreife??<<
Durchschnittlich mit fünf Jahren, aber bei in Menschenhand gehaltenen Vögeln oft auch schon eher.

>>würde mich über die Linkliste und Buchtips freuen!<<
Eine Liste meiner Links findest Du auf: http://www.oneview.de/?name=Stehn (hoffe zumindest, das es klappt). Ich warne Dich aber, es sind sehr viele und die Seiten von höchst unterschiedlicher Qualität. Als zwei sehr gute Seiten empfehle ich http://members.aol.com/hpparrot/ http://www.papageien.org/
Aber natürlich gibt es eine ganze Reihe weiterer guter HP's mit vielen guten Tips und Erfahrungsberichten. Dabei muß es nicht einmal speziell um Graue gehen.
Buchtips sind etwas schwieriger:
Der Renner ist wohl auch aufgrund des greingen Preises von ca. 17,- von Annette Wolters "Der Graupapagei" (Gräfe und Unzer, aus der Reihe GU-Tierratgeber). Das Buch enthält sicher viele brauchbare Tips, ist leider aber auch in manchen Dingen meiner Meinung sehr fragwürdig (Einzelhaltung, Käfiggröße, Flügelstutzen) und erweckt insgesamt den Eindruck, das Graupapageien nicht problemlos schwieriger als Wellis zu halten sind - meiner Ansicht nach ein Trugschluß. Auf viele häufig auftretende Problem wird nicht eingegangen.
Etwas allgemeiner, obwohl im Prinzip gleichen Inhalts ist von Annette Wolters
"Papageien" (ebenfalls Gräfe und Unzer, GU-Tierratgeber).
Ähnlich ist "Alles über Papageien" von Horst Bielfeld (Falken-Verlag), aber wenigstens
ein bischen kritischer.
Teurer sind dann die Bücher aus dem Ulmer-Verlag:
Wolfgang de Grahl, Der Graupapagei, ist auch ein historischer Abriss der Graupapageienhaltung und sehr interessant. Es enthält aber wenige unmittelbare praktische Tips.
Leider derzeit vergriffen:
Rosemary Low, Das Papageienbuch (Ulmer); Stefan Luft, Der Graupapagei (Natur-Buch Verlag); G.Becker, Der Graupapagei (kenn ich selbst nicht).
Weiterhin sehr interessant und erhältlich: Werner Lantermann, Verhaltenstörungen bei Papageien, Enke-Verlag.
Und eigentlich ein Muß für alle Sittich- und Papageienhalter: Doris Dühr, Notfallhilfe für Papageien und Sittiche (Arndt-Verlag; nur über den Verlag erhältlich. HP findest Du in meiner Linkliste).

>>Übrigens habe ich nicht vor, mit den Beiden zu züchten, ... so daß ich mir warscheinlich auch ein Geschwisterpärchen zulegen kann. Falls es dann doch außnahmsweise zur Eiablage kommt, kann man dann die Eier auch einfach wegnehmen??<<
Naja, besser als wegnehmen wäre wohl anstechen, da sie sonst vielleicht sofort wieder ein Gelege beginnen. Aber das ist eigentlich nicht der Punkt: wie Du selbst sagt, sind Graue eine Anschaffung fürs Leben und wer weiß, wie es in 20 Jahren bei Dir aussieht? Vielleicht mußtest Du die Grauen aus irgendwelchen abgeben und der nächste Besitzer möchte züchten? Oder Du selbst bewohnst eine Villa auf dem Lande mit riesiger Voliere und jetzt würdest Du doch gerne deine Grauen brüten lassen?
Da Du Dir mit der Anschaffung ja noch Zeit lassen kannst und willst, wäre es deshalb m.E. besser, einen Züchter ausfindig zu machen, bei dem Du zwei Graue bekommen kannst, die keine Geschwister sind.

>>wie zum Teufel bekommt Ihr die Smilies in den Text<<
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Viel Spaß beim Probieren!


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Tschüss Rüdiger
 
hallo, nach langem überlegen habe ich mich beschlossen, ein papageienzimmer einzurichten, und da wollte ich euch fragen, wie ich das zimmer am besten schalldicht bekommen kann. das zimmer schallt so sehr, und da muss es doch bestimmt ein paar möglichkeiten geben, dass man da was ändern kann, auch zu liebe der nachbarn ;)

danke
 
Hallo kratzi

Hier hat Joe sich die Schallisolierung für seine Graupapageien ordentlich was kosten lassen. Dafür ist es aber auch wirklich schalldicht: H i e r .Und ein paar Ratschläge gibt es noch h i e r
 
Thema: Papageienzimmer
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