Graupapagei "Coco" - mein Retter in der Not!

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551Frühling

Guest
Vor 4 Jahren kam Zuwachs in unser Leben, ein handaufgezogener Graupapagei mit dem Namen „Coco“. In den 4 Jahren ist eine sehr enge Bindung zwischen ihm und mir entstanden und vor ca. 2 Jahren geschah etwas, was ich nicht gleich zuordnen konnte.
Um meinen weiteren Schilderungen folgen zu können, muss ich etwas weiter ausholen.

Ich bin seit 34 Jahren Diabetikerin und trage eine Insulinpumpe. Ich bin sehr gut mit meinem Stoffwechsel eingestellt. Trotzdem hat mein Körper über die vielen Jahre fast verlernt, mir immer und auch rechtszeitig Warnungen zu senden, die es mir ermöglichen, bei einem anstehenden Zuckerschock noch rechtzeitig zu reagieren.
Ein gesunder Mensch hat einen Blutzucker von 80 mg/dl – 120 mg/dl.
Wenn ich in einen Unterzucker (Schock) gerade, liegen meine Werte bei
20 mg/dl – 35 mg/dl und tiefer. Wenn sich mein Blutzucker in diesem Bereich bewegt und ich bekomme von meinem Körper noch die rechtzeitigen Warnsignale geliefert, dann kann ich mir noch rechtzeitig helfen und Traubenzucker zu mir nehmen. Zeigt mein Körper diese Warnsignale nicht an, falle ich bei einem weiter sinkenden Blutzucker in eine Bewusstlosigkeit mit schweren Krämpfen.
So viel zum besseren Verständnis und nun weiter zu Coco.

Man sagt ja Tieren eine „sechsten Sinn“ in Bezug auf Wahrnehmungen nach. Können Tiere spüren, wenn mit ihren „Menschen“ etwas nicht in Ordnung ist?
Viel wurde darüber schon geschrieben, gesprochen, diskutiert. Das Hunde und Katzen sehr sensibel auf ihre Menschen reagieren können, ist hinlänglich bekannt und ich selbst konnte das jahrelang an unseren beiden Hunden beobachten. Unterzuckerungen veranlassten sie, mich mit ihrer Schnauze so lang zu stupsen, bis ich mich erhob oder sie zerrten an meine Hose oder an meinen Hausschuhen. Das aber nicht nur Hunde diese bemerkenswerte Eigenschaft haben, sollte ich, wie oben schon erwähnt, vor ca. 2 Jahren das erste Mal durch unseren Coco erfahren.
Wie ich eingangs schon erwähnte, habe ich einen sehr engen und liebevollen Kontakt zu meinem Grauen und auch er ist sehr sanft. Angriffs- oder Beißattacken kenne ich von ihm nicht, obwohl ich mit seinem Schnabel auch schon 3 bzw. 4 mal Bekanntschaft gemacht habe, aber das war immer dann, wenn wir zusammen gespielt haben und es dabei oft ganz schön stürmisch zuging; woher sollte Coco auch wissen, dass mein Finger nicht so hart wie sein Schnabel ist :p :D

Auf alle Fälle war es ein Tag wie jeder andere, alle anfallenden Arbeiten im Haushalt waren erledigt und Coco lauerte darauf, dass ich Zeit für ihn habe.
Endlich war die Zeit da, Coco flog erst einmal ein paar Runden durch die Wohnung und kam dann, ganz außer Atem, auf meine Schulter geflogen. Der nächste Weg führte uns in die Küche, wo am Wasserhahn erst einmal der Durst gestillt wurde. Dann ging es auf Erkundungstour. Nichts war vor ihm sicher, nur das von mir laute „Nein“ hielt ihn davon ab, Möbel oder Stuhllehnen mit seiner ihm eigenen Art zu kennzeichnen. Nachdem er seinen Spieltrieb ausgelebt hatte, war es wohl für ihn Zeit, Gefiederpflege zu betreiben. Er flog auf die Rückenlehne der Couch, ich setzte mich zu ihm und beobachtete ihn beim ordnen seines Gefieders, was ich ganz schön durcheinander gebracht hatte. So verging die Zeit und eigentlich wäre alles wie immer gewesen, wenn, ja wenn da nicht Coco auf einmal einen langen Hals machte, mich beäugte und mir plötzlich auf die Schulter hopste und mich in die Nase zwickte. Ich schimpfte mit einem lauten Nein und war schon sehr verwundert über ihn. Coco ließ sich aber nicht beirren und wieder kniff er mich, diesesmal erst in das Ohr und dann in den Nasenflügel. Ich war sauer, wie man so schön sagt und wollte Coco in seinen Käfig stecken. Beim aufstehen bemerkte ich aber, dass mir ganz schwindlig war und ich Mühe hatte, die wenigen Schritte bis zum Käfig zu laufen. Während ich taumelnd zum Käfig ging, flog Coco von meiner Schulter weg, kam sofort zurück und kniff mich abermals in mein Ohr.
Irgendwie bekam ich Coco zu greifen und steckte ihn in seinen Käfig. Da das Schwindelgefühl immer noch bei mir vorherrschte, überprüfte ich meinen Blutzucker. Mit Erschrecken stellte ich fest, er lag bei 30 mg/dl.
Wäre ich von Coco auf der Couch nicht attackiert worden, hätte ich das Schwindelgefühl nicht mitbekommen und binnen weniger Minuten hätte ich einen schlafähnlichen Ruhezustand bekommen, der dann in kürzester Zeit in einer Bewusstlosigkeit geendet hätte.
So aber, dank Coco, konnte ich noch rechtzeitig Traubenzucker zu mir nehmen und innerhalb von 10 Minuten war ich wieder völlig in Ordnung.

Dieses Ereignis mit Coco ist aber keine Ausnahme geblieben, unzählige Male hat mir Coco seitdem in ähnlichen Situationen geholfen, durch Zwickattacken noch rechtzeitig einem schweren Unterzuckerungsschock zu entgehen.
Eigenartigerweise unterscheidet Coco aber sehr genau die Situation, ob ich auf der Couch „nur mal ein kleines Schläfchen“ mache, bei dem er auch mit auf meiner Schulter kuschelt oder ob diese „Schläfrigkeit“ Vorboten einer Unterzuckerung sind, wo er mich wieder mit Zwickattacken warnt.

Wie das tierische Frühwarnsystem genau funktioniert, soll jetzt eine Studie klären, die das Deutscher Diabetes-Forschungsinstitut zusammen mit einer Tierarztpraxis durchführt.
Ein Bericht über den „sechsten Sinn von Tieren“ erschien auch im Mai 2003 im Apothekenheft „DIABETIKER“, wo Coco sich von seiner fotogenen Seite zeigen durfte und auch ein kleiner Bericht „Coco zwickt in Nase und Ohren“ über ihn geschrieben wurde.

Tschüss - 551Frühling :0-
 
..was für eine tolle Geschichte! Es zeigt zum einen den sechsten Sinn der Tiere (Wieviele tiere haben die Herrchen z.B. schon bei Feuer geweckt??), zum anderen aber auch den sehr engen Kontakt zwischen Coco und dir! EInfach nur toll.. :0-
 
Hallo Rappy,
bin ja paff, so schnell hatte ich nicht gedacht, dass sich jemand den Thread schon angesehen hat. Ich freue mich aber, dass er dir gefallen hat. Ich kann nur hoffen, dass noch viele Tiefreunde diesen Artikel lesen, zeigt er uns doch, dass nicht nur Menschen Tieren helfen, sondern das Tiere auch Menschen helfen können.

Tschüss 551Frühling
 
hallo frühling :0-
also ich muss schon sagen alle achtung ;)
man muss wirklich staunen zu was tiere so in der lage sind . es ist wirklich beeindruckend.

gruß amazonenmuddi
 
Ja, wir alle haben unseren Tieren schon wirklich viel zu verdanken.
Schade, dass viele Menschen dies gar nicht wissen.

Wenn ich z.B. mit unserem Coco nach draussen gehe, setzt er sich immer absichtlich
verkehrt herum auf meine Schulter, damit er nach hinten schauen kann und mich
warnt, wenn z.B. ein Auto kommt - er will wirklich aufpassen, daß mir nichts passiert.
Auch wenn ich "angegriffen" werde, weil z.B. Nina bei mir einen Pickel ausdrückt,
kommt er sofort und startet richtige Beißattacken, um mir zu helfen.
 
551Frühling schrieb:
Ein Bericht über den „sechsten Sinn von Tieren“ erschien auch im Mai 2003 im Apothekenheft „DIABETIKER“, wo Coco sich von seiner fotogenen Seite zeigen durfte und auch ein kleiner Bericht „Coco zwickt in Nase und Ohren“ über ihn geschrieben wurde.
Tschüss - 551Frühling :0-

Hallo Frühling

Unser Coco erkennt ebenfalls ob jemand von uns krank ist. Er bleibt dann am Bett des Kranken sitzen und verlässt kaum das Krankenzimmer. Schon aus diesen Gründen sind wir nicht gerne krank da Coco mit uns leidet. Allerdings hat es keinen Zweck Coco etwas vorzuspielen da er uns sofort duchschaut. :0-

Beste Grüße
Helmut
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Buchi und Helmut,
Euren Kommentaren zu folgen, habt ihr auch schon viel Erfahrung mit der Hilfe von Tieren gesammelt.
Ich denke oftmals, was entgeht all den Menschen, die keine Tiere besitzen. Tiere sind eine Bereicherung des Lebens.

Tschüss 551Frühling
 
huhu frühling :0-
da geb ich dir recht.........tiere können ein wahrhaftige bereicherung sein .......selbst in schlechten zeiten sind die tiere in der lage einen wieder richtig aufzubauen obwohl dies ihnen eigentlich nicht bewusst ist. man muss sich einfach an ihnen erfreuen und lieb haben.
bin froh das ich meinen kleinen scheißer habe :D

gruß amazonenmuddi
 
Hallo Frühling,
Deine Geschichte ist einfach toll.Ja, Tiere geben so viel zurück wenn man
gut zu ihnen ist und sie sich mit dem Menschen verbunden fühlen.
Gruß wusel
 
Buchi schrieb:
Ja,
Wenn ich z.B. mit unserem Coco nach draussen gehe, setzt er sich immer absichtlich
verkehrt herum auf meine Schulter, damit er nach hinten schauen kann und mich
warnt, wenn z.B. ein Auto kommt - er will wirklich aufpassen, daß mir nichts passiert.
helfen.

Hallo Buchi

Vermutlich sichern Jackos in der freien Natur auch nach allen Richtungen den Schwarm ab.

Helmut
 
Auch kleine Wellensittiche...

...merken, wenn es ihren Menschen nicht gut geht.
Als es einmal unsere Tochter nicht wohlfühlte, saß ihr kleiner Pupsi ganz bedrückt da und hat sie immerzu angesehen. Als sie sich wieder besser fühlte, wurde er auch wieder munterer :)
 
Hey Frühling!

Die Geschichte ist ja echt klasse!
Da sieht man mal wieder, wie sensibel Tiere sind... Einfach toll...
 
Hallo 551Frühling,
wollte mich nochmal kurz melden, habe mich vorhin etwas kurz gefasst in meinem Beitrag und gar nichts zu deiner Geschichte geschrieben :~
:) also: wirklich ganz toll - dein Coco :0- :0- :0-
 
551Frühling schrieb:
Ich denke oftmals, was entgeht all den Menschen, die keine Tiere besitzen. Tiere sind eine Bereicherung des Lebens.
Hallo Frühling,
die gleichen Gedanken gehen mir auch oftmals durch den Kopf :) .
Ich könnte mir ein Leben ohne meine Tiere garnicht vorstellen.

Dein Coco ist Dir sicher ganz besonders ans Herz gewachsen... :) .
Hast Du vielleicht auch ein Foto von Deinem kleinen Süssen, das Du reinstellen kannst?
Würde mich riesig darüber freuen :jaaa: .

Wie in Deinem anderen Thread bereits erwähnt, denkst Du über einen Partner für Coco nach.
Das wäre echt toll................ :jaaa: :jaaa: :jaaa:

Alles Liebe für Dich und Deinen süssen Coco :0- :0- :0-
 
Thema: Graupapagei "Coco" - mein Retter in der Not!

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