Vergesellschaftung und Handzahm werden

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SabineD

Guest
Hallo liebe Forumsmitglieder,
bin seit heute ein neues Mitglied in eurem Forum, habe gerade einige Themen durchgelesen und finde alle super informativ und ganz klasse.

Mein Mann und ich besitzen seit ca. 14 Jahren einen männlichen Graupapagei namens Jakob, der absolut lieb und zahm ist, viel spricht und richtig verschmust ist. Mein Eindruck ist, dass er all die Jahre recht gut mit seinem Allensein zurechtkam. Er hat zwei Umzüge hinter sich und seit ca. 2 Monaten haben wir ihm in unserem neuen Zuhause in die Ecke des Wohnzimmers eine Voliere einbauen lassen, mit der Möglichkeit, wenn die Aussenvoliere fertig ist, von der Innenvoliere in die Aussenvoliere fliegen zu können.

Um ihm sein Leben artgerechter und interessanter zu gestalten, haben wir ihm diese Woche ein ca. 4 Monate junges weibliches Graupapageienbaby vom Züchter gekauft. Die Kleine ist noch sehr scheu, da sie nicht mit der Hand aufgezogen worden ist. Zuerst haben wir sie im Reisekäfig auf gleicher Höhe von unserem Jako gesetzt und sie hat sich vor lauter Angst ins hinterste Eck verkrochen (das war Dienstag abend), am Mittwoch saß sie dann auf der Holzstange und hat alles ganz neugierig betrachtet, aber nichts gefressen. Unser Jako musterte sie neugierig, war aber nicht abweisend. Mein Mann hat dann vergeblich versucht sie zu locken mit allem möglichen Leckerlis, leider ohne Erfolg. Dann als letzten Ausweg hat er die Türe zur Innenvoliere geöffnet, so dass Cora unmittelbar sehen konnte wie unser Jako aus dem Näpfchen frisst usw. und nach endlosen Stunden hat sie gestern endlich von sich aus gefressen in der Voliere. Sie sitzen jetzt beide zusammen in der Voliere und es sieht so aus, als ob sich gut vertragen. Sie hacken sich nicht gegenseitig, sind zwar noch vorsichtig im Umgang miteinander.

Meine Frage ist nun, meint ihr wir können sie beide jetzt schon nach zwei Tagen zusammen in der Innenvoliere unbeaufsichtigt lassen und das zweite Problem ist, da der Jungvogel nicht auf die Hand geht, ist es immer verdammt schwierig, wenn wir ihn fliegen lassen, ihn wieder in die Voliere bekommen. Es ist jedesmal absoluter Stress für den Vogel und für uns. Außerdem fliegt sie so unkontrolliert, dass sie sich gestern beim Freiflug schon oberhalb der Nase so verletzt hat, dass es geblutet hat. Was sollen wir tun?? Sollen wir noch warten und sie in der Voliere lassen bis sie sich an alles gewöhnt hat?? Es ist nur schwierig, da unser Jako ja raus will und die Kleine dann natürlich auch. Es wäre alles kein Problem, wenn das Baby zutraulicher wäre und wir sie ohne Probleme wieder in die Voliere bekämen. Wir haben echt Angst, dass sie sich bei den Freiflügen noch mehr verletzt. Habt ihr einen Rat, wie wir uns am besten verhalten sollen??

Merci, schon mal im voraus vielen Dank für Eure Hilfe,
Sabine + Ingo (mit Jakob und Cora)
 
Hallo Sabine

Erstmal finde ich es gut das Jacob jetzt nach jahrelangem alleinsein eine Partnerin bekommt ;)
Zu deinen Fragen,also das Cora sich noch sehr tollpatschig anstellt ist ganz normal,da sie ja noch ganz jung ist.Bei Emma&Paul war es genauso,sämtliche Vasen,kerzenständer,Blumentöpfe.etc. wurde runtergerissen.Ab und zu wurde dann auch eine Bruchlandung auf dem Fensterbrett hingelegt.Wobei es auch schonmal vorkam das sie gegen die Scheibe geflogen sind 8o Naja das alles hat sich ca nach 5-6 Monaten gelegt und sie sind jetzt Flug-und Landungssicher :D
Da sich Jacob und Cora nicht beißen und gegenseitig die Köpfe einhacken denke ich schon das man sie für einige Zeit unbeaufsichtigt lassen kann.Ab und an einfach mal unbemerkt nachschauen.
Naja mit dem einsperren ist das so eine Sache,da Cora nicht zahm ist.Ich würde Jacob immer zuerst einsperren sodas sie es sieht.Da Cora noch ganz jung ist, sind das aber die besten Voraussetzungen das sie zahm wird.

Zu guter letzt noch ein herzliches Willkommen hier im VF.Wir sind hier auch alle total begeistert von Bildern :D wie du welche einstellst findest du in der Werkstatt.

Liebe Grüße
Rudi,Emma&Paul
 
Hallo Sabine,

ich würde dir raten, die beiden in der Voliere erst mal ganz sich selbst zu überlassen. Ganz unbeaufsichtigt???? Das liegt daran wie dominat euer Jacob ist? Ist er sehr eifersüchtig oder wird er vielleicht sogar "seine" Voliere verteidigen?

Ich würde sie wirklich 14 Tage mal ganz sich selbst überlassen, wegen der Eingewöhnung und auch um keine Eifersucht zu schüren. Danach könnt ihr sie rauslassen, damit die Wohnung erkundet werden kann.
 
Hallo Rudi,
vielen Dank für Deine schnelle Antwort. Mal sehn, ob das mal alles juut geht, ganz wohl ist mir nicht bei der Sache mit dem Freiflug. Cora hat mir so leid getan gestern, vor allen Dingen als ich sie dann natürlich mit der Hand in die Voliere gebracht hab, hat sie fürchterlich geschrien. Was meinst Du, wenn wir sie beide rauslassen, ob die Kleine dann von unserem Jako lernt und zutraulicher wird, wenn sie dem Großen zuguckt und wenn sie sieht, wie unbefangen er mit uns umgeht?? Und wie bringt man sie am besten unbeschadet wieder zurück in die Voliere??? :heul:

Fotos werde ich sobald als möglich reinstellen, ich muss erst noch welche entwickeln und mich mit der "Werkstatt" vertraut machen. :0-
Lieben Gruß,
Sabine.
 
Hallo Sabine,

ich finde es auch toll, das ihr Eurem Jakob ein Leben zu zweit ermöglicht.

Allerdings beschäftigt mich die Frage, wer Euch dazu geraten hat, so eine junge Partnerin zu Jakob zu setzen?
 
Hallo Sabine,

ich habe auch einen 14jährigen Graupapageien-Hahn (Timneh). Eine Scheidungswaise.
Nachdem er nun bei mir sehr gut eingewöhnt war und ich beruflich wieder mehr unterwegs bin, habe ich nach einer Timneh-Henne gesucht und gefunden. Jessica war ca 7 Monate alt als ich sie beim Züchter abgeholt habe. Und ich musste die beiden auch erst langsam aneinander gewöhnen, was besonders auf Lisa (Männchen) zutrifft, da er ja bisher ein Einzelvogel war, dem die ganze Aufmerksamkeit galt. Ich habe beide in verschiedenen "kleineren Käfigen" untergebracht und diese nebeneinander gestellt, so dass Sichtkontakt vorhanden war, aber keine Reibereien stattfinden konnten in meiner Abwesenheit. Nach 5 Tagen (es war inzwischen Wochenende), habe ich die beiden zusammen in einen Käfig gesetzt (dies war ein zhiemlich neuer und auch Lisa hatte da noch keine richtigen Heimrechte) und habe sie 2 Tage lang beobachtet. Die beiden haben sich ab diesem Zeitpunkt immer mehr einander angenähert. Es gab und gibt hin und wieder die üblichen Kabbeleien, aber ansonsten verstehen sich die beiden inzwischen gut und haben gemeinsam nur Blödsinn im Kopf. Ich bin froh, das getan zu haben, denn Lisa hat sich sehr vorteilhaft verändert. Er ist noch genauso zahm und zutraulich, aber hat jetzt viel mehr Papageienverhalten an sich als vorher.

Jessica stammt aus einer Naturbrut. Ich hatte aber nie grössere Probleme den Vogel in den Käfig zu bekommen, obwohl sie sich noch nicht anfassen lässt, da sie sich da völlig nach dem Beispiel des "Alt-Papagei" richtet. Was Lisa tut, tut Jessica auch. Geht Lisa in den Käfig, geht Jessica auch anstandslos in den Käfig. Und Lisa geht fast auf Kommando in den Käfig zurück.

Raus durften übrigens immer beide. Die Käfigtüren standen immer offen. Doch es hat eine ganze Woche gedauert bis sich Jessica dann endlich aus dem gemeinsamen Zuhause heraus getraut hat.

Nach diesem ersten Wochenende unter Aufsicht habe ich die beiden anschliessend in einem Käfig zusammen gelassen und es gab nie Probleme. Anfangs hatte ich natürlich auch Sorgen, dass sich Lisa als zu dominant erweisen und die Kleine schikanieren würde. Aber die hatte auch ein gesundes Selbstvertrauen und hat immer wieder die Annäherung gesucht nach dem Motto: Steter Tropfen höhlt den Stein. Und das hat sie mit ihrem Charme auch geschafft.

Das waren nun meine Erfahrungen. Ich wünsche euch viel Erfolg mit euren beiden.
Liebe Grüsse!
 
Hallo Sabine,
erst mal herzlich Willkommen!

Es ist schön, dass du deinem Jakob nach 14 Jahren Einzelhaltung eine Partnerin schenkst. Allerdings muss ich mich Pico anschließen, mit der Hoffnung dass unsere Gedanken nicht eintreffen! Eigentlich sollte man nämlich geschlechtsreife Hähne nicht mit Baby-Hennen vergesellschaften. Andersrum wäre es nicht so schlimm. Bei den Vögeln ist es so, dass die Hähne die Hennen zur Brut treiben und auch das ganze Brutgeschehen überwachen. Eine noch nicht geschlechtsreife Henne kann damit allerdings noch nichts anfangen und wird von einem geschlechtsreifen Hahn überfordert. Es kann also zu ordentlichen Streiterein und Jagereien zwischen den Beiden kommen. Aber wir müssen abwarten und hoffen, dass das nicht zutrifft. Wenn es allerdings so weit kommen sollte, müsstest du die Beiden während deiner Abwesenheit getrennt halten.

Zitat von Sabine:
Meine Frage ist nun, meint ihr wir können sie beide jetzt schon nach zwei Tagen zusammen in der Innenvoliere unbeaufsichtigt lassen

Dazu würde ich persönlich noch nicht raten. Du schreibst selber, dass beide noch nicht richtig aufgetaut im Umgang miteinander sind. Deswegen erst einmal getrennte Volieren, aber gemeinsamer Freiflug unter Beobachtung.

Da die Henne noch scheu ist und ihr daher Schwierigkeiten habt, sie wieder in die Voliere zu bekommen, darf sie während dem Freiflug nichts zu Fressen bekommen. Wenn sie Hunger bekommt, geht sie nämlich freiwillig wieder rein.
Auf keinen Fall durch Jagen versuchen sie einzufangen! So würde sie euch nie vertrauen. Sollte sie abends wirklich mal nicht reingehen, dann lieber ein kleines Orientierungslichtlein brennen lassen und sie einfach draußen lassen. Sie geht garantiert irgendwann rein!

Zitat von Sabine:
Wir haben echt Angst, dass sie sich bei den Freiflügen noch mehr verletzt.

Die Baby-Grauen sind alle kleine Bruchpiloten. :D Wie ein Baby wackelig laufen lernt, so müssen sie erst richtig fliegen lernen. Und das kann sie nur, wenn ihr ihr die Möglichkeit zum Fliegen gebt. Durch die Bruchpilotenzeit mussten alle Grauen-Besitzer gehen. Auch mir ist bei meiner Rita manchmal vor Angst das Herz in die Hosentasche gerutscht. Mein Mann nannte sie damals immer Kamekazienflieger. Heute ist sie eine wendige und sehr schnelle Fliegerin. Mit meinem Rudi hatten wir nicht so viel Probleme, weil die Züchterin schon fleißig Flugübungen mit ihm gemacht hat.

Zitat von Sabine:
Sollen wir noch warten und sie in der Voliere lassen bis sie sich an alles gewöhnt hat??

Da ihr sie im Grunde ja erst seit Mittwoch habt, würde ich wenn jetzt wochentags wäre sagen, ja. Sie muss sich ja erst an die fremde Umgebung gewöhnen. Allerdings haben wir jetzt Wochenende, wo ihr sicher mehr Zeit habt. Also, lasst sie ruhig raus.

Da euer Jakob ja zahm ist, wird sie sich vieles von ihm abschauen. Wo die Futterstelle ist, wann Zeit zum Bettchen gehen ist und dass sie vor euch keine Angst haben braucht. Habt einfach Geduld!

Zitag von Sabine:
Cora hat mir so leid getan gestern, vor allen Dingen als ich sie dann natürlich mit der Hand in die Voliere gebracht hab, hat sie fürchterlich geschrien.

Das mache bitte nicht noch einmal so. Denke dran, sie hat noch fürchterliche Angst vor euch, ist im Umgang also nicht mit eurem Jakob zu vergleichen. Du musst erst ihr Vertrauen gewinnen, mit solchen Handlungen machst du es aber eher kaputt. Graue sind eben kleine Sensibelchen. Unserem Züchter ist z. B. einmal eine handaufgezogene Babyhenne entwischt. Er musste sie von einem Baum runterfangen. Die Henne hat sich das so gemerkt, dass sie sobald der Züchter oder Fremde zur Tür reinkamen, mächtig anfing mit Schreien. Nur die Züchterfrau akzeptierte sie noch, diese durfte sie auch beruhigen. (Hennen sind Zicken! :D )

Liebe Grüße
Elke
 
Hallo Sabine,

Herzlich Willkommen bei uns:)

Im Prinzip ist ja alles schon gesagt worden;)
Wenn du sie beide im Freiflug draußen hast, beschäftige dich viel mit Jakob (Leckereien). Cora wird euch beobachten und recht schnell merken, dass von euch keine Gefahr droht. Ihr könnt Cora dann auch mit den Leckereien locken, aber nicht bedrängen. Wenn sie nicht möchte, lasst sie. Sobald ihr merkt, dass sie zurückweicht, geht selber einen Schritt zurück.
Wenn erstmal das Vertrauen verpfuscht wurde, ist es sehr viel schwerer, dieses wieder aufzubauen.
Habt ihr sie dann soweit, dass sie euch die Leckereien abnimmt (aus der Hand), habt ihr das Gröbste geschafft und dann geht es (fast) von allein:D.
Hier ist Grisu (auch NB) am 3. Tag nach dem Einzug. Der 1. Versuch, die Angst zu überwinden:)
http://www.ruegengeier.de/Einzug_Grisu/18.05.03-11.jpg
Ich durfte mit meiner Hand nicht näher an ihn ran, aber Grisu hat einen langen Hals gemacht;)

Und hier der Vortschritt am Abend des gleichen Tages
http://www.ruegengeier.de/Einzug_Grisu/18.05.03-29.jpg
Coco war natürlich immer dabei und hat es Grisu gezeigt:)
 
Hallo liebe Vogelfreunde,
vielen Dank für die guten Tipps, die ihr mir alle gegeben habt. :0-

Ich möchte euch kurz schildern, was in den letzten Tagen mit unserem kleinen Zuwachs alles geschehen ist: Nachdem wir echt Angst hatten, dass Cora nach zwei Tagen immer noch nicht frisst, hat sie, wie schon berichtet, letzten Donnerstag in der Voliere endlich gefressen und auch getrunken. Wir waren sehr erleichtert. Cora und Jakob sind dann auch zusammen in der Voliere geblieben und haben auch zusammen ohne Probleme dort übernachtet. Ingo und ich haben sie das ganze Wochenende beobachtet und ich muss sagen, nachdem Cora ja noch nicht mal eine ganze Woche bei uns ist, hat sie sich bis jetzt schon sehr gut eingelebt. Sie frisst und spielt im Käfig mit der Schaukel, sie nähert sich auch unserem Jakob, der noch zurückhaltend ist und sie mit dem Schnabel schon mal leicht berührt, worauf sie immer ein bisschen schreckhaft reagiert. Aber ansonsten sind wir sehr zufrieden, wie es momentan läuft. Auch beim Freiflug ist es jetzt kein Problem mehr mit dem Zurückbringen in die Voliere. Es ist tatsächlich so, dass sie jetzt schon flugsicherer ist und auch von alleine in die Voliere zurückfliegt. Cora guckt auch schon immer ganz interessiert, wie wir mit Jakob umgehen, der nach wie vor ganz lieb und verschmust ist und unsere Aufmerksamkeit sucht. Weiss jemand, ob sich das Verhalten von Jakob gegenüber Cora nachteilig auswirkt, weil er ja mehr auf uns bezogen ist??

Ich würd mir so sehr wünschen, dass sich beide gut verstehen. Auf die Frage, warum wir eine junge Henne zu unserem "alten" Hahn ausgesucht haben, kann ich nur sagen, dass wir ehrlich gesagt, nicht davon ausgegangen sind, dass unsere Jakob die Kleine gleich zur Verpaarung attackiert. Jakob kam damals mit sechs Monaten als Jungvogel zu uns und hatte eigentlich zu anderen Vögeln fast keinen Kontakt. Außer dass wir mal einen Graupapageienhenne und eine Blaustirnamazone zur Pflege hatten, aber nie beide zusammen in einem Käfig. Ich hoffe, dass wir keinen Fehler gemacht haben, ihm eine so junge Henne als Partnerin zu geben.

Könnt ihr mir vielleicht noch ein paar Tipps geben, wie wir das Zusammenleben der beiden noch erleichtern können??

Vielen Dank und Grüße,
Sabine.
 
Thema: Vergesellschaftung und Handzahm werden

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