Angst ist normal?

Diskutiere Angst ist normal? im Forum Graupapageien im Bereich Papageien - Hallo zusammen, ich bin neu hier und hoffe auf etwas Hilfe. Wir haben im November 2004 einen Graupapagei bei einer Züchterin gekauft...
Tina lass dein herz sprechen...gerade du weisst ja wie schwer es ist ein vertrauen auf zu bauen wenn du mit hunden arbeitest.
 
Hallo Tina!
Ich kenne diese Situation!Wir hatten uns einen Hund geholt.Immer nur haben wir Schäferhunde gehabt und nun wollten die Kinder einen kleinen Hund und wir haben aus dem Tierheim einen Beaglemischling aus dem Labor mitgenommen.Was soll ich dir sagen.Hütehund gegen Jagdhund.Es war schrecklich.Er lief nur weg,hörte überhaupt nicht und hat die ganze Familie auseinander gebracht.Mein Mann war nicht mit im Tierheim und hielt mir ständig vor warum ich diese "Töle" mitgebracht hätte.
Er paßte einfach nicht in unsere Familie,hatte keinen Bezug zu uns,spielte mit dem Schäferhund und ließ uns links liegen.
Meine Nerven waren am Ende und ich habe auf ein Inserat geantwortet wo einer einen jungen Hund suchte.
Die Leute kamen und Merlin zeigte sich von seiner "besten" Seite-er schmiss den Jungen um und sprang dann mit einem Satz auf den Kaffeetisch! 8o
Sie wollten den Hund nicht.
Wir haben es noch zwei Mal versucht ihn abzugeben,immer wurde er nach nur 1 Stunde wieder zurückgebracht.Da stand er,schwanzwedelnd,unschuldiger Blick.
Das ist jetzt vier Jahre her.Er ist immer noch bei uns,heißgeliebt.Er ist total umgänglich,liebt Kinder,hört (meistens) und heute weiß ich nicht mehr warum ich so verzweifelt war.Ich hatte wohl einfach zuviel mit dem Schäferhund verglichen und ihm nicht die Möglichkeit gelassen er selbst zu sein! :idee:

Dann holten wir uns im September einen Ara.NB.In nur fünf Tagen ließ er sich anfassen.Ein super zahmer,neugieriger Vogel.
Im November kam Jule dazu.Sie knurrte was das Zeug hielt und flatterte ängstlich bei jedem Geräusch.Es vergingen Tage bis sie es zu ließ an ihrem Käfig vorbei zu gehen ohne Knurren oder Flügel schlagen.
Schon machte sich bei meinem Mann Unmut breit-wieso wolltest du unbedingt die NB.Die Handaufgezogenen waren viel besser.Die würde jetzt schon kommen.Die wird nie zahm.Henry war so nie.

Wieder gaben wir Jule keine Chance weil sie gegen Henry nicht ankommen konnte.
Aber ich habe mich durchgesetzt.Jule ist Jule.Sie nimmt jetzt nach 7 Wochen Leckerchen aus der Hand.Draußen ist sie immer noch scheu und fliegt weg.Aber das wird schon.Ich mache mir da keinen Stress und vor allem lasse ich ihr ihren Charakter.
Sind deine Kinder gleich?Hat nicht der eine diese liebenswerte Seite und der andere eine andere?Und,hast du nicht trotzdem beide gleich lieb.

Ich denke dein Hauptproblem ist das du deinen Vogel mit Aaron vergleichst.
Aaron war Aaron.Den gibt es nicht noch einmal!
Dieser Vogel braucht einfach noch seine Zeit aber dann habt ihr gemeinsam etwas geschafft und er hat endlich einen Platz in deinem Herzen wo im moment nur Aaron ist.
Das ist auf keinen Fall ein Vorwurf,ich habe genauso gefühlt bei unserem Hund.

Zum Zweiten sagen wir uns immer-das neue Tier muß sich an die Familie gewöhnen und nicht die Familie an das Tier.
Bei euch wird Klavier gespielt?Dann bitte auch von Anfang an.Ob er sich jetzt daran gewöhnt oder in zwei Wochen oder drei oder....
Ihr habt Kinderbesuch?Na klar!Wenn nicht gleich am Anfang wann dann?
Man muß ja nicht im selben Zimmer Toben und auch Klavier kann man ja erst einmal nur ein paar Minuten spielen und langsam steigern! ;)

Verhaltet euch doch einfach wieder normal.Und gebt dem Kleinen eine Chance sich einzugewöhnen auf seine Art!
Du hast keine Gewissheit das der nächste Vogel der dich anfliegt ein zweiter Aaron ist!
Und die Nächte würde ich wieder bei meinem Mann verbringen!Laß die Tür auf und du hörst wenn der Vogel flattert.Ist wie damals bei den Babys,die haben wir Mütter doch auch gehört trotz Schlaf! :D

Liebe Grüße,BEA
 
Hallo Tina!

Ich wollte mich noch mal melden, bin leider auf dem Sprung zum Flughafen weil wir eine Woche in Urlaub fliegen.
Es gibt hier so viele nette Leute die Dir mit sehr viel Rat und Aufmunterung zur Seite stehen, bitte setzte Dich mit Deiner Familie noch mal ganz ruhig zusammen und gebt dem Kleinen noch eine Chance, er ist Doch noch gar nicht lange bei Euch.
Wenn nicht Rede noch mal mit der Züchterin ob Ihr den Kleinen noch ein paar Tage behalten könnt ob zu sehen das sich noch was ändert.
Du gibst Dir so viel Mühe, der Kleine Dankt Dir es bestimmt.

Ich drücke Dir ganz fest die Daumen das Ihr die richtige Entscheidung trefft.

Wünsche hier allen einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Viele Grüße
Helmuth
 
Hallo Tina,

> P.S.: Hallo Stefan, wegen der Cholibakterien...........wir haben uns immer vorher die Hände gewaschen und auch mit einem speziellen Desinfektionsspray die Hände gereinigt. Deshalb wissen wir auch absolut nicht woher er die Bakterien hat. Vielleicht wirklich schon im Körper und durch den Umzug zu uns ausgebrochen. Wir sind völlig ratlos.

Gut möglich, dass er die schon zu euch mitgebracht hat. Da musst du dir jetzt keine Gedanken mehr machen.

Generell würde ich dir und deiner Familie raten: schaltet mal einen Gang herunter!!!

Aus deinen postings ist ersichtlich, dass du dich extrem um das Tier kümmerst und dich verantwortlich fühlst. Das ist auch gut so, da freut sich der Papagei.

Aber: du musst für den Vogel nicht deine gesamte Lebensführung über den Haufen werfen und auf dem Sofa pennen. Wenn der Vogel nicht in seinen Käfig gehen will... laß ihn halt sitzen, wo er will. Wenn du ihm ein Nachtlicht anläßt, die Vorhänge zuziehst (damit er nicht gegen Fensterscheiben fliegen kann) und Gefahrenquellen wie Stromkabel usw. abdeckst, hält er die Nächte auch allein aus! Kein Haustier ist es wert, dass daran eine Familie zerbricht. Deswegen darf der Vogel einfach nicht wichtiger werden als Mann und Kinder.

Bevor der Vogel die ganze Familie 'terrorisiert' - dann warte eben einmal, bis es dunkel ist, greife ihn kurz und setze ihn in seinen Käfig. Dann kommt er mit Käfig an einen möglichst ungestörten Standort - und bleibt dort im Käfig, bis er zu euch etwas Vertrauen gefasst hat. Und wenn es ein paar Monate dauert!

> In meinem tiefsten Inneren gebe ich meinem Mann recht. Es ist nicht der richtige Vogel für uns
> Er meinte genug sei genug und wir hätten mit Aaron schon so viel mitgemacht und nun hat er einfach keine Geduld mehr. Er würde keine Fortschritte sehen

Das sehe ich nicht so! Natürlich nervt es die Famile, wenn du den Vogel übermäßig 'betüddelst'. Und dass dein Gatte sauer ist, wenn du nur noch auf dem Sofa schläfst, verstehe ich schon ;-)

Versuch' mal, deine Aufmerksamkeit etwas vom Vogel weg und wieder 'gerecht' auf die Familie zu verteilen. Denn ob der Vogel wirklich nicht zu euch passt - das kann man nach 2 Monaten IMHO noch gar nicht sagen. Wartet ab und habt Geduld. Der Vogel muss sich an euch und ihr euch an ihn gewöhnen.

> Bitte sagt mir was ihr von der Sache haltet. Durchhalten?

Ich denke, du machst dir viel zu viele Gedanken! 'Durchhalten' würde ich schon, aber unter 'verträglicheren' Bedingungen (s.o.). Bis sich Menschen und Graue aneinander gewöhnen, das dauert halt seine Monate...

> Oder kann es wirklich sein das ein Vogel einfach mit einem Menschen nicht harmonisiert?

Das kann schon sein. Papageien entscheiden selbst, mit welchen Menschen sie näheren Kontakt wollen, und welche sie nur aus der Distanz 'dulden'. Aber: in eurem Fall ist es viel zu früh, das zu beurteilen!!! Gebt euch und dem Geier mehr Zeit! Wenn er nach einem halben Jahr immer noch panisch reagiert, wenn er dein Gesicht sieht... dann würde ich ernsthaft darüber nachdenken, ihn abzugeben.

> Ich weiß es nicht, was ist besser für unseren "Kleinen"?

Ich denke, das beste ist, wenn ihr und der Vogel erstmal zur Ruhe kommt. Graue sind sensibel für menschliche Stimmungen - und chronischer Eheknatsch überträgt sich schnell negativ auf das Tier. Findet eine Lösung (Grauer im Käfig, Familienleben weitgehend wie gewohnt), mit der ihr erstmal alle leben könnt. Der Vogel wird keinen Herzinfakrt kriegen, wenn deine Tochter eine Etage tiefer Klavier spielt - er wird sich daran gewöhnen, und irgendwann ihre Tonleitern nachpfeiffen :-) So renkt sich das im Laufe der Monate schon wieder ein.

> Und irgendwann würde er sich vielleicht "seinen Menschen" aussuchen.

Das wird ziemlich sicher passieren. Wir haben auch einen einzelnen Grauen, der sich mituner schon als merkbare Belastung für das Eheleben zeigt...

Der ist nämlich mit mir 'verheiratet' (er mag lieber Männer als Frauen). Meine Frau begrüßt er freundlich, geht auch auf ihre Hand - aber er beisst sie halt mitunter. Und Kinder hasst er :-( Wenn er nur eine Kinderstimme hört, sträubt er das Gefieder. Und wenn Besuch mit Kindern da ist, muss ich den Geier vorsorglich evakuieren, damit er nicht völlig abdreht. Zu allem Überfluss ist meine Frau auch noch gegen seinen Federstaub allergisch und hält ihre Lunge nur mit regelmäßiger Cortison- und Antihistaminika-Medikation in Funktion :-(((

Also Folge davon teile ich das eheliche Schlafzimmer seit langer Zeit nicht mehr mit meiner Frau - sondern mit dem Vogel =:-O

Wir können mit diesem Kompromiß leben. Der Vogel kann ja nichts dafür, dass er staubt und meine Frau eine Allergie hat. Aber wenn meine Frau sagen würde, dass sie das nicht mehr aushält, käme das Tier sofort weg.

Bei euch ist es IMHO aber noch zu früh, so eine Entscheidung zu treffen. Wende ich mal mehr deiner Familie zu, und dann wartet ab. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ihr euch in ein paar Monaten doch noch gut arrangieren könnt!

Falls wieder Erwarten nicht: es ist keine Schande, ein Tier abzugeben, wenn es halt wirklich nicht geht. Aber das sollte man nicht übereilen. So ein Grauer wird schließlich 40-50 Jahre alt - was sind da schon 6 Monate Eingewöhnungsphase...

Viele Grüße,
Stefan
 
Hallo Tina,

ich hatte noch vergessen: wenn uns Leute fragen, warum wir uns den ganzen Stress mit diesem Grauen antun... Ganz einfach: wir lieben dieses alte Mistvieh ;-)

Viele Grüße,
Stefan
 
Hallo

Stefan:
Dann kommt er mit Käfig an einen möglichst ungestörten Standort - und bleibt dort im Käfig, bis er zu euch etwas Vertrauen gefasst hat. Und wenn es ein paar Monate dauert!
Ich denke - und hoffe - dass du das mit den "paar Monaten" etwas übertrieben ausgedrückt hast :s
Mit "einigen Tagen" wäre ich auch einverstanden, aber ein paar Monate den Vogel in den Käfig sperren finde ich zu hart. Er kann ja schliesslich auch nichts dafür.

Ansonsten kann ich zustimmen. Das "übermaßige" Betüddeln muss nicht sein. Der Vogel will vielleicht sowieso im Moment noch etwas seine Ruhe. Somit also auch nicht ständig im Mittelpunkt stehen.
Wenn er mal nicht ständig angesprochen, beobachtet ist, fühlt er sich womöglich sogar etwas sicherer.
Nach wie vor denke ich allerdings, eine großzügige Voliere und einen Vogelpartner könnten da schon auch noch einiges dazutun. So ganz nach dem Motto: geteiltes Leid ist halbes Leid ;)

Ich hoffe, ihr haltet durch.

LG
Alpha
 
Hallo,

> Ich denke - und hoffe - dass du das mit den "paar Monaten" etwas übertrieben ausgedrückt hast :s

Nein, überhaupt nicht. Bis sich Großpapagei und Mensch nahe kommen, kann das durchaus so lange dauern.

> Mit "einigen Tagen" wäre ich auch einverstanden, aber ein paar Monate den Vogel in den Käfig sperren finde ich zu hart. Er kann ja schliesslich auch nichts dafür.

Natürlich nicht. Aber vielleicht ist es auch für den Vogel stressfreier, wenn er erstmal in seinem Käfig bleibt und sich an die tägliche Routine des Säuberns und Fütterns gewöhnt, statt sofort rumzuflattern.

Im Einzelfall kann das natürlich niemand aus der Ferne sagen, dass weiss nur Tina - und die hat ja wohl hinreichend Erfahrung mit Haustieren.

> Nach wie vor denke ich allerdings, eine großzügige Voliere und einen Vogelpartner könnten da schon auch noch einiges dazutun. So ganz nach dem Motto: geteiltes Leid ist halbes Leid ;)

Natürlich! Aber IMHO alles zu seiner Zeit. Graue sind ja nunmal "Gewohnheitstiere", bei denen nicht immer alles "von heute auf morgen" geht.

Viele Grüße,
Stefan
 
Hallo Stefan

Natürlich kann es dauern, bis sich der Vogel an alles gewöhnt hat.
Nur denke ich nicht, dass er deshalb gleich ein paar Monate IM käfig verbringen muss, um sich an die alltäglichen Gepflogenheiten zu gewöhnen.
Zudem habe ich die Erfahrung gemacht, dass meine Grauen IN der Voliere z.B. vor fremden Besuchern viel mehr Angst zeigen, als wenn sie frei sind (und dann gfl. flüchten könnten). Kommt ein Fremder der Voliere zu nahe, kann es schon mal vorkommen, dass sie außer Knurren und Federn stellen sogar mal panisch rumfliegen. Im Freiflug fliegen sie allenfalls ans andere Ende des Zimmers, und bleiben da eine Weile ruhig sitzen.
(Nach einiger Zeit bewegen sie sich dann natürlich auch wieder noraml ;)).

Wegen des Zweitvogels: Da allerdings denke ich nicht, dass er sich ZUERST eingewöhnt haben muss. Ich glaube wirklich, dass ihm das sogar helfen könnte, sich schneller einzugewöhnen. Würde er sich in Artgleicher Gesellschaft doch vielleicht wirklich schon gleich sicherer fühlen.

Ist halt nur, was ich drüber denke. Was Tina (& Familie) letztendich tun, müssen sie klar selbst entscheiden.
Was ich nur noch dazu anmerken möchte: Auch falls ihr euch für einen anderen Grauen entscheiden werdet, der von anfang an zutraulich ist (als Jungvogel), wird euch keiner versichern können, dass er das superzutrauliche (und bei Jungen HZ verschmuste) Verhalten auch im Erwachsenenalter noch haben wird.
Auch Aaron hätte sich nach einiger Zeit verändern können.
Einer meiner Grauen (HZ) war als "Kind" ebenso schmusig und anhänglich. Heute will er nicht mehr oft gekrault werden. Kommt zwar spontan auf die Hand, aber "schmusig" ist er nicht mehr.
Das wollte ich nur noch zu bedenken geben, für die Zukunft ;)

LG
Alpha
 
Hallo und ein frohes neues Jahr euch allen.

Ich finde es toll das man hier von euch so viel Hilfe und Anregungen bekommt.

Nun die gute Nachricht.......... :beifall: Ich habe noch Aufschub bekommen und wir versuchen es noch ein Weilchen mit unserem Geier. :)

Das eigentliche Problem ist für mich nicht, dass der Kleine so scheu ist, sondern dass ich das Gefühl habe, er fühlt sich einfach bei uns nicht wohl. Ich finde die Angst normal und bin auch sehr optimistisch das sich das irgendwann gibt. Einen süßen Schmusevogel muss ich nicht unbedingt haben, auch kein Sprachgenie. Ich finde die Grauen einfach wunderschön und habe Spaß daran sie zu beobachten. Beim spielen, klettern und wenn sie Blödsinn aushecken. Nur unser Vogel macht einen ziemlich jämmerlichen, traurigen und fast schon aphatischen Eindruck. Hier wurde oft von euch davon gesprochen wenn der Vogel knurrt Abstand halten. Geknurrt hat er noch nie. Wir haben anfangs gedacht der Vogel wäre taub und stumm, aber nachdem er einmal panisch gekreischt hat, wissen wir es besser.

Ich weiß nicht wie ich es ausdrücken soll.........wie gesagt das Ängstliche macht mir nicht so viel Bauchschmerzen, eher das Gefühl das er sich bei uns einfach nicht wohl fühlen könnte. Das ist das worüber ich ständig nachgrüble. Er sitzt wirklich den ganzen Tag auf einem Fleck, rührt sein Spielzeug im Käfig nicht an (interessiert sich nicht dafür), sagt nicht einen Ton (wie stumm) und beobachtet auch seine Umgebung nicht. Das finde ich sehr ungewöhnlich, wo man doch immer wieder hört; Papageien sind unheimlich neugierig. Nun dieser nicht. Wie gesagt er rührt sich den ganzen Tag nicht. Entweder er sitzt im Käfig oben auf der Stange, oder auf seinem Freisitz. Die einzige Abwechslung die er sich gönnt ist abends um 10:00 Uhr fliegt er schonmal ein - zwei Runden um dann anschließend wieder starr auf der Stange zu sitzen. Das ist doch nicht normal, oder doch? Er müsste doch zumindest seine Umgebung mal beobachten, oder sein Spielzeug beschauen, oder sehe ich das falsch? Dieser trübsinnige, traurige Eindruck macht mir einfach Sorgen. Und in diesen Momenten denke ich dann auch darüber nach, was tue ich hier eigentlich? Im Prinzip will unser Spatz nicht hier sein. Haben wir das Recht ihn in diese Umgebung zu zwängen um abzuwarten dass er sich mit seinem Schicksal arrangiert und seine Angst aus lauter langeweile verliert? Versucht man es nur mit ihm um sich die Blöße nicht zu geben versagt zu haben, oder macht man das wirklich um dem Vogel einen Gefallen zu tun? Das sind solche Punkte wo man entscheiden muss: Tierliebe, oder einfach nur Egoismus? Und das ist genau der Punkt den ich für mich nicht klären kann. Die Züchterin meinte, das wäre vielleicht der Charakter dieses Vogels, er ist halt eher ein ruhiger Typ. Wobei ich doch einen Unterschied zwischen ruhig und aphatisch machen möchte. Er setzt sich nur in Bewegung wenn ich die Voliere saubermache.

Wir haben eure Ratschläge befolgt. Es wird Klavier gespielt und Besuch darf auch kommen. Das sollte auch eigentlich nur für die erste Eingewöhnungsphase gestrichen werden. Der Vogel nimmt es genau wie alles andere gleichgültig hin, null Reaktion.

Ich kann nur von Erfahrungen mit Hunden ausgehen und da kommt es vor, dass Mensch und Tier nicht zusammenpassen. Die Chemie stimmt einfach nicht. Man kann nicht einfach einen Hund nehmen und den in eine Familie zwängen, es muss schon irgendwie passen. Der Hund wird sich sicherlich irgendwann fügen, aber woanders würde es ihm dann meist besser gehen. Und da kann man sich kümmern wie man will, es passt einfach nicht. Nur die Erfahrung mit Papageien habe ich halt nicht und deshalb kann ich nicht entscheiden, mache ich es richtig, oder nicht? Das ist richtig ätzend und wahnsinnig schwer.

Bea, was ihr mit eurem Hund vollbracht habt ist echt klasse und macht Mut es gleichzutun. Ich hoffe ihr hattet etwas fachmännische Hilfe um klar zu kommen. Manchmal sind es bei einem Hund die einfachsten Dinge die zu tun wären, nur der Mensch begreift das manchmal nicht. Vielleicht geht es mir so mit meinem Papagei. ;) Mir fehlt einfach die Sicherheit das "Richtige" zu tun. Ihr habt euren Weg gefunden und das finde ich toll. Ich glaube die Erzählungen von Aaron habe ich falsch rübergebracht. Das wir keinen zweiten Aaron mehr haben können, wissen wir wirklich und Vergleiche stellen wir auch nicht an. Das wäre unserem Geier gegenüber auch ziemlich unfair. Nur ich habe im Moment keine anderen Vergleichsmöglichkeiten um in Erfahrung zu bringen warum unser Kleiner so aphatisch ist. Deshalb schrieb ich Aaron hat gespielt wie ein Irrer und hat die Wohnung auf den Kopf gestellt und unser Kleiner macht dies nicht. Ich wollte halt wissen ob dieses Verhalten normal ist, deshalb der Vergleich. Und dann der Vergleich mit dem "aussuchen". Aaron hatte die Möglichkeit in der Flugvoliere zu uns zu kommen, oder halt nicht. Diese Möglichkeit hatte unser Schatz nun nicht. Er wurde einfach aus der Fluganlage rausgefangen und zu uns verfrachtet. Und da stellt sich mir halt die Frage, ist das wirklich o.k. so? Oder hätten wir uns lieber wieder "aussuchen" lassen sollen? Mir fehlt da einfach die Erfahrung und daher meine ganzen Zweifel.

Helmuth, danke das Du noch kurz vor Deinem Urlaub schreibst. Hoffe Du hast auch eine megatolle Zeit dafür. Ob das Daumendrücken Erfolg hat? Bin da optimistisch. :s

Stefan, vor Deiner Frau muss ich echt den Hut ziehen. Wahnsinn das sie das alles auf sich nimmt. Finde ich richtig klasse. :beifall: Ich finde die Diskussion zwischen Dir und Alpha sehr interessant. Doch was ist jetzt für unseren Vogel o.k.? Die Züchterin sagte mir auch, ich solle den Kleinen erst einmal nicht rauslassen, doch ist das nicht irgendwie Quälerei? Ich meine er fliegt eh den ganzen Tag nicht, aber zumindest hätte er die Möglichkeit dazu. Gestern haben wir ihn nicht rausgelassen aus Angst davor, dass er bei der Knallerei durchdreht und sich verletzt. Er hat es einfach hingenommen, keine Anzeichen dafür das es ihn sonderlich interessiert. Komisch, oder?

Der Vorschlag den Vogel nachts alleine zu lassen ist bei uns leider nicht machbar. Zu groß die Gefahr das er sich was tut. Wir haben nachts (auch wenn er im Käfig ist) immer ein kleines Licht für ihn brennen, damit er sich zurechtfindet. Leider können wir nicht alle Kabel "Vogelsicher" machen, zudem steht (noch) ein Tannenbaum im Wohnzimmer und auch verschiedene andere Pflanzen. Habe Angst das er daran nagt und sich vergiftet.

Nun noch zum betüddeln. Nein, wir stehen nicht den ganzen Tag vor ihm und quatschen ihn voll. :p Das würde es auch nicht unbedingt bringen (er hört eh nicht zu, guckt nicht einmal). Ich bin eher der Meinung das das Interesse von ihm kommen muss und bis er so weit ist, müssen wir uns in Geduld üben. Ist das richtig, oder sollten wir uns mehr "kümmern"? Also wir behandeln ihn nicht wie Luft, sondern im Vorbeigehen spricht man ihn halt an. So nach dem Motto, "na Süßer wie geht es denn"?, "oder Hallo mein Kleiner". Seine Voliere steht ca. einen Meter von unserem Esstisch weg und wenn wir beim Essen sind, sprechen wir auch viel mit ihm (und zwar jeder von uns, der Reihe nach). Saubermachen und füttern versuche ich immer zur gleichen Zeit zu machen, um ihm ein wenig Routine zu geben, damit er vielleicht die Angst davor verliert. Ansonsten versuchen wir ihm einfach das Gefühl zu vermitteln, "wir wissen das du da bist, beschäftigen uns auch mit dir, aber du kannst selbst wählen was du möchtest". Hoffe einfach das das der richtige Weg ist. Falls jemand noch einen Tipp hat, immer her damit.

Alpha, der Tipp mit dem zweiten Vogel ist sicherlich richtig, doch das kriege ich hier momentan nicht durch. Mein Mann wollte zuerst keinen Papageien, doch hat dann seine Meinung geändert. Das zu einem Papagei noch ein zweiter dazu muss hat er auch mittlerweile akzeptiert, aber unsere Absprache war halt die; erst einen Vogel eingewöhnen und dann nach ca. 4 - 6 Monaten einen zweiten dazu. Er möchte halt das ich mich daran halte, auch die Argumente, dass es evtl. leichter wäre, lässt er nicht gelten. Er sieht halt die Probleme die wir momentan haben und die sollen erst gelöst werden.

Tja, die Voliere.............kann die eigentlich groß genug sein? Unsere ist nicht riesig, aber der Vogel kann sich (wenn er will) fast den ganzen Tag frei bewegen. Zudem hat mein Mann noch einen Kletterbaum zusammengebastelt der genutzt werden kann.

Das der Vogel evtl. im Erwachsenenalter nicht mehr schmusig ist, würde mich persönlich nicht stören. Ich gucke eigentlich am liebsten beim spielen und toben zu, das finde ich einfach superschön. Man sieht einfach die Lebensfreude des Vogels und das ist doch toll.


So viel geschrieben, aber das muss ich noch erzählen. Da die Züchterin meinte das der Vogel vielleicht einfach ein so ruhiger Geselle ist, wollte ich doch mal vergleichen. Und zwar nicht mit dem Verhalten von Aaron, sondern mit dem Verhalten von den Ph.- Kollegen unseres Vogels. Ich bin also am Donnerstag zur Züchterin gefahren und habe geschlagene 2 Stunden in der Flugvoliere zugebracht. Dort sind ca. 14 Graue untergebracht. Ich hatte halt gedacht, dass evtl. die komische Aufzucht dieser Ph. sie so aphatisch macht und das wollte ich halt mal sehen. Verhalten sich die anderen Ph. genauso wie unserer? Sie waren zum Teil auch sehr ängstlich, manche von ihnen eher angriffslustig (bin mehrmals heftigst gebissen worden), aber sie waren aufmerksam. Wenn ich mit ihnen sprach (ängstlich oder nicht), schauten sie einen direkt an und hörten zu. Zwar durfte man nicht zu nah dran, aber sie guckten wenigstens. Viele von ihnen spielten auch mit dem Spielzeug was in der Voliere für die Tiere hängt und sie pfiffen und gaben die komischsten Laute von sich. Also gehe ich mal davon aus, dass es nicht an der Zuchtweise hängt. Aber bitte woran liegt es das unser Vogel so aphatisch ist? Er muss nicht auf die Hand kommen und schmusen, aber ein bißchen Lebensgeist zeigen.............damit man weiß das er sich irgendwie doch wohl fühlt.

liebe Grüße Tina
 
Hallo Tina,

will mal versuchen dir auf verschiedenes aus meiner Sicht zu antworten


Nur unser Vogel macht einen ziemlich jämmerlichen, traurigen und fast schon aphatischen Eindruck

ich denke einfach er ist nur ängstlich, vielleicht hatte er vorher einen Partner in der Voliere den er jetzt vermisst. Solche Dinge kommen immer vor wenn die Züchter oder Händler nur einen Vogel verkaufen dürfen.


Papageien sind unheimlich neugierig. Nun dieser nicht.

das wird schon noch kommen, vielleicht früher als es dir lieb ist. Mein Wildfang saß länger als ein halbes Jahr auf seinem Kletterbaum und hat darauf gewartet das er fliegen kann, dem wurden beim importieren die Flugfedern gestutzt. 8(

Der Hund wird sich sicherlich irgendwann fügen,

Ein Papagei auch wenn man ihn als solchen behandelt

Er wurde einfach aus der Fluganlage rausgefangen und zu uns verfrachtet.

Hier findet sich die Bestätigung von dem was ich oben schrieb. Die Züchterin müsste es wissen mit welchem Vogel er zusammen war.

Auch darfst du nicht vergessen, dass er bis dato unter Artgenossen war und sich jetzt erst einmal an Menschen gewöhnen muss.

Würde man dich im Zoo zu den Affen sperren würdest du dich auch erstmal zurück halten und schauen was da um dich herum passiert (ist nicht böse gemeint, soll nur als Vergleich dienen)

Der Vorschlag den Vogel nachts alleine zu lassen ist bei uns leider nicht machbar.

Sicher kannst du denn Vogel nachts alleine lassen und das Licht ausmachen, wenn er sich am Tag nicht rührt, dann wird er es nachts auch nicht tun.

Zwar durfte man nicht zu nah dran, aber sie guckten wenigstens. Viele von ihnen spielten auch mit dem Spielzeug

Ich bin der Ansicht, dass du mit jetzigen Papagei besser dran bist als mit einem so anhänglichen Schmusetier, denn das ist oft sehr lästig auch wenn nicht schon zu Anfang, aber irgendwann kommt es.

Weist du wie alt dein Papagei ist ?

Sind eventuell seine Flugfedern beschnitten ?

Hat sich sein kratzen unter dem Schnabel jetzt gebessert oder macht er es noch immer. Frisst er normal oder eher zu wenig ?
 
Hallo Tina,

schön, daß Du dem kleinen Spatz noch eine Chance gibst, sich bei Euch einzuleben. Bitte sei geduldig! Er ist doch erst ein paar Tage da. Graue sind nunmal sehr konservativ und vielleicht braucht gerade Euer Spatz einfach besonders lang um sich einzugewöhnen.

Auch ich habe hier 2 HZ - und sie sind völlig unterschiedlich. Während Laura superzahm ist, ist Johnny ebenfalls eher ein scheuer Vogel. Laura war vom ersten Tag an super zutraulich und verhielt sich, als wäre sie schon jahrelang bei uns. Johnny war das genaue Gegenteil. Er war anfangs auch sehr still, sagte keinen Pips, so daß wir auch schon dachten - kann der überhaupt pfeifen (er hat uns inzwischen gezeigt - er kann :p :D ). Auch er saß anfangs immer total ruhig in seinem Käfig, einfach mit sich und der Welt zufrieden, während Laura wie ein kleiner Wirbelwind um ihn herumtobte.

Auch war Johnny anfangs mit keinem Lockmittel der Welt bereit, freiwillig wieder in den Käfig zu gehen - so daß wir gezwungen waren, ihn jeden Abend einzufangen - was uns natürlich nicht passte, aber was sollten wir tun. Er hats hingenommen und irgendwann war ihm das dann wohl selbst zu blöd und plötzlich ging er dann auch freiwillig rein - (geht doch :D :p ).

Es dauerte auch recht lang, bis Johnny ein wenig zutraulicher wurde - er biß von anfang an immer recht heftig zu - und macht das bis heute, wenn ihm was nicht paßt. ER bestimmt, wann er gekrault werden will. ER bestimmt, ob er nun auf die Hand kommen will oder nicht. Das finde ich aber auch ok. Trotzdem ist er auch irgendwie zahm, denn er kommt auf die Schulter, auf die Hand - nur daß eben ER den Zeitpunkt bestimmt, wann es soweit ist.

Johnny kann auch stundenlang in seinem Kletterturm sitzen, Beinchen eingezogen und ist zufrieden. Laura ist das genaue Gegenteil. Die ist irgendwie immer "unterwegs", in Bewegung, ist am pfeifen, am brabbeln, sich wild am putzen, selten daß sie einfach mal total still sitzt. Selbst wenn sie auf einer Stelle sitzt und das Beinchen eingezogen hat - dann plappert sie singt und tanzt. Johnny sitzt da als wäre er ein Plüschtier :D .

Deshalb Tina - seid geduldig. Vielleicht ist Euer Spatz tatsächlich auch ein eher ruhiger Geselle und er taut irgendwann sicherlich mal auf. Veilleicht merkt er auch Eure innere Ungeduld - Graue sind halt sehr sensibel!

Ich wünsch Euch und dem Kleinen daß es klappt und Ihr zusammen glücklich werdet!!
 
Bianca Durek schrieb:
Hallo Tina,

will mal versuchen dir auf verschiedenes aus meiner Sicht zu antworten

Hallo Bianca,

ich versuche so genau wie möglich zu antworten, nur bei manchen Dingen bin ich vielleicht noch ein wenig zu unerfahren. Dinge, die Du wahrscheinlich sofort einzuordnen weist und mir Kopfschmerzen bereiten.


ich denke einfach er ist nur ängstlich, vielleicht hatte er vorher einen Partner in der Voliere den er jetzt vermisst. Solche Dinge kommen immer vor wenn die Züchter oder Händler nur einen Vogel verkaufen dürfen.
Ich glaube nicht dass er einen Partner hatte. Die Züchterin hat verschiedene Vögel die sie grundsätzlich nur als Pärchen verkauft. Sie würde ein Tier, dass sich schon "verbunden" hat nicht alleine verkaufen. So viel Verantwortung hat sie ihren Vögeln gegenüber.


das wird schon noch kommen, vielleicht früher als es dir lieb ist. Mein Wildfang saß länger als ein halbes Jahr auf seinem Kletterbaum und hat darauf gewartet das er fliegen kann, dem wurden beim importieren die Flugfedern gestutzt. 8(
Hat Dein Wildfang denn seine Umgebung beobachtet (wahrgenommen)? Bei unserem Schatz ist es so dass er an nichts interessiert ist.

Ein Papagei auch wenn man ihn als solchen behandelt



Hier findet sich die Bestätigung von dem was ich oben schrieb. Die Züchterin müsste es wissen mit welchem Vogel er zusammen war.

Auch darfst du nicht vergessen, dass er bis dato unter Artgenossen war und sich jetzt erst einmal an Menschen gewöhnen muss.

Würde man dich im Zoo zu den Affen sperren würdest du dich auch erstmal zurück halten und schauen was da um dich herum passiert (ist nicht böse gemeint, soll nur als Vergleich dienen)
Zurück halten ist auch völlig o.k., nur würde man sich zumindest heimlich ein wenig umschauen und die "anderen" wenigstens beobachten.

Sicher kannst du denn Vogel nachts alleine lassen und das Licht ausmachen, wenn er sich am Tag nicht rührt, dann wird er es nachts auch nicht tun.
Meinst Du nicht das es zu gefährlich ist? Ich habe vor allem Angst, dass er etwas von den Pflanzen frisst und sich vergiftet.

Ich bin der Ansicht, dass du mit jetzigen Papagei besser dran bist als mit einem so anhänglichen Schmusetier, denn das ist oft sehr lästig auch wenn nicht schon zu Anfang, aber irgendwann kommt es.
Ja, das haben wir bei Aaron zu spüren bekommen. Der war (im positiven) sehr lästig, wollte immer bespielt und beschmust werden. War sehr zeitaufwendig. :p
Weist du wie alt dein Papagei ist ?
Er soll zwischen 8 und 9 Monaten sein. Hat schon gelbe Augen.
Sind eventuell seine Flugfedern beschnitten ?
Die Flugfedern sind nicht beschnitten worden. Meist fliegt er so um 10:00 Uhr abends zwei Runden. Dann herrscht Katastrophenalarm. Obwohl mittlerweile kann er schon ganz gut fliegen. Anfangs ist er immer vor die Wand geflogen. 8o
Hat sich sein kratzen unter dem Schnabel jetzt gebessert oder macht er es noch immer. Frisst er normal oder eher zu wenig ?
Das kratzen am Schnabel ist unverändert. Er steckt weiterhin die Krallen unter den Schnabel und zieht und zerrt wie irre daran. Es knackt und knirscht dann gewaltig. Mit dem Fressen bin ich mir nicht ganz sicher. Er hat von Anfang an weniger gefressen als Aaron, aber gleichbleibend. Ich fülle den Napf morgens und abends mit frischem Futter. Gestern und heute hat er nur ca. die Hälfte von dem gefressen, was er die Tage davor verputzt hat. Zudem ist mir vorhin beim saubermachen aufgefallen das der Kot etwas säuerlich riecht. Das war vorher noch nie. Sieht aber alles genauso aus wie vorher. Hat das was zu bedeuten?

Gruß Tina
 
Ha, ha, ha, sorry wollte auch mal das "Zitieren" probieren, um es mir ein wenig leichter zu machen. Hat ja toll geklappt :zustimm:

Sorry................aber Du wirst sicher auch so schlau daraus..............

Gruß Tina
 
Hallo Tina,

> Nun die gute Nachricht.......... :beifall: Ich habe noch Aufschub bekommen und wir versuchen es noch ein Weilchen mit unserem Geier. :)

Wenn ich das richtig verstanden habe, ist der Vogel gerade mal 10 Tage bei euch. Das ist für einen Grauen nichts. Also: Geduld, Geduld, Geduld - und nicht vorschnell urteilen.

> Das eigentliche Problem ist für mich nicht, dass der Kleine so scheu ist, sondern dass ich das Gefühl habe, er fühlt sich einfach bei uns nicht wohl.

Dass er sich nicht wohl fühlt, wird wohl so sein. Aber das "bei uns" ist IMHO nicht entscheidend. Der würde sich bei mir sicher genau so unwohl fühlen. Zum jetzigen Zeitpunkt schon darüber zu spekulieren, ob die "Chemie" nicht stimmt, halte ich für stark verfrüht.

Das Tier hat halt einen Kulturschock hinter sich. Aufgewachsen mit anderen Geiern in der subtropischen Sonne, dann in's Flugzeug verfrachtet, in Quarantäne gesteckt, mit Antibiotika vollgestopft, dann der nächste Transport zum Züchter, in einen neue Voliere mit neuen Vögeln und neuem Wetter, dann da wieder heraus gefangen und - zum ersten mal in seinem Leben! - zu Menschen in eine Wohnung gekommen. Schon wieder alles neu...

So ein Papagei braucht einfach Zeit, um diese Veränderungen wegzustecken und sich mit dem ganzen Neuen anzufreunden. Da ist es verständlich, dass er sich die Sache erstmal schweigend ein paar Wochen lang anguckt, bevor er sich dazu äußert...

Und natürlich kreischt der vor Angst, wenn Mensch zu nahe kommt. Weil er in den letzten Monaten ein Dutzend mal erlebt hat, dass ein Mensch, der ihm nahe kommt, ihn fangen und in eine kleine dunkle Kiste stecken wird, oder ihm eine Spritze gibt, oder mit Gewalt Medikamente in den Schnabel würgt... Nun muss er bei euch erstmal 3 Dutzend mal erfahren, dass die Menschen, die ihm jetzt nahe kommen, ihn nicht quälen, sondern nur füttern wollen.

Und Graue sind halt auch nur Menschen, mit unterschiedlichen Charakteren. Der eine ist mutig und neugierig, der andere eher vorsichtig und zurückhaltend. Diese "Apathie" kann einfach ein Zeichen von Überforderung sein. Unserer macht das ähnlich: wenn der gestresst ist, stellt er sich tot (und massiver Stress ist für ihn z.B. immer dann, wenn Besuch mit Kindern da ist...). Das heisst aber nicht, dass er aus dem Augenwinkel (na gut, er ist blind - also nicht Augenwinkel, sondern Lauscher ;-) nicht doch alles mitbekommt, was für ihn wichtig ist. Der sieht dann zwar völlig teilnahmslos aus - aber dem entgeht absolut nichts ;-) Wer den Vogel nicht sehr gut kennt (und das tut keiner ausser mir) glaubt, der pooft einfach. Aber ich weiss, dass der nur so tut als ob, und in Wahrheit die Ohren gespitzt hat wie nur was. Und dass dieses scheinbare Nichtstun für den Vogel auch anstrengend ist.

> Wir haben anfangs gedacht der Vogel wäre taub und stumm, aber nachdem er einmal panisch gekreischt hat, wissen wir es besser.

Das ist auch normal. Wir hatten hier mal längere Zeit einen Grauen in Pflege, der (obwohl er schon auf die 20 zuging) keinen einzigen Pieps gesagt hat. Vom Angstkreischen mal abgesehen. Der hat in seinem Verhalten - wie eurer jetzt - einfach seine Erfahrungen gespiegelt. Als besagter Geier mal gemerkt hatte, dass er bei uns nicht (wie beim Vorbesitzer...) angebrüllt und geschlagen wird, wenn er Geräusche macht, taute er auf. Anfangs hat er zaghaft gepiept, und als es dafür keine Dresche gab, hat er im Laufe der Monate so richtig losgelegt und gekräht, wie es sich für einen Grauen gehört. Aber bis er der Sache richtig getraut hat, das brauchte eben seine Zeit.

> und beobachtet auch seine Umgebung nicht.

Bist du dir da sicher?

> Die einzige Abwechslung die er sich gönnt ist abends um 10:00 Uhr fliegt er schonmal ein - zwei Runden

Das ist doch nach so kurzer Zeit schon eine ausgesprochen mutige Aktivität.

> oder sein Spielzeug beschauen

Sowas kennt er wahrscheinlich gar nicht. Unserer hatte anfangs vor "Spielzeug" einfach nur Angst.

> oder sehe ich das falsch? Dieser trübsinnige, traurige Eindruck macht mir einfach Sorgen.

Der Vogel hat ja auch Grund genug zum trauern. Wenn du im Süden aufgewachsen bist, bei lauschigen 30°C, von der Sonne beschienen, täglich vom Regen geduscht, mit Artgenossen um dich herum - da wirst du ein deutsches Wohnzimmer im Dezember nicht als Paradies ansehen... Aber da muss er durch. Denn in irgendeinem deutschen Wohnzimmer landet er sowieso. Wenn nicht bei euch, dann bei anderen.

> Wobei ich doch einen Unterschied zwischen ruhig und aphatisch machen möchte.

Mir ist aus deiner Schilderung + wenig Erfahrung mit Großpapageien nicht klar, wie ich "apathisch" verstehen soll. Apathie ist eigentlich ein Krankheitszeichen. Wie ist es denn sonst? Frisst er? Trinkt er? Wie sieht der Kot aus? Sind die Augen klar oder trübe? Sitzt er dauernd aufgeplustert herum? Ist das Gefieder glänzend oder stumpf-struppig? Zeigt er Verhaltensstörungen (Rupfen, Zwangsbewegungen)?

> Wir haben eure Ratschläge befolgt. Es wird Klavier gespielt und Besuch darf auch kommen. Das sollte auch eigentlich nur für die erste Eingewöhnungsphase gestrichen werden. Der Vogel nimmt es genau wie alles andere gleichgültig hin, null Reaktion.

Schön. Er beobachtet halt erstmal.

> Doch was ist jetzt für unseren Vogel o.k.?

Beäugt euch erstmal gegenseitig aus der Distanz, sprecht mit ihm, und nehmt ihn als ziemlich schüchternes Familienmitglied auf. Wenn ihr den Eindruck habt, dass er krank ist (wg. Apathie), tragt ihn zum vogelkundigen Tierarzt.

> Er hat es einfach hingenommen, keine Anzeichen dafür das es ihn sonderlich interessiert. Komisch, oder?

Noe, der hält sich halt noch zurück. Das wird sich ändern, keine Sorge.

> Nun noch zum betüddeln.

Da hatte ich mich missverständlich ausgedrückt. Ich meinte damit eher, dass sich eure ganze Aufmerksamkeit auf den Vogel konzentriert. Du machst dir Sorgen, dein Mann ist ungeduldig, und die Tochter genervt wegen des Klavierverbotes. Der Haussegen hängt schief, und der Geier ist die Ursache dafür :-(

Das ist schlecht. Weil Graue einen "siebten Sinn" für Stimmungen haben, und sich sowas schnell auf den Vogel übertragen kann. Deswegen meinte ich mit "einen Gang herunter schalten", dass ihr euch erstmal mehr aus der Distanz miteinander befasst - leben und leben lassen. Wenn der Vogel was von euch will, dann zeigt er das schon zu gegebener Zeit von ganz allein.

Sich da vorab das Hirn zu zermartern, ist kontraproduktiv. Denn der Vogel spürt Unruhe, Sorge, Ungeduld usw., und das erschwert ihm das Einleben nur noch. So, wie ihr es jetzt handhabt (Besuchsverbot aufgehoben usw.), ist das IMHO viel besser für alle.

Wir haben ein bischen Erfahrung mit misshandelten, kranken und behinderten Grauen. Und daraus einen - wenn auch rigiden - 'Verhaltenskodex' abgeleitet: mit solchen bedauernswerten Tieren wird prinzipiell nur aufmunternd und ermutigend gesprochen. Wenn ein Mensch meint, dass er das "ach, du Armer"-Mitleid äußern oder sogar weinen muss - dann muss er dazu in den Garten oder in den Keller gehen. Gegenüber den Tieren wird sowas nicht ausgelebt, weil sie nach meiner Überzeugung von solchen "bad vibrations" im negativen Sinne 'angesteckt' werden (da muss ich dann schonmal meine Frau aus dem Zimmer weisen, weil die auch mitunter einen Hang zum Mitleid gegenüber dem Tier hat).

> Ist das richtig, oder sollten wir uns mehr "kümmern"?

Noe, das ist IMHO schon genau richtig. Wenn der Vogel etwas von euch will, zeigt er das schon ganz von selbst.

> Saubermachen und füttern versuche ich immer zur gleichen Zeit zu machen, um ihm ein wenig Routine zu geben,

Eine gute Idee. Großpapageien sind "Gewohnheitstiere", die wissen das zu schätzen.

> Hoffe einfach das das der richtige Weg ist.

Ist es.

> Laute von sich. Also gehe ich mal davon aus, dass es nicht an der Zuchtweise hängt. Aber bitte woran liegt es das unser Vogel so aphatisch ist?

Wie gesagt: wenn er nicht krank ist, gehört wohl einfach zu den Charakteren, die bei Gefahr die Augen zumachen - nach dem Motto: wenn ich nichts sehe, sieht mich auch keiner, und mir passiert nichts ;-)

Viele Grüße,
Stefan
 
Hallo Tina,


Er steckt weiterhin die Krallen unter den Schnabel und zieht und zerrt wie irre daran.


Ich will dich ja nicht unbedingt beunruhigen, aber wenn der Vogel von der Züchterin bzw. Händlerin stammt die ich meine, dann würde ich dir doch mal zu einem Tierarzt Besuch raten.

Es gab da einen Fall, ist noch garnicht so lange her, da hatte eine Philippinische Nachzucht noch einen Teil einer Kropfsonde im Schlund, dieser starb dann, weil es niemand bemerkte elendig.

Die Leute hatten damals den Vogel auf vermittelten Bankkredit gekauft, als der endlich abbezahlt war starb der Vogel.
 
Hallo Annette und Stefan,

erst einmal Danke für Eure Ratschläge. Es hilft wirklich sehr hier nette Menschen zu haben die gute Tipps haben. Ich werde Euch auch noch direkt antworten aber jetzt macht sich hier gerade Panik breit!!!!!!!!!!!!!!

Hallo Bianca,

was meinst Du mit Kropfsonde? Welche Kropfsonde denn? Seit wir den Vogel haben macht er das und ich habe schon x-mal zu meinem Mann gesagt, das ich das Gefühl habe, als stecke etwas in seinem Hals. Er geht auch mit den Krallen ganz tief in den Rachen und wühlt da rum. Nur ich kann ja nicht reingucken. Oder sollte ich? Den Kleinen in ein Tuch wickeln und mal in den Rachen schauen? Meistens macht er das nach dem Fressen.

Unser Süßer ist eine philipinische Nachzucht und kommt aus Herten. Ist das die gleiche Züchterin (Händlerin)? Haben ihr die Leute das gesagt? Ich meine das der Vogel daran gestorben ist? Wie hat sie reagiert? Als ich Donnerstag dort war, habe ich auch von dieser Schnabelsache erzählt und sie meinte manchmal machen die Grauen das um ihre Krallen zu kürzen. Daher das knacken. Aber warum reißt er von außen am Schnabel? Was soll ich denn jetzt machen?

Bitte dringend um Hilfe ganz lieben Gruß Tina
 
was meinst Du mit Kropfsonde? Welche Kropfsonde denn?

Durch diese werden die Vögel ernährt, das geht dort wie am Fliessband. Da hat keiner Zeit die Vögel mit einer Spritze zu füttern. Die Vogeleier werden ja auch in einer Brutmaschine ausgebrütet.

Haben ihr die Leute das gesagt?

Ich denke sie kennt die Geschichte des Kakadus schon.

Als Vogelkundigen Tierarzt kann ich dir Dr. Piper empfehlen.
 
Hi Bianca,

das wäre ja die Hölle für uns. Von einer Kropfsonde hat uns natürlich niemand was erzählt. Ich dachte die Vögel werden mit Löffel, oder Spritze gefüttert. Von der Brutmaschine habe ich auch nur durch nachforschen erfahren.

Was soll ich nun tun? Tierarzt? Morgen ist Sonntag. Ich könnte jetzt mit ihm in die Tierklinik fahren, aber ich weiß nicht ob die dort wirklich Ahnung von Papageien haben. Ich weiß von einem Papageiendoc in Köln, aber der wird sicher erst am Montag geöffnet haben. Was würdest Du uns raten?

Gruß Tina

P.S.: Habe vor lauter Nervosität Dr. Pieper übersehen. Wo ist der? Kannst Du mir die Adresse geben?
 
hallo tina.

gehe bitte schnellstens zum tierarzt mit dem vogel, oder es kann ein böses erwachen geben, bitte, dem vogel zu liebe.

ich denke, dass auch an feiertagen notkliniken für vögel offen haben, oder???

viele grüße und viel glück
 
Ich schicke dir die Adresse per PN.

Aber mach dich jetzt nicht verrückt, warte bis Montag und fahre dann zu ihm.

Ich kann es ja auch nicht beweisen das es so ist, war ja nur mein erster Gedanke als ich das gelesen habe, denn das ist kein natürliches Verhalten und hat noch keiner meiner Papageien gemacht.

Sicher gehen sich mit den Krallen zum Schnabel, entweder aus Verlegenheit oder um Maniküre zu machen, aber nicht so wie du es beschreibst.
 
Thema: Angst ist normal?
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