Handaufzucht / Dissertation / Graupapageien

Diskutiere Handaufzucht / Dissertation / Graupapageien im Forum Graupapageien im Bereich Papageien - Es liegt eine neue Arbeit zum "Einfluss der Aufzuchtmethode auf das Verhalten von erwachsenen Graupapageien" vor. Hierbei handelt es sich um die...
Die Infos sind im Ganzen somit nicht nachvollziehbar für mich.

Für mich schon, da sie der Realität entsprechen, zumindest was die Haltung von Graupapageien anbelangt. Selbst zu Amazonen gibt es nur relativ geringe Abweichungen.

ja mittelalterliche Einstellung in Bezug auf "alle Handaufzuchten sind des Teufels".

Richtig bis auf die Ausnahmen der Nothandaufzucht.

Gerade diese Dissertation soll darüber aufklären was die Halter einer Handaufzucht erwartet oder erwarten kann um es mal vorsichtig auszudrücken. Sicher sind die Haltungsbedingungen massgeblich daran beteiligt, aber nicht ausschliesslich für alles verantworlich zu machen.

Das Schlimme daran ist nur, dass die meisten Käufer von Papageien sich von Beginn an einen zahmen Vogel zum kuscheln wünschen, ohne zu wissen welches Leid sie dem Tier antun.
 
dodo schrieb:
Außerdem: Papageien sind keine Hunde.

Hunde kann man abrichten - einen Papagei nicht.

Schlägt man einen Hund, dann wird er entweder bissig oder er kuscht, man gibt dem Halter die Schuld und ruft den Tierschutz..
Ich sprach hier eindeutig von Zucht und nicht von einer Abrichtung.
dodo schrieb:
Dass ich mich dazu herablasse dies hier zu schreiben hat nur den Grund weil Du so vermessen bist Papageien mit Hunden zu vergleichen.
Ich fühle mich geehrt, leider habe ich einen wie von Dir beschriebenen Vergleich aber gar nicht gezogen.
dodo schrieb:
Im übrgigen pflanzen sich auch handaufgezogene Papageien fort. Dies zu beweisen durch schreiben brauche ich nicht, da es genügend entsprechende Veröffentlichungen hierzu gibt, sowie auch andere Artikel. .
Ich denke die Fortpfanzung ist das geringste Problem sondern vielmehr die wertvollen Eigenschaften der Eltern welche nicht mehr überprüfbar sind.
Auch eine Kreatur welches in ihrem Verhalten gestört ist kann durchaus noch fortpflanzen, siehe die Legebatterien voller Hühner.
dodo schrieb:
Du tust mir nur leid ... ... .
Das geht runter wie Butter, Danke! Ich dachte Nächstenliebe seien nur noch leere Worte und Schall und Rauch.
Mir war nicht bewusst, dass ich überhaupt noch irgendwelche Gefühle auslöse.
dodo schrieb:
Meine Meinung, die ich mit anderen teile, bleibt trotzdem dieselbe und auch meine Fakten sowie Beispiele.
Die Beispiele waren für mich zumindest ziemlich an den Haaren herbei gezogen.
 
Das Schlimme daran ist nur, dass die meisten Käufer von Papageien sich von Beginn an einen zahmen Vogel zum kuscheln wünschen, ohne zu wissen welches Leid sie dem Tier antun schrieb Bianca.

Das Leid, Bianca, verursachen die Halter den Papageien indem diese meinen die Handaufzucht der Züchter sei dazu da die Tiere willfährig zu machen. Außerdem begründen sehr viele Züchter ihre Handaufzucht mit der Notaufzucht, dass mir jene Züchter wo offen zugeben diese machen Handaufzucht. mit Sozialisierungspartner gleichen Alters und Art machen, lieber sind.

Diplom-Biologen wie Frau Hildegard Niemann welche auch Parrot Behaviour Conultant ist vertreten die Meinung, dass der Fehler zuallererst beim Käufer / Halter zu suchen ist. Da diese selbst auch Papageien hat wird deren Erfahrungen wohl keiner Bestreiten.
Genauso wie in den Fällen der zu frühen Abgabe durch die Züchter an die Käufer zur weiteren Hand-Aufzucht und der Ausreden der Käufer keinen zweiten geeigneten Vogel gefunden zu haben (wie ich es hier schon las wobei hier niemand aufbegehrte und sagte das ist falsch oder ähnliches).

Daher gehe ich auf derlei Diskussionen, wie dies jener Tam es auf persönliche Art und Weise versucht anzugehen, er gar nicht ein. Da hier doch sehr differenziert wird.

Ich gab meine Meinung dazu und alles weitere kann mir weitgehends - sollte sich hier an der Diffenzierung nichts ändern - egal sein. Daran wird auch zitieren nichts ändern TAM :D weil es müssig ist sich mit jemandem zu unterhalten der Papageien mit Hunden vergleicht - und sei es nur wegen der Zucht :bier: .

Gruß

Dorothea
 
Dem offensichtlichen "NICHT-BEGREIFEN-WOLLEN" durch HZ verursachter und verhaltensbiologisch begründbarer Defizite und Fehlentwicklungen möchte ich eine einzige simple Frage entgegenstellen:

Warum HZ, wenn Nachzuchten aus verantwortlich begleiteter Naturbrut ein hinreichendes Maß an "Haltungstauglichkeit" erreichen?

Hierzu möchte ich auf die Lektüre unseres diesbezüglichen Artikels "Naturbrut am Beispiel von Venezuelaamazonen", Wehe, M., S. und V. Munkes, Gefiederte Welt 5/2004, empfehlen.
 
Moin Volker!

Hm, der Knackpunkt ist wohl
...hinreichendes Maß an "Haltungstauglichkeit"...

Da werden die Meinungen doch auseinandergehen, wie dieses hinreichende Maß zu definieren ist:
Den einen genügt es, wenn ein Vögel keine Angst in Gegenwart des Menschen hat. Es ist nicht zwingend erforderlich, das er auf den Finger kommt, oder sogar auf die Schulter fliegt oder sich nicht kraulen läßt.
Ergibt sich dies dennoch im längeren liebevollen Umgang mit den Vögeln, so ist das schön und nicht verwerflich, solange die Vögel ihr arteigenes Verhalten im Umgang mit Artgenossen zeigen können und wollen.

Aber bei der HZ kommt meist bereits ein solch zahmes Tier ins Haus.
Es macht weniger Arbeit, es bedarf weniger Aufmerksamkeit und Zeitaufwand, um es an den Menschen zu binden (um mal den auch von Frau Niemann ins deutsche eingeführte anglo-amerkanischen Begriff des bondings zu verwenden), denn es ist ja schon auf den Menchen "geprägt".
Der Begriff des "bondings" drückt es damit eigentlich auch gut aus: es geht nicht mehr nur um zahm, sondern es geht um ein Schmuse- und Kuscheltier, das ähnlich dem Hund angeflogen kommt, sowie der Mensch ihn aus dem Käfig läßt, es geht letztlich um die Herstellung einer "emotionalen Abhängigkeit" des Vogels vom Menschen. Nicht umsonst fragen immer wieder Halter von Einzelvögeln: Bleibt der Vogel denn auch zahm, wenn ich einen Artgenossen dazu setze?
Ob dann diese "emotionale Abhängigkeit" tatsächlich erreichbar ist und wenn, mit welchen Konsequenzen für Tier und Mensch wird dabei vom Halter meist (erstmal) nicht hinterfragt - auch mangels Erfahrung und Information.
Deshalb wird es leider auch weiter HZ geben, bei denen man mit "superzahm" werben kann, weil der Käufer es will.

P.S. Um Mißverständnisse zu vermeiden: ich meine nicht, das Frau Niemann den Begriff des bondings so versteht wie dargelegt. Auch in anglo-amerikanischen Staaten wird es nicht unbedingt so extrem verstanden. Dennoch steht hinter diesem Begriff immer noch ein bestimmte Vorstellung vom Verhältnis Tier-Mensch und davon, wie sich ein Papageien zu verhalten hat, die zumindest sehr kritisch hinterfragt werden muß.
 
-

Hallo Rüdiger,

Deine Schilderung hinsichtlich der Motivation zum Kauf von HZ-Vögeln ist zweifellos zutreffend. Unzutreffend ist jedoch die Annahme, dass Vögel aus naturorientierter Brut nicht ein "gleichwertiges" Maß an "Zahmheit" erreichen können. Ich plädiere (wer mich kennt, wird das einzuschätzen wissen) ausdrücklich NICHT für eine Haltung von Großpapageien im direkten Wohnumfeld und mit "Schmusefaktor 10". Aber nochmals: Es ist ein immer noch weit verbreitetes Märchen, dass es sich bei NB-Vögeln fast zwangsläufig um wildflatternde Gesellen handelt.

Anschauungsmaterial:
Foto 1 (beide Vögel nicht aus HZ)
Foto 2 (NB-Amazonen aus eigener Nachzucht)
Foto 3 (ALLE können gut miteinander umgehen und sind "handhabbar")

Schöne Grüße
Volker
 
Moin Volker!

Mißverständnis! Ich wollte nicht gesagt haben, das Naturbruten weniger zahm werden als Handaufzuchten.
Jedoch ist das, was ich in Ermangelung eines besseren Begriffes als "emotionale Abhängigkeit" bezeichnet habe und was die Fixierung (Prägung?) auf den Menschen mit umfaßt, eben bei Handaufzuchten oft ausgeprägter und die Arbeit des "Zähmens" geringer.
 
Foto 2

Foto 2 (NB-Amazonen aus eigener Nachzucht)
 

Anhänge

  • nohz02.JPG
    nohz02.JPG
    10,3 KB · Aufrufe: 195
Foto 3

Foto 3 (ALLE können gut miteinander umgehen und sind "handhabbar")
 

Anhänge

  • nohz03.JPG
    nohz03.JPG
    27,2 KB · Aufrufe: 287
-

Hallo Rüdiger,

ne - hatte ich schon auch so verstanden. Nur die Fotoanhänge fehlten...

Liebe Grüße
Volker
 
Österreich ist uns einen Schritt voraus.

Seit 1. Januar sind kommerzielle Handaufzuchten verboten. Inwieweit allerdings das Gesetz eingehalten wird, sollte sich noch zeigen.

Handaufzuchten sind nur noch möglich wenn ein Elterntier stirbt und somit die Versorgung nicht gewährleistet ist.

Was ich auch nicht weis, ist ob davon auch Importe betroffen sind.
 
-

Hallo Bianca,

ja, das ist zutreffend.

Hier der entsprechende Auszug aus der Verordnung zum TschG (Österreich):

"Gem. Abs. 4 muss die Aufzucht von Vögeln grundsätzlich so erfolgen, dass sie auf ihre Art geprägt sind. Die Handaufzucht ist nicht tiergerecht, da die Tiere keine Möglichkeit zur Entwicklung des artspezifischen Sozialverhaltens haben und die Handaufzucht einer Fehlprägung Vorschub leistet. Die Handaufzucht darf daher nur in begründeten Ausnahmefällen (z.B. bei Tod des aufziehenden Elternteils) erfolgen."

Schöne Grüße
Volker
 
hallo @ll,
ich bin auch gegen hz,weil dies nur aus reinem profit geschieht und nicht an das tier gedacht wird.
-einmal ,wird dem elternpaar die jungen entzogen,gehen diese doch bestimmt zu nächsten brut über und "legen" somit mehr eier im jahr,als brutvögel die ihre nestlinge selber aufziehen.diese "elterntiere"gehen doch bestimmt schnell zugrunde
-und dann gibt es bestimmt noch züchter,die ihre vögel auch noch per kropfsonde ernähren(wie eine hafermastgans)pfui teufel.
-es gibt bestimmt züchter,die die jungtiere zusammenhalten und aufziehen,aber auch diese haben nicht die möglichkeit von den eltern zu lernen(und das tut jedes säugetier und vogel).
ich habe (hatte auch 2 wf vor 20 jahren eingeführt)noch 1 wf ,nicht agressiv und beide handzahm und mit kuschelfaktor(ist das verwerflich?)beide keine rupfer. mit dem wf habe ich eine NATURBRUT und dieser ist sehr zahm und kennt keine angst,kein rupfer und sehr wesenstark.den unterschied zum wf wurde mir sofort klar,hing er mir sofort an den lippen und bettelte mich dauernd an und wurde doch auch agressiv gegenüber mich,sobald ich nicht so tat,wie er wollte(hatten ihn aus dritter hand und haben erfahren,daß er frauen gegenüber doch öfter agressiv wurde,zeigte die vorgängerin auch angst vor ihm!).und da fängt die studie zu hinken an,in bezug auf das verhalten den menschen gegenüber,es kommt wirklich auf den umgang mit dem vogel an.ich mußte woody erziehen,ihn grenzen zeigen----liebevoll natürlich,aber konsequent-----und siehe da ,er greift mich nicht mehr an und lässt sich brav ins käfig setzen(vorher unmöglich)kurzum er ist ein richtiger schatz geworden ,den mein mann und ich gleich gut "händeln"können,auch mit kuschelfaktor.die wf mußten wir umwerben und zeigen,daß sie keine angst vor uns und der umgebung haben mußten.war es geschafft,bestand und besteht dieses vertrauen ein leben lang,auch anderen "auswärtigen" familienmitgliedern gegenüber.bei hz sind doch die meisten halter der meinung,sie haben einen "fertigen" vogel und verkennen,daß dort die meiste erziehungs- und umerziehungsmaßnahmen laufen müßen,und dies kann sehr anstrengend werden.
ICH BIN GEGEN WF(hätte ich vor 20jahren die möglichkeit gehabt nachzuchten zu erwerben,hätte ich das sofort getan) ;aber es gibt die nb,für die ich plädiere.
liebe grüße beate :0-
 
Wildfänge entwickeln oft (38,5 % der Tiere) Aggressivität nur gegenüber einem Geschlecht, davon 30,8 % gegenüber Männern. Nur 7,8 % der handaufgezogenen Vögel und überhaupt kein Papagei, der von seinen Eltern großgezogen wurde, zeigen ein solches Verhalten.

Nach 1 Jahr WF im Haus, (beide nun 3 Jahre alt) bin ich beruhigt das meine beiden sich gut entwickelt haben und keine Aggressivität gezeigt gegen beide Geschlechte :trost: Auch mein gerupfte Kikki hat keinen Federn mehr gezogen. Scheint mehr auf mein Sohn fixiert zu sein. Aber lasst sich vom allem ausser Fremde futtern. Bei Fremden, will Kikki sein Distanz haben. (lautes geschrei) Püppi dagegen guckt und wartet bis Lecker kommt :D

Beide kommen kurz auf Hand aber noch nicht Kuscheln, (muss aber auch nicht sein) Wenn eine kommt angeflogen freuen wir uns, sonst abstand ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Veröffentlichung der Disseration an der Uni Bern

Hallo,

Frau Rachel Schmid teilte mir heute mit dass Ihre Dissertation (gesamte Originalfassung) endlich elektronisch an der Uni Bern publiziert wurde. Hier der Link als pdf-Datei (englisch).

Dissertation von Rachel Schmid
 
Ohhhh...

:? ...haben nun diese Diskussion gelesen (Vor und Nachteile HZ / NB ) :+klugsche
und werden diese Anregungen mitnehmen, nochmals diskutieren mit uns ;) und unserem Züchter :) !

Danke :prima:
Anke und Dieter :bier:
 
Thema: Handaufzucht / Dissertation / Graupapageien

Ähnliche Themen

K
Antworten
54
Aufrufe
1.581
Sam & Zora
Sam & Zora
Lysann
Antworten
26
Aufrufe
722
Lysann
Lysann
G
Antworten
4
Aufrufe
287
owl
Martina123
Antworten
47
Aufrufe
2.458
Sammyspapa
Sammyspapa
R
Antworten
6
Aufrufe
867
Karin G.
Karin G.
Zurück
Oben