Nie mehr Ärger mit den Nachbarn :-)))

Diskutiere Nie mehr Ärger mit den Nachbarn :-))) im Forum Graupapageien im Bereich Papageien - Hallo, ich muss es doch gleich erzählen: Ab 2006 werden wir bzw. die Piepmätze nie mehr Ärger mit Nachbarn wegen 'tierischer' Ruhestörung haben...
Hallo!
Haste da zufällig noch ein Plätzchen frei für mich und meine Geier? :zwinker:
Mann, hört sich echt traumhaft an, ist genau so was, was mir immer gefallen würde, ich aber wahrscheinlich nie bekommen werde. Obwohl, man soll ja niemals die Hoffnung aufgeben....
Ich drück dir die Daumen, das alles so klappt wie du es dir wünschst!!!
 
Hallo Beate,

> mit der bahnlinie und so,nirgendswo ist es perfekt,man muß immer irgendwie bei einer immobilie mit kompromissen leben,außer man hat zufällig die millionen euro in der tasche.

Eben. Ohne die Bahnlinie hätte der Verkäufer locker 50.000 EUR mehr dafür verlangen können, und dann hätten wir uns das gar nicht erst angucken brauchen, da unbezahlbar.

> mein kompromiss,statt den ersehnten hof,ist ein reihenhaus :~ da sowas in unserer gegend nicht bezahlbar ist.

Tja, der alte Maklerwitz: Welche 3 Kriterien bestimmen den Preis? 1. Die Lage 2. Die Lage 3. Die Lage :-( Natürlich waren unsere Eltern entsetzt: in deren hinterletztem Kaff in Niedersachsen könnte man sowas für 50.000 EUR weniger bekommen. Und natürlich ist unser Schwager, der auf der schwäbischen Alb wohnt (und auf dem Weg zu / von der Arbeit täglich 3 Stunden im Stau und in der Straßenbahn verplempert) total neidisch, weil man im Großraum Stuttgart für sowas mindestens 150.000 EUR mehr zahlen muss. Weil der Normalmensch aber nunmal da leben muss, wo er Arbeit hat, kann man da halt nicht viel machen :-/

> was sagt giacomo dazu.

Dem geht's gerade mal wieder schlecht :-( Das Wochenende war schwül, 65 % rLF bei 22 °C - da macht sein Herz / Kreislauf nicht mehr mit. Er schläft nur noch, frisst fast nichts mehr, und die TA hat ihm gestern (wie immer bei dem Wetter) mit Infusion und Kropfsondennahrung etwas auf die Beine geholfen. Ich versuche mühsam, ihm mit lautem Vorschmatzen wenigstens mal ein Leckerli (Ei, Kartoffel) in den Schnabel zu stopfen - aber er mag nicht so recht. So isses halt bei alten Leuten: wenn sie krank sind, vergeht ihnen der Appetit. Da kann man auch nicht mehr viel machen, ausser auf Besserung zu hoffen :-(

Viele Grüße,
Stefan
 
Hallo Elke,

> ich vor kurzem auf einer Versteigerung war.

Zwangsversteigerungen haben wir uns auch angeschaut - aber schnell davon Abstand genommen, weil man dort immer "die Katze im Sack" kaufen muss.

> Wenn das aber mit der Grundstücksgröße nichts zu tun hat, ist das schon mal gut.

Bei Grundsteuer. Aber bei Wasser/Abwasser schlagen da manche Zweckverbände richtig zu - unabhängig vom tatsächlichen Verbrauch :-( Gerade im Osten, wo der Normalbürger mit seinen Gebühren die x-fach überdimensionierten Kläranlagen refinanzieren darf.

> Oh, alte Bäder können so chic und so besonders sein.

Aber nicht die aus der DDR. Da sind die Wasserhähne noch von 'Plaste und Elaste' - das ist in Quedlinburg bestimmt nicht anders als in Potsdam ;-)

> Aber so einfach findet man bei uns keine Immolien, zumindest keine die meinen Vorstellungen entsprechen.

Das ist auch immer Glückssache. Abgesehen davon, dass man seine Vorstellungen finanzieren können muss, ist das eine sehr individuelle Angelegenheit. Für uns ist so ein Haus mehr als ein neuer Wohnsitz - es ist eine Zukunftsperspektive. Ich bin jemand, der morgens um 6 ohne Wecker aufrecht im Bett sitzt, mit den Hufen scharrt und dringend sofort was Sinnvolles zu tun braucht. Und sinnvoll ist für mich körperliche / handwerkliche Arbeit, bei der ich abends sehen kann, was ich im Laufe des Tages geschafft habe.

Warum ich fast 40 werden mußte, um das zu begreifen, verstehe ich heute selbst nicht mehr. Ich habe brav Abitur gemacht, brav studiert, dann 10 Jahre an der Uni gearbeitet und mich mit einer Doktorarbeit gequält... obwohl mich diese Hirnwichserei seit jeher eine Dreck interessiert hat. Ich scheitere dabei nicht am Intellekt - sondern an der simplen Frage: Wozu das alles? Erst, als dieser Frage beim besten Willen nicht mehr auszuweichen war, habe ich den ganzen Kram endlich hingeschmissen.

Und ich habe für diese Jahrzehnte 'falschen' Lebens an meiner 'Natur' vorbei schon teuer bezahlt. Mit regelmäßigen akut suizidalen Phasen, seit ich 15 bin. Mit Panikattacken, wegen denen ich 20 Jahre in kein Kino gehen, lange nicht U-Bahn oder Auto fahren und Monate lang nicht mal mehr die Wohnung verlassen konnte. Mit psychosomatischen Zipperlein, die mich von einer Magenspiegelung zur nächsten taumeln ließen. Mit endlosen Psychotherapien und Klapsmühlenaufenthalten. Und der Tatsache, dass mir viele Jahre lang nur dank hochdosierter Psychopharmaka morgens mit Mühe und Not ein Grund einfiel, für den es sich lohnt, aufzustehen, mich zu waschen, anzuziehen und irgendwie diesen Tag zu überstehen - ohne mir dauernd zu wünschen, lieber heute als morgen sterben zu dürfen und mir zu überlegen, wie ich das am besten bewerkstellige.

Na ja, zum Glück war meine 'midlife crisis' lehrreich. Wenn man sich mit 40 überlegt, was man im Leben Schönes erlebt hat - und einem dann nur die paar Monate Studentenjob beim Messe-Tribünenbau einfallen, wo man sich bei unqualifizierter Arbeit mit unqualifizierten Kollegen und banalen Gesprächen sauwohl gefühlt hat... Tja, dann isses eben so. Ich bin nunmal im Kern ein dorftrotteliger Proll, der mit Hammer und Nagel besser umgehen kann als mit intellektuellen Auseinandersetzungen. Und mit Tieren besser als mit Menschen. Ich will ausser zu meiner Frau mit keinem Menschen näheren Kontakt. Andere Leute gehen mir schon auf die Nerven, wenn ich alle drei Monate mit ihnen eine Stunde lang Kaffee trinken muss. Ich bin glücklich, wenn mich mein Viehzeug morgendlich freudig begrüßt, weil ich ihm was zu fressen bringe. Ein dankbares Tier ist besser als jedes Antidepressivum - und auf dem künftigen Hof halte ich mir tierische Antidepressiva en masse ;-)

Zum Glück ist meine Frau von der Idee auch begeistert. Vor 10 Jahren noch wollte sie nicht aus Berlin weg, weil da ja alle Freunde sind und das Leben tobt. Zumindest theoretisch - praktisch hat sie die ganzen Möglichkeiten der Großstadt kaum genutzt. Und jetzt möchte sie auch lieber im eigenen Garten sitzen als ihre Freizeit mit Großstadtkultur zu füllen :-)

Viele Grüße,
Stefan
 
Hallo Stefan,

in gewisser Hinsicht beneide ich Dich, ein altes Haus völlig nach eigenen Ideen gestalten zu können. :zustimm:

Wir wollten damals auch eine alte Kate kaufen, wo nur die Aussenmauern i.o. waren, doch hatten wir bereits Melly/Baby und die wäre da wohl erfroren, da wirklich nichts aber auch gar nichts im Innenbereich war.

Das Haus war ein Traum, doch mit Baby leider überhaupt nicht bewohnbar, es gab keine Heizung , kein Bad - einfach nichts aber tolle Aussenmauern mit Fachwerk und ein traumhaftes Grundstück.

Deshalb kann ich mir gut vorstellen wie begeistert Ihr seid und wünsche Euch viel, viel Spaß !

Gruß
Monika
 
Hallo Stefan,

Zwangsversteigerungen haben wir uns auch angeschaut - aber schnell davon Abstand genommen, weil man dort immer "die Katze im Sack" kaufen muss.

Das stimmt schon, deswegen sind für mich bei so etwas nur Gebäude interessant, die in unserer Umgebung sind und die ich kenne.
Wir hatten heute erst einen Anruf von einem Zwangsverwalter. Ein neu gebautes Haus soll übernächste Woche versteigert werden. Wir sollten ganz schnell ein Angebot machen und bis Ende des Monates die Arbeiten erledigen. Bei dem zu versteigernden neu gebautem Haus handelt es sich nämlich um ein Haus ohne Keller. In 4 Zimmern ist deswegen Schimmel an den Wänden, was wir absperren und neu übertapezieren sollten. Das ist für mich Betrug, denn der Schimmel kommt garantiert wieder und ich zweifle garantiert auch nicht zu Unrecht an der Zahlungsfähigkeit. Deswegen haben ich ein überteuertes Angebot erstellt. So wird versucht, den "Billig-Ramsch" loszuwerden.

Aber nicht die aus der DDR. Da sind die Wasserhähne noch von 'Plaste und Elaste' - das ist in Quedlinburg bestimmt nicht anders als in Potsdam ;-)

Ich habe mich vor kurzem noch in einem älteren Haus über einen noch vorhandenen 5-l- Warmwasserboiler aus DDR-Zeiten gefreut. Hat irgendwie schöne, gemütliche Erinnerungen geweckt.

Und der Tatsache, dass mir viele Jahre lang nur dank hochdosierter Psychopharmaka morgens mit Mühe und Not ein Grund einfiel, für den es sich lohnt, aufzustehen, mich zu waschen, anzuziehen und irgendwie diesen Tag zu überstehen - ohne mir dauernd zu wünschen, lieber heute als morgen sterben zu dürfen und mir zu überlegen, wie ich das am besten bewerkstellige.

Dir wird das Leben auf dem Land ganz sicher gut tun. Ich persönlich würde niemals in eine Großstadt ziehen. Würde schon daran scheitern, dass ich keine Rolltreppen und keinen Fahrstuhl fahre. Es ist mir viel zu anonym und man braucht immer erst einen Grund, um die Wohnung zu verlassen.
Auf dem Land sieht das viel anders aus. Da ist man fast ständig draußen, was jedem Menschen gut tut und man knüpft leichter Kontakte zu den Nachbarn.

und einem dann nur die paar Monate Studentenjob beim Messe-Tribünenbau einfallen, wo man sich bei unqualifizierter Arbeit mit unqualifizierten Kollegen und banalen Gesprächen sauwohl gefühlt hat...

Da fühle ich mich auch am wohlsten. Diese Menschen sind oft so schön unkompliziert.

Andere Leute gehen mir schon auf die Nerven, wenn ich alle drei Monate mit ihnen eine Stunde lang Kaffee trinken muss.

Ach, es gibt so viele liebe Menschen. Wirst du unter der Dorfbevölkerung schnell feststellen. Da leben nämlich diese unkomplizierten Menschen. Hochnäsige Stadtmenschen können die gar nicht leiden. In ein Nachbardorf sind auch "neureiche" Stadtmenschen gezogen, die sich jetzt über den Güllegestank aufregen. Ist klar, dass alle anderen Dörfler gegen die zusammenhalten. Auf dem Dorf riecht es eben anders als in der Stadt.
Ein Geschäftspartner von uns, der jetzt schon mehrere Jahre auf dem Dorf lebt, erzählte vor kurzem, dass er mit den Dörflern gar nicht warm wird. Wie soll man ihm aber auch erklären, dass er viel zu eingebildet und nur auf Reichtum ausgerichtet ist, wenn er das nicht selber begreift.
Dagegen haben die Dörfler einen neu zugezogenen Zahnarzt sofort in ihr Herz geschlossen. Er ist überhaupt nicht hochnäsig, ganz im Gegenteil, wer ihn nicht kennt, würde ihn auch für einen Bauern halten.

Wir merken das auch genau bei unseren Mitarbeitern. Einer davon kommt vom Dorf. Viele Alt-kunden verlangen regelrecht nach ihm, weil er mit jedem Menschen gut klar kommt. Meinem Mann schlackern auch oft die Ohren, wenn er hört, was dieser Mitarbeiter für Trinkgelder und Geschenke von den Kunden bekommt. Das bekommen die anderen lange nicht. Der versteht es halt, kommt mit seiner bauerntrottligen Art eben gut an.
Vor kurzem hat er erst von einer Kundin mehrere paar Strümpfe bekommen, weil er Löcher in seinen Strümpfen hatte. Mein Mann hat zuerst mit ihm geschimpft, dann mussten wir aber doch lachen. Den kriegen wir eben nicht mehr anders und er soll ruhig auch so bleiben.

Ein dankbares Tier ist besser als jedes Antidepressivum - und auf dem künftigen Hof halte ich mir tierische Antidepressiva en masse ;-)

Bist echt zu beneiden. Was für Tiere willst du dir denn noch anschaffen? Wenn ich so viel Platz hätte, würde ich noch Straußenvögel halten. Ich find die einfach genial, super neugierig, schlau und schön. Ein Nachbar von unserem Dorf-Mitarbeiter züchtet die. Ich finde es immer lustig, wenn der Mann seinen Garten macht und die ganze Herde daneben steht und zu kuckt. Auf das Grundstück traut sich auch so schnell kein Einbrecher. :D

Liebe Grüße
Elke
 
Hallo,Stefan!
Hut ab vor Deinem Mut,hier so offen über Dich und Deine vergangenen Lebenskriesen zu schreiben. Ich drück Dir die Daumen,daß alles klappt und wenn Du eine Einweihungsparty machst,komm ich auch und schenke Euch einen ganzen Tag Tischler/Zimmerer/Fliesenleger-Arbeit. :bier:
Gruß vom Karl
 
Hallo Elke,

> Bei dem zu versteigernden neu gebautem Haus handelt es sich nämlich um ein Haus ohne Keller. In 4 Zimmern ist deswegen Schimmel an den Wänden, was wir absperren und neu übertapezieren sollten. Das ist für mich Betrug,

Die Baubranche hat nicht zufällig einen schlechten Ruf ;-) Schimmel im Neubau ist ja, wenn da die Bodenplatte oder horizontale Feuchtigkeitssperre nicht richtig gemacht wurde, tendenziell ein Fall für den Abrissbagger :-/

Das ist auch ein Grund, warum wir ein gebrauchtes Haus dem selbst bauen vorziehen. Dieses 'Bauherrenmodell' hatten wir hier bei unserer Wohnung vor 10 Jahren: wir haben 6 Jahre lang 3 Prozesse geführt, alle gewonnen, aber trotzdem keinen Mangel beseitigt bekommen, dafür aber jede Menge Zeit, Geld und v.a. Nerven dabei gelassen. Nie wieder! Von den Prospekten und Versprechungen eines Bauträgers, dessen GmbH sofort in Konkurs geht, wenn er den ersten teureren Mangel beheben soll, kann ich mir nichts kaufen. Ein Haus, das schon 100 Jahre dasteht, lasse ich mir für ein paarhundert Eur vom Baugutachter inspizieren - und dann weiss ich, was ich habe.

> Ich habe mich vor kurzem noch in einem älteren Haus über einen noch vorhandenen 5-l- Warmwasserboiler aus DDR-Zeiten gefreut. Hat irgendwie schöne, gemütliche Erinnerungen geweckt.

Ja. Kaum zu glauben, dass das schon 15 Jahre her ist! Wobei es Erinnerungen gibt, die man nicht unbedingt braucht - z.B. die an das DDR-Klopapier, bei dem man bei Hämorrhoiden doch lieber zum Neuen Deutschland gegriffen hat :-) Anderes ist im Nachhinein wirklich nett. Z.B. die Gartenschaukel aus der Konsumgüterproduktion des Kranbaus Eberswalde - die hält zwar mind. 1000 Jahre, aber man braucht einen Statiker, um die Größe des Betonfundaments zu berechnen, damit das Teil nicht durch sein Eigengewicht im Boden versinkt :-)

> Dir wird das Leben auf dem Land ganz sicher gut tun. Ich persönlich würde niemals in eine Großstadt ziehen.

Wir merken daran auch, dass wir älter werden ;-) Mit 18 wollte ich nach Berlin - nach 10 Jahren wollte ich da weg - zu laut, zu dreckig, zu hektisch, zu aggressiv. Ich wollte nicht mehr 40.000 Autos am Tag hören, eine Stunde fahren, um den Stadtrand zu erreichen und beim Verlassen der Wohnung über Junkies bzw. deren Spritzenmüll stolpern und mir täglich den Babystrich ansehen. Jetzt wohnen wir seit 10 Jahren am Rand von Potsdam (schon fast eine Kleinstadt ;-) Schön ruhig, aber halt eben eine Wohnung.

> Da fühle ich mich auch am wohlsten. Diese Menschen sind oft so schön unkompliziert.

Liegt mir auch mehr. Ich kann problemlos beim Bäcker smalltalk machen - aber Gespräche über die Spiegel-Bestsellerliste, die letzte Vernissage oder das Programm der Philharmonie öden mich an. Da rede ich lieber mit meinen Papageien ;-)

> Ach, es gibt so viele liebe Menschen. Wirst du unter der Dorfbevölkerung schnell feststellen. Da leben nämlich diese unkomplizierten Menschen.

Damit komme ich auch klar. He, ich bin gebürtiger Niedersachse (schon fast Ostwestfale), und da auch unter Bauern aufgewachsen - und im Gegensatz zu meiner Frau (Schwäbin, immer höflich und zuvorkommend ;-) weiss ich auch den eher grobschlächtigen Humor zu schätzen.

> Ein Geschäftspartner von uns, der jetzt schon mehrere Jahre auf dem Dorf lebt, erzählte vor kurzem, dass er mit den Dörflern gar nicht warm wird. Wie soll man ihm aber auch erklären, dass er viel zu eingebildet und nur auf Reichtum ausgerichtet ist, wenn er das nicht selber begreift.

Ich habe 1989 die Maueröffnung am Potsdamer Platz live erlebt (ich wohnte in Sichtweite) und seither immer wieder die Querelen zwischen Ost / West und Stadt / Land erlebt. Fazit: es gibt überall Arschlöscher und Menschen, mit denen man gut auskommt - unabhängig von der Herkunft. Als ich an der TU Berlin arbeitete, habe ich mich für meine Wissenschaftler-'Kollegen' oft abgrundtief geschämt. Für die, die die Putzfrau keines Blickes würdigen, obwohl sie ihr jeden morgen begegenen. Für die, die den Betreuer des Dia-Archivs (sein Lebenswerk!) für einen blöden alten Knacker halten, und das auch deutlich zum Ausdruck bringen. Als BAT II Assi ist man ja 'Wissenschaftler' und gibt sich mit dem gemeinen Volk nicht ab. Nur: mit dem blöden alten Knacker, der kurz vor der Rente stand, habe ich tagelang gequatscht, seine historische Bildersammlung angesehen, und er hat mich stundenlang durch Berlin West und Ost gefahren und dabei von seinem Leben erzählt. Das war sehr wertvoll - Zeitzeugen-Geschichte; aber von den studierten Schlauköpfen wollte das kaum einer hören :-( Als ich später an der TU Cottbus arbeitete, habe ich mich oft gefragt, was die West-Kollegen eigentlich umtreibt: wenn man das hier alles so schrecklich, zurückgeblieben und provinziell findet und die Ureinwohner nicht ausstehen kann - was will man dann in der Provinz der Niederlausitz, wenn einen da alles so ankotzt? Und wenn man immer und überall zum Ausdruck bringt, das einen das alles ankotzt, dann kann man kaum erwarten, dort heimisch und akzeptiert zu werden...

> Wir merken das auch genau bei unseren Mitarbeitern. Einer davon kommt vom Dorf. Viele Alt-kunden verlangen regelrecht nach ihm, weil er mit jedem Menschen gut klar kommt.

So ein Mensch ist bei uns hier Hausmeister ;-) Macht seine Arbeit so gut oder schlecht wie jeder andere - aber der hat immer ein freundliches Wort für alle von Kind bis Oma. Wenn man dem begegnet, läßt er den Besen stehen und quasselt ein paar Sätze. Die Hausverwaltung bietet jährlich an, die Hausmeisterfirma zu wechseln, weil man damit 20% Kosten sparen könnte... und das wird immer ohne Diskussion einstimmig abgeleht, weil dieser Mann als 'Seele' des Betriebs einfach nicht mit Geld aufzuwiegen ist. Wegen dem fühlen sich die Leute hier zuhause, und wenn er im Sommerurlaub ist, warten alle sehnsüchtig auf seine Rückkehr :-)

> Was für Tiere willst du dir denn noch anschaffen?

Ausser gaanz vielen Papageien ein paar Hühner, Gänse, Ziegen und Schweine. Und natürlich Katze und Hofhund! Kommt aber drauf an. Wir haben bisher keinerlei Erfahrung in der Nutztierhaltung und müssen uns da erst sachkundig machen. Und mal schauen, wieviel Platz das kleine Stallgebäude (so 40-50 m²) an der Wiese für vieviel Tiere welcher Art dann bietet.

> Wenn ich so viel Platz hätte, würde ich noch Straußenvögel halten.

'Unser' Vogelzüchter in Potsdam, von dem wir schon öfter Agas und Sperlingspapageien gekauft haben, hält Nandus. Diese südamerikanischen Mini-Strausse. Geld verdient er an denen lustigerweise durch den Verkauf der Eier - es gibt scheinbar viele Leute, die gerne kunstvoll ein Riesen-Osterei mit dem Dremel schnitzen wollen ;-) Aber bevor sowas in Frage kommt, müssen wir uns gründlich über die Haltungsanforderungen schlau machen. Das läuft ja alles nicht weg...

Viele Grüße,
Stefan
 
Hallo Stefan,

Die Baubranche hat nicht zufällig einen schlechten Ruf ;-)

Die oftmals schrottreifen neu gebauten Häuser sind aber auch nicht nur alleinige Schuld der Baubranche. Die Kunden sind auch nicht ganz unschuldig, weil die meisten nur auf den Preis achten, welcher dann durch "Pfusch" versucht wird zu erreichen. Es gibt nur wenige Kunden, die sich vor einer Baumaßnahme genauestens informieren, die nicht nur ein Kostenangebot einholen, sondern auch Info-blätter über die zu verarbeitenden Materialien anfordern und vergleichen. Zur Überwachung eines Neubaus wäre es auch ratsam, einen Sachverständigen hinzuzuziehen, aber der kostet ja auch wieder. Viele Leute sparen eben an der falschen Stelle, statt der Sauna und dem Whirlpool würde ich lieber einen Sachverständigen nehmen.

Dann werden (ich kann nur aus unserer Umgebung sprechen) hauptsächliche nur noch minderwertige Grundstücke als teure Baugrundstücke verkauft. Diese Grundstücke waren nicht umsonst bisher nur Plantagenland, denn sie schwimmen regelrecht vor Grundwasser. Wer dann wieder an der falschen Stelle spart, nämlich einem Keller, der braucht sich nicht wundern, dass die Buden nur feucht sind.
Mir tun die Leute leid, die auf diese Grundstücke reinfallen und damit ihr Leben lang Ärger haben werden. Da wären sie mit einem alten Haus auf der sicheren Seite.

Wir merken daran auch, dass wir älter werden ;-) Mit 18 wollte ich nach Berlin - nach 10 Jahren wollte ich da weg

Berlin war damals meine Lieblingsstadt. Da war wenigstens mal was los. Heute bin ich froh, wenn ich in keine Großstadt muss. Vor ein paar Wochen waren wir in Magdeburg und da haben sie unsere Autoscheibe eingeschlagen und meine Tasche raus geklaut, während wir im Selgros einkaufen waren. Das hat mir den letzten Hieb gegen die Großstadt versetzt. Da bleibe ich lieber hier.

Als BAT II Assi ist man ja 'Wissenschaftler' und gibt sich mit dem gemeinen Volk nicht ab.

Solche Leute haben wir auch im Verwandtenkreis. Bis vor 10 Jahren waren sie ganz normal. Er ist ein sehr gut verdienender selbständiger Bauingenieur, sie Oberschwester. Damals haben wir viel zusammen unternommen und ganz unvorbereitet besucht. Heute müssen sie erst in ihren Terminkalender sehen und dann heißt es immer, an dem Tag sind sie mit Dr. so und so unterwegs, an dem Tag mit Dr. so und so.
Unterhalten kann man sich mit denen auch nicht mehr richtig, es geht nur noch um Geld, wie oft sie im Jahr in Urlaub fahren und das wievielte Mietshaus sie jetzt gekauft haben. Menschlich sind sie auch nur noch bäh geworden. Über einfache Menschen oder Menschen mit irgendeinem Gebrechen wird nur noch die Nase gerümpft und gelästert. Obwohl sie die Schwester und der Schwager meines Mannes sind, sehen wir uns heute nur noch zu Pflichtbesuchen an Geburtstagen und da bin ich froh, wenn es endlich vorbei ist. Ich fühl mich da absolut unwohl.

Ausser gaanz vielen Papageien ein paar Hühner, Gänse, Ziegen und Schweine. Und natürlich Katze und Hofhund!

Das wird ja wieder ein richtiger Bauernhof, mit ganz viel Leben drauf. :zustimm:

'Unser' Vogelzüchter in Potsdam, von dem wir schon öfter Agas und Sperlingspapageien gekauft haben, hält Nandus. Diese südamerikanischen Mini-Strausse. Geld verdient er an denen lustigerweise durch den Verkauf der Eier

Der Züchter in unserem Nachbarort züchtet die richtig großen Straußenvögel. Die sind größer als er selber. Die können auch richtig gefährlich werden, aber ob sie das ihm gegenüber auch mal werden weiß ich nicht. Bis jetzt lebt er jedenfalls noch.

Liebe Grüße
Elke
 
hallo stefan,
deine lebensgeschichte 8o ich weiss solche leute,mit suizidgedanken,haben einen ungeheuer grossen leidensdruck.um so mehr ,freue ich mich für dich,dass du das los mit dem hof gezogen hast.
ja die viecher können die antidepressivapillen ersetzen,es ist ein grund morgens aufzustehen und den tag zu beginnen.meine jacko hat mir da schon sehr oft geholfen,mich aus diversen "löchern" zu ziehen(auf selbstmordgedanken bin ich gott sei dank nie gekommen) und ihr tod hat mich so schwer gerafft.hat ein jahr und woody gebraucht,bis ich aus diesem loch gekrabbelt bin.aber auch die arbeit;komme mit sehr viel menschen durch meinen beruf zusammen,hat mir geholfen,nicht im selbstmitleid zu versinken.und da kommen wir auf den wohnstandort,darum reihenhaus,da ich mit dem fahrrad nur fünf minuten(wenn ich alles gebe :D ) zur arbeit brauche.und es ist auch ein altes haus,würde ich immer vorziehen,so wie wir nach geldbeutel es uns noch herrichten können.
aber nu bin ich doch in großer sorge um giacomo ,meinen liebling.das hört sich ja gar nicht gut an 8o .giacomo werde doch bitte wieder gesund,du hast doch noch nicht das methusalemische alter erreicht :+klugsche möchte doch noch weiter von deinen streichen hören.also bitte lass dich mal nicht hängen und futter mal schön.der sommer hat doch noch gar nicht angefangen,hier hatten wir 35 grad im schatten.also gut besserung.
lg beate
 
Hallo Beate,

> deine lebensgeschichte 8o

Na ja. Es ist mir schon peinlich, dass ich mich zu so einer sentimentalen Rückschau habe verleiten lassen - ist hier schließlich völlig off topic. Wer Leben hat, der hat auch Krisen, ob mit Papageien oder ohne ;-)

> es ist ein grund morgens aufzustehen und den tag zu beginnen.

Ja. Haustiere werden heute nicht zufällig 'therapeutisch' eingesetzt. Ich selbst kann wochenlang im Bett liegen ohne mich zu waschen oder groß was zu essen; das ist allein mein Problem... Aber die Viecher müssen versorgt werden, und wenn Giacomo dringend zum TA muss, dann muss ich mich eben auch irgendwie aufraffen; hilft ja alles nix, den Geier werde ich nicht vernachlässigen - alles eine Frage von Motivation und Verantwortung ;-) Richtig tragisch ist das oft bei alten Menschen :-( Wir hatten mal einen Grauen von einer Oma übernommen, die seit 20 Jahren allein mit diesem Tier zusammen gelebt hatte. Nun musste sie in's Pflegeheim und durfte den Geier nicht mitnehmen... Die hat hier dauernd angerufen und Rotz und Wasser geheult, weil sie sich auf ihre letzten Tage von dem einzigen Wesen trennen musste, das ihr noch geblieben war :-(

Das ist mir gut nachvollziehbar. Und meine Frau und ich sind uns einig, dass uns sowas nicht passiert (OK - wie sehr man dann wirklich am Leben hängt, kann man heute noch nicht sagen). Wenn wir aus dem Haus jemals wieder ausziehen, dann mit den Füßen voran; und nicht in's Pflegeheim, sondern direkt in's Krematorium. Wenn ich an meine Großmutter denke: Auf dem Bauernhof groß geworden, später ein Haus mit großem Garten und Viechern, und bis zuletzt wenigstens noch ein paar Hühner... Und dann muss so jemand die letzten 5 Jahre für 2.000 EUR im Monat auf 9,5 m² im Pflegeheim leben, um auf den Tod zu warten ?!?! Noe, nicht mit uns. Bei meinem Schwiegervater war's ähnlich. Der war Zeit seines Lebens Nebenerwerbsbauer und ist letztes Jahr ziemlich schnell gestorben, als er nur noch im Krankenhaus lag. So wollte er nicht mehr; und er hat dann einfach aufgehört zu essen, um das Elend abzukürzen :-(

> aber nu bin ich doch in großer sorge um giacomo ,meinen liebling.das hört sich ja gar nicht gut an 8o

So isses halt. Er ist nicht mehr der Jüngste, und er hat eine schwere Arteriosklerose. Das ist dann wie bei alten Menschen: bei schwülwarmem Wetter macht die Pumpe nicht mehr mit. Und bei so einem Geier kann man ja nichtmal Blutdruck messen oder Herzmedikamente verabreichen :-/ Giacomo verträgt schon trockene 30 °C - aber 22 °C bei 70 % rLF eben nicht. Dann mit ihm zum TA zu gehen, ist immer nur ein Notbehelf - letztendlich ist gegen das Alter halt kein Kraut gewachsen. Deswegen haben wir ihm schon letztes Jahr eine Klimaanlage gekauft. Aber als ich das Teil letzte Woche anwerfen wollte, lüftete es nur noch, kühlte aber nicht mehr. Scheinbar schlecht installiert und das Kühlmittel über Winter entfleucht. Aber der Klimatechniker ist schon bestellt, um das schnellstmöglich in Ordnung zu bringen.

Viele Grüße,
Stefan
 
hi stefan,
peinlich muß dir gar nichts sein.auch ich habe mir geschworen,meinen lebendsabend nicht vegetierend zu verbringen.ich will es wie die indianer halten:es ist ein guter tag zum sterben und dann sollte man auch sterben dürfen.ich weiß auch was das alter an mensch und tier anrichten kann.beim menschen kann man noch helfen,beim tier schadensbegrenzung machen :(
aber ich wünsche dir mit deinen hof jeden tag einen guten grund mit lust den tag neu an zu gehen.
lg ,auch an giacomo und deine frau ,da eine landsmännin von mir=schwäbin ;) ,von beate
 
Hallo Beate,

> aber ich wünsche dir mit deinen hof jeden tag einen guten grund mit lust den tag neu an zu gehen.

Habe ich bestimmt. Schließlich habe ich da genug 'Auslauf'... Und wenn ich früh um halb sechs nicht weiss, was ich mit mir anfangen soll, dann gehe ich halt mit dem Hund den Golfplatz vollkacken ;-)

> lg ,auch an giacomo und deine frau ,da eine landsmännin von mir

Hanoi!

Giacomo hat sich zum Glück wieder berappelt :-) Es ist jetzt zwar viel wärmer als letztens, aber eben trocken warm. Da schläft er nur etwas mehr und ist ruhiger als sonst, aber weiter kein Problem. Und er steht auch gerade nicht mehr allein im Mittelpunkt (sowas wurmt ihn ;-) Schließlich haben unsere letzten beide Agas diesmal 9 Eier gelegt und schon 4 kleine Kükis :-)

Viele Grüße,
Stefan
 

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hallo stefan,
da bin ich aber froh,wenn sich giacomo doch etwas berappelt.aber was mich jetzt auf eine idee bringt,ich habe mal gelesen ,dass du und deine frau an asthma leiden.ist dir mal aufgefallen,wenn ihr einen anfall von asthma habt,leidet der giacomo dann auch mehr,sprich er macht euch das einfach nach :idee:

und die vier küken sind ja herzallerliebst.aber neun auf einen streich für die kleinen agas 8o alle hochachtung :zustimm: das macht bestimmt spaß,da zuzuschauen,wie die kleinen heranwachsen.
und einen hund habt ihr auch noch,wie wir auch ;)
ha doch bin ich schwäbin aus dem schönen bodenseeraum.
lg beate
 
Hallo Stefan,

erstmal Dir und Deiner Frau - herzlich Glückwunsch - zum NACHWUCHS!

Nemo war schon ganz traurig, dass er so lange nichts mehr von Giacomo gelesen hat, doch ich habe es ihm erklärt, dass er krank ist aber bestimmt nach einer Erholphase wieder von sich hören lässt. :trost:

Wir Drei hier wünschen Dir und Deiner Frau und Deinem Anhang :D
einen schönen Abend

Nemo, Mausi und Monika
 
Hi, Stefan,

Deine Texte sind souverän, und ich hielt Dich für einen Felsen in der Brandung. Nun, so kann man sich täuschen, aber "peinlich" muß Dir gar nichts sein! :trost:
Ich lese mit Vergnügen, welche Tiere Du gerne haben möchtest. Nur, wird dann auf die Dauer Dein Hof nicht zu klein? Seit einigen Jahren wohne ich nämlich auch auf dem Land, hatte sogar Hühner - die mein Geier wunderbar imitieren kann -, nur Schlachten kam überhaupt nicht in Frage.

Mit den Nachbarn und Bauern verstehe ich mich ebenfalls gut, werde aber trotzdem manchmal wegen meiner Skrupel als degenerierte Städterin belächelt.

Alles Liebe für Dich, Deine Frau, Deinen Giacomo und die Küken
von Christa
 
Hallo Beate,

> jetzt auf eine idee bringt,ich habe mal gelesen ,dass du und deine frau an asthma leiden.ist dir mal aufgefallen,wenn ihr einen anfall von asthma habt,leidet der giacomo dann auch mehr,sprich er macht euch das einfach nach :idee:

Nein, das ist bei ihm ganz eindeutig abhängig vom Wetter. Halt eine Alterserscheinung.

> und die vier küken sind ja herzallerliebst.

Das sind kleine Piepmätze immer, egal welcher Art :-)

> aber neun auf einen streich für die kleinen agas 8o alle hochachtung :

Tja, dieses Jahr wollten sie's richtig wissen ;-) Ich hoffe mal, dass nicht aus allen Eiern Küken schlüpfen - sonst wird es wirklich schwer für die Eltern, die alle großzuziehen. Aber die brüten ja nicht zum ersten mal, und bisher haben sie das immer absolut vorbildlich gemacht. Die Henne sieht man nur noch einmal täglich, wenn sie ihren Mega-Schiss abläßt und ein paar Runden fliegt. Der Hahn frisst nur noch ständig, um das Futter gleich weiter zu geben - ansonsten hockt und schläft er auf dem Anflugast des Nistkastens und passt gut auf, dass auch alles seine Ordnung hat :-)

> und einen hund habt ihr auch noch,wie wir auch ;)

Noch nicht, nicht in der Stadtwohnung. Ausserdem war ich immer allergisch gegen Fell - aber seit neuestem Allergiebefund nicht mehr :-))) Und sobald wir da wohnen und dem Hund ein schönes Zuhause hergerichtet haben (ist ja ein Hofhund, der lebt nicht im Haus), geht es ab in's Tierheim...

> ha doch bin ich schwäbin aus dem schönen bodenseeraum.

Wollen wir doch mal sehen! Wenn du Schwäbin bist, kannst du mir sicher erklären, was "dir ghört der Dibbel bohrt!" bedeutet? Meine Frau sagt das manchmal zu mir, und sie behauptet, das wäre die schlimmste Beschimpfung, die sie kennt. Geht mir aber sonstwo vorbei, weil ich das nicht verstehe und sie nicht erklären kann, was das heissen soll ;-)

Viele Grüße,
Stefan
 
Hallo Christa,

> Nun, so kann man sich täuschen

Menschen, die unter Ängsten und Depris leiden, sind meist Meister im Verstellen. Wenn ich eine Panikattacke habe, merkt das niemand, der mich nicht sehr gut kennt; zumindest nicht, bevor ich plötzlich wegrenne - oft nichtmal meine Frau, die mich seit immerhin 20 Jahren kennt. Nach aussen hin bekomme ich dann nur einen versteinert arroganten Gesichtsausdruck. Die irgendwann nicht mehr überbrückbare Diskrepanz zwischen dem ruhigen, gemäßigten, vernünftigen Aussen und dem kochenden Innern ist da ein Charaktermerkmal. Depris sind Aggressionen, die sich nach innen gegen einen selbst richten. Extrovertierte Menschen, die aus ihrem Herzen keine Mördergrube machen, sind für sowas viel weniger anfällig. Jeder kennt in seinem Umfeld mehrere Menschen, die davon betroffen sind. Er weiss es nur nicht, weil die Betroffenen damit normalerweise nicht hausieren gehen.

> Ich lese mit Vergnügen, welche Tiere Du gerne haben möchtest. Nur, wird dann auf die Dauer Dein Hof nicht zu klein?

Das müssen wir dann erstmal sehen. Die Wiese ist 2.500 m², Stall ist auch reichlich da... aber was dann wirklich an Viehzeug kommt, muss sich zeigen. Wir brauchen nicht wirklich Schweine - das ist nur meine Kindheitsromantik, weil meine Großeltern immer 1-2 Schweine hatten. Und wenn ich da war (und das war ich fast jeden Tag, weil die im gleichen Dorf lebten), habe ich immer als erstes die Schweine begrüßt :-)

> nur Schlachten kam überhaupt nicht in Frage.

Ich fürchte, so wird das bei uns auch enden ;-)

> werde aber trotzdem manchmal wegen meiner Skrupel als degenerierte Städterin belächelt.

Tiere zu töten gehörte bei uns einfach dazu. Ob Huhn, Karnickel oder Schwein - wenn's soweit war, wurde das eben gegessen. Das muss ich mit meinen Tieren nicht tun. Aber ich muss zumindest im Hinterkopf behalten, dass das Schnitzel aus dem Supermarkt auch vorher geschlachet wurde.

Viele Grüße,
Stefan
 
Hallo Stefan,

ich drücke Dir heftig die Daumen, daß Du die "Kurve" kriegst. Und das Schwein im Supermarkt kaufe ich nur als neutral verpacktes viereckiges Etwas, dem man nicht mehr ansieht, was es einmal war. (Aber im Hinterkopf weiß ich es schon.)

@ all
mit dem Inhalt der letzten Beiträge bin ich keinesfalls immer einverstanden. :D
Und meinen SPIEGEL lasse ich mir auch nicht vermiesen. Information schadet nicht dem Hirn und hilft - zumindest manchmal - Schubladendenken zu vermeiden. :+klugsche Sorry! (Wobei mir die "Bestsellerliste" ebenfalls schnurzpiepegal ist).

Ein Thema ist aber wirklich wichtig: Was passiert mit uns und unseren Geiern wenn wir einmal alt sind und evtl. zum Pflegefall werden? Ich denke,wir sollten darüber gemeinsam nachdenken und eröffne gleich mal einen neuen Thread.

LG
Christa
 
Hallo Elke,

> Die Kunden sind auch nicht ganz unschuldig, weil die meisten nur auf den Preis achten

Bauen in Deutschland ist halt teuer. Da wird gespart, wo es irgend geht. Ihr könnt in Quedlinburg eure Mitarbeiter sicher auch nicht nach Tarif bezahlen - wenn an der nächsten Ecke der kasachisch-ukrainische Anstreicher wartet, der für 2,50 EUR die Stunde malert :-/

> nur noch minderwertige Grundstücke als teure Baugrundstücke verkauft. Diese Grundstücke waren nicht umsonst bisher nur Plantagenland, denn sie schwimmen regelrecht vor Grundwasser.

Ist halt auch wieder eine Kostenfrage. Wo wir jetzt wohnen, kostet der m² Bauland über 200 EUR - und wenn es der letzte Sumpf ist...

> Vor ein paar Wochen waren wir in Magdeburg und da haben sie unsere Autoscheibe eingeschlagen und meine Tasche raus geklaut, während wir im Selgros einkaufen waren. Das hat mir den letzten Hieb gegen die Großstadt versetzt. Da bleibe ich lieber hier.

Du bist aber leicht abzuschrecken ;-) Laternenparker in Berlin hiess schon immer: 1-2 neue Radios pro Jahr. Glücklich ist, wer da noch einen alten Golf II hat, den in einer Großstadt jeder Grundschüler knacken kann, ohne die Scheibe einschlagen zu müssen. Nimm dir ein Beispiel an Italien: Karre nicht abschließen, absolut nichts drin (nichtmal eine leere Aldi-Plastiktüte), Handschuhfach auflassen (damit gleich jeder sieht, dass auch da nichts drin ist). Leider ist das Nichtabschließen in D ja verboten, da 'Beihilfe zum Diebstahl'. Wenn ein übereifriger Polizist sowas sieht, kriegt der es fertig, den Wagen auf deine Kosten abschleppen zu lassen.

> Obwohl sie die Schwester und der Schwager meines Mannes sind, sehen wir uns heute nur noch zu Pflichtbesuchen an Geburtstagen und da bin ich froh, wenn es endlich vorbei ist. Ich fühl mich da absolut unwohl.

Wir haben das Glück, mehrere hundert km von solcher Verwandschaft entfernt zu leben - ich fahre da nie hin, meine Frau vielleicht einmal im Jahr ;-)

> Das wird ja wieder ein richtiger Bauernhof, mit ganz viel Leben drauf. :zustimm:

Hoffen wir's. Mit dem Unterschied, dass wir die Tiere nicht unbedingt schlachten müssen. Wenn man sich an's Viehzeug erstmal gewöhnt hat, wird man doch sentimental und muss es nicht unbedingt auf dem Teller liegen haben...

Und ausser den Tieren brauchen wir natürlich noch Bäume. Wir haben da soviel Grundstücksgrenze ohne Nachbarn, dass da locker Platz ist für Eiche, Buche, Blutbuche, Walnuss usw. Am liebsten hätte ich noch einen Kastanienbaum direkt am Tor - aber so lange kein wirksames Mittel gegen die Miniermotte gefunden ist, hat das leider keinen Zweck; bei uns hier gibt es fast keine Kastanien mehr, die nicht davon befallen sind :-/

Viele Grüße,
Stefan
 
hallo stefan,
zitat:dir ghört der dibbl bohrt
da muß ich leider auch passen. das ist ein schwäbisch das ich nicht kenne.habe die schwäbische mundart nicht angenommen,zum leidwesen meines vaters und zum glück meiner mutter(=aus pommern).werde mal meine schwäbische verwandschaft darüber interviewen.
unser hund ist auch aus dem tierheim(=ein potsdamer) und die vorgängerin war das auch.dort findest du die dankbarsten und schönsten tiere.
mit der haarallergie solltest auch vorsichtig sein.eine freundin reagierte heftigst auf einen labrador,den sie dann wieder abgeben mußte und nun hat sie einen golden redriever als tagespflegling,da reagiert sie nicht so heftig darauf.
was macht der familienzuwachs?
lg beate
 
Thema: Nie mehr Ärger mit den Nachbarn :-)))

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