Vorurteile über Beizjagd

Diskutiere Vorurteile über Beizjagd im Forum Greifvögel und Eulen im Bereich Wildvögel - ich war so eben mal wieder im net gesurft und habe einige seiten von jagdgegnern und "tierschützern" sowie "tierschutz"-vereinen besucht. dabei...
Pferdesport

Hallo Sagany,

die von Dir erwähnte britische Form der Fuchsjagd war meiner Auffassung nach wohl eher eine pferdesportliche Veranstaltung mit jagdlichem Beiwerk. Wenn man sich den Aufwand an Pferden, Hunden usw. anschaut, der dabei getrieben wurde, nur um des einen Fuchses willen- da kann es nicht um die Bejagung des Fuchses gegangen sein, da gibt es effizientere Methoden.

Ansonsten kann ich das ganze nicht abschliessend beurteilen, ich bin kein Brite, habe nie dort gelebt und auch deren Auffassung von "Sports" nie verstanden.

idS Daniel
 
Christinsche schrieb:
@Sagany: Rehe werden normalerweise nicht mit Schrot geschossen, eben weil es nur verletzt und nicht tötet. Schrot ist für Hasen und Vögel. Die Jäger versuchen auch die Tiere möglichst zu ERschießen und nicht nur ANZUschießen. Deshalb schießen sie normalerwiese auf den Kopf oder das Herz. Es kommt übrigens meistens bei Wildschweinen vor, dass sie nur angeschossen werden und abhauen, weil sie sehr fett und stabil sind, sie deshalb vom Schuß oft nicht genug verletzt werden und weil das Fett die Wunde sehr schnell wieder verschließt und man sie dann kaum mehr findet.

Ein Jäger schiesst in Geräusch und das ist das Herz!
Ich habe noch nie gehört dass man auf den Kopf zielt... naja vielleicht ist das bei euch in Deutschland so LOL

Und wir in der Schweiz schiessen Rehe mit Schrot und das ist Tödlich!! Vielleicht nur auf 30 m aber weiter schiesst man als Weidmann/Frau auch ned!
Wir haben dazu die sogenannte "Laute" Jagd mit Stöberhunden die den Tieren nix machen und eben Schrot... (nennt man Treibjagd, ohne Hunde Drückjagd...)
Die geht vom 1 Nov bis Dez. Je nach Revier und im Kanton (Bundesland) wird hier ca 2-3 Mal eine solche Treibjagd in den knapp 2 Monaten gemacht.

Naja wenn man so schlecht schiesst das die Sau nicht liegenbleibt.... dann am Besten gleich gar ned schiessen. Vorallem rennen die noch weiter wenn sie schon *tot* sind wegen dem Adrenalin...


Und wegend en Hunden, Ich finde Jagd mit Hunden nicht so toll...
Ein Greif tötet auf der Beize die Beute eigentlich gerade bei der Jagd...
Wie im richigen Leben sozusagen...

Vöel sterben vor Schock meistens schon bevor ein Falke zubeisst von dem her...
Von der Ethik wäre ein gezielter Schuss am besten...
Aber die Natur ist eben grausam und ob nun ein wilder Falke eine Krähe schlägt oder einer
auf der Beizjagd, es ist das selbe, nur dass ein starker Jäger seine Beute sicher nicht verletzt entfliehen lässt.
Ansonsten erledigt das der Falkner inem er die Beute "erlöst",,,
 
Nicht als Kritik, sondern zur näheren Erklärung hier noch einige Anmerkungen zu Christinsche:

Christinsche schrieb:
@Sagany: Rehe werden normalerweise nicht mit Schrot geschossen, eben weil es nur verletzt und nicht tötet. Schrot ist für Hasen und Vögel. Die Jäger versuchen auch die Tiere möglichst zu ERschießen und nicht nur ANZUschießen. Deshalb schießen sie normalerwiese auf den Kopf oder das Herz. Es kommt übrigens meistens bei Wildschweinen vor, dass sie nur angeschossen werden und abhauen, weil sie sehr fett und stabil sind, sie deshalb vom Schuß oft nicht genug verletzt werden und weil das Fett die Wunde sehr schnell wieder verschließt und man sie dann kaum mehr findet.
Es gibt leider viele, die auf den Kopf schießen, um eben so wenig wie möglich „Schäden“ am Wildbret zu haben. Der Kopf ist aber ein viel zu kleines Ziel, deshalb strikt abzulehnen. Die Gefahr eines schlechten Treffers ist viel zu groß. Ein guter Schrotschuß dagegen ist auf eine Entfernung bis ca. 20 m wirkungsvoller als jede Kugel, der haut auch den stärksten Keiler sofort von den Läufen – in der Schweiz üblich, in Deutschland verboten.

Christinsche schrieb:
Zum Töten der Greifvögel in der "Natur":
Vor ein paar Wochen habe ich (in der Stadt) beobachtet, wie ein Sperber eine Amsel gepackt hat. Er saß eine ganze Weile auf der Amsel, die laut geschrien und sich offenbar heftig gewehrt hat, ohne sie mit einem Biß zu töten.
Ein Sperber wird niemals mit einem Biß töten. Anders als die Falken, sind Greifvögel durchweg Grifftöter.

LG
Pere ;)
 
DanielG schrieb:
die von Dir erwähnte britische Form der Fuchsjagd war meiner Auffassung nach wohl eher eine pferdesportliche Veranstaltung mit jagdlichem Beiwerk. Wenn man sich den Aufwand an Pferden, Hunden usw. anschaut, der dabei getrieben wurde, nur um des einen Fuchses willen- da kann es nicht um die Bejagung des Fuchses gegangen sein, da gibt es effizientere Methoden.

Ansonsten kann ich das ganze nicht abschliessend beurteilen, ich bin kein Brite, habe nie dort gelebt und auch deren Auffassung von "Sports" nie verstanden.

Da kann ich Daniel nur zustimmen. Ich denke auch, dass es bei den Briten eher ein "gesellschaftliches" Ereignis ist. In Deutschland und anderen Ländern gibt es ja auch Jagden zu Pferd und mit Hunden, wobei jemand vorausreitet und eine Fährte legt wie bei der Schnitzeljagd und es wird kein echter Fuchs gejagd. Ansonsten, wie hat das Miss Marple alias Magret Rutherford mal so schön gesagt: "I disaprove of bloodsports." :)

@Milvus: Wie Peregrinus das gesagt hat ist Schrot in Deutschland für Rehe verboten. Drückjagden kenne ich, allerdings wird da auch net mir Schrot geschossen - wenn ich mir das so vorstelle, da würden einige nicht mehr Schwimmen können, wenn das so wäre... ;) :D Wenn man nicht gerade bei ner Drückjagd nahe rankommt, stell ich mir das auch schwierig vor mit Schrot, aber ich kann entfernungen immer schlecht einschätzen, deshalb weiß ich nicht so genau wie weit das beim normalen Ansitzen so entfernt ist.

Also ich hab das schon von Jägern gehört, dass sie auf den Kopf schießen. Allerdings nur, wenn es für einen Schuß auf's Geräusch ungünstig steht und vom Jäger wegschaut (glaube ich) jedenfalls soll man es wenn es in eine bestimmte Richtung schaut gut am Kopf treffen können - oder vorbeischießen. (Also entweder ist das Reh dann tot, oder es hat höchstens ein Loch im Ohr) Wie Du gesagt hast, der Kopf ist ja nicht groß. Ich habe das jedenfalls schon öfter gehört, dass manche gut getroffen oder eben vorbeigeschossen haben. Ok, man muss dazu halt sehr treffsicher sein...

Bei der Sau kommts ja auch drauf an, welche Munition man verwendet. Ich habe schon erlebt, dass Sauen seeeehhr weit gelaufen sind und mit dem Hund gesucht werden mussten, obwohl sie eigentlich gut getroffen waren. Vielleicht war einfach das Kaliber zu klein? :+keinplan

Ah, Danke Pere! Hab mich schon gewundert, warum der Sperber mit dem Schnabel nix gemacht hat.... :D Ich kenn mich ja auch net so gut mit Greifvögeln aus. Das sah zeitweise recht ulkig aus, wie der Sperber krampfhaft versucht hat das Gleichgewicht auf der Amsel zu halten. :D
 
Christinsche schrieb:
Wenn man nicht gerade bei ner Drückjagd nahe rankommt, stell ich mir das auch schwierig vor mit Schrot, aber ich kann entfernungen immer schlecht einschätzen, deshalb weiß ich nicht so genau wie weit das beim normalen Ansitzen so entfernt ist.
Ich jage überwiegend im Wald. Dabei liegen die Schußentfernungen meist zwischen 40 und 60 m (Extreme 12 m und 100 m), also deutlich außerhalb der wirkungsvollen Schrotschußdistanz.

Christinsche schrieb:
Also ich hab das schon von Jägern gehört, dass sie auf den Kopf schießen. Allerdings nur, wenn es für einen Schuß auf's Geräusch ungünstig steht und vom Jäger wegschaut (glaube ich) jedenfalls soll man es wenn es in eine bestimmte Richtung schaut gut am Kopf treffen können - oder vorbeischießen. (Also entweder ist das Reh dann tot, oder es hat höchstens ein Loch im Ohr) Wie Du gesagt hast, der Kopf ist ja nicht groß. Ich habe das jedenfalls schon öfter gehört, dass manche gut getroffen oder eben vorbeigeschossen haben. Ok, man muss dazu halt sehr treffsicher sein...
Das hat mit Treffsicherheit wenig zu tun, würde ich mal sagen, eher mit einer falsch verstandenen Wildbretentwertungsideologie. Es ist eben leider nicht so "entweder Volltreffer oder ganz vorbei", denn der Anteil der schlechten Schüsse ist viel höher als beim Schuß auf die Kammer. Ich möchte nicht wissen, wie oft der Jäger glaubt, gefehlt zu haben, das Stück aber tatsächlich so getroffen wurde, daß es verludert. Natürlich will ich das Wildbret nacher nutzen, aber lieber schmeiße ich nacher beide zerschossenen Schulterblätter und den halben Rücken weg als daß ich einen folgenschweren Fehlschuß riskiere. Oberstes Gebot ist und bleibt ein sicherer Schuß, und auch der beste Schütze kann nicht garantieren, daß er seine Kugel immer sauber im Kopf platzieren kann, zumal ein Rehwildkopf oft in Bewegung ist und nur kurzzeitig stillsteht.

LG
Pere ;)
 
Peregrinus schrieb:
Ich jage überwiegend im Wald. Dabei liegen die Schußentfernungen meist zwischen 40 und 60 m (Extreme 12 m und 100 m), also deutlich außerhalb der wirkungsvollen Schrotschußdistanz.

Ah genau das meinte ich!

Peregrinus schrieb:
Das hat mit Treffsicherheit wenig zu tun, würde ich mal sagen, eher mit einer falsch verstandenen Wildbretentwertungsideologie. Es ist eben leider nicht so "entweder Volltreffer oder ganz vorbei", denn der Anteil der schlechten Schüsse ist viel höher als beim Schuß auf die Kammer. Ich möchte nicht wissen, wie oft der Jäger glaubt, gefehlt zu haben, das Stück aber tatsächlich so getroffen wurde, daß es verludert. Natürlich will ich das Wildbret nacher nutzen, aber lieber schmeiße ich nacher beide zerschossenen Schulterblätter und den halben Rücken weg als daß ich einen folgenschweren Fehlschuß riskiere. Oberstes Gebot ist und bleibt ein sicherer Schuß, und auch der beste Schütze kann nicht garantieren, daß er seine Kugel immer sauber im Kopf platzieren kann, zumal ein Rehwildkopf oft in Bewegung ist und nur kurzzeitig stillsteht.

Gut möglich! wie gesagt, das ist was ich so erzählt bekomme. Ob es stimmt!? :+keinplan
 
Sagany schrieb:
ich war so eben mal wieder im net gesurft und habe einige seiten von jagdgegnern und "tierschützern" sowie "tierschutz"-vereinen besucht.
dabei fiel mir auf das jedes mal gegen die beizjagd gewettert wurde,überall kann man dort lesen" besonders für ein generelles verbot zur beizjagd sollte man sich aussprechen" oder "die beizjagd,fragwürdiges brauchtum",dabei las man dann immer die selben,alten argumente wie "die greife würden ihr leben lang in engen verschlägen zusammengepfercht hocken oder angekettet sein","man würde sie zur jagd abrichten und dann auf wehrlose tiere hetzen", "um sie gefügig zu machen würde man sie tagelang hungern lassen","es würden zum großteil illegale wildfänge genommen werden" usw.
nur frage ich mich:
wie kommen die auf sowas? wo haben die das her?und haben die sich noch nie gedanken darüber gemacht wie unrelaistisch das zum teil ist was sie dort schreiben?

Zurück zum Ursprungsthema...:~

Nun,diese "fragwürdige Brauchtum" hat jahrhundertlange Traditon hier in Mitteleuropa... Früher war es nur Königen gestattet diese Kunst des Jagens mit Greifen auszuüben.

In den arabischen Ländern hat die Falknerei einen Status den man mit nichts vergleichen kann. Da hat man spezielle Krankenhäuser nur für die Beizvögel. Der Reichtum eines jeden Fürsten wird in der Anzahl seiner Zuchtfalken gemessen.

Als SADDAM HUSSEIN anfang der 90er in Kuweit einmaschiert ist hat er alle Beizvögel mitgehen lassen...

Zur Falknerei allgemein ist zu sagen,da es dort auch schwarze Schafe gibt und immer geben wird. Da macht diese Gruppe keine Ausnahme.
Es wird immer mal wieder vorkommen dass Wildvögel von skrupellosen Falknern oder Gehilfen ausgehorstet werden. Allerdings sind im Gegensatz zu früher die Preise für die Vögel allgemein doch ziemlich in den Keller geruscht,so dass es automatisch nicht mehr den Profit bringt einen Vogel auszuhorsten satt ihn zu kaufen. Die "großen illegalen Aushorstungen" sind wohl eher ein Produkt der Fantasie von wenig mit der Materie vertrauten und daher wenig rationell denkenden und entsprechend sich äußernden Leuten.

Allerdings haben Falkner und Züchter (oft in Personalunion) auch schon in diversen Fällen für die Bestandserhaltung,auch in der Natur gesorgt. Denn oft genug dürfte beispielshalber schon ein Wanderfalke ohne Sender beim Freiflug ausgebüchst sein und die natürliche Population verstärkt haben.

Oder,gewollt in diesen Fällen,bei diversen Auswilderungsaktionen,wie dem Uhu damals im Bayrischen Wald. Oder diversen Wanderfalkenauswilderungen in den 70ern beginnend,als der Falco peregrinus auf Grund gewissenlosem Einsatz von Pflanzenschutzmittel wie beispielsweise DDT in der Landwirtschaft am Rande der Ausrottung hierzulande stand.

Was das Zusammenpferchen angeht,da müßte man die Zucht allgemein wohl verbieten. Und alle Zoo´s gleich mit abschafen...
Was sich auch wieder eher kontraproduktiv auf die Arterhaltung bei vielen Vögeln auswirken dürfte. Man sollte nicht vergessen,dass die Vögel eigentlich seit ihrer Geburt an diesen Zustand gewöhnt sind (wenn es sich jetzt nicht um Naturentnahmen handelt).

Was das von Gegenern ins Felde geführte "dann auf wehrlose tiere hetzen" angeht - so wehrlos sind die Tiere oftmals gar nicht. Zumindest dürfte die Rate derer die dem stürmischen Falken oder Adler entkommen,weit aushöher liegen als die,die der Büchse des Jägers vom Hochsitz aus entgehen...

Was das " tagelange Hundern" angeht - die Natur ihrerseits ist auch kein Wunschkonzert. Da fliegen einem die (bebratenen,zumindest nach dem alten Sprichwort:D ) auch nicht von alleine in den Schnabel... Da ist auch oftmals der altbekannte,sprichwörtliche Schmalhans Küchenmeister...
 
Peregrinus schrieb:
Ein Sperber wird niemals mit einem Biß töten. Anders als die Falken, sind Greifvögel durchweg Grifftöter.

LG
Pere ;)

Genau so ist es.:prima:

Während die Falken in der Regel "Bisstöter" sind,sind die Habichtartigen "Grifftöter". Da zählen auch die meisten Adler dazu (wenn sie zur Abwechslung nicht gerade Frösche jagen...:D )
Die bekannteste Ausnahme dürfte wohl von den europäischen Adlern der Schlangenadler sein. Der hält sein gefährliche Hauptbeute mit seinen langen kräftigen Beinen nur fest,bis er den tötlichen Biss setzen kann...
 
Vorurteile und die Grünen

Lieber Sagany,

Ich bin seit kurzen Praktikant in der Falknerei auf Schloß Gymnich und ich bin seit ich klein bin schon in einigen Falknereien gewesen.

Ich kann nur sagen, das dieser ganze krahm nur Quatsch ist, gerade der Deutsche Falkner hat viele Gesetzte und Moralische Grundsätze zu beachten und ich würde in keineren anderen land dieses Hobby ausüben wollen,

Die Grünen wollen sich jedoch für ein anderes Gestz einsetzen was dieses Hobby verbieten würde, also setzt euch mit mir für die Falknerei ein.:nene:
 
Thema: Vorurteile über Beizjagd
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