tach zusammen,
der Vogel heißt tatsächlich Harriet, ist aber ein Harris Hawk (WÜstenbussard)
Jetzt aber mal der Reihe nach:
Ich persönlich habe nur Erfahrung mit einem Harris Hawk, die sich aber in ihrem Verhalten von anderen Greifvögeln zum Teil unterscheiden, da sie im Familienverband leben und auch gemeinsam jagen und sogar die Beute untereinander teilen. Das macht Vieles im Umgang mit einem Harris Hawk einfacher aber im Wesentlichen unterscheiden sie sich nicht von anderen Greifvogelarten. Das heißt, dass man auch z.B: einen Habicht in der freien Folge fliegen kann, es macht aber eben noch mehr Arbeit diesen dazu zu bringen. Und auch einen Harris Hawk muß man genau wie jeden anderen Greifvogel mit sehr viel Zeit und Geduld sehr sorgfältig und konsequent abtragen bevor er locke (= ruhig, ausgeglichen und in gewissem Maße auch zutraulich) wird. Wie Regalis schon geschrieben hat, habe ich den Vogel regelmäßig mehrere Stunden in der Woche in der freien Folge geflogen. Es ist selbstverständlich, dass ein Vogel der einem völlig frei in einem ihm bekannten Jagdgebiet in dem er regelmäßig Beute macht folgt, sich auch leicht aus der
Voliere nehmen läßt.
Zur Flugdrahtanlage kann ich sagen, dass die ja nicht auf meinem Mist gewachsen ist und sich alle Greifvogelexperten wohl darüber einig sind, dass das für Beizvögel die geeigneteste Haltungsart ist. Die Verletzungsgefahr ist bei einer richtigen Anlage deutlich geringer als etwa in einer
Voliere. Dabei ist aber natürlich selbstverständlich, dass nur ein abgetragener Vogel an eine solche Anlage gestellt wird. Nicht abgetragene Beizvögel gehören angebunden auf die hohe Reck! bis sie abgetragen sind.
Dann ist natürlich auch je nach Vogel die Anlage entsprechend anzupassen. Das heißt, dass bei einem leicht nervösen und sehr schnellen Falken die Anlage natürlich nicht wie meine 15m lang sein darf. Außerdem darf bei einer so großen Anlage wie meiner das Seil gerade nicht gespannt sein, da der Bodenkontakt auch schon einen gewissen Bremseffekt bietet. Desweiteren bedarf es einer Bremseinrichtung am Ende des Seils und der Bodenbelag ist am Ende so zu wählen, dass der Vogel, sollte er wirklich mal durchstarten weich landet. Bei einem ordentlich abgetragenen Vogel, und insbesondere bei den Harris Hawks, kommt das aber äußerst selten vor. Bei meiner im ganzen letzten Jahr vieleicht 3 oder 4 mal! Verletzt hat sie sich dabei nie!!
Sagany, was glaubst Du wie der Steinadler ausgesehen hätte, wenn er nicht an einer Flugdrahtanlage, sondern in einer
Voliere gestanden hätte und dort mit hoher Geschwindigkeit gegen den Draht oder die Wand geflogen wäre. Aber wie gesagt, nicht abgetragenen Greifvögel gehören weder frei in die
Voliere, noch an die Flugdrahtanlage, sondern angebunden auf die Reck.
Gruß
Markus