Gänsegeier in meinem Landkreis gesichtet

Naja Christian,

auf Mallorca gibt es Futterstellen, ja, auch im Alpenraum (z. B. Hohe Tauern) gibt´s das. Wir haben aber wie gesagt das Tierkörperbeseitigungsgesetz, in dem es heißt:

§ 3 Grundsatz
(1) Tierkörper, Tierkörperteile und Erzeugnisse sind so zu beseitigen, dass
1. die Gesundheit von Mensch und Tier nicht durch Erreger übertragbarer Krankheiten oder toxische Stoffe gefährdet,
2. Gewässer, Boden und Futtermittel durch Erreger übertragbarer Krankheiten oder toxische Stoffe nicht verunreinigt,
3. schädliche Umwelteinwirkungen im Sinne des Bundes-Immissionsschutzgesetzes nicht herbeigeführt,
4. die öffentliche Sicherheit und Ordnung sonst nicht gefährdet oder gestört werden.
Die Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege sowie des Städtebaues sind bei Errichtung und Betrieb von Tierkörperbeseitigungsanstalten zu wahren.

Man kann evtl. daraus ableiten, dass es zulässig wäre, an einem unzugänglichen Ort an einer umzäunten Stelle außerhalb von Wasserschutzzonen Kadaver auszulegen. Dies wäre im Einzelfall zu prüfen.

Dieter Haas ist meines Wissens dran, so was auf der Alb einzurichten bzw. erkundigt sich, was machbar ist. Immerhin war die Erstsichtung des Gänsegeiers wenige hundert Meter hinter seinem Haus.

Die Sache mit den Giftködern hat einen Hintergrund, weil dieses Jahr schon Wanderfalken durch giftpräparierte Tauben zugrunde gingen.

Mal abwarten, wie sich die Sache entwickelt.

VG
Pere

Hallo zusammen,

morgen, am 16.07. um 22:20 in RTL - Spiegel TV wahrscheinlich Beitrag über
die Freilassung des Gänsegeiers auf dem Truppenübungsplatz in Baumholder.

Gruß - Rando

Déjà-vue!

hi DANKE Rando für die Info.

Und Pere, ja - da hast Du wahrscheinlich den Kasus-knaxxus angesprochen, nämlich die Gefahr
vergifteter Köder. In Deutschland ist das zumindest mir schon vor 10 Jahren bekannt geworden.
Habe damals eine recht ausführliche Abhandlung über den Wanderfalkenbestand in Deutschland
und insbesondere in Hessen geschrieben. Diese wurde in die hessische Landeskonzeption für
ein gleichberechtigtes Miteinander von Naturschutz und Natursportaktivitäten einbezogen. Was
zumindest in dem damals für mich wichtigen Bereich zu einer für alle vollumfänglich akzeptablen
Regelung für den Wanderfalken und die Freizeitsportler führte.

Auch damals war einer der Hauptgründe, der zum Rückgang der Wanderfalkenpopulation beitrug,
bereits die Aufnahme vergifteter Brieftaubenköder. Verheerend auf jeden Fall zur Brutzeit! Darüber
hinaus war die primäre Ursache aber der Einsatz von DDT in der Landwirtschaft, was zu einer
erhöhten Nestlingsmortalität, mangelnder Fertilität der adulten Vögel und vor allem zu extrem
dünnschaligen Eiern führte, die bereits vor dem Schlupf zerbrachen. Aushorstungen gab es
sicher auch, aber wohl nie in einem dramatischen Maß.

Dieser kleine Exkurs nur mal deshalb, weil gestern in dem soliden NDR-Beitrag zu den Mönchsgeiern
auf Mallorca auch die Hauptgefährdungsursache darin zu finden ist, dass ausgelegtes vergiftetes
Futter für die unzählichen verwilderten Hauskatzen, die aasfressenden Geier ebenfalls tötet. :( :(

Herzlichen Gruss
Christian

und hier Bilder von der (Wieder)-Freilassung in Baumholder

Bild1

Bild2

Bild3


Gruß - Rando

Wow hab eben auch mal den Artikel gelesen über den Gänsegeier!!

Wirklich schöne Tiere, ich hab aber auch gelesen, dass das Wildparkgehege Hellental auch einen Gänsegeier vermisst und nun über die Region Aachen/Stolberg/Düren.... nun fliegt.
Und siehe da ich konnte ihn letztens hier tatsächlich sehen
Er saß hier bei uns in Stolberg auf dem ehemaligem Steinbruch!!
Der war schon gar net sooo groß wie die alle erzählt haben, später haben die von Hellental aber auch gesagt, dass es ein junger Gänsegeier war...

Mhh können die denn jetzt so überleben, ohne Zusatzfütterung?

Hab gehört, dass die auch Kaninchen fressen, also lieber nix unbeaufsichtigt in den Garten stellen am besten oder?

Phönix86 schrieb:

Der war schon gar net sooo groß wie die alle erzählt haben, später haben die von Hellental aber auch gesagt, dass es ein junger Gänsegeier war...

Zum Vergrößern anklicken....

Es ist schon seltsam, weshalb Leute immer denken, Vögel würden nach dem Ausfliegen noch wachsen. Hat schonmal jemand einen amselgroßen Bussard gesehen? Oder einen bussardgroßen Gänsegeier?

Sicher nicht, denn ein Vogel hat beim Ausfliegen die Größe seiner Eltern! Das höchste Gewicht erreichen Greifvögel i.d.R. kurz vor dem Ausfliegen - sind dann schwerer als die Eltern - und nehmen danach wieder etwas ab. Nur die Flügelfedern haben noch nicht die volle Länge (was aber im Feld kaum zu sehen ist). Ein junger Gänsegeier ist mindestens vom letzten Jahr, d. h. auch die Schwingen des Vogels haben volle Länge.

Auch wenn Du enttäuscht warst, der Vogel wird nicht größer. Aber wart´ma, bis Du den aus nächste Nähe mit ausgebreiteten Flügeln sieht - dann wird der auf einmal riesengroß!

VG
Pere

Der Hesse "Fulvio" ist in Frankreich !

Hier mal ein Link dazu :

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Gruß - Rando