Flugdrahtanlage

OXO schrieb:

Hallo Corax

Zur FDA kann ich dir auch noch n bisschen was erzählen. Also der Habicht ist laut Aussagen anderer besser an ner Flugdrahtanlage aufgehoben als in ner Voliere. Weis es aber nicht aus eigener Erfahrung sondern hab das nur gehört also nicht gleich drauf hauen wenns denn so nicht stimmen sollte. Aber ob 10 m für nen Habicht ok sind weis ich nicht. Auf 10 m wird der schon sau schnell werden und dann möcht ich nicht sehen was passiert wenn die Leine zu ende ist. Aber die Flugdrahtanlage ist nicht überall erlaubt als einzige Haltungsmöglichkeit. Wenn ich mich nicht ganz täusche ist das in Österreich sogar verboten.

Zum Schöneberg. Ich hab den vor ewigkeiten mal bestellt und warte heute noch drauf. Antwort vom Verkäufer = Fehlanzeige. Also lieber warten bis bei Ebay einer drin steht und dann da zuschlagen.




MFG

Flori

Zum Vergrößern anklicken....

Peregrinus schrieb:

Hallo Corax,

beim Fliegen „in der freien Folge“ folgt der Vogel dem Hund (und dem Falkner) frei; man versucht, Wild aufzuspüren und hochzumachen. Der Vogel hat der Vorteil, dass er selbst den für ihn günstigsten Zeitpunkt seines Startes aussuchen kann und steht i. d. R. zudem relativ hoch in einem Baum, kann also besser beschleunigen als vom Boden aus. Der klassische Vogel für die freie Folge ist der Habicht, auch Harris Hawks werden zunehmend genommen. Für Falken und Adler kommt sie nicht in Frage.

Man braucht einige Erfahrung, um dem Vogel die freie Folge beizubringen. Sie ist quasi die Königsdisziplin für Vögel vom niederen Flug. Für den Anfänger viel einfacher ist der Start von der Faust.

Mit „paar Gramm zu hoch“ ist Folgendes gemeint: Ein Vogel jagt dann, wenn er Hunger hat. Liegt die letzte Mahlzeit nicht lange genug zurück, hat er noch ein Sättigungsgefühl. Und dann sieht er keinen Grund zum Jagen. Und er sieht auch keinen Grund, zum Falkner zurückzukommen, wenn er keine Beute macht (er kommt ja nicht aus Liebe zu seinem Falkner zurück). Also verdrückt er sich und beginnt dann (selbständig) zu jagen, wenn er wieder Hunger hat. Macht er dann (ohne Wissen des Falkners) Beute und frisst sich voll, geht das Spielchen von vorne los. Und wech isser!

Wie gesagt, mit dem reinen „Spazierenfliegen“ wirst Du dem Vogel nicht gerecht, das muß Dir klar sein. Kannst aber natürlich auch bei einer Falknerei mit Flugvorführung anheuern, das wäre vielleicht eher Dein Ding.

VG
Pere

Zum Vergrößern anklicken....

Falconlady schrieb:

Hallo Christian,
Also der Harris ist sicherlich ein gutes Beispiel ich fliege im Moment selbst ein Weib in "Freier Folge". Allerdings nicht im jagdlichen Sinne. Es soll nur ein Training für die spätere Jagd von der Faust sein, damit ihre Muskulatur gestärkt wird.
D.h. ich jogge durch die Weingärten und der Vogel fliegt mir nach und kommt von Zeit zu Zeit zu mir auf die Faust, wo er eine Belohnung erhält. Ich denke das ist ca. so wie du es dir vorstellst.

ABER: Der Vogel könnte jederzeit ein Wild schlagen! Wenn vor uns plötzlich ein Kaninchen hoch werden würde, würde es ziemlich sicher gebeizt werden, ob ich nun will oder nicht. Und somit ist es klar, dass jeder der seinen Vogel frei fliegen lässt unbedingt die Erlaubnis des Revierinhabers und Jagd- bzw. Falknerschein braucht. Bei der Beizjagd werden die Vögel ja auch nicht „gezwungen“ zu jagen. Man geht durchs Revier und gibt dem Greif die Möglichkeit einem Beutetier nachzufliegen und es zu fangen. Wenn dieser nicht will, landet er im nächsten Baum und du kannst schaun wie du ihn wieder runter bekommst.
Greife fliegen nicht aus Spaß. Sie fliegen dir auch nicht nach weil du so ein toller Kumpel bist, sondern weil du Futter für sie hast. D.h. damit die Vogel zu dir kommen musst du sie in Kondition bringen. Kondition kannst du am besten mit Beutelust übersetzen. Also der Vogel muss den Willen verspüren Beute zu machen. Und wenn du dann raus ins Revier gehst, kommt er zu dir weil er die „Beute“ auf deiner Faust haben will.
Warum jagt er dann nicht gleich selbst? Weil es einfacher ist auf deiner Faust zu landen als selbst Beute zu machen. Aber einer leichten Beute wie einem kranken oder verletzten Tier kann kein Greif widerstehen (von Natur aus extra so eingerichtet, dass diese als ersten wegkommen) und schon bist du voll in der Wilderei ohne Scheine & Erlaubnis.
Das wurde zwar von anderen schon geschrieben, aber ich wollte hier noch mal versuchen zu verdeutlichen, dass Freiflug unweigerlich auch Möglichkeit zur Beizjagd bedeutet. Wenn der Vogel FREI fliegt, hast DU KEINEN Einfluss auf ihn. Greifer sind nicht die Hunde denen man nachpfeifen kann und dann kommen sie reumütig zurück. Wenn ein Greif jagt dann jagt er und du kannst nur im vorhinein alles abklären, dass es dann kein Problem ist falls er Beute macht.

Zum Vergrößern anklicken....

Falconlady schrieb:

Hallo Christian,
Ich denke wir haben alle Verständnis für deine Anfängerfragen. Das einzige was etwas mühsam wird, ist dass du (so habe ich den Eindruck) versuchst von uns eine bestimmte Aussage zu erhalten und obwohl dir schon zig Leute geschrieben haben, dass es nicht so ist, versuchst du mit immer wieder anderen Fragen auf diese Antwort hinauszukommen.

Ein Greifvogel ist kein Schmusetier. Er ist auch nicht domestiziert wie ein Hund oder ein Pferd. D.h. du kannst NICHT mit Kommandos arbeiten. Es gibt kein "Komm her" und schon gar kein "Lass das"! Einen Hund kannst du auch bestrafen wenn er etwas falsch gemacht hat, einen Greifvogel nicht. Der kommt dir nie wieder. Wie schon von Pere geschrieben, Fehler machen ist nicht drin, da muss alles sitzen. Nicht um sonst sagt man "Ah, dein erster Vogel? Der fliegt weg." Vielen Anfängern geht es so. Und auch erfahrenen Falknern kommt immer wieder ein Vogel abhanden. Du musst nicht nur bedenken was du tust, sondern auch, was der Greif dann tun könnte und dir gleich für alle Möglichkeiten deine nächste Reaktion überlegen, damit du immer gefasst bist und nichts passieren kann.
Nochmal zu deiner Frage: nein der Vogel bleibt nicht bei dir weil er dich mag, sondern weil es für ihn bequem ist von dir auf einfache Art Futter zu bekommen. Und wenn er keinen Hunger hat dann haut er ab. Und andere schöne Habichte (vielleicht sogar viel bessere) gibt es in der Freiheit auch.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das wie bei den Brieftauben funktioniert einfach einen Partner zu Hause einsperren und der andere kommt dann ganz schnell Heim. Das geht vielleicht während der Brut. Aber ein Paar während der Brutzeit auseinanderreißen ist das fieseste was ich mir vorstellen kann. Außerdem ist die für das Brüten zuständig und er für's jagen, was passiert also in der Zeit mit dem Nachwuchs?
Fang wirklich mal mit einem Buch an.
http://www.amazon.de/Faszination-Beizjagd-Wolfram-Martin/dp/3702008020
Das ist gewiss nicht das beste, aber für einen Einsteiger alle mal passend, leicht geschrieben und verfügbar.
Wenn du wirklich nur einen Kumpel haben willst, mit dem du spazieren gehen kannst, der nicht jagt, auf dich hört und vonn alleine wieder zurückkommt ohne großen Aufwand, bist du beim Greif an der falschen Adresse. Da brauchst du wirklich einen Hund!
Ein Greif bedeutet (gerade bei Freiflug) wenn du es gut machen willst mind. 1 Stunde Arbeit JEDEN Tag! Also überleg dir das gut!

Zum Vergrößern anklicken....