colchicus
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aber der Fasan dürfte ja auch als ideal für den Habicht angesehen werden, oder?
Der vermehrt sich bei uns in Österreich laut den Jägern aber von Jahr zu Jahr extremst- während eur.Feldwachtel und Rebhuhn zurückgehen???
Was macht dann der Fasan anders, oder wenn man so will- unattraktiver als das Rebhuhn??? er könnte ja sicher auch mühelos von jedem Habicht geschlagen werden! .....mfg
Also der Fasanhahn hat einen Hauptfeind der heißt 12/70. Ich denke dass der mit lauten Gocken aufstehende Hahn den Junghabicht vielleicht etwas irritiert. Ich habe sogar schon gesehen, wie ein ausgewilderter Junghahn auf einen anjagenden Rothabicht losgegangen ist. Er hat aber schnell seinen Irrtum bemerkt und dann hat es pressiert, dass er davongekommen ist. Wichtig sind beim Fasan entsprechende Fluchtdeckungen. Rebhuhn und Fasan werden meist während des Fluges geschlagen, oft durch Unterfliegen.
Beim Fasan sind es immer die Hennen, obwoh man die relativ selten sieht, gerade im Winter.
Dass sich Habichte auf eine bestimmte Beutetierart spezialisieren ist normal. Es gibt auch Füchse, die sich auf Rehe einstellen. Im Schilf ist der Fasan vor dem Habicht relativ sicher (keine Anwartemöglichkeit).
Bezüglich der Zahl der gefangenen Habichte ist es nicht sinnvoll von einer bestimmten Zahl zu sprechen. Das kann nur einer sein oder auch mehr. Wir wollen ein Problem lösen und nicht etwas Schönheitskosmetik betreiben. Gefangen wird dann wenn es leicht geht. Sinkt der Bestand durch den Fang ab, dann wird es immer schwieriger welche zu fangen. Das gilt für alle Wildarten. Die verbleibenden Habichte bestreifen dann größere Gebiete und der Druck nimmt ab. Der Habicht wird auch durch so eine - für viele von Euch unvorstellbare Vorgehensweise nicht ausgerottet. Im Frühjahr wird wieder ein Paar da sein.
Jetzt wird es heißen ich hätte endlich die Katze aus dem Sack gelassen, das geht doch nicht! Dann probieren wir es doch einmal aus? Bisher höre ich nur Theorien die nicht durch Praxistests belegt sind, weil alle an jeder Habichtsfeder kleben.
Dass die innerartliche Reduktion beim Habicht möglich ist, streite ich nicht ab aber dass es da nennenswerte Abgänge gibt, zweifle ich an. Ich habe in diesem Jahr erstmals eine Rothabichtrupfung gefunden. Sperber findet man dagegen öfter.
Wenn die Wachtel zurückgeht, dann ist vermutlich der Lebensraum nicht mehr in Ordnung, denn beide Arten stehen in keinem Zusammenhang. Durch die Sommerdeckung im Feld wird wohl nur in Ausnahmefällen mal eine Wachtel geschlagen und wenn die Getreideernte vorbei ist, sind die Wachteln schon weitergezogen. Den winterlichen Habichtsstress versuchen sie Afrika zu entfliegen und werden dafür im Mittelmeerraum (z. B. Kreta) erlegt.
Nochmal: Ohne Lebensraum geht nichts. Dann sind die Gelegeverluste der entscheidende Faktor. Wenn bei Wiesenbrütern trotz der Bewirtschaftungsprogramme mit verspäteten Mähtermin die Verluste bei manchen Arten bis zu 95 % betragen (unterhaltet Euch mal mit den Großtrappenschützern!) dann kann da doch was nicht stimmen.
Die Gelegeräuber sind auch bei uns nicht ausgestorben aber man hat im Frühjahr nicht Sichtkontakt von einem Rabenkrähenpaar zum anderen.
Bei uns brüten 90 % der Paare erfolgreich. Meint Ihr das kommt vom blauen Himmel?
VG C.