Hallö!
Naturgemäß habe ich die meisten Erlebnisse hier oben in Berlin/ Brandenburg mit Habicht und Mäusebussard...
Hierzu zwei kleine Anekdoten:
Im Jahr 1999/ 2000 hatte ich eine ABM beim hiesigen Grünflächenamt, und zwar im Tegeler Fließ. Das ist ein über 10 km langes Landschaftsschutzgebiet und Teil des Urstromtales, das sich durch den Norden des Bezirkes Reinickendorf/ Berlin zieht. Obwohl auf nahezu allen Seiten umbaut und mit nur wenigen Nahtstellen zum Wald leben hier Rehe, Wildschweine, Dachse etc. ...
Jedenfalls war es eines Tages im August '99, da ich auf dem Weg zur Pause war, als ich auf einem Holzpfahl am Wegesrand einen Mäusebussard aufgebaumt sah.
So weit nichts allzu außergewöhnliches, standen jedoch nur 2 m entfernt von ihm zwei alte Leutchen und bestaunten ihn...
Ich staunte mit, und ging dann ganz begeistert weiter, doch war das nur die erste Begegnung mit ihm. Während der folgenden 3 Monate war der Bussard ein häufiger Begleiter unserer Kolonne. Wo immer wir arbeiteten, sprich Laub harkten oder ähnliches, saß der Bussard aufgebaumt und wartete an...
Im September dann ging es ans Mähen der hunderte qm großen Wiesen, die sich rechts und links des Fließes erstrecken, Mäherfahrzeuge erledigten die großen Flächen, während wir mit der Sense die kleineren Flächen, etwa in Mäanderkehren oder auf besonders weichem Boden, mähten.
Wieder wartete da der Bussard an, und wann immer wir einen Frosch oder eine Maus aufscheuchten, flog der Bussard ab und erbeutete sie, direkt vor uns, teils keine 10 m entfernt!
Beim Zusammenharken des Mähgutes einige Tage später dann lenkte ich fieserweise einen Frosch ziemlich genau ins Blickfeld des Bussards, ging 5 m zurück, und tatsächlich kommt er, und erbeutet den Frosch, leider ein laichvolles Weibchen *schäm*.
Nun ja, jedenfalls, ob wir auf den Wiesen oder im waldähnlichen Teil arbeiteten, fast stets war der Bussard zugegen, zog seinen Nutzen daraus, und etwas später dann erfuhr ich, daß der Bussard vom Tegeler Förster aufgezogen und ausgewildert worden war, daher also seine große Zahmheit ^^! Nichts desto trotz, das waren sehr tolle Monate und einwandfreie Beobachtungen =)!
Von den vielen Habichtbeobachtungen nur diese ^^:
In meiner darauffolgenden ABM, 2001/ 2002, wieder fürs Grünflächenamt, diesmal jedoch in einem Park mit großem See, kam ich eines Morgens, ebenfalls im Herbst, zur Arbeit, und mein Weg zum Bauwagen führte am See vorbei. Schon von weiterem hörte ich Krähenalarm, sah auch an deren Attacken, daß da was im Busch sein mußte, und tatsächlich, kurze Zeit später fliegt aus einem Feldahorn ein Habichtweib ab, über den See, verfolgt von den wild hassenden Krähen. Die kamen ihr naturgemäß ziemlich nahe, und da macht sie mal kurz eine elegante Halbrolle, und greift eine attackierende Krähe. Die erwischte sie nur an den Schwanzfedern, und konnte auch nicht nachgreifen, da die anderen Krähen nun verständlicherweise noch intensiver hassten, und die gegriffene Krähe auch flatterte und sich wehrte, so daß das Habichtweibchen sie schließlich ausließ, und sah, daß es davon kam, stand es doch schon ca. 30:1 gegen sie...
Die Krähe indes fiel die sechs Meter tief ins Wasser, trieb da eine Weile, und schaufelte sich dann mit den Flügeln rudernd die etwa 20 m zurück ans Ufer.
Mein Respekt galt nun diesem Habichtweibchen, da sie eine Krähe aus dem hassenden Pulk gegriffen hatte, und auch vorgehabt hatte, sie mitzunehmen. Sie mußte sie ja dann fallen lassen, doch bin ich mir nicht so sicher, ob sie die Krähe nicht doch wieder gegriffen hätte, wäre sie auf Land gefallen...
Das war auf jeden Fall sehr mitreißend, vor allem, wenn man weiß, wie militant Krähen werden können, und die Habichte bei deren Anblick meistens sehen, das sie irgendwo ins Gehölz kommen ^^...
Wie eric hätte auch ich noch einiges zu berichten, doch wäre des alles etwas viel auf einmal =)!
Grüße, Andreas