Begegnungen + Erlebnisse mit Greifen

Diskutiere Begegnungen + Erlebnisse mit Greifen im Forum Greifvögel und Eulen im Bereich Wildvögel - Ich möchte hier ein Thema aufmachen, wo alle UserInnen ihre Begegnungen und Erlebnisse, die sie mit Greifvögeln in der freien Natur gemacht haben...
ich dachte, die Berufbekleidung der Jäger ist weiß: für jeden Fehlschuss gibts nen grünen Punkt.....:D
wie grün sind denn Deine Lederhosen:D
ok, das ist jetzt völlig offtopic, aber amüsant!
lachende Grüße,buteo
 
Dann hätten wir noch die Oper von Humperdinck:
"vierzehn Engel um mich stehn"
Na ganz so weit ists dann noch nicht, aber vierzehn Mäusebussard über mir stehn....das trafs heute.
Die haben sich in einer Thermiksäule hochgeschraubt mit lautem Rufen, alle vierzehn direkt über dem Platz in der Falknerei.
War nen Bild wie unter Geiern, beeindruckend immer wieder!
liebe Grüße,buteo
 
Na dann solltest du mal in die Region Kloten kommen ( Zürich Flughafen) . Da gibts in der Nähe einen Rotmilanüberwinterungsplatz wo sich manchmal bis über 200 Rotmilane zusammenfinden!
 
mein erlebnis mit einem greif ist eher ein nächtliches:
ich bin nachts vom katzensitten quer über die gruft nach hause gefahren, als ich im augenwinkel ein flattern bemerke. natürlich halte ich bei sowas an und finde ein junges käuzchen, dessen beine sich in irgendwelchen sticken (die dünnen blauen, die man fürs stroh nimmt) verheddert haben, die ein bauer an einen vergammelnden pfosten gehängt hat.
mit viel vorsicht und einem taschenmesser hab ich den kleinen befreit, zum glück hatte er keine verletzungen an den beinen. er war sehr kooperativ und hat brav stillgehalten und auch nicht versucht mich zu hacken. nach seiner befreiung ist er auf einen baumstumpf in der wiese geflogen und hat mit zugeguckt, wie ich die stricke komplett vom pfosten befreit und in mein auto gebracht habe.
das witzige daran: für den rest der zwei wochen, die ich noch katzensitten musste, hat er fast jeden abend auf dem pfosten gesessen, ich hab gehalten und wir haben ein bisschen gespielt. ich hab ihm jeden abend die frisch erlegte maus (die katze war sehr höflich) mitgebracht und er hat sie sich geholt, wenn ich sie in die wiese geworfen habe.

ich bin mir nicht sicher, ob ich ihn später nochmal gesehen habe, aber hin und wieder sitzt abends auf dem pfosten ein erwachsenes käuzchen, das mich erstaunlich nah an sich ran lässt... wer weiß, vielleicht ist es mein kleiner freund von damals.
 
Das ist eine sehr schöne Geschichte, Alex!

Eric? Noch beim Radeln für den Strom? ;) :D
 
Hallö!

Naturgemäß habe ich die meisten Erlebnisse hier oben in Berlin/ Brandenburg mit Habicht und Mäusebussard...

Hierzu zwei kleine Anekdoten:

Im Jahr 1999/ 2000 hatte ich eine ABM beim hiesigen Grünflächenamt, und zwar im Tegeler Fließ. Das ist ein über 10 km langes Landschaftsschutzgebiet und Teil des Urstromtales, das sich durch den Norden des Bezirkes Reinickendorf/ Berlin zieht. Obwohl auf nahezu allen Seiten umbaut und mit nur wenigen Nahtstellen zum Wald leben hier Rehe, Wildschweine, Dachse etc. ...
Jedenfalls war es eines Tages im August '99, da ich auf dem Weg zur Pause war, als ich auf einem Holzpfahl am Wegesrand einen Mäusebussard aufgebaumt sah.
So weit nichts allzu außergewöhnliches, standen jedoch nur 2 m entfernt von ihm zwei alte Leutchen und bestaunten ihn...
Ich staunte mit, und ging dann ganz begeistert weiter, doch war das nur die erste Begegnung mit ihm. Während der folgenden 3 Monate war der Bussard ein häufiger Begleiter unserer Kolonne. Wo immer wir arbeiteten, sprich Laub harkten oder ähnliches, saß der Bussard aufgebaumt und wartete an...
Im September dann ging es ans Mähen der hunderte qm großen Wiesen, die sich rechts und links des Fließes erstrecken, Mäherfahrzeuge erledigten die großen Flächen, während wir mit der Sense die kleineren Flächen, etwa in Mäanderkehren oder auf besonders weichem Boden, mähten.
Wieder wartete da der Bussard an, und wann immer wir einen Frosch oder eine Maus aufscheuchten, flog der Bussard ab und erbeutete sie, direkt vor uns, teils keine 10 m entfernt!
Beim Zusammenharken des Mähgutes einige Tage später dann lenkte ich fieserweise einen Frosch ziemlich genau ins Blickfeld des Bussards, ging 5 m zurück, und tatsächlich kommt er, und erbeutet den Frosch, leider ein laichvolles Weibchen *schäm*.
Nun ja, jedenfalls, ob wir auf den Wiesen oder im waldähnlichen Teil arbeiteten, fast stets war der Bussard zugegen, zog seinen Nutzen daraus, und etwas später dann erfuhr ich, daß der Bussard vom Tegeler Förster aufgezogen und ausgewildert worden war, daher also seine große Zahmheit ^^! Nichts desto trotz, das waren sehr tolle Monate und einwandfreie Beobachtungen =)!

Von den vielen Habichtbeobachtungen nur diese ^^:
In meiner darauffolgenden ABM, 2001/ 2002, wieder fürs Grünflächenamt, diesmal jedoch in einem Park mit großem See, kam ich eines Morgens, ebenfalls im Herbst, zur Arbeit, und mein Weg zum Bauwagen führte am See vorbei. Schon von weiterem hörte ich Krähenalarm, sah auch an deren Attacken, daß da was im Busch sein mußte, und tatsächlich, kurze Zeit später fliegt aus einem Feldahorn ein Habichtweib ab, über den See, verfolgt von den wild hassenden Krähen. Die kamen ihr naturgemäß ziemlich nahe, und da macht sie mal kurz eine elegante Halbrolle, und greift eine attackierende Krähe. Die erwischte sie nur an den Schwanzfedern, und konnte auch nicht nachgreifen, da die anderen Krähen nun verständlicherweise noch intensiver hassten, und die gegriffene Krähe auch flatterte und sich wehrte, so daß das Habichtweibchen sie schließlich ausließ, und sah, daß es davon kam, stand es doch schon ca. 30:1 gegen sie...
Die Krähe indes fiel die sechs Meter tief ins Wasser, trieb da eine Weile, und schaufelte sich dann mit den Flügeln rudernd die etwa 20 m zurück ans Ufer.
Mein Respekt galt nun diesem Habichtweibchen, da sie eine Krähe aus dem hassenden Pulk gegriffen hatte, und auch vorgehabt hatte, sie mitzunehmen. Sie mußte sie ja dann fallen lassen, doch bin ich mir nicht so sicher, ob sie die Krähe nicht doch wieder gegriffen hätte, wäre sie auf Land gefallen...
Das war auf jeden Fall sehr mitreißend, vor allem, wenn man weiß, wie militant Krähen werden können, und die Habichte bei deren Anblick meistens sehen, das sie irgendwo ins Gehölz kommen ^^...

Wie eric hätte auch ich noch einiges zu berichten, doch wäre des alles etwas viel auf einmal =)!

Grüße, Andreas
 
Hallo,

heute in Baden-Württemberg: Da schlender ich so mit ner Kollegin vom Baggersee zurück richtung Parkplatz, mach noch ein Foto von der Kapelle auf´m Berg und hab gerade die Kamera wieder im Rucksack verstaut, als Krähen aufgeregt anfangen zu rufen.

Beim sofortigen Blick gen Himmel - da ... öhm ... nur ein Bussard. Hä? Was haben denn die Krähen, denen ist doch so´n Bussard Wurscht. Und wie ich den Blick wieder senke, sehe ich etwas rostbraun-beiges die Hecke entlangschießen, die den Graben säumt - Habicht!

Als ich den Foto endlich aus´m Rucksack getüddelt habe, verschwindet er gerade in einer Silberweide, die in der Hecke steht. Ich sofort auf die Hecke zu, zunächst schneller, dann immer vorsichtiger. Als ich etwa zehn Meter von der Silberweide entfernt bin und nichts sehend denke: "Mist, der ist durch die Heckenreihe durch und längst über alle Berge", hör ich Geflatter und direkt vor mir streicht der Habicht weg, wieder die Hecke entlang, und setzt sich offensichtlich 50 Meter weiter wieder in die Hecke. Für mich absolut unsichtbar, doch ein Turmfalkenpaar kreiste aufgeregt kickernd über einem der Heckenbäume und zeigte mir so seinen Standort. Ich habe es dabei belassen.

Aber: Als er so knapp vor mir davonschoß, konnte ich ihm doch noch einen schnellen Schnappschuß nachwerfen. :D

http://img408.imageshack.us/img408/8316/habicht02boriginaljuvbawg8.jpg

VG
Pere ;)
 
das ist aber wirklich ein schnappschuss!!!


letzte nacht hats mich wieder erwischt, scheinbar spezialisier ich mich auf eulen.
bei uns sind relativ viele felder mit einer wahren rattenplage dieses jahr. seit dem frühling beobachte ich ein käuzchen, dass einen ampelmast als ansitz nimmt. letzte nacht hat sie (oder er) wieder schön gejagt und ich hab mich auf einen feldweg mit gutem blick auf den mast verzogen, das fenster runtergekurbelt und dem kauz beim jagen zugeguckt. plötzlich war er weg. da man beim beobachten geduld haben muss, bin ich noch was dageblieben. auf einmal kam ich mir etwas beobachtet vor: auf einem pfahl saß genau vor mir der kauz und beobachtete mich durch die fensterscheibe. :D schön!

sind die eigentlich immer so neugierig? auf einem hof n der nähe brüten schleiereulen, die sind auch so vorwitzig. halte auf den feldern ein romantisches mitternachtspicknick und du hast besuch!
 
Huhu,

ich habe heute Vormittag bei uns im Radio gehört, dass ein Adler in St. Goarshausen entflogen sein soll.

Der Falkner gab noch ein kurzes Interview dazu,... dass, wenn der Adler Hunger hätte, es sein könnte, dass er sich vielleicht an streunende Katzen oder kleinere Hunde halten würde... weil er auf Füchse trainiert wäre !! (?)

:(Schade, ich glaube, St. Goarshausen liegt leider nicht in meiner Nähe,...

deeeeeen (Adler) täte ich sehr gerne sehen... :+popcorn:


LG,
Liesl
 
na wenn er auf füchse eingejagt ist,ists wohl ein steinadler,was andres kommt hier schwerlich in frage.
 
na wenn er auf füchse eingejagt ist,ists wohl ein steinadler,was andres kommt hier schwerlich in frage.
Warum kommt was anderes schwerlich in Frage?

Ich meine, warum ausgerechnet Stein-Adler ?


Und wie soll so eine Fuchs-Jagd mit Adler denn ablaufen?
So'n Fuchs hat nen Raubtiergebiss(chen) und ist sicherlich sehr wehrhaft,...
da kann der Adler doch nur auf einen angeschossenen Fuchs angesetzt werden, oder ? :+popcorn:

:~ Ich kann mir irgendwie nicht so wirklich vorstellen, daß ein Adler einen gesunden, ausgewachsenen Fuchs abgreifen kann...
... (grübel) ... es sei denn, der erste Angriff ist sofort tödlich für das Opfer!?... (grübel)




LG,
Liesl
 
Steinadler erbeuten auch in der Natur mal einen Fuchs.

Die Vögel werden darauf trainiert sofort auf den Kopf zu greifen und so den Fang des Fuchses festzuhalten oder sogar zuzuhalten.
(Prinzipiell sollten alle Beizvögel einen doppelten Kopfgriff beim Wild anbringen, weil das die sicherste Methode zum Jagderfolg ist)

Die Jagd auf Füchse mit dem Steinadler ist nicht so außergewöhnlich. Die Kirgisen jagen mit ihren Steinadlern hauptsächlich Füchse und auch Wölfe wegen der Felle (dort haben die Berkutweiber aber auch bis zu 6 KG ;)).
http://www.berkut13.com/berkut_kill1.jpg

Riskant ist es natürlich schon. Viele Adler haben bei so einer Jagd schon Zehen verloren. Allerdings ist ein 5 kg Hase auch nicht gerade eine wehrlose Beute. Etliche Vögel sind auch schon vom Tritt eines Hasen verletzt worden.

Eine Jagd mit dem Beizvogel ist halt nun mal wie eine Jagd in der Natur. Mal gewinnt der Jäger, mal die Beute - in jeglicher Hinsicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das auf dem Link ist aber kein Berkutschi.
Hier findest du (leider recht alte) Bilderzu dem Thema:
http://proeco.visti.net/naturalist/falconry/geagl.htm
Es gibt ein Buch über Steinadler in dem diese Jagd auch gut beschrieben ist. Der Autor selbst war schon oft mit auf einer solchen Jagd.
Bei Interesse schick ich dir gern die Daten per PN.
 
Dieses Buch darf hier gerne vorgestellt werden:
Joseph Hiebeler, Der Steinadler in der Falknerei.
Ich habs verschlungen.....sind tolle Aufnahmen drin.
liebe Grüße,buteo
 
Hallo, Mädels,

danke Euch für die Links und den Buchtipp.:blume:


LG,
Liesl
 
Also mein Habichtsterzel hat heute seine grösste Beute bisher gemacht. Leider konnte er sie nicht halten .Er ritt heute minutenlang wunderbar auf einer Kuh:D
Nach einem Fehlflug auf Krähen wars einfach die nächstbeste Möglichkeit aufzubaumen oder heisst es jetzt aufzukuhen?
Die Kuh hats mit Fassung getragen und ist zum Glück nicht durchgebrannt.
 
:zustimm:
hilfe, ich lach mich tot!
Die arme Kuh hatte also ein dickes Fell:D
na unser Turmfalke hat sich letztens in seinem Beutespektrum auch vertan:
er landete auf meinem Kopf und bearbeitete meine Haare wütend mit den Händen.
Der Kollege eilte mir zu Hilfe und hatte alle Mühe, dem Turmi zu erklären, daß man Falkner NICHT essen kann:p
Da bin ich wenigstens froh, über genügend Haare zu verfügen;)
liebe Grüße,buteo
 
auch wenns vieleicht unpassend erscheint... in der magie sind solche dinge schon sehr sehr lange bekannt. wenn ein vogel dies und jenes tut.. eben immer ausergewöhnliches..

dein freund reiner hat dir vieleicht als kleines abschiedsgeschenk den milan geschickt. du schreibst.. und immer wenn ich nun einen milan sehe denk ich an den freund...
daher vieleicht ja auch dein erlebniss mit dem wunderbaren tier das ja mehr als ungewöhnlich ist.
 
:0- Hallo, Hexeandrea.

Ich glaube, mit Deinem Beitrag bist Du auf Cheyenne Geschichte/Beitrag #2 eingegangen?


Mein (damals verstorbener) Vater hatte mich als kleines Kind immer "Eule" genannt,... wegen meiner (angeblichen) großen, hypnothischen Augen.

Er war zwar ein seeeehr tierliebender Mensch (er stellte die Tiere sogar über seine Kinder), aber in einer Großstadt hatte er damals defintiv keinerlei Berührungspunkte mit Greifvögeln gehabt.

Nach seinem Tod hatte ich etliche unvorhergesehene Begegnungen mit Greifvögeln, die mich damals anfangs etwas geängstigt hatten.

Komischerweise hatte ich bis zum Tod des Vaters hin und wieder ungewöhnliche Begegnungen mit Greifvögeln gehabt (als ich Führerschein + PKW hatte, und im Spessart und anderswo rumgedüst bin), aber als mein Vater dann "nicht mehr war", ängstigten mich die dann folgenden Greif-Begegnungen die ersten 1 bis 2 Jahre.

Danach erst schaffte ich es, Greifbegegnungen nicht mehr mit meinem verstorbenen Vater zu assoziieren.

Komischerweise habe ich seit dem Tod meines Vaters keine einzige freilebende Eule mehr gesehen; und davor - auch nur ein einziges Mal, und DAS dann auch nur in den Mangrovensümpfen Westafrika's.



LG,
Liesl
 
Thema: Begegnungen + Erlebnisse mit Greifen
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