Begegnungen + Erlebnisse mit Greifen

Diskutiere Begegnungen + Erlebnisse mit Greifen im Forum Greifvögel und Eulen im Bereich Wildvögel - Ich möchte hier ein Thema aufmachen, wo alle UserInnen ihre Begegnungen und Erlebnisse, die sie mit Greifvögeln in der freien Natur gemacht haben...
Hallo zusammen

Meine Erlebnisse mit Greifen wären für Euch sicherlich schön , aber für mich sind sie es nicht wirklich
Ich bin Flugtaubenzüchter ( Flugtippler ) und habe voriges Jahr von 22 aufgezogenen Jungen 10 durch den Habicht verloren .
Mein Schlag steht in Nähe eines Waldes wobei das Gelände auch noch ansteigt .
Eine sehr gute Ausgangsposition für die Luftwaffe .
Da Tippler sehr lange in Schlagnähe fliegen ( bei Wettflügen bis zu 20 h ) werden natürlich Greife aufmerksam und beobachten das Geschehen.
Dies ist auch noch kein Problem solange die Tauben hoch genug sind und Erfahrung haben.
Anders sieht es bei jungen Tauben bzw beim Start bzw der Landung aus .
Soweit zur Vorgeschichte .
Ich habe voriges Jahr beobachtet das sich ein Habichtpärchen darauf spezialisiert hat im Team zu jagen .
Dies lief folgendermaßen ab . Das Männchen flog in den Stich rein brachte alle Tauben durcheinander ,
während das Weibchen am nahe gelegenden Waldrand wartete und bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit
seinen Angriff flog , meistens auch mit Erfolg .
Dieses Jahr werde ich versuchen die ganze Sache mit einer Schreckschußpistole zu stören , den Greifen passiert nichts meine Tauben kommen
hoffentlich gesund wieder und alles wird gut , oder auch nicht .
Ich hoffe ihr versteht auch meinen Standpunkt . Auch Greife haben ihre Daseinsberechtigung nur 50 % der Tauben zu verlieren ist mir zu viel

Gruß Maik
 
Ich verstehe vollkommen, dass deine Verluste sehr schmerzlich sind.
Vielleicht zu deinem Trost: Bis über 2/3 der jungen Habichte überleben ihr erstes Lebensjahr auch nicht. Von daher sind Deine Tauben immer noch besser dran.
Wie du ja erkannt hast, ist deine Anlage für den Habicht super gelegen. Aregerlich für dich, aber da wirst du immer wieder Besuch bekommen. Ich hoffe für dich, das du deine Verluste in einen erträglichen Rahmen halten kannst und deine abschreck Methoden etwas bewirken.
Die von dir beschriebene Kompaniejagd ist für Habichte schon etwas unüblich und erstaunt mich ein bisschen. Habichte gehen sonst miteinander auch nicht gerade sanft um.
Viel mehr lässt sich dazu nicht sagen. Ist halt etwa so wie : Wenn ich in einen Lawinenhang hinein baue , muss ich damit rechnen, das ich Schnee kriege. Hab ich die Tauben am Waldrand, bekomme ich den Habicht.
Betrüblich für den Betroffenen, aber das ist nun mal so.
Trotzdem viel Glück :zustimm:
 
Hallo Maik,

nun, ich kann Deinen Ärger zwar ein Stück weit nachvollziehen, andererseits kannst Du keine Zebras im Löwengehege halten und Dich hinterher beklagen, wenn sie gefressen werden.

Junge Tauben sind flugtechnisch noch nicht so weit und somit für den Habicht gut zu kriegen. Genau das ist ja auch seine Aufgabe im Naturhaushalt. Er kann nicht wissen, daß das Deine Zuchttauben sind.

Es gibt meiner Meinung nach nur zwei Möglichkeiten: Entweder den Taubschlag in ein weniger gefährdetes Gebiet umsiedeln oder mit dem Habicht leben.

Vergrämungsaktionen bringen zum einen vermutlich nicht viel (da Du nicht rund um die Uhr ballern kannst), zum anderen sehe ich da auch naturschutzrechtliche Probleme, weil durch den Lärm eventuell andere Vogelarten bei der Brut gestört und deren Bestände dadurch beeinträchtigt werden könnten. Auch jagdrechtlich könnte man Dir eventuell einen Strick draus drehen (Beunruhigen von Wild). :+klugsche

Der Habicht hat seine volle Daseinsberechtigung im Naturhaushalt, die Zuchttaube dagegen nicht!

VG
Pere ;)
 
Ich würde sagen,dass du dir eventuell eine andere Rasse anschaffen solltest.Ich würde dir zu den guten ,alten Brieftauben raten=)
Die Tiere sind sehr klug und vorsichtig zudem fliegen sie nicht so lange wie die tippler ,was vllt nicht so viel Spass macht aber auf jedenfall ausreicht..du kannst ja auch nicht die ganze Zeit den Tipplern zusehen .....
 
Mir ist eben fast das Essen verbrannt :zwinker: Es wiederholten sich die Szenen von gestern. Das Turmfalkenpaar schießt hier zwischen den Häusern durch, vollführt Kapriolen in der Luft, es ist einfach herrlich zu beobachten! :freude:

Mein Foto reicht da ja leider nicht aus, aber mit dem Fernglas hab ich sie prima gesehen :dance: Sie sitzen dann hier auf den Antennen, bevor sie wieder durch die Gegend düsen.

Es war die gleiche Zeit wie gestern und das ganze dauert dann so ca. 20 min. Werd natürlich morgen wieder nach ihnen Ausschau halten ;)
 
.. Werd natürlich morgen wieder nach ihnen Ausschau halten...
:zwinker: Da kenne ich doch noch Jemanden, der sich täglich an "seine" am Haus vorbeizischenden "Hausfalken" erfreut...

Die haben aber auch nen Power im Hintern diese Tierchen,...
:~...ach, was schreib ich... nicht nur im Hintern,... der gesamte Falke ist ein einziges geladenes Energiebündel...




LG,
Liesl

.
 
Hallo Leute

Habe endlich mal die Möglichkeit gehabt in Portugal an der Algarve,
Wanderfalken in aller Ruhe und ursprünglicher Steilküstenkulisse zu beobachten.(Nächste mal mit Spektiv..)
Mir ist aufgefallen das die Vögel eigentlich nie das Steilküstenplatau überflogen sondern nur am Steilabhang ihre Flugkünste zeigten oder ruhten. Auch zeigten sie kein Interesse an in der direkten Nachbarschaft zahlreich vorkommenden Grossmöwen und ansässigen Turmfalken.
Von gelegentlichen Spassatacken mal abgesehen...
Nun habe ich aber doch noch mal ein paar Fragen an die Experten:Wann beginnt wohl in Südportugal die Brutsaison? (Nein,nein,ich bin kein Eierdieb oder horste Greifvögel aus)und
findet Ihr nicht, das Eure Wanderfalken,wenn Ihr sie auf Möwen oder Krähen schickt eigentlich etwas überfordert sind und dieses Risiko als Wildvogel nicht eingehen würden?
Gruss Jörg
 
re

Ein Bekannter von mir hat erst eine Saatgans mit einem Wanderfalken gefangen! Solange der Vogel keine schlechten erfahrungen macht und sich auf den Falkner als hilfe verlassen kann, gibts da keine Probleme.
Als Wildvogel nehmen sie natürlich die am leichtesten zu bekommende Beute.
In Portugal werden wohl Brookei-Wanderfalken (F.p brookei) heimisch sein, oder du hast nördliche Vögel im Überwinterungsgebiet beobachtet.
Die dort heimischen Wanderfalken legen bestimmt schon mitte-ende Feb/anfang März.


MFG
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Stimmt schon. Beizvögel schlagen auch wesentlich grössere Beute , als sie es von Natur aus machen würden.
Extreme sind ja z.B. in früheren Zeiten Kranichbeize oder zum Teil auch heute noch die Reiherbeize.
Einem Falken muss dies zuerst beigebracht werden und natürlich braucht er dazu auch die Unterstützung des Falkners.
Krähen schlägt ein Wanderfalke in der Natur recht selten. Da gibts einfacheres und weniger wehrhaftes. Ein Wanderweib kann dies aber sehr gut und steht auch in einem vernünftigen Gewichtverhältniss zu einer Krähe. Bei einem Wanderterzel gehts auch, ist aber eher am oberen Limit. Auch bei grösseren Möwen ist dies so.

Eigentlich ist es bei wilden Falken wie bei uns. Wesshalb sich eine anstrengende Arbeit aufhalsen, wenns auch leichter geht. Nicht dass er nicht dazu in der Lage wäre, aber es gibt einfach bequemeres :D

Wenn die Falken aber darauf geprägt sind und gelernt haben, dass z.B. Krähen gut zu bewältigen sind man nur Krähen fressen kann ist dies kein Problem mehr.
Macht ein Falke bei uns aber mal schlechte Erfahrungen mit wehrhafter Beute, kann es sein , dass er sie nie mehr anfliegt.
Wos dann an Ueberforderung geht ist z.B. bei Sperber auf Krähen. ( ist Möglich, aber für einen Sperber echt gefährlich). Hab letzthin gerade Fotos gesehen von einem Turmfalken der auf Elstern geflogen wird. Würd er normal auch nie tun, aber es geht offenbar.


Vollständige Gelege in Spanien mitte Februar bis anfang März. Hier in Mitteleuropa anfang März bis anfang Mai je nach Höhenlage.
 
findet Ihr nicht, das Eure Wanderfalken,wenn Ihr sie auf Möwen oder Krähen schickt eigentlich etwas überfordert sind und dieses Risiko als Wildvogel nicht eingehen würden?
Gruss Jörg
Wie Eric schon sagte, gehen wilde Wanderfalken recht selten an Rabenkrähen (ganz im Gegensatz zum Habicht). Aber es kommt vor.

Lachmöwen werden dagegen regelmäßig geschlagen. Auch bzw. insbesondere der Terzel ist hierfür prädestiniert. Immerhin ist so ne Lachmöwe deutlich schwächer als die meisten Straßentauben.

VG
Pere ;)
 
Wanderfalken und Reiher

In unserer Nähe ist eine Reiherkolonie in unmittelbarer Nähe (keine 50 m) zu einem Wanderfalkenhorst. Würden Wanderfalken in der Natur Reiher jagen, dann wäre das wohl kaum der Fall.
Allerdings habe ich dort schon beobachtet, wie einr Wanderfalke einen Reiher angeflogen hat. Der Reiher hat sich im Sturzflug unter die Baumwipfel gestürzt.
 
Hab letzthin gerade Fotos gesehen von einem Turmfalken der auf Elstern geflogen wird. Würd er normal auch nie tun, aber es geht offenbar.

Turmfalke auf Elster? Soweit ich weiß, ist eine Elster stärker als z.B. ein Dohle. Schafft der Turmfalke das regelmäßig? Dann könnte man mit dem ja auch Tauben jagen ...:+knirsch:
 
Normal packt ein Turmi die nicht bzw würde die in der Natur kaum angreifen,
aber der Falkner hats geschafft,fliegt sein Weib mit 220gr und hat Erfolg.Zu sehen im IFF.Ist wohl ein Spanier,soweit ich mich recht erinnere.Sehr ungewöhnlich,hab ich da auch das erste Mal gesehen.
 
Hallo WGT

Tja,kein Spectiv, keine genaue Unterartbestimmung möglich....
Brust kam mir aber schon ziemlich hell vor,zumindest bei dem Modell ,welches ich ca. eine Stunde durchs Glas sehen konnte.Aber leider etwas weit entfernt und nicht die besten Lichtbedingungen.
Danke für die Antworten an Alle.
Jörg
 
Hi,

habe heute etwas eher ungewöhnliches 5m vor dem Küchenfenster beobachten können:

Zwei Habichte hatten anscheinend eine Haustaube verfolgt und einer davon landete mit dieser auf dem Rasen. Fast gleichzeitig stürzte der zweite herunter und drängte den ersten von der Taube, um sich selbst mit den Fängen auf diese zu stellen. Einer von beiden ließ dabei auch ein habichtartiges "Gackern" hören. Obwohl ich mich nicht bewegt habe, flüchteten beide Habichte kurz nach der Landung und die Taube flog ebenfalls auf und touchierte noch leicht das Fenster hinter dem ich stand.

Da die Habichte anscheinend nicht zurückkamen, ging ich nach draußen und fand die Taube an der Wand sitzend. Sie flog auf, obwohl ich noch mehrere Meter weit ab war und schien das Ganze bis auf drei zurückgebliebene Schwanzfedern und einige kleinere Federn recht gut überstanden zu haben. Vielleicht haben sie sich gegenseitig zu stark abgelenkt, um den Griff richtig anzusetzen?

Abschließend noch eine Frage dazu:

Wenn ich mich nicht versehen habe, waren das zwei Terzel im Adultgefieder. Heisst das, dass bei uns im Garten die Reviergrenze liegt oder räubern die auch schon mal in fremden Revieren?
 
Grundsätzlich können Habichtsreviere durchaus überlappen. Gerade um diese Zeit sind Habichte untereinander recht agressiv. Aber sehr ungewöhnlich ist deine Beobachtung doch. Vielleicht aber auch doch ein Paar?
 
Grundsätzlich können Habichtsreviere durchaus überlappen.
Grundsätzlich muß man unterscheiden zwischen dem engeren Horstterritorium ("Home Range" - ich hasse diese Anglizismen) und dem weiteren Gebiet. Aus ersteren wird jeder fremde (Alt-)Habicht vertrieben, an guten Futterplätzen im weiteren Bereich (Tauben!) können auch mehrere Vögel nebeneinander jagen. Klar, zur Brutzeit sind sie sehr aggressiv, sodaß es durchaus zu Streitigkeiten kommen kann, wenn man sich zu nahe kommt. Wenn aber beide dieselbe Taube anjagen, dann mag das auch Zufall gewesen sein, aufgrund dessen sie sich in die Haare bzw. Federn gekriegt haben. Ein ernsthaft von einem Rivalen verfolgter Habicht wird sicherlich nicht "nebenbei auf der Flucht" noch schnell ne Taube "mitnehmen".

VG
Pere ;)
 
Heute wieder einmal ein super Zugtag mit 2 Rohrweihen, 8 Schwarzmilanen, Sperber, Turmfalke, Rotmilanen, min. 16 Bussarden und 4 Habichten. Beobachtungsgebiet: Gartensitzplatz :D
 
Thema: Begegnungen + Erlebnisse mit Greifen
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