Inzucht bei Kaninchen?

Hallo!

Wir waren am Wochenende auf einer (Kaninchen)beizjagd.
Dort haben wir heuer das erste Mal einige weiße Kaninchen gesehen.
Die Vögel haben zwar angejagt aber sich anscheinend nicht richtig an diese weißen Kaninchen rangetraut.
Da stellt sich die Frage: Ist das eine Folge von Inzucht oder sind es doch eher ausgesetzte Hauskaninchen?

Liebe Grüße

Nika

Hallo,

sowohl das eine wie auch das andere ist möglich.
Es werden immer wieder die kaninchen der Kinder ausgesetzt wenn die kleinen sich nicht mehr darum kümmer ( wie bei Hunden zur Weihnachtszeit).
Zum anderen ist es auch ganz normal das solche Farbvarianten in der Natur auf natürliche Art entstehen aber meistens nicht überleben da sie besser gesehen werden können und meistens eher von Beutegreifern erlegt werden.
In meinem Garten brütet seit Jahren ein paar Amseln, immer mal wieder in den letzten jahren war ein weißes Junges dabei, aber das war auch das erste was vom Sperber geholt wurde.
Gruß
marco

Also ich hab vor ca 15 Jahren schon eine ganze Menge sehr helle und sehr dunkle Kaninchen in Holland gesehen. Da gabs grosse Mengen und alle Farbschattierungen.
Scheint schon so zu sein, dass bei Arten die sehr häufig vorkommen auch häufiger solche Exemplare zu finden sind ( Amseln, Blässhühner, Krähen, Kaninchen). Oder man trifft sie ganz einfach häufiger an , weil die Anzahl der Tiere einfach grösser ist.
Wobei Inzucht offenbar nicht der Ausschlaggebende Punkt ist. Z.B.Von den ausgewilderten Bartgeiern, die ja alle von ganz wenigen Paaren abstammen, weiss man , dass sie trotzdem genetisch entfernter miteinander Verwand sind als die ursprüngliche Alpenpopulation. Farbmutationen sind bisher nicht in Erscheinung getreten.

Also ich züchte Wildkaninchen. Vor einem Jahr hat mir ein Bekannter, der auch welche züchtet erzählt dass er dringend Blutauffrischung braucht, weil schon die ersten weißen vorkommen. Ich habe mir just for fun so eine weiße Häsin geholt und dachte mit einem wildfarbenen Rammler kann das eigentlich nur fast graue geben. Leider ist so ein Drittel weiß, obwohl es zwei grundverschiedene Linien sind.
Nebenan im anderen Stall hat eine graue Häsin, die mangels Blutauffrischung von ihrem Sohn gedeckt wurde, auch weiße geworfen.
Wenn es sich bei diesen weißen um echte Albinos handelt dürfte Inzucht eher im Spiel sein, im anderen Fall schlägt vielleicht das eine oder andere entlaufene Hauskaninchen durch. Silbergraue und rehbraune Kaninchen kommen in manchen Populationen auch vor, selbst ganz schwarze.
Geschmacklich ist da aber kein Unterschied festzustellen

bei uns im erzgebirge da rennen auch immer mal kaninchen auf den äckern und wiesen rum die so garnicht wie ihre wilden artgenossen aussehen.
schwarze,graue,weisse, kleine und große...
die leute auf den kleinen dörfern haben alle nen kaninchenstall am haus, wegen den fleisch der tiere oder weil die kinder sie lieben. immer mal kommt es vor dass sich jugentliche einen jucks daraus machen und nachts die tiere frei lassen oder sie werden vom besitzer selber frei gelassen weil man einfach keinen bock mehr auf die tiere hat. oder dem nachbarn stinken sie zu sehr,da legt er schonmal selber hand an usw....
jeden falls scheint das keine seltenheit zu sein und klar...,die werden ja nicht alle gefressen oder überfahren.da überleben ne ganze menge. und die scheinen sich wohl auch zu vermehren. ich persönlich finde es nur schade um die wenigen noch existierenden echten wildkaninchen die dadurch verunreinigt werden . aber ist das selbe spiel wie mit den streunenden hauskatzen (manche nennen das auch "im freigang halten") und der heimischen wildkatze...(hat da schonmal einer ein wirklich reines exemplar gesichtet,falls überhaupt mal eine gesichtet wurde??)
dazu kann ich nur sagen: Falkners heil, wer nen habicht oder adler hat ((-:

Nun ja, wir haben ja oben gelesen, daß sich die Greife an die fehlfarbigen Karnickel nicht recht rantrauen...

Grüße, Andreas

Wegen der hohen Habichtsverluste überleben bei uns nur die größten Kaninchen, die hier nehmen es auch mit dem Adler auf

Das ist ja spitze!!
Aber von wegen, die nehmen es mit den Greifern auf:

Hier ein Hase der sich gestellt hat:
http://www.allesfalke.at/pictures/hunt/harris.jpg

Die arme Shadow wusste gar nicht was sie machen sollte.

Klasse Bild,sowas sind Sternsekunden am Auslöser!
Vor ein paar Jahren hab ich einen jungen Fasanenhahn beobachtet wie er vor einer Hundehalterin abgestrichen ist, als er vor der Hecke eingefallen ist, jagte ein Rothabicht an, der Junghahn warf sich dem Habicht entgegen und vermutete einen Nebenbuhler, merkte aber dann schnell dass es sich hierbei um die andere Fakultät handelt. Der Hahn strich ab, gefolgt vom Habicht, es handelte sich um Sekunden - sorry steh da mehr auf Fasanenseite - und er erreichte unversehrt den nächsten Busch wo er wie eine Bombe einschlug. Der Habicht hinterher aber dann unverrichteter Dinge gleich wieder weg.