Fluchtdistanz bei heimischen Greifvögeln

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JPSpecial

Guest
Da ich demnächst Urlaub habe möchte ich mal wieder mit der Kamera auf die Pirsch zu gehen. Da es hier zur Zeit förmlich von Greifvögeln (müßten Bussarde sein, wenn ich mich nicht komplett täusche) wimmelt, bieten die sich als Fotomotiv geradezu an.
Jetzt stellt sich halt die Frage nach der Fluchtdistanz, da ich die Tiere so wenig wie möglich stören möchte (schon aus eigenem Interesse, wenn der Vogel wegfliegt ist nix mehr mit fotographieren). Von direkt vorbeifahrenden Autos lassen sich die Vögel nicht stören, aber ich denke mal, dass der Vogel einem Menschen der sich mehr oder weniger direkt seinem Ansitz nähert deutlich mehr Aufmerksamkeit/Vorsicht entgegenbringt als einem Auto das einfach so vorbeirauscht.

Wie weit kann man sich den Tieren in etwa nähern ohne dass man eine direkte Bedrohung darstellt? Klingt jetzt vielleicht nach ner blöden Frage, aber macht eventuell auch die Kleidung nen Unterschied für die Vögel? Ob ich jetzt eher unauffällig oder schrill rot gekleidet bin, gesehen werde ich so oder so, aber eventuell macht´s ja doch nen Unterschied in der Reaktion des Vogels? :idee:

Danke schonmal vorab für alle Antworten!
 
Nicht ganz einfach zu beantworten.
Normal hab ich zu Bussard und Turmfalke in offenem gelände ca 50 - 80 m Fluchtdistanz.
Kommt aber drauf an wie vertraut der Vogel mit der Situation ist. Kleidung hab ich von der Farbe her keine wesentliche Unterschiede festgestellt. Das, wie man sich bewegt macht schon mehr aus. D.h. wenn sich z.B. ein Bussard gewohnt ist , dass auf einem Weg immer Spaziergänger unterwegs sind, achtet er diese kaum noch. Egal was sie tragen. Schleiche ich auf ihn zu, in zwar gleichem Abstand aber auf anderem Weg reagiert er schneller.

Oft sind es halt Gelegenheitsaufnahmen. Gestern war der Sperber schon wieder auf meinem Garagenplatz am rupfen. ( ca 5m Distanz) Und wie immer, keine Kamera dabei.

Futterplätze, beliebte Sitzwarten, Schlafplätze etc ehöhen natürlich die Chancen nah heran zu kommen. Da kann man sich passend einrichten.

Zufall und etwas Glück gehören immer auch dazu.

Wenns passt, gibts schon Momente wo man sich kaum noch wagt zu atmen:D.
Z.B. Steinadlerhorst, das Junge kurz vor dem ausfliegen (früher geh ich nie so nahe hin). Bin noch gut 20m entfernt auf gleicher Höhe, als der eine Altvogel hinzufliegt. Natürlich ohne Kamera :D 10 Min sitzen beide gemeinsam da ohne mich zu bemerken. Hät ein paar wunderbare Aufnahmen gegeben. Da konnte man mit dem Fernglas sogar die Beine der Fliegen auf dem Adler ausmachen.
 
Die Entfernungen die Eric angegeben hat kann ich bestätigen.Manchmal sind es halt 20 Meter weniger oft auch mehr.Mit dem Auto ist es auch so eine Sache ,fährt man vorbei stören 5 Meter Abstand nicht,aber sobald ich langsamer werde oder gar anhalte ist sofort Flucht angesagt.
Wen du also einen Pfahl kennst auf dem immer ein Vogel sitzt solltest du es vielleicht mal mit Tarnung und warten probieren.

In der Stadt kann man unter umständen und wenn man garantiert ohne Kamera bzw ohne Tele unterwegs ist bis auf 5 Meter (turmfalke) 10 Meter Mäusebussard oder 10 Meter Habicht drankommen.

alle Versuche einem Seeadler näher als ca 150 Meter zu kommen waren fruchtlos.

Gruß Bernd
 
Danke mal für die Infos!

80m ist schon ne Ansage, mal sehen was da geht mit Tele und anpirschen... Einer der Bussarde sitzt regelmäßig auf nem Baum der recht dicht an nem Feldweg steht, auf dem öfter Jogger und Spaziergänger unterwegs sind, da werd ich mal mein Glück versuchen.
Wenn gute Fotos gelingen kann ich gern welche im Greifvogelfotothread (was´n Wort) hochladen...
 
An unserem Hausgiebel nisten Turmfalken .
Auf einem Nussbaum haben wir eine Sitzstange montiert, ca. 10m hoch.
Läuft man auf dem Gehweg (ca. 20 m vom Baum entfernt) vorbei, dann bleiben sie sitzen.
Bleibt man stehen und schaut hoch, dann fliegen sie weg.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wenn Du es nicht nur dem Zufall überlassen willst, mußt du am besten vor Ort sein bevor der Vogel da ist. Mit guter Tarnung und evtl. dem richtigen Köder kommst du dann fast belebig nah ran (auch an Seeadler ;) )

Grüße
Sito
 
Seeadler gibt´s hier leider keine ;)
An´s auflauern hatte ich auch schon gedacht... Zeit habe ich ja während dem Urlaub. Da stellt sich dann natürlich die nächste Frage: Wie gut hört so ein Vogel, bzw. reagiert er auf ungewohnte Geräusche? Habe ne analoge Spiegelreflex mit Motordrive, die macht schon einiges an Geräusch, möchte ja nicht dass der Vogel nach der ersten Aufnahme die Biege macht.
Wenn´s nicht anders gehen sollte mache ich digitale Bilder, die ist deutlichst leiser, aber ich würde die analoge vorziehen.
 
Hören können sie zwar sehr gut aber je nach Situation ist es ihnen manchmal auch völlig egal. Bewegung macht wesentlich mehr aus.
 
Tag allerseits,

ein Freund von mir war letztes Jahr im Urlaub auf den Galapagosinseln. Er ist auch mit dem Photoaperat unterwegs gewesen. Die Probleme wie wir sie haben mit Fluchtdistanz und so hat der nicht gehabt. Er hat megageile Aufnahmen von Galapagosbussarden und Schildkröten geschossen, alles aus nächster Nähe!
Okay, Flucht und Schildkröte ist auch irgendwie ein Wiederspruch :zwinker:
 
…ein Freund von mir war letztes Jahr im Urlaub auf den Galapagosinseln.
Er ist auch mit dem Photoaperat unterwegs gewesen.
Die Probleme wie wir sie haben mit Fluchtdistanz und so hat der nicht gehabt…
:trost: Ich glaube, auf den Galapagosinseln haben die dortigen Tiere (nicht nur die Schildkröten) sowieso kaum/keine Scheu vor den Menschen…




...Mit dem Auto ist es auch so eine Sache ,fährt man vorbei stören 5 Meter Abstand nicht,aber sobald ich langsamer werde oder gar anhalte ist sofort Flucht angesagt...
:zustimm: Jouh, jeden Mittag, wenn ich von der Maloche mit dem PKW heim fahre, nehme ich den (öffentl.) Weg am Rande eines Schutzgebietes.

Dieser Weg geht kilometerlang geradeaus und ist in regelmäßigen Abständen mit (sehr hohen) Straßenlampen "gespickt".

Dort kann ich ihn schon von gaaaaaanz weitem auf einer bestimmten Straßenlampe sitzen sehen.
"Meinen" Feierabend-MB. :cheesy:

Jeden Tag gleiche Uhrzeit, außer im Sommer+Herbst, hockt er dort.
Fahre ich mit konstanter Geschwindigkeit quasi unter ihm vorbei, stört er sich nicht an mich.

Verlangsame ich kurz vor ihm, oder auch nach ihm, macht er sich sofort "startklar", und wenn ich dann nicht sofort "Gas" gebe, gibt er Gas, und fliegt weg.
Aber nie sehr weit; er bleibt immer in der Nähe (seiner Straßenlaterne).

Ist übrigens in diesem Gebiet nicht einfach für einen Mäusebussard, weil dort auch enorm viele Raben- unde Krähenvögel auf alle Greifen hassen.
Und so wie er für mich jedesmal schon von weitem sichtbar ist, so ist er es auch für die Schwarzen.




LG,
Liesl
 
Thema: Fluchtdistanz bei heimischen Greifvögeln

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