Ein paar Fragen über Greife.

Diskutiere Ein paar Fragen über Greife. im Forum Greifvögel und Eulen im Bereich Wildvögel - Hallo Was mich intressiert ist ob Greife um ihren Horst eine Schonzone einhalten. Als Beispiel dienen mir da zum einen brütende Blässhühner...
Aha, also all die genannten Geier gehören somit zu den Solitärgeiern. Ihre Füße haben auch Fänge aber lang nicht so spitz und scharf wie die der Accipitridaefamilie angehörenden Arten. Schlagen die Solitärgeier denn trotzdem mit den Fängen zu oder gibts ordentlich einen mit dem großen Schnabel übergebraten ???
Also ... die "Füße" der Greifvögel und Falken nennt man gemeinhin "Fänge" (in der Falknersprache ist es nochmals etwas anders). Somit hat also jeder Greifvogel und jeder Falke Fänge.

Nun, die Fänge der Solitärgeier sind etwas stärker als die des Gänsegeiers, jedoch zum Schlagen von Beutetieren wenig geeignet. Geier neigen ja allgemein zum Einsatz ihres Schnabels (Grundsatz: Schau dir die wirkungsvollste Waffe eines Vogels an und du weißt, was er einsetzen wird!). Ich könnte mir also vorstellen, daß sie den zuhilfe nehmen, ohne es jedoch zu wissen. Ein gesundes Karnickel wird ein Mönchsgeier eh nie erwischen.

VG
Pere ;)
 
@ Peregrinus: OK, danke für deine Antwort. Konnte mir auch nicht denken, dass die Geier zu Grifftötern werden können. Eine gute Faustformel, werd ich mir merken.
Habe gerade bei Youtube ein Video gesehen das einige Jagdszenen von Hybridfalken auf Fasane zeigt.

http://de.youtube.com/watch?v=0pVxIItuFsQ&feature=related

Die Falken werden als ein Peales Terzel und als Gyr X barbary Terzel angegeben.

Obwohl beide Terzel sind, erscheinen sie ziemlich groß. Was ist ein Peales und mit was wurde hier der Gerfalke gekreuzt ???
 
@ Peregrinus: OK, danke für deine Antwort. Konnte mir auch nicht denken, dass die Geier zu Grifftötern werden können. Eine gute Faustformel, werd ich mir merken.
Habe gerade bei Youtube ein Video gesehen das einige Jagdszenen von Hybridfalken auf Fasane zeigt.

http://de.youtube.com/watch?v=0pVxIItuFsQ&feature=related

Die Falken werden als ein Peales Terzel und als Gyr X barbary Terzel angegeben.

Obwohl beide Terzel sind, erscheinen sie ziemlich groß. Was ist ein Peales und mit was wurde hier der Gerfalke gekreuzt ???

Peals sind soweit ich weiß Wanderfalken aus dem englsichen Raum und Gyr x barbary ist eine Mischung aus Gerfalke und Wüstenfalke, soweit ich in Erinnerung habe. Barbary müssten also Wüstenfalken sein. Wenn falsch, klärt mich auf. :)

Mfg Timo
 
Der sog. Peales Falke ist die größte Unterart des Wanderfalken (Falco peregrinus pealei). Er kommt auf den Aleuten vor (westlich von Alaska) und wird deshalb auch als Aleuten-Wanderfalke oder schlicht Aleutenfalke bezeichnet. Aufgrund seiner Größe ist er bei Falknern in der ganzen Welt beliebt, denn das Motto „größer, stärker und damit mehr Statussymbol“ haben leider auch vor der Falknerei nicht Halt gemacht. Für unsere deutschen Verhältnisse ist er meist zu träge und benötigt zu viel Raum, weshalb man ihn hierzulande kaum sieht, zumindest kaum bei der aktiven Beizjagd. Mehr als andere Wanderfalken ist er ein Vogel der Küsten, der auf den Inseln der Aleutenkette vor allem Möwen und Enten schlagen dürfte.

Der Gerfalke wurde mit einem Berberfalken gekreuzt. Mal als kleinste Unterart des Wanderfalken angegeben (Falco peregrinus pelegrinoides), meist jedoch als eine von zwei Unterarten des Wüstenfalken (Falco pelegrinoides), also als Falco pelegrinoides pelegrinoides beschrieben (die andere Unterart ist der östlich des Berberfalken lebende Rotnackenshahin).

Es handelt sich hierbei um recht kleine helle wanderfalkenähnliche Falken, schlanker und dadurch wendiger als der Wanderfalke selbst.

VG
Pere ;)
 
Der sog. Peales Falke ist die größte Unterart des Wanderfalken (Falco peregrinus pealei). Er kommt auf den Aleuten vor (westlich von Alaska) und wird deshalb auch als Aleuten-Wanderfalke oder schlicht Aleutenfalke bezeichnet. Aufgrund seiner Größe ist er bei Falknern in der ganzen Welt beliebt, denn das Motto „größer, stärker und damit mehr Statussymbol“ haben leider auch vor der Falknerei nicht Halt gemacht. Für unsere deutschen Verhältnisse ist er meist zu träge und benötigt zu viel Raum, weshalb man ihn hierzulande kaum sieht, zumindest kaum bei der aktiven Beizjagd. Mehr als andere Wanderfalken ist er ein Vogel der Küsten, der auf den Inseln der Aleutenkette vor allem Möwen und Enten schlagen dürfte.

Der Gerfalke wurde mit einem Berberfalken gekreuzt. Mal als kleinste Unterart des Wanderfalken angegeben (Falco peregrinus pelegrinoides), meist jedoch als eine von zwei Unterarten des Wüstenfalken (Falco pelegrinoides), also als Falco pelegrinoides pelegrinoides beschrieben (die andere Unterart ist der östlich des Berberfalken lebende Rotnackenshahin).

Es handelt sich hierbei um recht kleine helle wanderfalkenähnliche Falken, schlanker und dadurch wendiger als der Wanderfalke selbst.

VG
Pere ;)



Dann lag ich ja fast richtig :D

PS: *Pere wegen seinem Wissen vergötter* Huldigt dem heiligen Raubwürger Pere! :D *hust* sorry, das musste mal sein ;)
 
Hallo zusammen. Mich beschäftigt eine Frage über das Verhalten ausgeflogener Habichte. Heute war das Wetter ja nach drei Tagen "graue Decke" endlich wieder etwas sonniger.
Bin rausgefahren und hab wiedereinmal nach den Junghabichten ausschau gehalten die ich schon seit Juni (Nestlinge) beobachten konnte. Hatte eigendlich gedacht das ich bereits alle drei schon über offenem Gelände sowie im Wald wiedergesehen habe, heute jedoch konnte ich meinen Augen nicht trauen als ich ein äußerst großes Exemplar enddeckte.
Es bot sich ein direkter Größenvergleich mit ebenfalls auffliegenden Mäusebussarden. Der Habicht war jedoch um einiges Imposanter. Nicht die Flügelspannweite aber dafür der massige Rumpf und die kräftigen Ständer. Ein Rothabicht wie ich ihn noch nie zuvor gesehen hatte, sehr beeindruckend.

Jetzt stellte sich mir jedoch die Frage, was machen diese Rothabichte im Oktober noch im selben Revier in dem sie geschlüpft sind.
Von den Altvögeln weit und breit keine Spur...klar, der Winter steht vor der Tür und bekanntlich streifen Habichte außerhalb der Brutsaison durch ein Gebiet, dass schonmal an die 70km2 groß sein kann.
Wenn ich mit meinen Vermutungen richtig liege handelt es sich bei den diesjährigen Vögeln um ein Weibchen und zwei Terzel. Sollten sie nicht schon längst verstrichen sein auf der Such nach eigenen Revieren ??
Sollten sie bleiben bis zum nächsten März würden sie wahrscheinlich wieder auf die Altvögel treffen. Da sie jedoch noch das Jugendkleid tragen würden die Altvögel sie wohl tollerieren, oder vielleicht doch vertreiben ??
Drei Habichte in einem Gebiet von ca.8Km2 ist meiner Meinung nach etwas viel. Wenn jetzt die Alten wieder kommen wirds voll. Es spricht natürlich auch für ein besonders Beutereiches Gebiet mit idealen Bedingungen für die Jagd nach Habichtart.

Vielleicht könnt ihr mir ja die eine oder andere Frage beantworten. Bedanke mich schonmal im Vorraus.

LG Phil :zwinker:
 
Es bot sich ein direkter Größenvergleich mit ebenfalls auffliegenden Mäusebussarden. Der Habicht war jedoch um einiges Imposanter. Nicht die Flügelspannweite aber dafür der massige Rumpf und die kräftigen Ständer. Ein Rothabicht wie ich ihn noch nie zuvor gesehen hatte, sehr beeindruckend.
Das Habichtsweib ist ja auch tatsächlich ne ganze Ecke stärker als ein Mäusebussard (was den meisten Leute gar nicht bekannt oder bewusst ist). Der durchschnittliche weibliche Mäusebussard wiegt 990 g (Jahresdurchschnittsgewicht), der durchschnittliche westdeutsche Habicht dagegen 1.130 g. Die Differenz sieht man durchaus. Gen Norden und Osten werden die Habichte noch erheblich stärker. Es kommt nicht von ungefähr, dass (junge) Bussarde und Milane regelmäßig auf dem Speiseplan des Habichts stehen.

Und klar, ein Bussard kann zwar schon auch empfindlich zulangen, aber gegen die mords Pratzen eines Habichtsweibs sind Bussardfänge doch recht zierlich. Und es steckt ne entsprechende Kraft dahinter, wenn der Habicht zulangt.

Die jungen Habichte streichen nach der Bettelflugperiode umher, das ist klar. Die Altvögel verbleiben im Revier, sind jedoch nicht mehr so stark oder fast gar nicht mehr an den engeren Horstbereich gebunden. Entsprechend seltener sieht man sie dort. Junge Habichte sind zudem unerfahren und unvorsichtiger, außerdem nicht-territorial. Deshalb „sammeln“ sie sich gerne in nahrungsreichen Gebieten. Und wenn es dort zum Beispiel viele Tauben, Hühner oder Fasane unter habichtsgerechten Umständen gibt, dann ist das auch nicht zu viel für das Gebiet.

Ist auch nicht gesagt, dass es sich dabei um den Nachwuchs des ansässigen Paares handelt. Können auch andere zugewandert sein. Irgendwo müssen sich die Junghabichte aufhalten, können sich ja nicht in Luft auflösen. Der ein oder andere besetzt vielleicht bereits im Zuge der Herbstbalz ein Revier, verstärkt jedoch erst mit der kommenden Frühjahrsbalz. Der Löwenanteil der Jungvögel wird bis zur kommenden Brutsaison ohnehin nicht mehr am Leben sein, zumindest nicht in intakten Habichtsbeständen.

VG
Pere ;)
 
@Peregrinus: Vielen Dank für deine Antwort und interessante Darstellung.

Die Junghabichte ziehen umher...ist logisch. Ich treffe sie immer an der selben Stelle an. Das Weib von heute, dort jedoch das erste Mal. Wenn ich dran denke stellen sich mir die Nackenhaare auf..hehee !! War eine tolle Beobachtung.

Du meinst also der Löwenanteil wird im kommenden Winter an Hunger und Kälte sterben...Liegt es daran das diese halt beutearme Reviere besetzten müssen oder einfach weil nicht alle dem kalten Winter etwas entgegen setzten können ??
Sonst würden mir noch Revierkämpfe mit tötlichem Ausgang einfallen, was ja bei Habichten vorkommen soll.

Meine große Hoffnung liegt darin, daß die Altvögel ihren letztrigen Horst wieder beziehen werden. Habichte sollen ja auch mehrere Ausweichhorste im Petto haben.

Diesen Frühling werd ich auch ein paar schöne Fotos schießen.

Du hast recht Accipiter buteoides und auch die Finnen sind echte Brocken. Hatte unter Greifvogelbilder einen Link gepostet der diese bei einem Falkner aus Oestereich zeigt.
 
Du meinst also der Löwenanteil wird im kommenden Winter an Hunger und Kälte sterben...Liegt es daran das diese halt beutearme Reviere besetzten müssen oder einfach weil nicht alle dem kalten Winter etwas entgegen setzten können ??
Sonst würden mir noch Revierkämpfe mit tötlichem Ausgang einfallen, was ja bei Habichten vorkommen soll.
Nein, der Winter ist für den Habicht tendenziell weniger eine Notzeit. Vögel werden ja nicht eingeschneit wie Mäuse. :D

Vielmehr verunglücken viele Junghabichte bei ihren Jagdflügen oder sie werden vom Bauer oder dem Taubenhalter "verunglückt". Einige werden vom Uhu gegriffen und klar, manche verhungern bestimmt auch. Und ja, einige werden sicher auch bei Territorialkämpfen vom Althabicht getötet. Die Zahl der Junghabichte nimmt also nicht schlagartig im Winter ab (wie beim Bussard), sondern verringert sich vielmehr sukzessive. Einige kommen auch die folgende Brutperiode durch und besetzen dann erst als Vögel im ersten Alterskleid ein Revier.

Du hast recht Accipiter buteoides und auch die Finnen sind echte Brocken.
Accipiter buteoides heißt eigentlich Accipiter gentilis buteoides, is ja nur ne Unterart. Die sogenannten "Finnen" sind nämlich genau Vögel dieser Unterart. Allerdings kommt im Großteil Finnlands die Nominatform vor. Nur im äußersten Nordosten treten Habichte des buteoides-Phänotyp auf, die vor allem Westsibirien bevölkern. Der Name Finnenhabicht ist somit recht unglücklich gewählt, nennen wir ihn besser Westsibirischer Habicht. Der Ostsibirier (A. g. albidus) ist in etwa gleich stark, in seinem östlichen Areal vielleicht sogar noch einen Tick größer (soll aber etwas dünnere, dafür längere Zehen haben, weil er mehr Vögel jagt - hab ich gelesen, kann ich sonst nichts dazu sagen).

VG
Pere ;)
 
Notzeiten kennt der Habicht eigentlich nicht wirklich. Hab bis jetzt nur einen abgemagerten Habicht eingeliefert bekommen und der hatte einen alten Beinbruch.
Bei allen anderen waren es: Unfälle mit Drahtzäunen, Zug und Autounfälle, erschlagene, geschossene, Fensterscheibenopfer und andere Zusammenstösse. Zwei davon waren vom Fuchs versteckt und markiert worden.

Junghabichte streifen recht weit herum. Hatte beringte die im Herbst gut 200 Km verstrichen waren.
Geeignete Orten werden auch von Fremden gerne aufgesucht. Dies gilt auch für Horststandorte. Hatte ein Paar, deren Horst im Laufe von etwa 15 Jahren von mindestens 5 verschiedenen Habichten benutzt wurde. Wenn der Ort einem passt, gefällt er meist auch dem Nächsten.

Was die Grösse betrifft: Wenn sich mein Terzel klein macht, mit ganz angelegtem Gefieder sieht er aus wie ein etwas zu grosser Sperber. Sitzt er locker da, wirkt er stämmig fast wie ein Bussard.
 
Thema: Ein paar Fragen über Greife.

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