junger Turmfalke

Hallo,
vor drei Tagen abends um 21.15 klingelte es hier Sturm an der Haustür. Die Nachbarn hatten einen jungen Turmfalken gesichtet, der grade von den Katzen attackiert wurde. Wir sind dann hin und haben ihn eingefangen, die Wunden habe ich mit Betaisadona versorgt. Es war der linke Flügel, der von den Katzen leicht angeknabbert wurde. Der Flügel ist nicht gebrochen. Er wurde von uns dann erst mal in ein Zimmer gesetzt, wo er Ruhe hat. Am nächsten Morgen haben wir ihm Rinderhack angeboten, was er auch gern genommen hat. Dann habe ich den ATA hier versucht anzurufen, der aber in Urlaub ist. Die Dame am Telefon gab mir die Telefonnummer einer Auswilderungsstation in unserer Nähe, ca 30 km, in Oberkeil, ein Herr Fischer. Dieses Leute hatten aber grade einen Trauerfall und heute war Beerdigung.
Frau Fischer rief mich dann um 18.00 an und meinte sie sind jetzt zurück von der Beerdigung. Wir bekamen aber grade zu diesem Zeitpunkt Besuch und konnten auch nicht so richtig weg. Daraufhin meinte sie, na wenn er frißt und trinkt, können sie das doch auch selbst versuchen. Mit Auswildern und so.
Der Falke ist mit Sicherheit hier aus dem Kirchturm, dort sahen wir sehr oft Falken ein und ausfliegen. Jetzt haben sie ein Gerüst um die Kirche gebaut und hämmern und bauen den ganzen Tag. Persönlich denke ich, die Tiere sind durch den Lärm aufgeschreckt worden und sind vor ihrere Flugfähigkeit eher abgestürzt.
Soll ich jetzt Nabu anrufen, um jemand zu finden? Die Ernsthaftigkeit der Leute mit denen ich gesprochen habe ist bei mir nicht so rübergekommen. Einfach zu mir zu sagen, das können sie doch selber, fand ich nicht okay, wir haben keine Erlaubnis zur Aufnahme des Tieres und auch keinen Falknerschein. Dorthin möchte ich das Fälkchen aber jetzt auch nicht mehr richtig geben......
Was tun....????
lg
Anita

Am besten wär schon du findest wen in der Umgebung, der kundig ist und sich des Falken annimmt.
Muss ja auch von der Fütterung her passen.
Ist er denn Flugfähig oder was fehlt ihm genau?
Ein bisschen angeknabbert ist ja ein weiter Begriff.
Eigentlich sollte er ja schon längst ausgeflogen sein.
Grundsätzlich braucht er erstmal eine ärztliche Versorgung. Mit Katzenbissen ist ja auch nicht zu spassen.
Einfach eine telefonische Auskunft mit:" wird schon gehen",find ich reichlich unseriös.
Also versuch eine andere Auffangstation zu finden oder einen kundigen TA.
Wenn alles nicht geht, helf ich gern weiter. Bis dahin , versuch Mäuse oder Küken aufzutreiben damit er was gescheites kriegt.

Nabend.

Wie Eric schon schreibt: Der Vogel muss umgehend in tierärztliche Behandlung !!! Er benötigt Antibiotika wegen des Katzenbisses. Du, Kantara, solltest eigentlich wissen, dass ein Katzenbiss unbehandelt innerhalb von max. 72 Stunden den Tod für den Vogel bedeuten kann.

Also...allerspätestens morgen früh zum TA und Antibiotika verabreichen lassen.

Gruß, Olli

Hallo,
sorry, hatte nicht geschrieben das ich ihm Baytril gebe, das habe ich immer im Kühlschrank.
Versuche heute mal über NABU jemand anderen zu finden, der das Fälckchen vielleicht nehmen kann. Vielleicht kann ich beim Forstamt nachfragen.
Mäuse kann ich auch besorgen, hoffe er frißt sie. Gibt man die lebendig oder tot? Gestern habe ich ihm ein paar große Heimchen gegeben, die hat er auch genommen und zwei Stücke Hühnerbrust.
Ach Eric, warum wohnst Du soooo weit weg?
Sollte ich versuchen ihn mal im Gästezimmer fliegen zu lassen? Ob er richtig fliegen kann, weiß ich nicht. Die Flügel liegen gut an und hängen kein bißchen.
lg
Anita

Hört sich ja schon mal nicht schlecht an.
Mäuse kannst du auch tot geben. Am besten du öffnest sie irgendwo. D.h. setzt eine rote Marke. So wird sie schneller angenommen. Zwei- drei Mäuse dürfen es täglich schon sein.
Teste in einem sicheren Raum mal seine Flugfähigkeit. Man muss ja irgendwie beurteilen ob er fit ist oder nicht.
Füttere ihn reichlich. Zuviel kanns nicht sein.
Wenn du ihn in der Hand hast, fühl mal sein Brustbein. Wenn es strark wie ein Kamm raussteht braucht er dringend mehr Futter.
Hoffe du findest einen Platz.
lg eric

Das mit dem Baytril ist schon die richtige Behandlung, halte Dich nur dringend an die richtige Dosierung und brich die Behandlung nicht zu früh ab, da es sonst zu Resistenzen kommt.
Alles Gute für den kleinen, ich hoffe, er nimmt die Mäuse gut an.

Huhu,
also....habe jetzt in der Nähe von Mayen eine Auffangstation gefunden. Leider konnten wir heute nicht hin, sind 76 km, also 152 km hin und zurück. Ging heute nicht vom Zeitplan. Die Dame war aber supernett und die nehmen so 2000 Vögel im Jahr auf, vom Spatz bis zum Uhu. Da fahren wir morgen hin. Muß eine tolle Anlage sein. Unser Fälkchen ist derweil ganz lieb und hat aber gut gefressen. Mäuse hatte ich heute noch nicht bekommen. Sie hat aber ein halbes Putensteak plattgemacht. Sorry, das ist bestimmt nicht so das Oberfutter, doch dachte ich Rinderhack eine Woche lang ist es auch nicht. Das Baytril gebe ich weiter bis morgen, dann kommt sie/er in eine Tierklinik und wird untersucht. Das Brustbein kann man nicht fühlen, (da kenne ich mich ja mit den Papageien aus), sie ist wirklich ganz ruhig geworden, flattert auch nicht mehr, wenn man in die Nähe kommt.
Sie sitzt da mit ihren wunderschönen Augen und morgen bevor wir sie wegbringen mache ich ein Foto, als Erinnerung und für euch. Auch vom Flügel. Wir müssen sie ja morgen in die Katzenkiste umsetzen und da werde ich mal den Fotoknips rausholen.
Werde dann morgen weiter berichten und auch dort mal ein Foto machen. Vielleicht auch mal gut, wenn mal jemand in der Nähe eine Aufnahmestation sucht.
drückt die Krallen und danke
lg
Anita

eric schrieb:

Hört sich ja schon mal nicht schlecht an.
Mäuse kannst du auch tot geben. Am besten du öffnest sie irgendwo. D.h. setzt eine rote Marke. So wird sie schneller angenommen. Zwei- drei Mäuse dürfen es täglich schon sein.
Teste in einem sicheren Raum mal seine Flugfähigkeit. Man muss ja irgendwie beurteilen ob er fit ist oder nicht.
Füttere ihn reichlich. Zuviel kanns nicht sein.
Wenn du ihn in der Hand hast, fühl mal sein Brustbein. Wenn es strark wie ein Kamm raussteht braucht er dringend mehr Futter.
Hoffe du findest einen Platz.
lg eric

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ach Eric, wie öffne ich eine Maus? Wie setze ich eine rote Marke? Du meinst sicher, ich soll die Maus auseinanderschneiden und das Blut hintropfen lassen? Da kommt bei mir grade die Frage hoch, wie töte ich die Maus? Das kann ich doch gar nicht!!! Deshalb habe ich doch geschrieben, schade das Du soweit weg bist! Habe mich heute aufklären lassen, das der Falke Knochen braucht, nicht nur Fleisch. Und die Knochen sind in zwei Stunden flüssig. Upps. Es ist also nicht so wie bei den Nachteulen, die ja Fell und Federn für das Gewölle brauchen, weil die Tagjäger ganz anders verdauen. Somit ist ja die Maus dann auch wichtig! Ich bin froh, das ich die Verantwortung morgen weitergeben kann, hoffe das ich nichts so ganz falsches gemacht habe und das es dem Fälkchen dann unter "wissender" Obhut besser geht, er fliegen lernt und dann in die unendlichen Weiten entschwindet.
Ihr Falkner geht so einfach mit den Mäusen um und ich verstehe das auch. Mir tun die kleinen Viecher leid und ich nehme sie auch den Katzen weg und lasse sie wieder laufen.
Mit der Bitte um Verständnis
lg
Anita

Hallo!

Ich glaube eric meinte das mit der roten Marke, wenn die Maus schon tot ist. Wenn du sie nicht töten kannst/willst, machen die das vielleicht auch im Zoogeschäft (da holst du sie doch oder habe ich was überlesen:o ? ).

Also zu der Verdauung: sowohl Eulen als auch Taggreife brauchen das Beutetier quasi "komplett", auch wenn der eine die Knochen wieder aus"spuckt" und der andere nicht
Soweit ich informiert bin brauchen sie auch die Innereien, da sie sehr vitaminhaltig sind; allerdings wundert mich in dem Zusammenhang ein Beitrag von eric, in dem er schrieb dass es auch ohne Innereien ginge...Aber schaden wird es ja auch nicht, es ist ja seine natürliche Nahrung.

Also ich rate dringend davon ab, Innereien mit zu verfüttern.
Ja natürlich, in freier Wildbahn fressen die das auch, aber das heißt ja nicht, daß sie es in Gefangenschaft nötig haben.
Was ich mitverfüttere ist Leber und Herz, das können die Vögel gerne haben, aber keine sonstigen Verdauungsorgane.
Die Maus aufzuschneiden ist natürlich für jemand, der das noch nie gemacht hat, geschweige den machen will, problematisch.
Vielleicht hast Du irgendwen, der Dir da hilft?
Die "rote Marke"heißt einfach, daß der Vogel nicht nur das Fell sieht, sondern erkennt: ach das ist Fleisch, dann kröpfen sie schneller davon.