1000 MB’s und 250 Habichte in NÖ zum Abschuss freigegeben

Diskutiere 1000 MB’s und 250 Habichte in NÖ zum Abschuss freigegeben im Forum Greifvögel und Eulen im Bereich Wildvögel - Kurz vor Weihnachten 2008 wurde in Niederösterreich eiligst eine Beutegreiferverordnung erlassen, welche es erlaubt, in den nächsten fünf Jahren...
Liesl

Liesl

...die in den Wald zog
Beiträge
1.679
Kurz vor Weihnachten 2008 wurde in Niederösterreich eiligst eine Beutegreiferverordnung erlassen, welche es erlaubt, in den nächsten fünf Jahren 1000 Mäusebussarde und 250 Habichte zu schießen.

Greenpeace ruft zu Protestmails auf.
Hier der Link dazu ( im unteren Teil der Seite kann man den Link an Freunde weiter versenden, und zusätzlich auch direkt eine (vorgefertigte) Protestnote an den betr. Landrat senden) :
http://www.greenpeace.at/6527.html



Als Grund für die teilweise Freigabe von Mäusebussard und Habicht wird genannt, dass dadurch 26 gefährdeten Tierarten, die sich angeblich im Beutespektrum der beiden Greifvögel befinden, geholfen werden soll.
Ein wissenschaftlicher Nachweis dafür, dass Habicht und Mäusebussard tatsächlich einen negativen Einfluss auf die gefährdeten Arten ausüben, ist aber nicht vorhanden.

:traurig: Und ich möchte gar nicht wissen, wie viele Greifvögel dann noch zusätzlich abgeschossen werden, weil sie mit einem MB oder Habicht verwechselt wurden. :nene:




LG,
Liesl
 
Ach, du Sch..., was denken die sich eigentlich! Der MB und der Habicht sind auch gefährdet! Jedenfalls, wenn die sie abschießen lassen! Also, ich hab nicht lange gezögert und eine Potestemail auf der Adresse dort abgeschickt! Es ist doch das natürliche Beutespektum eines Habichts bzw. eines MBs, was sie jagen! Der Mensch ist daran schuld, dass die Beutetiere abnehmen! Vor vielen Jahren hat das doch auch alles geklappt!!! Da waren die Menschen selbst nämlich noch nicht so umweltverschmutzend! DAS SIND ALLES IDIO...

Sorry, entschuldigt meinen Wutbrauch, aber ich konnte nicht anders!!!
 
Das ist einfach nur schreklich das der MENSCH so was macht. Ich haber auch sofort einen Protestmail geschrieben.
 
Mir ist das schon seit Sommer bekannt, wir haben auch was versucht was zu unternehmen und an div. Organisationen wie Birdlife etc geschrieben, leider waren die Reaktionen nur mäßig so nach dem Motto ,,jaja,wir kümmern uns drum..".

Ist wirklich eine Schande. Auch Rohrweihen sind freigegeben(hatte mir ein österreichischer Falkner erzählt).
Ich will nicht wissen, wieviele andere Greife dafür dann draugehen müssen. Ich hoffe,die Protestmails bringen etwas!
Einfach nur traurig soetwas.
Und die begründungen u.a. der Jägervereinigung(aus dem Bericht entnomment):
Die Habichte usw würden zu viele Fasane,Hasen schlagen.
Ich hab die Zuwachszahlen vom Jahr 2007:
Bei Fasan über 70% anstieg, bei Hase über 101%!!!
Geschossen werden die nat. auch wie blöde. von zuverlässigen Quellen weiß ich, das das Fleisch der Hasen gar nicht mehr verwendet werden konnte weil es einfach zu viele waren,die geschossen wurden-ja, jedes Jahr werden dort geschossene Hasen EINGEGRABEN.
Nein,ich will jetzt nicht auf der Jagd rummeckern, wäre ja auch dämlich, aber mir gefällt einfach die Waidgerechtigkeit in dem Sinne nicht!!

Ich hoffe wirklich,es wird was unternommen.
 
Vor vielen Jahren hat das doch auch alles geklappt!!! Da waren die Menschen selbst nämlich noch nicht so umweltverschmutzend! DAS SIND ALLES IDIO...

Sorry, entschuldigt meinen Wutbrauch, aber ich konnte nicht anders!!!

Tscha, was soll man dazu sagen. Der Mensch zerstört aus Profitgier Ökosysteme und engt den Lebensraum der Tiere ein und wenn es dann plötzlich für einige Arten eng wird sind andere schuld, in diesem Fall die Greifvögel. Naja, der ganz normale Wahnsinn.

Wahrscheinlich ist das ohnehin nicht der wirkliche Grund für diese Maßnahme!
Vielleicht hat derjenige der das zu Entscheiden hat ein paar Stammtischkumpels die mal einen Greifvogel abschiessen wollen oder der ortsansässige Taubenzüchterverband hat eine starke Lobby bei der Lokalpolitik. Irgend so ein Mist wird schon dahinterstecken, ich könnt echt kotzen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Für mich zeigt das Unterfangen auch, dass herzlich wenig Kenntniss der Biologie vorhanden ist. Was sollen Bussardabschüsse im Januar für eine Auswirkung haben? Sind ja eh nicht die Ansässigen die dann erlegt werden. Beim Habicht sind es auch meist umherstreifende. Beim grossen Aktionsradius von Greifvögeln hat das Ganze wenig Sinn. Schade ist auch, dass es untersagt ist z.B. diese Habichte zu fangen und abzugeben.
Was eine Untersuchung der Vögel bringen soll ist mir auch schleierhaft. Neue Erkenntnisse wird es keine geben.

Auch die Art und Weise der Bestandeserhebungen mit den vier Zählungen jährlich an jeweils einem Stichtag zwischen 9 und 9:30 wird reine Zufallsergebnisse bringen.

Das ganze ist absolut sinnlos.
Wenn ich daran denke, was ich selber schon an illegal abgeschossenen Weihen, Uhus etc in Niederösterreich gesehen habe, kann ich mir in etwa vorstellen was passiert wenn so etwas legalisiert ist.
 
Leute nicht böse gemeint. Das Thema steht unter ARTENSCHUTZ schon seit paar Tagen zur Diskussion, nur komisch, dass da keiner darüber groß diskutiert. Ich denke da ist das ganz gut aufgehoben, obwohl es ja auch hier seine Berechtigung hat, schließlich gehts hier ja um Greifvögel.

Ich kann den Unsinn oder Sinn der Beutegreiferverordnung zwar auch nicht ganz nachvollziehen und lehne das auch innerlich ab. Abber bitte bitte bitte man sollte doch bei allen Emotionen sachlich bleiben. Es geht hier nicht um 1000 MB und 250 Habichte, ebenso betrifft es keine anderen Greife.
Es können bis zu 250 MB und 50 Habichte vertrieben oder geschossen werden und ausschließlich nur MB und Habicht, nix anderes. Wen es interressiert, der kann ja mal im oben angegebenen Tread nachschauen.

Wer selbst nochmal nachzählen möchte, der kann das im angehängten pdf.

@eric
Deinen Ausführungen schliesse ich mich voll und ganz an nur hoffe ich, dass es dort auch verantwortungsvolle Jäger gibt, die nicht auf Greife sinnlos losballern.
 

Anhänge

  • NÖ Beutegreiferverordnung.pdf
    10,5 KB · Aufrufe: 82
Leute nicht böse gemeint. Das Thema steht unter ARTENSCHUTZ schon seit paar Tagen zur Diskussion, ...
8o Uppps, sorry, ich habe von Milvus seinem Thema nix gewußt.
Habe die "ganze Sache" erst gestern früh via Mail von "aussen" zugespielt bekommen.




... Es geht hier nicht um 1000 MB und 250 Habichte, ebenso betrifft es keine anderen Greife...
:? Hä?
Es geht hier um 1000 MB's und 250 Habichte, die zum Abschuß freigegeben wurden.
Und wenn es nur 10 MB's und 5 Habichte wären,... es gibt keinen empirischen Grund, diese Greifen abzuballern bzw. sie zum Abballern freizugeben.

Und ja, es betrifft auch andere Greifen,... wie hier auch schon von anderen Usern erwähnt wurde.
Gerade bei den doch oft sehr unterschiedlich gefärbten MB's kann - und kommt es oft zu Verwechslungen.



Ich für meinen Teil finde Fleckchen ihren Link/Hinweis äußerst interessant!

Dort sind u.a. auch die Formulare, die die Jäger ausfüllen müssen, gelistet.




...hoffe ..., dass es dort auch verantwortungsvolle Jäger gibt, die nicht auf Greife sinnlos losballern...
Turmfalke, bitte nicht persönlich nehmen: Aber egal wieviel verantwortungsvolle Jäger es gibt,... es/mir reicht schon 1 verantwortungsloser Jäger... und den überführen auch keine (pdf) Formulare.





LG,
Liesl
 
Hallo & Sorry, dass ich jetzt erst schreibe, aber ich bin lang nicht zum PC gekommen.
Also es geht tatsächlich "nur" umm 200 bzw. 50 Stück. Diese sind je nach Gemeinde verteilt.
Und es sind nur MB und Habichte - keine Weihen oder andere Greifvögel.
Soweit mal zu den Fakten.
Nun leider zu den anderen Tatsachen: ich weiß dass es hier massiven Mißbrauch dieses Gesetzes gibt (ist nicht zum ersten Mal so). Wie genau will ich hier gar nicht breittreten, da ich Angst habe, ich könnte weitere Leute auf "gute Ideen" bringen. Fanggenehmigungen werden leider bewusst nicht erteilt (wahrscheinlich weil damit der Mißbrauch eingeschränkt werden könnte). Aber wird sind dahinter die Verordnung mal von anderer Seite zu beleuchten und so hoffentlich im nächsten Jahr eine Änderung zu bewirken.
 
Ach Falco, meine einzige Befürchtung ist, dass sich noch mehr anschließen. Dass jetzt schon hunderte Greifvögel aller Arten wegen dieser Verordnung mit dem Leben bezahlen weiß ich leider fix. Zum Befürchten ist es da schon zu spät.
Daher versuche ich auch was dagegen zu tun (hab nun hoffentlich endlich einen Weg gefunden). Wer gute Ideen hat, kann sich gerne bei mir melden. Ich bin für jede Hilfe dankbar. (Meldungen per PN bevorzugt, will die Pferde nicht zu früh scheu machen!)
 
hallo,

ein tip von mir:
wenn sich ein vogelfreund mal genauer und ausführlicher über die berichte und erlebnisse zum thema greifvogelmord informieren will, dem empfehle ich die seite wildvogelhilfe.org.
dort werden presseberichte veröffentlicht, und dort sind sehr große vogelliebhaber, pro vogelschutz, kontra jagd.
 
kann mir mal jemand sachlich erklären, warum mäusebussarde überhaupt bejagd werden (sollen)?

sie bieten doch nun von ihrem nahrungsspektrum her wirklich keine "angriffspunkte" mit denen man argumentieren könnte - im gegenteil, sie sind doch nützlich da sie sich von kleinsäugern etc. ernähren.
 
da hast du vollkommen recht, floyd.
das ist ja der größte schwachsinn.
ein MB frisst fast auschließlich mäuse... und die sind ja nun beim besten willen nicht vom aussterben bedroht. das habe ich auch meiner protestmail noch angefügt.
erschütternd, mit welchem unwissen manche gesetze erlassen werden...
traurig traurig :traurig:
 
kann mir mal jemand sachlich erklären, warum mäusebussarde überhaupt bejagd werden (sollen)?

sie bieten doch nun von ihrem nahrungsspektrum her wirklich keine "angriffspunkte" mit denen man argumentieren könnte - im gegenteil, sie sind doch nützlich da sie sich von kleinsäugern etc. ernähren.

Okay das versteht man aber nur wenn man nicht betrtiebsblind ist. Also es ist richtig das sich der MB überwiegend von Mäusen ernährt, wenn es welche gibt bringt er viel Nachwuchs und die heutige Landwirtschaft ermöglicht mit den vielen Schnitten eine optimale "Jagdlandschaft". Bricht die Mäusepopulation zusammen (Stress, Krankheiten, ungünstige Witterung) dann sitzen bei uns sehr viele Bussarde herum, die nicht gleich Selbstmord machen weil die Nahrung knapper wird. Dann halten sie sich auch an andere Arten, ein Teil verhungert auch. Die stark gefühlsorientierten hier im Forum mögen selbst entscheiden was besser ist, eine Ladung Schrot oder langsames Verhungern und Erfrieren. Natürlich sind Bussarde nicht die effektiven Rebhuhnjäger, aber sie probieren es. Hühnerlebensraum wird so durch den Bussard in hoher Zahl unbrauchbar. Dazu kommt der Nutzen für den Habicht durch aufgescheuchte Hühner.
Was den Einfluss des Bussards im Sommer angeht, so wissen wir nicht erst seit der Studie von SOVON, dass genau dieses Art entscheidend an den Verlusten bei Küken von Wiesenbrütern beteiligt ist. Aber wir opfern hier ja Arten für heilige Kühe, bloß das merken die wenigsten.
Wem es interessiert, die meisten aber wohl eher nicht hier trotzdem:
http://www.jagdnetz.de/LJV-NI/Aurich/Prädation-Wiesenvögel.htm
Die Zusammenhänge in der Natur sind weit komplizerter als meist dargestellt.
Vereinfacht ausgedrückt: Beutegreifer sind nicht in der Lage ihre Beutetiere auszurotten, solange es sehr viele davon gibt. Hätten wie soviele Rebhühner wie Mäuse dann wäre der Bussard mit Sicherheit kein Problem.
Anderes Beispiel: Man kann nicht durch Aufhängen von Nistkästen eine Borkenkäfermassenvermehrung verhindern, wenn durch forstliche Ernte- oder Pflegemaßnahmen Brutmaterial für den Käfer in großer Zahl geschaffen wurde. Andererseits können Beutegreifer ihren Beutetiere n massiv im Bestand zusetzen, wenn es davon nicht viele gibt (z. B. Trappen, Auerwild, örtlich Rebhuhn). Mäuse können aber in unserer Kulturlandschaft im Verlauf eines Jahres eine sehr hohe Population aufbauen, Hühner eher nicht.
Viele unserer Arten sitzen im sog. "predator pit" übersetzt "Räuberloch" und können aufgrund der hohen Sterblichkeit durch Räuber nicht mehr aus der Talsohle ihres Bestandes herauskommen. Mit dem Zusammentreffen anderer ungünstiger Umstände, z. B. Wetter kann das das Aus für diese Art bedeuten.

Sorry seh dass der Link nicht aufgeht, aber die Seite kommt man bestimmt ran.
 
da hast du vollkommen recht, floyd.
das ist ja der größte schwachsinn.
ein MB frisst fast auschließlich mäuse... und die sind ja nun beim besten willen nicht vom aussterben bedroht. das habe ich auch meiner protestmail noch angefügt.
erschütternd, mit welchem unwissen manche gesetze erlassen werden...
traurig traurig :traurig:

Ne erschütternd wie einfach für manche die Welt ist!
 
Also bei uns regelt sich das anders, denke auch dass es überall so ist und nicht nur hier.
Da lauern die MB an den Autobahnen, wird ein Tier überfahren stürzen sich gleich mehrere wie die Geier auf den Kadaver. Bei der Anzahl überfahrener Tiere muss da kein MB hungern!
Es kommt allerdings immer mal vor dass ein MB selbst das Oper der Autobahn wird wenn er sich zum Fressen dort aufhält. Also stimmt das Gleichgewicht ja dann auch wieder.
 
Stimmt, MBs sind ebenfalls auf Deutschlands Straßen gefährdet! Sie abzuschießen macht für mich einfach keinen Sinn!
 
Thema: 1000 MB’s und 250 Habichte in NÖ zum Abschuss freigegeben

Ähnliche Themen

Tinker_Bell
Antworten
7
Aufrufe
994
Tinker_Bell
Tinker_Bell
K
Antworten
114
Aufrufe
11.132
Naschkatzl
Naschkatzl
L
Antworten
17
Aufrufe
2.855
Jens-Manfred
J
L
Antworten
2
Aufrufe
793
lila26
L
Zurück
Oben