Peregrinus
Peregrinus
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Die Aufspaltung der umfassenden Ordnung Falconiformes deutete sich schon sehr früh an. Bereits Ende der 19. Jahrhunderts (also vor gut 120 Jahren) kamen erste Gedanken auf, dass die Neuweltgeier nicht zu den Greifvögeln gehören. Selbst das hat sich bis heute noch nicht wirklich durchgesetzt bei der Jagd- und Falknerausbildung.
Im Jahre 1976 verwendet Leslie Brown zwar die alte Systematik, weist aber unter Bezugnahme auf neueste Untersuchungen auf die gravierenden Unterschiede zwischen Greifvögeln und Falken hin und kommt zu dem Schluß, dass beide noch viel weniger miteinander verwandt sind, als gemeinhin angenommen wird.
Eine gute Übersicht gibt „Greifvögel und Falknerei 2007“ (Jahrbuch des DFO). Demnach gehören zum Beispiel Seeadler, Milane und Bussarde näher zusammen, während die echten Adler einen eigenen Block bilden. Die Altweltgeier werden getrennt in die hochentwickelten jungen Gruppen Gänse- und Mönchsgeierverwandte und die recht ursprünglichen Arten Bartgeier, Schmutzgeier und Palmgeier. Auch Fischadler und Wespenbussard sind noch sehr ursprüngliche Arten.
Die Falken stehen an ganz anderer Stelle im System. Die frühere Trennung der echten Falken in Hierofalken, Wanderfalken, Baumfalken, Turmfalken und Merline lässt sich phylogenetisch nicht eins zu eins aufrechterhalten. Insbesondere die äußerlich scheinbar klar abgrenzbare Gruppe der Wanderfalken ist verwandtschaftlich gesehen nicht klar umrissen (Beispiel Rotbrustfalke). Ähnlich ist die Problematik beim Präriefalken. Hier bringt man zweckmäßigerweise ökofunktionelle Aspekte mit ins Spiel.
Klar, im „praktischen Betrieb“ und bei der Vermittlung der Arten in der Jagdausbildung spielt das keine Rolle. Dennoch sollte man sich neuen Erkenntnissen nicht verschließen. Außerdem sehe ich auch keine etwaige Verkomplizierung, wenn man nicht mehr von einer übergeordneten Ordnung Falconiformes mit den Familien Falconidae und Accipitridae, sondern von den zwei Ordnungen Falconiformes (Falken) und Accipitriformes (Greifvögel) spricht. Man schmeißt ja auch nicht die Hühnervögel und die Gänsevögel in einen Topf und die Eulen werden auch in der Jagdausbildung inzwischen als eigenständige Gruppe angesehen.
Ich frage mich eigentlich vielmehr, was die beiden gemeinsam haben, dass man sie früher in eine Ordnung gestellt hat? Nicht wirklich viel, wie ich finde. Und als eigenständige Ordnung erklären sich mir die Unterschiede viel eher, als wenn ich geistig eine nicht-vorhandene Verknüpfung zu Greifvögeln herstellen muß.
VG
Pere
Im Jahre 1976 verwendet Leslie Brown zwar die alte Systematik, weist aber unter Bezugnahme auf neueste Untersuchungen auf die gravierenden Unterschiede zwischen Greifvögeln und Falken hin und kommt zu dem Schluß, dass beide noch viel weniger miteinander verwandt sind, als gemeinhin angenommen wird.
Eine gute Übersicht gibt „Greifvögel und Falknerei 2007“ (Jahrbuch des DFO). Demnach gehören zum Beispiel Seeadler, Milane und Bussarde näher zusammen, während die echten Adler einen eigenen Block bilden. Die Altweltgeier werden getrennt in die hochentwickelten jungen Gruppen Gänse- und Mönchsgeierverwandte und die recht ursprünglichen Arten Bartgeier, Schmutzgeier und Palmgeier. Auch Fischadler und Wespenbussard sind noch sehr ursprüngliche Arten.
Die Falken stehen an ganz anderer Stelle im System. Die frühere Trennung der echten Falken in Hierofalken, Wanderfalken, Baumfalken, Turmfalken und Merline lässt sich phylogenetisch nicht eins zu eins aufrechterhalten. Insbesondere die äußerlich scheinbar klar abgrenzbare Gruppe der Wanderfalken ist verwandtschaftlich gesehen nicht klar umrissen (Beispiel Rotbrustfalke). Ähnlich ist die Problematik beim Präriefalken. Hier bringt man zweckmäßigerweise ökofunktionelle Aspekte mit ins Spiel.
Klar, im „praktischen Betrieb“ und bei der Vermittlung der Arten in der Jagdausbildung spielt das keine Rolle. Dennoch sollte man sich neuen Erkenntnissen nicht verschließen. Außerdem sehe ich auch keine etwaige Verkomplizierung, wenn man nicht mehr von einer übergeordneten Ordnung Falconiformes mit den Familien Falconidae und Accipitridae, sondern von den zwei Ordnungen Falconiformes (Falken) und Accipitriformes (Greifvögel) spricht. Man schmeißt ja auch nicht die Hühnervögel und die Gänsevögel in einen Topf und die Eulen werden auch in der Jagdausbildung inzwischen als eigenständige Gruppe angesehen.
Ich frage mich eigentlich vielmehr, was die beiden gemeinsam haben, dass man sie früher in eine Ordnung gestellt hat? Nicht wirklich viel, wie ich finde. Und als eigenständige Ordnung erklären sich mir die Unterschiede viel eher, als wenn ich geistig eine nicht-vorhandene Verknüpfung zu Greifvögeln herstellen muß.
VG
Pere
