Raufußkäuze

Hallo,
ich habe nochmal eine andere Frage. Man braucht den Falknerschein um mit Greifvögeln zu jagen. Wenn man nun einen Greifvogel, wie Beispielsweise eine Eule in der Voliere hat, darf man diese nun aus der Voliere nehmen und abtragen, sodass sie wieder auf die hand fliegt?

Mfg

Eggad

Man jagt also nicht mit ihr, sondern lässt sie fliegen und sie kommt wieder zurück.

Mfg

Eggad

Eggad schrieb:

Man jagt also nicht mit ihr, sondern lässt sie fliegen und sie kommt wieder zurück.

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Das spielt keine Rolle. Der Vogel kommt nur zurück, wenn er in der entsprechenden Kondition ist. Und in dieser Kondition kann er theoretisch Beute machen. Und diese Beute kann theoretisch dem Jagdrecht unterliegen. Somit benötigt man, sobald man den Vogel draußen frei fliegt, eine jagdrechtliche Genehmigung und einen Falknerjagdschein. Fliegen = Jagen, so sieht es das Jagdrecht.

Das mag zweifellos spitzfindig klingen, da es recht wenig dem Jagdrecht unterliegende Tierarten gibt, die vom Rauhfußkauz geschlagen werden könnten. Immerhin könnte ihm theoretisch ein Wachtelküken oder ein junges Mauswiesel zum Opfer fallen ...

Andererseits ist die Beizjagd definiert als die "Jagd mit dem abgetragenen Greifvogel oder Falken". Da Eulen aber weder Greifvögel noch Falken sind, wird es schwierig (die Beizjagd mit dem Uhu wird zwar toleriert, ist rein rechtlich gesehen aber im Graubereich).

Fazit: Egal wie, um eine jagdrechtliche Genehmigung wirst Du rein rechtlich gesehen kaum herumkommen, wenn der Vogel außerhalb der Voliere geflogen werden soll. Und um den Falknerschein auch nicht.

VG
Pere

Danke für die Antwort!

Mfg

Eggad

Peregrinus schrieb:

Somit benötigt man, sobald man den Vogel draußen frei fliegt, eine jagdrechtliche Genehmigung und einen Falknerjagdschein. Fliegen = Jagen, so sieht es das Jagdrecht.
...
Fazit: Egal wie, um eine jagdrechtliche Genehmigung wirst Du rein rechtlich gesehen kaum herumkommen, wenn der Vogel außerhalb der Voliere geflogen werden soll. Und um den Falknerschein auch nicht.

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Da muß ich mich nun erstmal selbst korrigieren. Finales kann ich nicht sagen, aber ich geb mal meine Gedankengänge wider:

Da die Jagd ein Verbot mit Erlaubnisvorbehalt ist und sich dieser Vorbehalt bezüglich Falknerei ausschließlich auf Greifvögel und Falken bezieht, ist die (Beiz-)Jagd mit Eulen in Deutschland nicht zulässig.

Nun könnte man sagen: O.k., dann ist auch das Fliegen einer Eule nicht zulässig. Da das Fliegen einer Eule vor diesem Hintergrund aber keine Jagd sein kann, greifen jagdrechtliche Vorschriften zunächst mal nicht. Das würde bedeuten, dass man weder Ahnung von der Jagd und der Falknerei noch einen Begehungsschein haben müsste, um eine Eule zu fliegen. Es würde also die entsprechende Sachkunde genügen.

Andererseits sind von der Art und Weise her natürlich im Grunde genommen falknerische Kenntnisse erforderlich. Nach der teleologischen Gesetzesauslegung bräuchte man dann doch den Falknerjagdschein oder zumindest den Nachweis über eine bestandene Falknerprüfung.

Andererseits ist das falknerische Halten einer Eule nirgendwo vorgesehen.

Halten wir fest: Beizjagd mit einer Eule (allen voran der Uhu) dürfte nicht statthaft sein. Wie das bloße Fliegen einer Eule zu bewerten ist (und hier müsste man wohl tatsächlich zwischen dem reinen Fliegen und der Beizjagd trennen), erschließt sich mir nicht.

Wer ohne Begehungsschein draußen mit dem Uhu rumrennt und diesen beispielsweise auf Hasen fliegt, wird sich allerdings trotzdem der Jagdwilderei schuldig machen, da der Tatbestand des „dem Wilde Nachstellens“ gegeben ist. Dieser Vorwurf wird beim Rauhfußkauz schwerlich geltend zu machen sein.

Vielleicht gibt es Gerichtsurteile zum Uhu. Bei den übrigen Eulen (insbesondere den kleinen) gibt es mangels praktischer Relevanz möglicherweise keine allgemeingültigen Regeln.

Gibt es Juristen mit jagd-, naturschutz- und tierschutzrechtlichem Fachwissen hier im Forum, die uns weiter helfen können?

VG
Pere

Hallo,

danke für die Antwort Pere! Es würde mich auch sehr freuen, wenn uns jemand weiterhelfen könnte.

Jetzt sind mir aber noch andere Fragen eingefallen, wo ich hoffe, dass ihr sie mir beantworten könnt:

-wie viel kostet eigentlich ungefähr ein Rauhfußkauz?
-kann man eigentlich auch Bruteier von Eulen kaufen, wieviel kosten denn die?
-wenn man nun ein Ei ausbrütet und würde die Junge Eule nun Immer am Tag füttern und sich mit ihr beschäftigen, würde sie dann tagaktiv sein?
-besteht eigentlich die Möglichkeit, einem Rauhfußkauz Geschüh anzulegen, oder würde dies den Federn am Fuß schaden? Ich will nur wissen ob es geht, nicht ob es sinnvoll ist.

Danke schonmal für die Antworten

Mfg

Eggad

Wozu Geschüh, wenn du sie nicht fliegen lassen darfst? Dann brauchen sie es auch nicht, und die falknerische Anbindehaltung von Eulen ist rechtlich nicht unumstritten.
Bruteier kaufen? Dann brauchst du einen Brutkasten. Feuchtigkeit und Temperatur müssen stimmen, das ist nicht einfach.

Hallo,
ob man sie fliegen lassen darf haben wir doch noch nicht geklärt. Ich wollte ja nur wissen ob es möglich ist. Ich meinte nicht das Geschüh zum festbinden, ich dachte man hält die Riemen fest, damit der Vogel nicht wegfliegt, wenn er auf der Faust sitzt?

Mfg

Eggad

Hallo,

es gibt keine Unterschied zwischen auf der Faust sitzen und fliegen da der Vogel dir auch von der Faust mal abhauen kann und dann fliegt er.
Das mit dem ausbrüten von Eiern schlag dir dir aus dem Kopf, ich züchte seit 11 jahren Greifvögel und die ersten 3 Jahre sind mir fast alle Jungvögel umgefallen weil das großziehen eine Greifes oder einer Eule gehört definitiv nicht zum Anfängertum. Abgesehen davon mußt du Papiere für den Vogel haben diese und den Ring bekommt man vom Züchter usw......
Fakt ist für mich man bewegt sich auch mit einem rauhfußbauz immer auf dünem Eis wenn man diesen fliegt oder auch nur am Geschüh auf der faust trägt wenn es der Behörde nicht paßt wird der Vogel beschlagnahmt und dann wars das.
Gruß
Marco