Hilfe bei Wissenslücken

Diskutiere Hilfe bei Wissenslücken im Forum Greifvögel und Eulen im Bereich Wildvögel - Hallo ich lese hier (als Vogelbegeisterter) nun schon seit einiger Zeit still mit, wenn auch unter anderem Account. Da dieser aber ein wenig...
Ancaladon

Ancaladon

Mitglied
Beiträge
114
Hallo
ich lese hier (als Vogelbegeisterter) nun schon seit einiger Zeit still mit,
wenn auch unter anderem Account. Da dieser aber ein wenig verrückt spielt
und ich mit ihm nichts außer lesen kann (Pm´s, neue Themen etc unmöglich),
habe ich mir nun einen neuen gemacht, weil ich mich auch endlich mal zu Wort melden will^^

Ich studiere momentan Biologie im 3.Semester und soll nun ein eigenes Projekt innerhalb von 2 Wochen in der Theorie entwickeln.
Hierzu habe ich mir überlegt, eine Tatsache aufzugreifen die ich hier im forum aufgeschnappt habe, nämlich die behauptung, das abnormal gefärbte Hühner(wie Sperber etc) nicht so hohe Gefahr laufen, von Greifvögeln angegriffen zu werden, wie ein normales Standarthuhn und möchte nun untersuchen, welche Wirkung abnormale Muster und Farben
auf Greifvögel haben.
Um diese Hypothese zu testen, habe ich mir überlegt, das man hierzu Federspielen und für die Beizjagd genutzte Habichte nutzen könnte.

Nun weiss ich aber nicht, inwieweit dies überhaupt funktionieren kann.
Ich bin mir bisher folgender Dinge nicht sicher:
1) Beizvögel werden ja, sowie ich es verstanden habe, auf eine Beute geprägt.Greifen sie ab einem bestimmten Alter/Gewöhnungsprozeß überhaupt noch andere Beute bzw. Federspiele?
2)In wieweit sind diese Greife schon von "Domestikation" betroffen?
3)Ist es möglich, einem Greifen 2 Federspiele vorzuführen, sodass er sich eins aussuchen kann welches er bevorzugt? Oder ist dies zu irritierend für die Tiere, gleichzeitig zwei solcher Reizquellen vorgeführt zu bekommen?
4)Ist das Führen des Federspiels auch von dem Greifen unbekannten Leuten möglich oder muss der Greif diese Person kennen?

Ich hoffe mal ihr könnt mir helfen, meine momentanen Wissenslücken zu füllen.

mfg
Ancaladon
 
Gesperberte Hühner sind nicht abnormal gefärbt sondern haben Tarnfarbe.

Ein Falkner hat nur zwei Hände...wie soll er zwei Federspiele und den Habicht "betätigen"...:bier:wobei das ginge ja mit Hilfspersonen...aber die Bewegung macht es wohl, der Schlüsselreiz zum greifen, da ist die Farbe dann egal.

Deine Idee ist genial, aber da kannst Du besser 100 dunkle und 100 weiße Hühner in einem vom Habicht besuchten Revier aussetzen und abwarten welche der wilde Habicht zuerst und zuletzt schlägt.

Sperber schlagen mit Vorliebe gelbe Wellen und Kanaries und Albino Turdus merula, nur so als Hinweiß.
 
1. Greifvögel können auch bei Prägung durchaus auch andere Beute jagen. Es findet aber eine Bevorzugung statt.
2. Eine Domestikation ist eigentlich nicht festzustellen. Es bleiben Wildtiere.
3. Mehrere Federspiele zur Auswahl sind kein Problem.
4. Bei vielen Vögeln spielt es keine allzugrosse Rolle , wer das Federspiel schwingt.
AAAAAber:
Es spielen da noch ganz andere Faktoren mit.
Z.B.
in einer Gruppe von weissen Hühnern , wird das Schwarze eher geschlagen, in einer Gruppe Schwarzer, das Weisse. Also das Auffälligere Beutetier, das, das sich durch irgendeinen Umstand von der Masse abhebt wird bevorzugt. Dies kann auch eine Behinderung ( Mauser, Verletzung etc) oder Aehnliches sein.

Die Erreichbarkeit. Die einfacher zu erlangende Beute wird bevorzugt. Schwingen zwei Personen gleichzeitig ein Federspiel, spielt es natürlich eine Rolle ob sie genau gleich geschwungen werden, oder das eine z.B. langsamer. Auch eine schlechtere Anflugsmöglichkeit, beeinflusst das Resultat.

Schlechte Erfahrungen spielen ebenso eine Rolle. Das heisst wenn der Vogel bei schwarzen Hühnern unangenehme Erfahrungen machte, wird er eher Weisse schlagen.

Es gibt aber noch mehr :D

Also die Farbe allein ist nicht ausschlaggebend.
Alles in Allem , nicht so leicht in ein Testschema zu zwängen.

Uebrigens wird wohl kein Falkner bereit sein , absichtlich seinen Vogel auf Haushühner bzw Haushuhn atrappen zu fliegen. Wir vermeiden ja tunlichst unseren Vögeln so etwas anzugewöhnen. Wenn der mal kapiert hat, dass das easy ist, na dann haben wir den Salat.
 
Hierzu habe ich mir überlegt, eine Tatsache aufzugreifen die ich hier im forum aufgeschnappt habe, nämlich die behauptung, das abnormal gefärbte Hühner(wie Sperber etc) nicht so hohe Gefahr laufen, von Greifvögeln angegriffen zu werden, wie ein normales Standarthuhn und möchte nun untersuchen, welche Wirkung abnormale Muster und Farben
auf Greifvögel haben.

Komischerweise hat sich mein GerSaker damals ein sperberfarbenes Huhn ausgesucht, obwohl haufenweise auch braune Hühner mit rumgerannt sind. 8)
Deine Studie wäre wirklich interessant, aber wie schon geschrieben wurde, wird es wahrscheinlich sehr schwer, dies umzusetzen...
 
So danke für die antworten erstmal^^
@eric
das mit den hühnern war nur ein Beispiel, man muss ja nicht Hühnerattrappen nehmen.
Es geht ja vorrangig um die Wirkung von Farben und Mustern allgemein, nicht auf spezielle Beute bezogen (zumindest momentan).
Welche Farben werden als besonders auffällig eingestuft? Gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Tieren (hinweis auf "Geschmack"), zwischen Altersstufen bzw Geschlechtern?

Wenn man mal annimmt, das das Tier zwei vollkommen gleichgeschwungene Atrappen vorgesetzt bekommt und beide mit gleich gutem Anflugswinkel (schwer in der realität zu realisieren, aber möglich und außerdem gehts vorrangig nur um die Theorie^^).
Das Tier wurde auf Krähen eingejagt und ist noch jung und bekommt nun eine normale Krähe und eine mit, sagen wir , roten Streifen vorgesetzt.
Wird das Tier auf die rote Krähe irritiert reagieren und die für ihn normale Beute greifen? Oder richtet er sich nur nach der Auffälligkeit, dann müsste es ja sofort auf die rote Krähe reagieren, selbst wenn es für ihn ein "unbekanntes" Tier ist.
Eine Frage wäre es dann ja auch, wie stark ein Tier aus der Masse herausstechen muss, reichen da schon kleine Unterschiede?

Bezüglich der anderen wirkenden Faktoren, ich bin mir unsicher ob man die in einer theorethischen Ausarbeitung ighnorieren kann, wenn man von immer gleichen Bedingungen ausgeht , von der Farbe bzw. dem Muster der Attrappe
mal abgesehen.
 
ich lese hier (als Vogelbegeisterter) nun schon seit einiger Zeit still mit, wenn auch unter anderem Account. Da dieser aber ein wenig verrückt spielt .....

hallo, dazu hast du eine private Nachricht (oben rechts klicken)
 
Was du sicherlich machen kannst ist in der Voliere zwei verschiedene Fleichsorten anbieten und der Vogel soll dann das nehmen, was ihm lieber ist.

Ich hatte das letzte Mal auch das Gefühl, dass unserem Terzel die Nebelkrähe nicht gemundet hat und hab ihm dann aud der Flugdrahtanlage gleichzeitig eine Rabenkrähenbrust (schwarz), eine Nebelkrähenbrust(grau) und Kücken (gelb) angeboten. Er hat sich zuerst auf die schwarze und dann auf die graue Brust gestürtzt (Die Kücken bekam dann der Uhu). Also anscheinen RK lieber als NK und die trotzdem lieber als Kücken. Kann aber auch sein, dass er sich einfach nur von rechts nach links "durchgearbeitet" hat :D
Aber bei den Versuchen wird wahrscheinlich bald der Geschmack ein wesentlicher Faktor sein.

Wenn du Rückschlüsse und Verallgemeinerungen ziehen willst ist sicherlich die "Schwarmwirkung", die Eric schon angesprochen hat, zu breücksichtigen.
Was herausstickt ist fällig, egal welche Farbe.
 
-Bei Beizjagten mit anwarter Falken, konnt ich oft feststellen, dass die geschlagene Krähe kleine Auffälligkeiten hatte. ( Deformierter Schnabel, Lücken im Gefieder, weisse Stellen etc) Also obwohl da jeweils massig Krähen aus dem Baum flogen, wartete der Falke ganz gezielt auf diese eine. Alle anderen durften unbehelligt passieren.
-Rote Marken interessieren oft ganz speziell. Hatte mal Turmfalken aufgezogen, die versuchten die roten Punte an einer Gardine zu schlagen.
- Bei Birkhahnen, sollen von Habichten gezielt zuerst die weissen Unterschwanzdecken gerupft werden ( weisse Unterschwanzdecken werden ja auch vom Habicht als Balzsignal eingesetzt) Da ist dieses Verhalten mehr Konkurrenzbekämpfung, auch wenn es sich um eine ganz andere Art handelt. So werden im Frühjahr auch oft Sperber geschlagen, weil diese ja ähnlich aussehen und als Konkurrenz im Revier betrachtet werden.

Also alles ist sehr vielschichtig. Klare Aussagen wird man keine erhalten, höchstens gewisse Häufigkeiten.
 
-Bei Beizjagten mit anwarter Falken, konnt ich oft feststellen, dass die geschlagene Krähe kleine Auffälligkeiten hatte. ( Deformierter Schnabel, Lücken im Gefieder, weisse Stellen etc) Also obwohl da jeweils massig Krähen aus dem Baum flogen, wartete der Falke ganz gezielt auf diese eine. Alle anderen durften unbehelligt passieren.

Kann ich auch vom Harris bestätigen. Ein Schwarm Krähen, Fips sucht sich eine aus und beizt sie. Es war nicht die leichteste und auch nicht die nächste - aber er wollte genau die. Bei näherer Betrachtung viel auf, dass die Zehen eines Fußes steif waren.
 
Gerade bei den gesperberten Hühnern spielt möglicherweise nicht die abweichende Färbung an sich, sondern die Sperberung die entscheidende Rolle.

Dazu ist in "Greifvögel und Falknerei 2008" ein interessanter Artikel drin.

Nachweislich werden allgemein von den Prädatoren abnorm gefärbte Beutetiere bevorzugt geschlagen. Abnorm im Sinne von "von den übrigen Tieren des Schwarms/der Herde abweichend".

Natürlich weiß der Habicht nicht, daß er eine Selektionsfunktion ausübt bzw. von der Natur dazu bestimmt ist, diese wahrzunehmen. Vielmehr erleichtert ihm die abnorme Färbung, ein einzelnes Induviduum im Schwarm zu fixieren.

VG
Pere ;)
 
wie siehts denn mit Mustern im Bezug Prädatorenwarnungen aus bzw. als Konkurrenzsignal?
Eric, du schreibst ja das sowohl Zeichnung von Sperbern als auch die Unterschwanzdecken bei den Birkhähnen ein starkes Signal für Habichte zu sein scheinen.
Ist sowas bei anderen einheimischen Raubvogel-Arten ähnlich? Oder ist der Habicht in dieser Beziehung besonders aggressiv?
Zu den prädatoren, habichte werden doch auch von Uhus erbeutet oder?
Gibt es da Hinweise auf bestimmte Reaktionen auf dessen Gefiederfarbe ?
 
Scheint bei Habichten schon etwas speziell zu sein. Da er selber seine weissen Unterschwanzdecken als Signal nutzt, wird offenbar alles was das Selbe vorweist als Konkurenz empfunden. Desshalb auch sein stark differentes Jugendkleid, das ihm zuerst einmal eine gewisse Narrenfreiheit zukommen lässt, so dass er lernen kann , wie sich ein Habicht zu verhalten hat.

Uhus erbeuten alles mögliche. Hier konnte ich selber noch keinen Habicht als Beute nachweisen. wohl aber Rotmilan, Bussard, Baumfalke. am Häufigsten aber Blässhühner.
Grösse passt, dauernd vergügbar, einfach zu erbeuten, auch akustisch lokalisierbar.
 
Im besagten „Greifvögel und Falknerei 2009“ ist eine Abhandlung über Gefiederfärbungen und deren Funktionen bei einigen Greifvögeln drin. Vorrangig geht es um die beiden bekannten Färbungsmuster der Schmutzgeiers, aber auch um das aktive Einfärben des Bartgeiers. Weiter hinten wird auf die Warnfunktion der Sperberung eingegangen. Dem Neuntöter (Weibchen und Jungvögel) bietet die Sperberung der Brust offensichtlich einen gewissen Schutz vor dem Sperber, welcher angeblich seinen Angriffsflug abbricht, wenn er die Sperberung sieht.

Daß bei Sperber und Habicht die Unterseite die aggressionsfördernde Sperberung nur die Unterseite betrifft, die Oberseite dagegen einfarbig ist, kommt nicht von ungefähr: Der flach durchstreichende fremde Vogel wird geschont (zeigt den grauen Rücken), der hoch am Himmel kreisende und damit Revieransprüche anmeldende wird attackiert (zeigt die Sperberung).

Warum aber übt der Sperber einen besonderen Reiz auf den Habicht aus? Sind es die hellen Unterschwanzdecken? Oder ist es am Ende doch der taubenartige Flug und eine oberseits taubenartige Färbung? Warum wird der Sperber bei jeder Gelegenheit von Habichtsterzel und -weib geschlagen, der Habichtsterzel aber vom Weib verschont (zumindest außerhalb der Brutzeit)? Agieren die Vögel rein nach Schema? Dann müsste auch der Habichtsterzel regelmäßig zur Beute des Weibs werden - was aber nicht der Fall ist. Oder rettet den Terzel seine größere Fluggewandtheit?

Hier wäre die Frage interessant, in welchem Terrain der Sperber vom Habicht geschlagen wird? Im freien Gelände kann der Habicht sicherlich seine überlegene Geschwindigkeit ausspielen und den Sperber leicht schlagen, im Wald aber dürfte er den wendigeren Sperber kaum erwischen.

Dem Uhu ist die Färbung egal. Der Zugriff wird vermutlich stets von hinten erfolgen (von vorne würde der Habicht sicherlich flüchten). Und da sieht in der Dämmerung jeder Vogel gleich aus, egal ob Bussard, Habicht, Milan oder Wanderfalke.

VG
Pere ;)
 
Regeln aufzustellen ist schwierig: Jungvögel sind vielseitiger in ihrer Beutewahl, das betrifft nicht nur Arten sondern auch das Nutzen von Möglichkeiten; jüngere und damit unerfahrenere Vögel zeigen i.d.R. spektakulärere Flüge. Meine Habichte (und nur hier traue ich mir zu ernsthaft mitzureden) wurden spätestens so um den 10. Flug sehr wählerisch. Es gelang mir noch nie mit erfahrenen Altvögeln fehlfarbene (weiß bzw. schwarz) Kaninchen zu beizen, hier sitzt die Erfolgsprägung zu tief. Ebenfalls setzt bei Habichten sehr früh die Unterscheidung zwischen Fasanenhahn und Henne ein. Oftmals im zweiten bzw. dritten Flug wurden keine ernsthaften Flüge mehr auf Hähne gezeigt, mein momentaner ´09er Wildfang (kommt aus Fasanenrevier) selektiert bereits jetzt! Es geht auch hier nichts über Erfahrungen!
Gruß akhawk
 
Es gelang mir noch nie mit erfahrenen Altvögeln fehlfarbene (weiß bzw. schwarz) Kaninchen zu beizen, hier sitzt die Erfolgsprägung zu tief.

Die Erfahrung hab ich auch schon gemacht.
Wir (Falkner mit Habicht und Harris) haben während einer Beizjagd auf Kaninchen ein weißes Kanin vorbeiflitzen sehen.
Die Vögel, die bisher erfolgreich normalfarbige Kaninchen gebeizt haben, haben sich nicht einmal gerührt, obwohl es verlockend nahe vorbei hoppelte.


Ebenfalls setzt bei Habichten sehr früh die Unterscheidung zwischen Fasanenhahn und Henne ein. Oftmals im zweiten bzw. dritten Flug wurden keine ernsthaften Flüge mehr auf Hähne gezeigt, mein momentaner ´09er Wildfang (kommt aus Fasanenrevier) selektiert bereits jetzt! Es geht auch hier nichts über Erfahrungen!
Gruß akhawk

Es selektieren aber nur die Habichtsterzel, oder auch die Weiber?
Ein Weib dürfte ja weniger Probleme mit einem Fasangockel haben...

Ich kenne es von alten Habichtsweibern die auf Hasen geflogen wurden, dass sie irgendwann die Hasen ganz genau anschauen und neben her fliegen.
Ist er klein genug, schlagen sie zu, ansonsten drehen sie wieder ab.
 
Eine sehr interessante Feststellung. Ist im Endeffekt aber leicht erklärbar: Jungvögel jagen erstmal alles an, was sich bewegt. Sie lernen dann aber recht schnell, was realistisch als Beute in Frage kommt und was nicht. Und im Laufe der Zeit verfeinern sie ihre Jagdtechnik, werden immer erfolgreicher und schießen sich dann auf ein enges Beutespektrum ein, und zwar auf dasjenige, welches sie mit geringstmöglichem Aufwand erbeuten können.

Dies erklärt auch die Beobachtung, dass in Hühnerhöfen im Regelfall keine Habichte des Standpaares gefangen werden. Sie haben sich auf andere Beute eingestellt (sonst wären sie längst erschlagen worden). Es sind fast immer Jungvögel, revierfremde Durchzügler oder revierlose Altvögel. Daher macht es auch keinen Sinn, nach dem Schlagen eines Huhns in den Wald zu rennen und die Standhabichte auszumerzen …

Zumindest bei Wildvögeln darf dieser Umstand jedoch nicht mit „Altersstarrsinn“ oder „mangelnder Flexibilität“ interpretiert werden. Auch Altvögel sind in der Lage, sich sehr schnell umzustellen, wenn dies erforderlich wird.

VG
Pere ;)
 
Werden denn beim Sperber nur die Weibchen vom Habicht geschlagen oder beide Geschlechter gleichermaßen?
Ein Männchen unterscheidet sich mit seiner orang-braunen Brustfärbung ja doch eigentlich deutlich.

@ Pere
Bezüglich des Fluges... beziehst du das Taubenähnliche auf die höhere Schlagfrequenz der Flügel?
Wie sieht es denn mit der Wendigkeit eines Sperbers aus? Wenn der Habichtsterzel nur aufgrund seiner Wendigkeit entkommen würde, müsste das der Sperber eigentlich erst recht schaffen als Kleinvogeljäger
Zu der Beute, heißt das das sich die tiere zunächst gewissermaßen spezialisieren und erst dann andere Beute erjagen, wenn sie leicter verfügbar ist als die normale Beute oder diese nichtbar verfügbar ist?
 
Beim Sperber werden beide Geschlechter vom Habicht geschlagen. Die Färbung der Unterseite ist beim Sperber recht variabel. Es gibt Weibchen mit deutlichen Rostanteilen sowie auch Terzel mit recht wenig rostrot.

Der taubenähnliche Flug beruht vor allem auf der hohen Flügelschlagfrequenz und der teils ruckartigen Flugweise. Dazu kommt die blaugraue Oberseite.

Der Sperber ist wendiger als der Habicht. Logisch, ist ein Gesetz der Physik. Deshalb kann ich mir kaum vorstellen, dass der Habicht einen Sperber im dichten Wald schlagen kann. Auf der freien Fläche nützt dem Sperber die Wendigkeit dagegen wenig, wenn er sich aufgrund seiner geringeren Geschwindigkeit nicht wirklich dem Zugriff entziehen kann.

Es gilt immer das Prinzip der Abwägung zwischen Aufwand und Ertrag, und zwar abhängig von der Befriedigung des Sicherheitsbedürfnisses. Ein Huhn im Hof ist vom Habicht leicht zu schlagen. Ohne Not tut er es aber nicht, weil ihm das seine angeborene Scheu verwehrt. Also wird er im Regelfall diejenige Beute schlagen, die er relativ leicht im Gefühl der Sicherheit erwischen kann. So lange diese vorhanden ist, wird er sich daran halten. Natürlich bezieht sich das nicht zwingend auf eine bestimme Beuteart, sondern mehr auf eine Gruppe (Drosseln, Häher, Tauben etc.). Bricht seine Vorzugsbeute weg, muß er sich was anderes suchen. Er orientiert sich dann an der nächst-besten Option.

Tun sich andererseits schlagartig noch günstigere Möglichkeiten auf, nutzt er diese. So werden zum Beispiel bei Masseneinflügen von Seidenschwänzen diese sehr häufig vom Sperber (und vermutlich auch Habicht) geschlagen. Werden zum Beispiel unvorbereitet Birkhühner in einem Gebiet ausgesetzt, sind sie natürlich ein gefundenes Fressen für den Habicht. Als verfehlte Reaktion wird dann oft ein Abschuß des Habichts gefordert, anstatt die Ursache - Fehler bei der Auswilderung - zu bekämpfen.

VG
Pere ;)
 
Einfach mal eine Vermutung: Die meisten Sperber werden vom Habicht auf der von ihnen geschlagenen Beute erbeutet!?
Gruß akhawk
 
Ja, Sperber werden auch auf ihrer Beute geschlagen. Mein eigener Habicht, hat aber auch schon von der Drahtfluganlage aus einen Sperber erwischt. Der wollte nur vorbeifliegen. Konnte ihn aber unverletzt befreien.
 
Thema: Hilfe bei Wissenslücken
Zurück
Oben