Fütterung wilder Greife

Diskutiere Fütterung wilder Greife im Forum Greifvögel und Eulen im Bereich Wildvögel - Liebe Kolleginnen und Kollegen Was ich zur Zeit an vielen Orten beobachte, muss mit dem Prädikat "fragwürdig" bezeichnet werden. Regelmässig...
Weil die Natur es so eingerichtet hat, daß jede Art von Tieren irgendwann zu viele werden, wenn alle überleben.

Wenn du jetzt Vogel x durch den Winter päppelst hat das erst mal keine negative Auswirkung. Aber wenn viele Leute jeden harten Winter zu viele Vögel durchbringen, dann gibt es irgendwann so viele, daß sie sich in der Natur nicht mehr selbst ernähren können.

Ich meine schau dir mal das Überbevölkerungsproblem unserer eigenen Spezies an in vielen Teilen der Welt...

... und als nächstes kommt die natürliche selektion durch Seuchen und ahnliches.
Oder was glaubt Ihr warum mitlerweile eine Krankheit die andere Jagd (liegt im fall der Menschen natürlich nicht nur an der Überbevölkerung)??!!
Überlegt bitte nur mal wie viele neue (gefährliche) krankheiten es in den letzten 10 Jahren gegeben hat und nun vergleicht mal die letzten 10 mit den vorletzten 10 Jahren (uff das sind ja schon 20 Jahre).

So nun kann es mit den Vögel wieder weiter gehen ! :-))

Bengal
 
Also wenns ganz arg wird, wie im letzten Winter, hab auch ich eine Futterstelle. Nicht eigentlich dazu gedacht möglichst viele Greife durchzubringen, aber ich hab die wilden Bussarde lieber etwas weiter weg von meinen Anlagen, als dass sie, wie vorgekommen, sich mit meinen eigenen Vögeln um Futter balgen.
Abgemagerte Vögel , die mir gebracht werden, füttere ich ja auch wieder hoch und lass sie nicht vehungern. Von daher hab ich gegen eine Fütterung mit Mass nichts einzuwenden.
Biologisch gesehen wärs sicher nicht notwendig, aber ganz ehrlich, wenn ihr, die es so total ablehnen einen solchen abgemagerten Pechvogel eingeliefert bekommt, schmeisst ihr ihn ja auch nicht so einfach wieder raus, oder?
 
Hallo - ich bin ein absoluter Laie, was das Thema Greifvögel betrifft. Wir leben hier mitten auf dem Land, weit ab von Dörfern. Die Schneedecke ist flächendeckend zwischen 20 cm bis 150 cm. Es gibt hier nur wenige Straßen, und überfahrenes Wild findet man weit und breit nicht. Und meine Hühner sind für die Greife unerreichbar :D Weil wir gern die Habichte, Bussarde, etc. füttern möchten, aber nicht wissen womit genau und auf welche Weise, möchte ich Euch bitten, mir dabei zu helfen.

Es gibt hier eine sehr gute Landschlachterei, bei denen wir bestellen können. Sie schlachten einmal in der Woche. Logisch ist, daß es kein Schweinefleisch sein darf. Es käme also Rind und Schaf infrage ? Welche Teile sollte man füttern und wie das Futter ausbringen ? Was gibt es noch zu beachten ? Sollte ich kleine Stücke oder große Stücke machen, die sie dann zerreißen können ?

LG, Anubis
 
- Futterbrett auf Pfosten, so dass es nicht vom Fuchs etc abtransportiert wird.
- Futterstelle sauber halten
- Muskelfleisch ( auch mit Haaren, Knochen ) am Besten ganze oder zerkleinerte Tierkörper ( Huhn, Kaninchen, Ratten, Mäuse ). Zur Not auch mal Herz. Alles nicht zu fett.
- Immer nur soviel auslegen wie auch gefressen wird und nicht alles einfriert.
 
- Futterbrett auf Pfosten, so dass es nicht vom Fuchs etc abtransportiert wird.
- Futterstelle sauber halten
- Muskelfleisch ( auch mit Haaren, Knochen ) am Besten ganze oder zerkleinerte Tierkörper ( Huhn, Kaninchen, Ratten, Mäuse ). Zur Not auch mal Herz. Alles nicht zu fett.
- Immer nur soviel auslegen wie auch gefressen wird und nicht alles einfriert.

Prima, vielen Dank! Glück gehabt - ein Futterbrett auf einem Pfosten hatten wir bereits im Sommer installiert, weil uns das logisch erschien. Es steht ca. 100 Meter vom Haus entfernt auf eigenem Grund, auf einer kleinen Anhöhe, ringsherum nur Felder und Knicks.

Kann man auch andere Innereien vom Rind und Schaf füttern? Muß mal sehen, was wir da genau bekommen können. Auch, daß ich weiß, was auf keinen Fall geht. Also schon mal keine Fettsachen, okay.
 
Da habe ich dann auch gleich mal 'ne Frage. Wie einige hier sicher wissen bin ich sehr viel mit der Kamera unterwegs. Im Moment betreibe ich einen recht kleinen Luderplatz weit ab der Straße in Absprache mit dem Bauern und Jägdpächter. Da meine halbe Familie Jäger sind, habe ich da jetzt z.B. eine Lunge vom Wildschwein liegen. Wie ist das mit Schweinefleisch? Warum sollte man das nicht auslegen? Ich meine jetz auch vom Hausschwein? Ich möchte den Vögeln natürlich auf keinen Fall schaden. Fallwild ist im Moment bei der Schneemenge kaum zu finden. Ist es besser Frostküken oder -mäuse und - ratten auszulegen? Die gibts ja im I-net...

Viele Güße
Sito
 
Hallo - ich bin ein absoluter Laie, was das Thema Greifvögel betrifft. Wir leben hier mitten auf dem Land, weit ab von Dörfern. Die Schneedecke ist flächendeckend zwischen 20 cm bis 150 cm. Es gibt hier nur wenige Straßen, und überfahrenes Wild findet man weit und breit nicht. Und meine Hühner sind für die Greife unerreichbar :D Weil wir gern die Habichte, Bussarde, etc. füttern möchten, aber nicht wissen womit genau und auf welche Weise, möchte ich Euch bitten, mir dabei zu helfen.

Es gibt hier eine sehr gute Landschlachterei, bei denen wir bestellen können. Sie schlachten einmal in der Woche. Logisch ist, daß es kein Schweinefleisch sein darf. Es käme also Rind und Schaf infrage ? Welche Teile sollte man füttern und wie das Futter ausbringen ? Was gibt es noch zu beachten ? Sollte ich kleine Stücke oder große Stücke machen, die sie dann zerreißen können ?

LG, Anubis

Egal welche Sorte Fleisch - illegal ist illegal. Es ist aus verschiedenen Gründen nicht erlaubt, Fleisch in die Landschaft zu schmeißen. Eine Ausnahme bildet lediglich die Entsorgung der Abfälle von erlegten (einheimischen!) Wildtieren wie Rehe oder Hirsche. Diese dürfen aber auch nicht offen ausgelegt werden, damit Wildschweine nicht drankommen.

idS Daniel
 
Wie ist das mit Schweinefleisch? Warum sollte man das nicht auslegen? Ich meine jetz auch vom Hausschwein?

Viele Güße
Sito

Wegen der ESP - Europäischen Schweine Pest. Die Gefahr, dass über solche evtl. infizierte Abfälle das Virus weiter verbreitet wird, ist einfach zu groß.

idS Daniel
 
Eine Ausnahme bildet lediglich die Entsorgung der Abfälle von erlegten (einheimischen!) Wildtieren wie Rehe oder Hirsche. Diese dürfen aber auch nicht offen ausgelegt werden, damit Wildschweine nicht drankommen.
Das stimmt so nicht! Abfälle erlegter Wildtiere sowie tot aufgefundene Wildtiere (Fallwild) dürfen im Wald ausgelegt werden - auch frei! Allerdings nicht so, daß von einem Hochsitz aus hingesehen/hingeschossen werden kann (das wäre illegales Luder).

Außerhalb deklarierter Schweinepestgebiete gilt das meines Wissens auch für die Überreste von Wildschweinen (wenngleich diese üblicherweise nicht frei ausgelegt werden). Detailliertere Sonderregelungen der Länder bleiben freilich unberührt.

Zusätzlich ist der Jäger verpflichtet, in Notzeiten die Greifvögel zu füttern, denn sie sind Wild im Sinne des Bundesjagdgesetzes.

VG
Pere ;)
 
Hallo Pereginus,

Abfälle erlegter Wildtiere sowie tot aufgefundene Wildtiere (Fallwild) dürfen im Wald ausgelegt werden - auch frei! Allerdings nicht so, daß von einem Hochsitz aus hingesehen/hingeschossen werden kann (das wäre illegales Luder).

kannst Du mir sagen, in welchem Gesetzestext das so geregelt ist? Im Landesjagdgesetz (Bayern) hab ich nichts gefunden.

Hier in meiner unmittelbaren Umgebung wird nämlich grade munter "drauflosgeludert", auf der Nachbarwiese gammelt ein halbes Schaf vor sich hin, bequem in Wurfweite des Hochsitzes.
Meine Unterlagen aus der Jägerprüfung sind schon etwas angestaubt, damals war das anscheinend nicht verboten.

Beste Grüsse,
toxamus
 
kannst Du mir sagen, in welchem Gesetzestext das so geregelt ist? Im Landesjagdgesetz (Bayern) hab ich nichts gefunden.
Die Landesjagdgesetze dürften hier etwas zu kurz greifen. Hier sind die zugehörigen Durchführungs- oder Ausführungsverordnungen gefragt.

Gemäß § 2 Abs. 2 Nr. 5 LJagdGDVO (Durchführungsverordnung zum Landesjagdgesetz Ba-Wü) ist es zulässig, mit „Aufbrüchen oder sonstigen Teilen von gesundem Wild, welches im betreffenden Jagdrevier zur Strecke gekommen ist“, zu füttern und zu kirren. Es muß dann aber sichergestellt sein, dass Schwarzwild nicht dran kommt. Das ist leicht machbar, wenn man Greifvögel füttern will, die können ja fliegen.

Zum freien Entsorgen von Aufbrüchen und sonstigen Abfällen vom Wild-Zerwirken muß ich mit Gesetzestexten passen. Ich weiß aber, dass es zulässig ist. Es gab vor geraumer Zeit einen Fall incl. Verurteilung eines Jägers, der ein totes Reh auf die Saukirrung gelegt hat. Es kam zu Anzeige und er wurde verurteilt (Mißbräuchliche Kirrung). Hätte er das Reh so hingelegt, dass kein Schuß möglich gewesen wäre, dann wäre es auch keine Kirrung gewesen, somit nicht missbräuchlich. Und ich meine, diese Variante wäre auch abfallrechtlich zulässig gewesen.

Für tot aufgefundene Wildtiere hat der Jagdausübungsberechtigte das Aneignungrecht, nicht jedoch die Aneignungspflicht. Er kann es also liegen lassen, wenn er es nicht beseitigen will.

Gemäß Tierische Nebenprodukte-Beseitigungsgesetz (TierNebG) sind jedoch tot aufgefundene wild lebende Tiere den nach Landesrecht zuständigen Körperschaften des öffentlichen Rechts (Beseitigungspflichtige) zu melden. Diese haben die toten Tiere grundsätzlich zu beseitigen. Für die besagten tot aufgefundenen wild lebenden Tiere gilt das aber nur, wenn die zuständige Behörde die Beseitigung anordnet.

Wenn ich zu den Aufbrüchen was finde, dann melde ich mich.

Hier in meiner unmittelbaren Umgebung wird nämlich grade munter "drauflosgeludert", auf der Nachbarwiese gammelt ein halbes Schaf vor sich hin, bequem in Wurfweite des Hochsitzes.
Hier stellt sich wiederum die Frage, ob der Jäger den Hochsitz meiden muß, nur weil ein Schäfer ein totes Schaf widderrechtlich entsorgt hat (so dürfte zumindest der Jäger argumentieren). Das wäre mal ne spannende Frage ... :zwinker:

VG
Pere ;)
 
Danke für die ausführliche Antwort.

Muss mal sehen, ob es da für Bayern in der LJagdGDVO was gibt.
Ich seh eigentlich auch keinen zwingenden Grund, warum der Jäger das nicht machen sollte, Wildschweine gibts hier (von seltenen Durchzüglern abgesehen) keine.
Ist nur schade, dass ich meinen Uhu auf der Wiese einstweilen nicht mehr fliegen lassen kann.

Beste Grüsse,
toxamus
 
Und da wundert man sich, wesshalb Geier in unseren Breiten regelmässig geschwächt aufgegriffen werden und immer weiter umher irren. Von mir aus dürfte öfter mal was draussen liegen bleiben.
Aber es muss ja alles gesetzlich verordnet clean sein.
 
Und da wundert man sich, wesshalb Geier in unseren Breiten regelmässig geschwächt aufgegriffen werden und immer weiter umher irren. Von mir aus dürfte öfter mal was draussen liegen bleiben.
Aber es muss ja alles gesetzlich verordnet clean sein.
Ja, da fragt man sich in der Tat nach dem Sinn und Zweck.

Aber wenn man dann doch mal was auslegt, werden wieder andere Leute auf den Plan gerufen, die ihr Veto aufgrund von bleihaltigen Munitionsfragmenten einlegen.

VG
Pere ;)
 
Bleirückstände im Aufbruch

Die Bedenken wegen der Bleirückstände bestehen zu recht. Das ist keine Argumentation von unbelehrbaren hysterischen Jagdgegnern.
Vögel sind erheblich anfälliger für Bleiintoxikationen als Säuger. Chronische Bleivergiftung ist die häufigste Todesursache bei den Seeadlern der Norddeutschen Tiefebene, nicht der Hungertod! Zweithäufigste Todesursache sollen Kollisionen mit Zügen sein.
Nur ein geringer Prozentsatz der an Bleivegifung verendeten Seeadler weist dabei Munitionsreste z.B. in der Muskulatur durch illegalen Anschuss auf. Die meisten vergiften sich über bleihaltige Atzung. Das müssen natürlich nicht immer Munitionsreste im Fleisch und in Innereien an Luderplätzen sein. Seeadler fressen auch häufig die Überreste vom Niederwild z.B.nach Treibjagden, die die Hunde nicht mehr finden konnten.
Die einzige Lösung ist die Vermeidung (oder das Verbot) von bleihaltiger Munition.Wie der aktuelle Rechtsstand auf dem Gebiet in den einzelnen Bundesländern ist, weiß ich nicht, aber dass viele Jäger noch einen großen Vorrat an Bleimunition im Keller haben, weiß ich ganz genau.
LG Ravenna
 
Alles Blei in der Natur kommt von Jägern. Schon klar. Desshalb haben ja auch verschiedene Fischarten zum Teil schon so hohe Bleiwerte, dass vor übermässigem Verzehr gewarnt wird. Die werden halt auch illegal beschossen und gehen häufig ans Luder.

Sorry, musste halt grad den etwas bissigen Kommentar loswerden. Ist nicht bös gemeint. Kenn ja die Probleme.

Zum Thema Blei, gibt es schon einen ausführliche Thread. Ich bitte darum, diese Thematik dort weiterzudiskutieren.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die Bedenken wegen der Bleirückstände bestehen zu recht.
Das ist unbestritten. Ich möchte nur ein Stück weit den Zielkonflikt beschreiben, der hieraus entsteht. Ist nämlich gar nicht so einfach, garantiert bleifreies Wildfleisch zur Fütterung zu bekommen, denn das was an Fleisch weggeschnitten wird beim Zerwirken sind eben genau die Bereiche, die vom Schuß beeinträchtigt sind.

VG
Pere ;)
 
Hi eric,

der Bleithread ist schon so länglich, deshalb hier eine kleine (möglicherweise nicht ganz neue??) Idee:

Hab grad meinen uralten, halbtoten Leitungssucher aus dem Baumarkt benützt, um Bleimunition in meiner Hand zu entdecken. Das Gerät spricht einwandfrei drauf an, merkwürdigerweise wird reines Blei besser detektiert als Blei mit Kupfermantel.

Wenn man da noch ein wenig an der Empfindlichkeit schrauben würde, könnte man leicht alle Bleistücke (über einer bestimmten Mindestgrösse) in einem Stück Wildbret finden.

Beste Grüsse,
toxamus
 
Also, ich weiß ja nicht, wie das in der Schweiz ist, aber in Norddeutschland enthalten die Fische, wenn übehaupt, lebensmittelbedenkliche Schwermetallrückstände in Form von Quecksilber und nicht von Blei. Aber bei den Eidgenossen ist da ja womöglich alles ganz anders.
Und das war jetzt nichts anderes als eine oberlehrerhafte Reaktion auf einen bissigen Kommentar:zwinker:.
LG Ravenna
 
Such mal unter Bleiwerte und Fische. Da kannst du einiges finden. Sind aber nicht nur schweizer Fische :D Da ist z.B. auch von Thunfisch, Schwertfisch etc die Rede und die hab ich nun echt noch nie hier an einem Luder angetroffen :D
 
Thema: Fütterung wilder Greife
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