Greifvogel- Bestandsaufnahmen in Deutschland

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weihenpapa

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Wer hat Interesse an der Erfassung von Brutbeständen der heimischen Greifvögel und Eulen?

Hallo Greifvogel- Vernarrte,

ich heiße Benni und erfasse jetzt seit über zehn Jahren die Brutbestände der Greifvogelarten Mäusebussard, Habicht und Sperber für die Universität Halle/Saale. Bis 2007 hab ich dies in Krefeld, meiner Heimat, getan. Jetzt studier ich seit zwei Jahren an der LMU in München Tiermedizin und wollte gerne meine Aktivitäten wieder aufnehmen.

Ich suche Leute, die mich dabei unterstützen.
Hier ist ein Link zu der Uni und Information über das Monitoring: http://www.greifvogelmonitoring.de/index.html
Dort werdet ihr unter Datenbestand sehen, dass es in Bayern noch nicht viele Bearbeiter gibt. Daher sind vor allem hier Mitarbeiter gesucht. Ich habe hier rund um München ein wenig das Gefühl, dass die Greifvögel noch recht stark verfolgt werden! Doch, um dies sicher zu belegen, sollten genaue Beobachtungen zur Brutsituation erhoben werden!

Ich würde mich freuen, wenn sich ein paar WIRKLICH Interessierte melden.


Schönen Gruß!

Benni
 
Hi Benni,
also Interesse hätte ich schon an eurem Projekt. Konnte schon in den letzten zwei Jahren Bruten beobachten und kenne mich in unserem Naturschutzgebiet recht gut aus... also auch abseits der Wege :zwinker:.
Hab mir mal die Bögen runtergeladen und eure Homepage angesehen.

LG Phil
 
Es geht um Bayern? Schade, sonst hätte ich durchaus Interesse gehabt.

Nein, es geht nicht nur um Bayern! Die Universität sammelt Daten aus ganz Deutschland und sogar aus dem Ausland!

Nur in Bayern ist die Zahl der Bearbeiter gering, daher mein Aufruf an die Bayern :~!

Gruß!
 
Hätte durchaus Interesse, kann aber aus dem Link nicht ganz klar herauslesen, wie das ablaufen soll. Wieviele Std. wöchentlich muß man veranschlagen, wie sieht das praktische Vorgehen aus. Vielleicht gibst Du ein paar Infos, da Du ja schon Erfahrung hast.
 
Ja, bei der NWO bin ich schon Mitglied, aber trotzdem danke.
 
Hallo Leute,

es haben sich ja doch ein paar von euch gemeldet.

Hier ein paar weitere Informationen:

Die ganze Bestandserfassung ist natürlich ehrenamtlich! Es gibt keinerlei Entschädigung, außer den jährlichen Ergebnislisten, in denen die aktuellen Bestände angegeben werden.
Ihr handelt auf eigene Verantwortung: Falls euch ein Jagdpächter aus seinem Revier schmeißen will, könnt ihr euch nicht darauf berufen, dass ihr doch noch so naturschützerisch handelt, oder, dass ihr für eine große Universität arbeitet. Meist ist es auch nicht ratsam, solchen Leuten überhaupt zu erzählen, was ihr da treibt. Damit zeigt ihr denen auch noch, wo sie demnächst am besten den Habicht oder so abschießen können.

So geht ihr am besten vor:
• Überlegt euch, wie groß die Fläche sein soll, die ihr bearbeiten wollt. Ich habe es immer auf Grundlage einer Topographischen Karte im Maßstab 1:25000 gemacht (siehe Bilder)
• Falls noch nicht vorhanden, solltet ihr euch ein gutes Fernglas besorgen!
• Jetzt um diese Zeit, wenn die Bäume noch kahl sind, sollte man sich sein Gebiet mal genau ansehen, und die Bäume nach Horsten absuchen. Da Habicht, Rotmilan und Mäusebussard ihr Nest meist mehrere Jahre hintereinander benutzen und auch der Sperber meist wieder seinen neuen Horst in die Nähe der Alten baut, liefern solche Horstfunde immer einen guten Anhaltspunkt für das kommende Frühjahr. Knochen unter den Horsten geben einen Hinweis auf die Beute des hier brütenden Vogels (Habicht meist Oberarmknochen und Brustbeine mir markantem Bissloch in der Carina sterni). Zieht auch Waldbestände in Betracht, die vielleicht nicht auf den ersten Blick nicht wie ideale Brutplätze erscheinen (Autobahnauffahrten, Friedhöfe usw.). Besonders im Ruhrgebiet und drum herum brüten Greifvögel immer näher an der Zivilisation.
• Macht euch mit der Biologie der von euch bearbeiteten Greifvogelarten vertraut: z. B. ist dem Sperber eigen, dass er meist entlang von Schneisen in einem Waldbestand sein Nest errichtet. Nach einer gewissen Zeit bekommt man ein Gefühl dafür, wie alt oder jung ein Bestand sein darf, damit er dem Vogel noch genügend Sicherheit bietet, damit er sich zu brüten traut. Auch das Bestimmen der heimischen Greifvögel solltet ihr sicher drauf haben. Ihr solltet einen fliegenden Habicht von einem fliegenden Mäusebussard und einen fliegenden Sperber von einem fliegenden Turmfalken unterscheiden können (klingt lapidar, ist aber oft gar nicht so leicht, lieber mal genauer hinsehen!)
• Sucht zur Brutzeit die gefundenen vermeintlichen Brutplätze nochmals ab. Geht mit offenen Augen durch den Wald! Achtet auf Schmelzspuren, Mauserfedern (bei Habicht und Sperber liegen Federn der Weibchen immer unmittelbar in Horstnähe), Rufe der Partner, Rupfungen (Achtung: abgebissene Kiele weisen auf Fuchs hin, bei Greifen bleiben Kiele meist erhalten), Gewölle
• Legt euch ein kleines Notizbuch an, in dem ihr alle Ereignisse und Beobachtungen bezüglich der einzelnen Brutpaare notiert. Auch im Winter schon macht dies Sinn, wenn man z.B. einzelne Greifvögel regelmäßig an bestimmten Stellen beobachtet, v.a. bei so heimlichen Arten wie Habicht und Sperber
• Ich muss euch ja nicht sagen, dass man sich im Wald entsprechend leise verhalten sollte! Der Vorsichtige wird belohnt, nicht nur mit dem Entdecken von Brutplätzen :zwinker:!

So, das erst mal zum Grundprinzip! Solltet ihr noch Fragen haben, helf ich euch gerne!

Gruß!
 

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