Sorry, eric, ich habe mir jetzt selbst erst einmal meinen Beitrag durchgelesen und den mal aus einer Position, die mein Wissen ausschließt. Da standen mir ja selbst die Nackenhaare, weil wohl mehr Fragen aufgeworfen werden, als beantwortet.
Handaufzucht:
- Was heisst geplünderte Horste bei euch? Nachgewiesenermassen von Menschenhand ausgeräumte? Oder einfach plötzlich leer aufgefunden?
.....
- Was heisst: drei völlig Fehlgeprägte Greife in eurer Umgebung?
Die geplünderten Horste sind definitiv von Menschenhand ausgeräumt, weil sich immer unmittelbar frische Spuren finden lassen. Das sind zum Beispiel Kratzspuren durch Steigeisen oder aber, wie in einen anderen Fall in ca. 75 cm Abstand rechts und links versetzt im Baum eingeschlagene starke Nägel.(Ich werde einfach den Baum mal fotgrafieren und das Bild einstellen.) Wer dies war, keine Ahnung, aber es läuft kein Tier mit Hammer und Nagel durch den Wald.
Alle Horste waren bedingt durch die topographischen Geländeeigenschaften von oben mittels Fernglas einsehbar. Die Beschädigungen der Baumrinde bzw. Nägel waren erst nach dem Leeren der Horstmulde feststellbar.
Der Tenor der UJB: Solange es einen schwarzen Markt gibt, müssen wir damit leben. Welcher schwarze Markt? Gibt es den überhaupt? Wenn ja, wo und warum fast immer Bussardhorste? Hier lässt sich nur spekulieren.
Drei völlig fehlgeprägte Greife in der Umgebung in nur 2 Jahren, sind 1 Turmfalkenterzel, nämlich meiner, und 2 MB´s. Alle drei Vögel wurden in einen Gebiet mit ca. 800 m Radius gefunden, übrigens auch der Sperber.
Mein Turmi fras ja außer Tartar am Anfang nichts anderes, jagen - Fehlanzeige, mit Katzen kusseln, mit Kinder´n spielen und auf Säuglinge im Wagen aufpassen, d.h. alle anderen sich nähernden Personen werden auf dem Wagen sitzend angefaucht. Also ein vollkommen atypisches Verhalten, aber reproduzierbar, belegbar und mit Sicherheit antrainiert. Ebensolches deckungsgleiches Verhalten zeigten beide MB´s. Sorry, aber das hat mit ner Fehlprägung nichts zu tun, das ist "Vergewaltigung am Tier". Und ebenso, bei aller Skepsis, ist das massiv anerzogen worden. Hier hat irgend jemand Vögel als "Babyersatz" erzogen und offensichtlich, ist zu vermuten, dass die aufziehende Person auch immer die selbe ist. Solange ich keinen Nachweis über eine Erkrankung habe, die so ein atypisches Fehlverhalten verursacht, glaube ich, dass ein extrem bösartiger Virus der Spezies "Homo sapiens" dafür verantwortlich ist.
Ob ein Zusammenhang zwischen den geplünderten Horsten und den aufgefundenen Fehlprägungen besteht, ist sicher nicht bewiesen, aber ich denke auch nicht ganz unwahrscheinlich. Übrigens waren alle diese Vögel in hervorragenden Gefieder und Gesundheitszustand, aber alle hatten eine Augenverletzung.
Ein blinder Sperber sich nicht wehren kann, als demo Objekt für Kinder. Der Gedanke gefällt mir nicht so recht.
Eric
Das gefällt mir auch nicht, a b e r mein Terzel liebt den Umgang mit Kindern, d.h. der fühlt sich da "sauwohl". Der kusselt mit denen, geht von allein von Hand zu Hand, o.k., wenn´s ihm zuviel wird, kommt er zu mir, dann ist Schluß. ... und das alles vom allerersten Tag an. Der ist einfach verrückt nach Kinder´n. Natürlich ist ein solches Verhalten, bei einer Arbeit mit Kindern einfach genial, aber vollkommen atypisch. Der Turmfalkenterzel lässt sich auch nicht mehr "artgerecht" halten, aber verhaltensgerecht. Das muss man einfach erlebt haben. Der spottet wirklich jeden falknerischen Grundsatz. Ich werde kein Tier zwingen etwas zu tun, was es nicht will.
Gebot 1: K E I N E N S T R E S S ! ! !
Die Frage ist jetzt nur, ob der Sperber auf Kinder genau deckungsgleich reagiert. Einen entsprechenden Versuch habe ich bisher aber gescheut. Vielleicht habe ich davor einfach nur "Schiss", dass das Nummer vier ist.
Bei aller Liebe zum Glauben an ein schnell lernendes Tier; ich kann doch keinen "wilden" (?) Greif nach einer Woche völlig ohne Gegenwehr ein Geschüh anlegen. Mein Turmfalkenpflegling vom letzten Sommer hätte mir was gehustet und sich glatt als "Piercer vom Dienst" betätigt.
Ebenso das sitzen auf der blossen Hand. Das geht mit dem Sperber und mit meinen turmfalkigen Chef, der Wiederauswilderungsfall hätte (und hat) deutliche rote Spuren hinterlassen.
Noch was zum grauen Star: Bei normalen Tageslicht sieht der Sperber durchaus etwas. Im Nahbereich bis ca. 3m relativ deutlich, im Fernbereich mit steigender Entfernung immer weniger. Dies betrifft nur das rechte Auge. Links ist deutlich schlechter. Auf z.B. vorbei fliegende Krähen erfolgt da schon eine direkte Reaktion. Der "Verhaubungseffekt" tritt erst bei einen gewissen Dämmerungsgrad ein. Also, sorry, der Vergleich mit einer Verhaubung trifft nicht ganz ins Schwarze. Ich habe das vielleicht nicht richtig beschrieben.
Auch bei meinen Turmfalkenterzel stand damals die "Euthanisierung" auf der Diskussionsliste. Hier gab es dann von Seiten eines Falkner´s und der UJB eine klare Aussage: "Warum töten? Der kennt das nicht anders und nimmt aktiv am Leben teil."
... und so wurde ich Sklave meines Herren!