Posttraumatische Verhaltensstörung

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Turmfalke

Guest
Wer von Euch hat Erfahrungen mit posttraumatischen Verhaltensweisen bzw. -mustern bei Greifvögeln und Eulen?

Problemstellung:
Ich habe gestern einen Sperber in stark abgekommenen Zustand zur Pflege bekommen. Dieser soll lt. Aussage der Finderin gegen eine Scheibe geprallt sein. Das Lied des rechten Auges ist auch in der Funktion etwas beeinträchtigt, d.h., untere Lid ist leicht geschwollen und Lidschluss ist nicht vollständig möglich. Beide Pupillen reagieren auf auf Lichteinfall, ebenso auf schnelle Schattenbewegungen durch vorbeifliegende Vögel.
Auf direkte Bewegungen vor den Augen erfolgt keinerlei Reaktion (schnelle Handbewegung direkt auf den Kopf des Vogels zu). Ich nehme ein stark beeinträchtigtes Sehvermögen an. Wobei ich momentan zum Verdacht einer hoffentlich temporären Erblindung neige.
Bei einer anfänglich sehr massiven Gleichgewichtsstörung tritt eine merkliche Verbesserung auf.
Haben erstmal Bioserin gegeben. Schmelz ist jetzt wieder i.O

Der Sperber putzt sich, nach dem Stopfen, vollkommen unbeeindruckt auf der Hand sitzend. Nach Beendigung der Gefiederpflege steckt er den Kopf ins Gefieder und beginnt zu schlafen. Hierbei versucht er ein Bein einzuziehen. Dies wurde durch die Gleichgewichtsstörungen verhindert.

Aussage Tierarzt: 80% Wahrscheinlichkeit einer Handaufzucht (nicht schon wieder!!!!)

meine Meinung: Verhaltensmuster und scheinbare Vertrautheit mit dem Menschen wird durch den schlechten Allgemeinzustand und das posttraumatische Ereigniss verursacht.

Gewicht gestern bei TA: 130 gr.
Gewicht heute morgen: 160 gr.

Er beginnt sich jetzt beim Stopfen leicht zu wehren.

Wer hat mit Rehabilitanten ( ich liebe dieses Wort) ähnliche oder andere Erfahrungen gemacht? Kann mir bitte jemand Hoffnungen machen, dass es sich bitte bitte NICHT um eine Handaufzucht handelt!?
Bild folgt heute noch.
 
Grad bei einem Sperber, würd ich kaum auf Handaufzucht tippen.
Der ist einfach völlig geschaft. Hirnerschütterung etc.
Bei temporärer Erblindung, haben wir ja den selben Effekt als würd er eine Haube tragen.
Da würd auch ich mich nicht mehr gross zur Wehr setzen.
 
meine Meinung: Verhaltensmuster und scheinbare Vertrautheit mit dem Menschen wird durch den schlechten Allgemeinzustand und das posttraumatische Ereigniss verursacht.

Kenn mich zwar nicht wirklich damit aus, aber daran hätte ich jetzt auch gedacht.
Kann ja sein, dass der Sperber durch seine Verletzungen und dem schlechten Zustand einfach so müde ist sodass er einfach nur schlafen will.:idee:
 
Bei Vögeln, die gegen eine Scheibe oder ein anderes Hindernis prallen, geht die "normale" Gehirnerschütterung oft mit einer Gehirnschwellung einher (Fachausdruck weiss ich grade nicht).
Wenn das nicht umgehend medikamentös behandelt wird, kommt es zu Beeinträchtigungen, das kann das Sehvermögen, aber auch motorische Fähigkeiten betreffen. Kann je nach Schwere zu permanenten bzw. irreversiblen Schädigungen führen.

Beste Grüsse,
Bjoern
 
Danke Eric und Nika, ihr habt mir den Glauben und die Hoffnung erhalten. Ich möchte ja nicht schon wieder so ein Schmusevogel, wie meinen Turmfalkenterzel.
Ich hoffe nur, dass die nun wirklich definitiv vorhandene Seheinschränkung temporären Charakter trägt. Sonst....... wird das wohl doch ein Fall mit Endstation TA.
Der Gesamtzustand bessert sich übrigens jetzt mit jeder Fütterung.

So noch die versprochenen Bilder
http://www4.pic-upload.de/21.01.10/go3h5hrljdpk.jpg
Das leicht geschädigte rechte Auge

http://www4.pic-upload.de/21.01.10/726i7kat3kt.jpg
Pflege muss sein :D

http://www4.pic-upload.de/21.01.10/laj99traw3fc.jpg
Total fertig

@toxamus: Medikamentös erfolgt übrigens die Behandlung durch den TA. Danke für deinen Einwurf.
 
Viele Pfleglinge sind in den ersten Tagen sehr zutraulich - eben weil ihr Gesundheitszustand recht mies ist. Es ist dann immer ein gutes Zeichen, wenn du zum ersten Mal die Krallen spürst, weil dann geht es bergauf.
Ich würde auch mal von einer vorübergehenden Vertrautheit ausgehen. Denk daher bitte an eine gute Unterkunft. Auch wenn sie an einem Abend noch "dasig" ist, kann sie ev. schon am nächsten Morgen wieder durch die Gegend flitzen. Und sie soll ja nicht gleich wieder Bekanntschaft mit einer Fensterscheibe o.ä. schließen.

Dass sie der TA schon gesehen hat und auch behandelt ist sehr gut. Sie sieht echt fertig aus. (Genau wegen solcher Bilder bin ich eben keine TA geworden. Ich leide immer viel zu viel mit)

Auf jeden wünsche ich euch - vor allem deinem Schützling - alles, alles Gute!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Was Du da beschreibst, ist bei so einer Vorgeschichte völlig normal. Eric hat es schon auf den Punkt gebracht.
Der Sperber ist einfach fertig, falls er noch nicht alleine atzen sollte, erst mal weiter "stopfen". Falls er es von alleine macht setze ihn in einen halbdunklen Karton wo er seine Ruhe hat, solltest Du auch jetzt schon tun. Da kannst Du auch die Atzung hinein legen und er wird sich dann bedienen. Bei der täglichen Kontrolle siehst Du das ja, dann kann man auch den Karton (am besten durch eingelegte Zeitung) wieder vom Schmelz usw. säubern.
Es wird ca 14 Tage dauern nach meiner Erfahrung das er wieder zu Kräften kommt, danach geht es schnell aufwärts und Du wirst ihn nicht mehr so auf deinen Fingern halten können, lach.
Wäre ja auch zu wünschen.

Mit bestem Gruß,
Berthold
 
Der Sperber steht in einen Karton, in einen abgedunkelten, temperierten, seperaten Raum. Dieser Raum wird per Webcam überwacht. Das hat den Vorteil, dass der Vogel vollkommen ruhig steht und man das Geschehen, ohne Stress für das Tier live beobachten kann. Bei den zur Zeit vorherrschenden Außentemperaturen, unter Berücksichtigung des Gesamtzustandes des Vogels wollte ich ihn noch nicht in die Voliere stellen. Schließlich will ich den nicht am Morgen als Eiszapfen ernten. Ausschließlich zur Fütterung wird er dort herausgeholt.

Der aktuelle Sachstand heute 20.00 Uhr:

Gewicht jetzt 190 gr.
Die Gleichgewichtsstörungen sind fast verschwunden.
Er putzt sich regelmäßig, ausgiebig und gründlich.
Schlafstellung normal auf einem Bein.
Auf Bewegungen reagiert er nach wie vor überhaupt nicht, ebenso lässt er sich von Geräuschen vollkommen nicht beeindrucken.

...... und jetzt kommt´s. Da mir mein Pflegling beim Stopfen ständig am Finger geknabbert hat, und ich meine wirklich geknabbert, habe ich ihm kleingeschnittenes Rind aus der Hand angeboten. Siehe da, es wird gefressen. Halte ich die Hand mit dem Futter in exakt der selben Position, atzt er vollkommen selbstständig. Ich habe das Weib daraufhin kurzer Hand auf einen Hühnerschenkel gesetzt. Auch dort atzt der Vogel sofort weiter, allerdings mal hier mal da. Hält man ein Stück Papier zwischen Atzung und Schnabel, stößt er dagegen und beginnt mit leichten knabbern nach der Atzung zu suchen.
Der Sperber ist wirklich stockblind und atzt vollkommen selbstständig, wenn man ihn auf die Atzung stellt.

Mir gibt die Situation gewaltig zu denken. :?:?
Morgen werde ich mal Eintagsküken präsentieren. Mal sehen, wie der Krimi da abläuft.
 
hmm

mit sperbern hab ich so meine erfahrungen...^^
klang für mich zuerst nach ner gehirnerschütterung. bzw nach nem flugunfall an ner scheibe oder so. kann uu natürlich auch ne infektion am augen sein. die dann vom doc auf alle faelle behandelt gehört aber das hast du ja schon geschrieben. wie lange hast die kleine denn schon und seit wann atzt sie selbst???
du kannsts auch mal mit taube statt mit hühnchen versuchen, aber bitte vom taubenzüchter deines vertrauens und net mit ner flugratte ausm stadtpark!!! ^^
 
aber bitte vom taubenzüchter deines vertrauens und net mit ner flugratte ausm stadtpark!!! ^^

Taube ist Taube, und dem Sperber ist es erst recht schnurz...
BtW sind diese "Flugratten" bei weitem lebenstüchtiger als jede Zuchttaube, die in die Natur gelangt sogar zu blöd ist, ans Wasser zu kommen, obwohl sie nen Riesensee vor der Nase hat...
Von daher also, bitte, solche hinterwäldlerischen und kleinhirnigen Sprüche einfach sein lassen, ok?
 
Dies sollte sicher nur heissen, dass man mit dem Füttern von Tauben etwas vorsichtig sein muss. Es müssen gesunde sein.
 
Taube ist Taube, und dem Sperber ist es erst recht schnurz...
BtW sind diese "Flugratten" bei weitem lebenstüchtiger als jede Zuchttaube, die in die Natur gelangt sogar zu blöd ist, ans Wasser zu kommen, obwohl sie nen Riesensee vor der Nase hat...
Von daher also, bitte, solche hinterwäldlerischen und kleinhirnigen Sprüche einfach sein lassen, ok?

Tut mir leid, ich bin nicht Deiner Meinung.
Ich füttere ausschließlich Tauben von Züchtern die ich kenne, beziehungsweise aus eigener Zucht. Und selbst da bin ich vorsichtig, die Tauben kommen erst mal zwei Wochen in eine Gefriertruhe.
Das Gesundheitsrisiko ist einfach zu groß.
 
Leut´s bitte nicht streiten, wegen der Taube. Ich denke alle hier im Forum wissen, wie das gemeint war und kennen die Gefahr beim verfüttern von Tauben aus "unkontrollierter" Herkunft.

wie lange hast die kleine denn schon und seit wann atzt sie selbst???

Gefunden wurde die kleine am Montag, 18. Januar abends und kam am 20. Januar 12.15 Uhr in meine Hände. Sie stand in diesem Zeitraum medizinisch unversorgt in einer Zoologiehandlung, während dessen man mich versucht hat ausfindig zu machen. Wasser und Futter (Eintagsküken) standen ihr in dieser Zeit zu Verfügung - genommen hat sie davon nichts. Ebenso wurde sie im Karton und dunkel, abseits vom üblichen Trubel gehalten, also bis auf den fehlenden TA - ganz perfekt für den "Laien".

Selbst nimmt sie Atzung auf seit Freitag, 22. Januar abend´s.
Und hier beginnt eigentlich das ...... mein geistiges Caos.
Bereits am Mittwoch "knabberte" sie bei der 2. Bioseringabe an der Hand. Ich habe das auf Grund des schlechten Zustandes als "Wehren" aufgefasst. Dies war dann bei jeden Stopfen so. Da mir das irgendwie alles durch meinen Turmfalkenterzel bekannt vorkam, habe ich ihr aus der Hand am Freitag, mageres kleingeschnittenes Rind angeboten. .... siehe da sie frißt, zwar aus der Hand, aber vollkommen allein.

Stellt man sie auf die Atzung (Hähnchenschenkel) atzt sie erst selbsständig, wenn die Haut entfernt wird. Spürt sie die Haut ist Feierabend. Die Kraft diese zu durchtrennen hat sie mit Sicherheit zurück. Eintagsküken - Fehlanzeige. Sie ist sehr lebhaft und wach, es bereitet aber Mühe sie von der Hand zu bekommen.

Ich habe zur Fütterung hier und hier mal ein Video eingestellt, vielleicht verdeutlicht sich hier das Problem.

Unser TA hat folgendes Meinung: Die Behinderung durch die eingeschränkte Sehfähigkeit besteht eventuell bereits länger und sie hat gelernt damit umzugehen. Das Weib ist von Hand aufgezogen worden.
Am Montag soll der Augenhintergrund untersucht werden, um dort Defekte ausschließen zu können.

Und selbst da bin ich vorsichtig, die Tauben kommen erst mal zwei Wochen in eine Gefriertruhe.
Das Gesundheitsrisiko ist einfach zu groß.
:zustimm::zustimm::zustimm:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Auch Handaufgezogene Sperber, verwildern innert wenigen Tagen Freiheit total. Da merkt man nachher nichts mehr davon.
Lass dem Vogel einfach etwas mehr Zeit. Falls er eine ernszhafte Hirnverletzung davongetragen hat, ist das nicht in ein paar Tagen wieder in Ordnung. Manchmal bleiben auch dauernde Schäden und manchmal kippt so ein Sperber auch nach Tagen plötzlich tot um.

Also gründlich untersuchen und das Beste hoffen.

Die Vertrautheit resultiert aus der Behinderung heraus.
 
Falls er eine ernszhafte Hirnverletzung davongetragen hat, ist das nicht in ein paar Tagen wieder in Ordnung.

Schliesse mich da an.
Bei einer möglichen Hirnschwellung kann es sein, dass Druck auf den Sehnerv ausgeübt wird und dadurch das Sehvermögen beeinträchtigt ist. Das verschwindet nicht von heute auf morgen.
Deine ersten Bilder zeigen ja auch, wie fertig und "bedröselt" der Vogel war. Von daher glaube ich weniger an die Theorie, dass der Sperber schon vorher eine Behinderung hatte, an die er sich angepasst hat. Mit einer mehr oder weniger ausgeprägten Sehstörung kann m.E. ein Jäger wie der Sperber nicht überleben.

Beste Grüsse,
toxamus
 
taube usw

so kanadagans jetzt heul mal net gleich rum weil ich deine offenbar heißgeliebten stadttauben als flugratten bezeichnet hab:zwinker:.
aber gerade als falkner sollte man aufpassen was man verfüttert und darauf achten dass wenn man tauben verfüttert, diese auch gesund sind denn einige taubenkrankheiten sind auch auf greife übertragbar.
so nun zu dem sperberchen...
ich kann mich da nur meinen vorrednern anschließen.
kommt zeit kommt rat, einfach mal abwarten und tee trinken, solang die kleine selber atzt is das ja schon mal ein anfang.
da der sperber ein luftjaeger ist würde ich mir an deiner stelle ein paar tauben besorgen die du dann bei bedarf für den sperber schlachten kannst. am besten ist es für die kleine wenn du ihr die taubenbrust blutwarm und richtig blutig anbietest denn schweiß löst bei greifvögeln auch gern mal nen fressreiz aus.
dann geht sie vll noch besser ans futter als bis jetzt. um dem vogel genügen flüssigkeit zukommen zu lassen bietet es sich auch an die atzung waehrend des atzens mit ner sprühflasche zusaetzlich anzufeuchten!
nochwas zum sperber: da besteht ein halteverbot in deutschland das nur durch ne sondererlaubnis, die nur an kundige personen ausgegeben wird wenn notwendigkeit nachgewiesen werden kann bzw. nutzen für die allgemeinheit.
darum darf ja auch net jeder falkner nen sperber haben gschweige denn mit ihm jagen. ich kenn selbst 2 und die haben die erlaubnis nur bekommen weil sie mit den vögeln in schulen vortraege halten usw.
schließlich sollst du ja nicht als lohn für deine liebesmühen aerger mit der behörde bekommen!!!
gruß beizjaeger
 
... da besteht ein halteverbot in deutschland das nur durch ne sondererlaubnis, die nur an kundige personen ausgegeben wird wenn notwendigkeit nachgewiesen werden kann bzw. nutzen für die allgemeinheit.
darum darf ja auch net jeder falkner nen sperber haben ... schließlich sollst du ja nicht als lohn für deine liebesmühen aerger mit der behörde bekommen!!!

:zustimm::zustimm::zustimm:
Alles bekannte Themen, trotzdem danke. Man kann nicht immer wieder genug auf die gesetzlichen Bestimmungen hinweisen, da es genug "Liebhaber" und Chaoten gibt, die Greifvögel unbedingt und auch illegal halten und halten wollen.

Jeden, und ich meine absolut jeden "angelieferten" Greif habe ich unverzüglich und sofort der UJB anzuzeigen. Dann erfolgt die Entscheidung, unter Berücksichtigung des Gesamtzustandes, wie weiter verfahren wird. Maßgebend ist erstmal die medizinische und Erstversorgung. Je nach Schnelligkeit der Entwicklung geht der jeweilige Vogel sowieso zum Falkner (muß einfach so sein), oder zurück in die Freiheit, wenn´s gefahrlos für das Tier möglich ist.
... und das mit der Sondergenehmigung... ,naja obwohl ich als Nichtfalkner und - jäger für meinen Turmfalken eine habe, lehne ich das eigentlich für "Ottonormalbürger" ganz strikt ab.
... und wie Greifvögeln sachunkundig "geholfen" wird, davon können wohl einige Falkner hier im Forum ein Lied singen. Wenn dann der Vogel nach laienhafter Hilfe am Gefieder ruiniert und fast halbtot ist, darf der Falkner dann "zaubern" und den Bösen spielen.
... wobei zu bemerken ist, der Fairness wegen, es gibt durchaus Nichtfalkner und Nichtsachkundige, die wissen was zu tun ist, leider nur zu wenige.

So werden ich bezüglich des Sperber´s erstmal "abwarten und Tee trinken". Aber das Mädel entwickelt sich erstaunlich schnell. Sie taumelt gar nicht mehr und ist äußerst aktiv und interessiert.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hey Beizjäger...

Hat jegliche Art von Beschwerde gleich mit "Heulen" zu tun, meine Güte?
Mag ja sein, daß Du die Tauben so siehst, aber das ist nunmal Blödsinn, und in einem Forum musst Du damit rechnen, daß manchen Leuten, die wissen, das es nicht so ist und die Hintergründe zum Thema kennen, Aussagen wie "Flugratte" etwas auf den Magen stossen...
Ich liebe sie nicht heiß und innig, sehe sie aber völlig wertungsfrei im Vergleich zu irgendwelchen Zuchttauben, was die Stadttauben grundsätzlich auch sind! Lediglich die Lebensumstände sind andere, und da finde ich solche völlig platten Bewertungen einfach nur gelinde daneben, wozu mir sicher auch das Recht zusteht, es zum Ausdruck zu bringen.
Bin da vielleicht etwas sensibel, weil mein Vater genauso war. Kein bißchen Ahnung von den Tieren, der Problematik und den Hintergründen, aber vorurteilszerfressen wettern auf die Viecher, daß es brummt, und noch bei jeder Gelegenheit versuchen, sie zu überfahren... Bist Du nicht so und hast Ahnung von den "Flugratten"- Hintergründen und sagtest das "nur so" etc., dann Verzeihung...

Du hast ja recht, das man vorsichtig sein muß mit dem was man füttert, aber in Berlin leben die Habichte zu sicherlich 70 % von Stadttauben, fressen im Jahr sogar ca. die Populationsstärke weg, und gedeihen wunderbar dabei, ebenso würde sicher dem Sperberweibchen eine auch gerade recht kommen... Will heißen, die sind tot auch bloß Fleisch, und noch dazu lebenstüchtigeres als Zuchttauben ;).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ähnliche Erfahrungen hab ich jetzt mit 2 Sperbern gemacht. Das eine Weib, Flügelbruch, wieder ausgeheilt aber eben total Flugmuskulaturverlust- hat am ersten Abend des beginnenden Trainings ohne irgendwelches hin und her Wachtelstückchen vom Finger gefressen. So ging das dann weiter, hab sie in der Zeit nicht im Gewicht runter(hatte schöne runde 290gramm). Durch etwas Stress ging das Gewicht dann auf 280, da hat sie dann immer selbstständig gefressen..
Da sie leider nicht richtig fliegen kann bzw nicht wirklich gut manövrieren kann, kommt sie in eine Greifvogelstation bzw Auffangsstation(nat. mit Genehmigung ).Ferner hängt der Flügel etwas, die wäre schnell Opfer von andren Greifen.
Hatte dann noch für ein paar Tage ein Autoopfer aus Finnland da, der ist wohl gegen eins geflogen und konnte die ersten 2 Tage nicht wirklich viel machen und hat auch keine richtige Reaktion auf nahe Gegenstände gezeigt. Hat aber auch am ersten Tag gleich so von der Fingerspitze Wachtelstückchen gefressen.
Ging aber nach einigen Tagen bergauf, er war auch ziemlich spitz als er hier ankam. Wurde rund wieder entlassen, hat auch wieder die übliche Fluchtreaktion gezeigt und ganz brav in die Hand gehaun und gebissen-und vorallem selbstständig gefressen. Habe ihn rund wieder entlassen können.
Hoffe das wird bei deinem Sperber, aber dieses von der Hand fressen ist anscheinend normal..jedenfalls bis sie sich wieder aufrappeln. TA check wird das Ergebnis dan wohl zeigen.
Lg
Julia
 
So, fix noch das Ergebnis vom TA.
Die Netzhaut ist in beiden Augen in Ordnung, keine Ablösungen oder Unterblutungen. :zustimm::zustimm:

So ganz nebenbei, auf dem rechten Auge sieht sie im Nahfeld schon recht gut wieder. Da kommen auch direkte und prompte Reaktionen. Der Trick mit dem Blatt Papier beim Füttern, funktioniert nicht mehr. Das linke Auge ist momentan noch nicht so funktionsfähig, ebenso fehlt im Fernbereich noch jede Wirkung.
Das Gewicht nimmt auch stetig zu.
Ich denke mal in 5-6 Tagen kann man vielleicht eine erste vorsichtige Prognose wagen. Also ich habe durch die doch relativ rasante positive Entwicklung wieder Hoffnungen geschöpft. Ich werde euch auf dem laufenden halten.
 
Thema: Posttraumatische Verhaltensstörung
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