Was wird von einem Greifvogelpark / Show erwartet

Diskutiere Was wird von einem Greifvogelpark / Show erwartet im Forum Greifvögel und Eulen im Bereich Wildvögel - Mittlerweile gibts ja eine ganze Anzahl Parks, Shows etc. Was erwartet ihr von so einem Ort? Was sucht ihr und was mögt ihr nicht? Wie müsste...
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eric

Guest
Mittlerweile gibts ja eine ganze Anzahl Parks, Shows etc.
Was erwartet ihr von so einem Ort?
Was sucht ihr und was mögt ihr nicht?
Wie müsste der ideale Anlass / Park aussehen?
Welche Vögel wollt ihr sehen und welche nicht?
Was soll vermittelt und gezeigt werden?
 
Viele verschiedene Arten von Grefivögeln in Volieren, wie in einem Zoo.
Eventuell begehbare Volieren mit ggf. Schutznetzen .
Flugvorführungen von Geiern, Eulen, Falken, Adlern und co. um den Flugstil verschiedener Arten zu sehen.
Mich reizt es vor allen, wenn solche anlagen seltene Arten zeigen können zB. Riesenseeadler,Schreiseeadler,Blaubussard.
Informationen über die ECHTE Falknerei.
Und auch Infos was man für Scheine usw. benötigt für Die jenigen, die da hinrennen und hinterher selber einen Adler zuhause haben wollen:+schimpf

Und irgendwie wäre es toll wenn man auch Rabenvögel vorführen würde also nicht nur Greife alleine.
 
Hallo!

Eine gute Umfrage ^^...

Mittlerweile gibts ja eine ganze Anzahl Parks, Shows etc.
Was erwartet ihr von so einem Ort?

Ich erwarte weitläufige, naturnahe Gehege und Haltung in möglichst artgerechter Form.
Von einer Flugshow würde ich erwarten, dass da nicht nur Vögel hin- und herfliegen und was allgemeines lamentiert wird, sondern das, wenn vielleicht nicht während der Show selber, so doch nach der Show ein präziserer Austausch mit dem Falkner möglich ist, um vielerlei Details zu erfahren, die während der Action der Show so gar nicht nah gebracht werden können.
Und das man die Vögel nach der Show, so im Konzept drin, von nahem betrachten kann, allerdings mit den nötigen Metern Distanz dazwischen, um den Vögeln nicht zu nahe treten zu müssen und Knuddelversuche zu unterbinden.

Was sucht ihr und was mögt ihr nicht?

Bei zB einem Heimattierpark suche/ erwarte ich ein breites Spektrum, wenn nicht sogar möglichst die ganze Palette an aktuell heimischem oder einst heimischem Wild, sowie durchaus auch den einen oder anderen Neubürger alá Waschbären und die eine oder andere alte Haustierrasse, die dort zur Erhaltung mitgezüchtet (und nicht nur vemehrt) wird.
Und auch die kleinen Leckerchen, die es nicht in jedem Park gibt, schätze ich sehr...

Wie müsste der ideale Anlass / Park aussehen?

Der ideale Anlass; tja, da brauche ich keinen. Ich gehe, wann ich Lust habe, und nicht, wenn gerade besondere Massenattraktionen alá Knut oder so zu sehen sind, den ich bis heute noch nicht einmal live gesehen habe ^^...

Der ideale Park wäre eine Mischung aus Tier- und angenehm gestalteten Pflanzflächen, möglichst mit bereits älterem Baumbestand. Dann sollte nicht jeder Winkel sofort einsehbar sein (sonst geht die Lust am Erforschen flöten), mit einer angenehmen Wegeführung (also nicht schnurgerade und im Kreuzraster, sondern schön geschwungen, hier und da abzweigend).

Welche Vögel wollt ihr sehen und welche nicht?

Was ich bei Flugshows sehen wollen würde, wären vor allem heimische Greife, Falken und Eulen, und zwar auch solche, die hier nur als Wintergäste vorkommen.
Einfach, um dem Besucher die Vielfalt der heimischen Natur nahe zu bringen und ihnen zu zeigen, dass man nicht in fernste Tropenwinkel reisen muss, um tolle Sachen zu sehen...
zB habe ich noch nie einen Rauhfuss- oder Sperlingskauz gesehen, noch einen Wanderfalken oder Merlin, und das würde für mich ein guter Grund sein, so etwas zu besuchen.
Doch trotz allem darf auch die Exotik nicht zu kurz kommen, die etwa in Gestalt von klug, aber sparsam "beigemengten" Schneeeulen, Schreiseeadlern, Kaffernadlern, so etwas, daherkommt...
Was soll vermittelt und gezeigt werden?

Vermittelt werden soll in Shows in meinen Augen kein lapidares Gefasel alà "Uhu größte Eule und laber", jedenfalls nicht ausschließlich. Das während einer Flugvorführung selber nicht so viel erzählt werden kann, leuchtet ein, es sei denn, zwei Leute fliegen den Vogel, während ein dritter Fakten dazu vermittelt. Hier würde ich schon erwarten, dass mehr ins Detail gegangen würde, als nur "größte Eule, so und so schwer, so und so groß". Für Interessierte, und ein solcher wäre ich, wäre es allerdings toll, wenn nach der Show noch möglich wäre, mit dem Falkner näher zu sprechen und tiefer gehende Infos zu bekommen.

Gezeigt werden, ja...
Ich bin kein besonders sensationsgeiler Typ, und würde daher ok finden, wenn Eulen auf der Faust rumgetragen werden, und dazu dann Infos erzählt würden, und schnelle schnittige Jäger alà Habicht und Falken am Federspiel gezeigt werden. Allerdings nicht unbedingt von der Faust geflogen, sondern Falken aus dem hohen Flug und Habichte aus dem Ansitz im Baum oder von einem Gestell, ganz wie es die natürlichen Jagdbegebenheiten wären.
Als besonderer Clou wären vielleicht noch so Sachen süß, wie etwa ein Turmfalke, den man ansitzen lässt, und dann durch ausgelegtes dünnes Heu einen Mäusebalg zieht, so daß bei Mißlingen des ersten Zustosses der Falke eventuell vor dem Publikum rütteln kann, und den Leuten auf diese Weise sowohl Unterhaltung bietet, aber auch ein weiteres faszinierendes Detail der heimischen Tierwelt offenbart ^^!
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Ich erzähle hier nicht nur von meinem Idealbild eines Tierparkes, sondern kenne sogar einen, der sich nach der Wende nicht nur halten konnte, sondern sogar expandierte und den Weg vom simplen DamRotSchwarzwild- Park zu einem richti genial strukturierten und professionell angelegten und geführten Heimattier- Zoo nahm...
Das ist der Heimattierpark Kunsterspring nördlich von Neuruppin in Brandenburg, den ich seit 1993 kenne.

Anfangs gab es da das übliche... Frei laufende Pfauen, Streichelzoo mit Ziegen, Karnickeln und Meerschweinchen, das übliche Wild in den üblichen Gehegen plus Heckrindern und ein paar alten Wisenten, auf dem Geflügelteich ein buntes Sammelsurium aus allerlei Wildgansarten, Wildentenarten und Hausenten, dadurch auch allerhand verwegener Hybriden...
Besonderes Leckerli aber waren schon damals die Albino- Waldkäuze, die es auch heute noch gibt, sowie die gut funktionierende und züchtende Fischottertruppe.

Ansonsten hat sich der Park unheimlich weiter entwickelt. Im Zuge eines neuen Geländes kam das Schwarzwild in ein großes, artgerechtes Waldgehege, das Damwild wurde auf der eingezäunten Fläche gleich ganz frei laufen gelassen, so dass die Besucher also quasi frei lebendem Damwild gegenüberstehen können (für die Brunftzeit sind ausdrückliche Hinweisschilder aufgestellt, Hunde müssen vor dem Gelände, zu dem über eine Forststrasse eine Holzbrücke führt, angebunden werden), dazu kam noch ein Wolfsgehege.

Dann gibt es da seit etwa 1996 Kraniche, Auer- und Birkwild, Rehe (sogar züchtend!), Füchse, Dachse etc. pp., das alles einhergehend mit steter Modernisierung der Gehege an heutige Erfordernisse der artgerechten Tierhaltung.
Das letzte Mal war ich 2002 dort (schon was her, ich weiß), doch wenn man ab und an auf die Website schaut, kann man sehen, das es stetig weiter so gut läuft, neue Tiere dazukommen etc. pp., und genau so stelle ich mir einen guten Tierpark vor...
Ein möglichst breites Spektrum, das zwar auch die üblichen Arten enthält, aber nicht nur, und dazu noch, dass alle diese Arten in top Umgebung gezeigt werden...
So hat beispielsweise das Muffelwild einen natürlichen Hang mit eingelassenen Felsen, und das Rotwild ein Riesengehege sowohl mit trockenem, bewaldeten Hanganteil, als auch mit Riesenweidefläche in der Talsenke der Kunster, diese teils vernässt mit Erlenbruchanteil, teils trockene Wiesenfläche, also absolut ideal und nicht so die übliche Haltung auf überweideter, topfebener Wiese mit ein paar Bäumen hie und da, wo quasi auch Kühe draufstehen könnten...
Wichtig ist da auch, dass die Gruppenstärken weitestmöglich den Möglichkeiten der Gehege angepasst sind, also nicht 20- 40 Stück Dam- oder Rotwild auf immer denselben 1- 2 Hektar..., sondern nur zB insgesamt 10 Stück Rotwild auf 3- 4 Hektar, und ähnliches...

So, genug geschwafelt :D.

Grüße, Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Sind schon ein paar gute Vorschläge dabei.

Rabenvögel als Ergänzung finde ich auch passend. Greifvögel, Eulen und Rabenvögel haben irgendwie eine besondere Ausstrahlung in ähnlicher Weise.

Ich fände außerdem einen Ausstellungspart gut, in dem über aktuelle Bestandszahlen v. a. der heimsichen Greifvögel aufgeklärt wird, und wo die Besucher über Möglichkeiten zum Schutz der Vögel oder der Natur allgemein informiert wird.

Ein Filmraum, der u.a. auch bei Schlechtwetter Vorführungen - wenn auch nur auf der Leinwand - erlaubt, wäre auch eine Überlegung wert.
 
Es ist halt die Frage, was man selbst mit einem solchen Park beabsichtigt.
Soll es eine Lehrstunde für Tierschutz und artgerechte Haltung sein, gar eine Selbstbeweihräucherung, wie gut man doch die Tiere hält, oder eher eine Art Zoo oder Naturpark mit möglichst vielen Arten?

Oder soll, um es auf den Punkt zu bringen, schlicht die Kasse klingeln?

Ich denke, wenn Letzteres im Vordergrund steht, dann muss man heute einfach die Technik-Karte ziehen.

Highspeed-Kameras, grosse Flachbildschirme, Nachtsichtgeräte, Digitalmikroskope, die an den Rechner anschliessbar sind, Minikameras, die an den Vogelkörper geschnallt werden können und die Aufzeichnung und online-Übertragung von Live-Rundflügen auf den Bildschirm gestatten, Laser-Geschwindigkeitsmessung - die Möglichkeiten sind heute vielfältig und eben inzwischen auch erschwinglich.
Also, wenn ich vor der Aufgabe stünde, einen solchen Park zu gestalten, ich würde den Schwerpunkt auf ein naturwissenschaftlich fundiertes Actionfeuerwerk legen.
Bis hin zu Show-Acts betreffend die Flugphysik: Vogel vs. Modellflugzeug, welche Lasten kann XY tragen, welche Geschwindigkeiten werden erreicht usw.
Aber auch: Federn in mikroskopischer Großaufnahme, warum fliegt ein Vogel, wie gut und schnell kann er sehen, Aufbau der Augen, die Krallen in Großaufnahme, das Vogelgehirn, Vergleich der Skelette und vieles mehr.

Als Präparator bist Du, Eric, da doch in einer exklusiven Ausgangsposition ...
 
Highspeed-Kameras, grosse Flachbildschirme, Nachtsichtgeräte, Digitalmikroskope, die an den Rechner anschliessbar sind, Minikameras, die an den Vogelkörper geschnallt werden können und die Aufzeichnung und online-Übertragung von Live-Rundflügen auf den Bildschirm gestatten, Laser-Geschwindigkeitsmessung - die Möglichkeiten sind heute vielfältig und eben inzwischen auch erschwinglich.
...

Geil, sowas ist möglich?
Da würde ich aber regelmäßig erscheinen in dem Park der sowas hat, als Technikfreak. Ich finde es total faszinierend, wenn Natur/Tiere und Technik in Verbindung gebracht werden.
 
Da kommen ja ganz hübsche Ideen zusammen.
Und hier will mir die Jagdverwaltung alle Animationstätigkeiten ( näher bringen der Falknerei etc) untersagen :k . Na ja, Einspruch läuft.
Man könnte also durchaus etwas auf die Beine stellen, das weit über die normalen Shows hinausgeht.
 
Wenn ich irgendwo in der Nähe einer Greifvogelanlage mit Flugshow bin, dann gucke ich mir die auf jeden Fall an. So habe ich gute und weniger gute gesehen.
Mir gefällt es,
wenn Greifvögel in großzügigen Anlagen untergebracht sind, wo man sie gut beobachten kann,
wenn sie bei der Flugshow wirklich fliegen und nicht nur wenige Zentimeter über den Boden oder die Köpfe der Zuschauer geschickt werden,
wenn während der Flugshow vernünftige Informationen über den Vogel und sein Leben in der Natur gegeben werden, und das Ganze nicht zuviel mit albernen, platten Witzen und Effekthascherei durchsetzt ist,
wenn der/die Falkner nach der Show für Fragen zur Verfügung stehen.

Nun muss man sicherlich bedenken, dass Flugshows in erster Linie als Publikumsattraktion dienen und das Publikum reicht von der Grundschulklasse bis zum Kaffeekränzchen auf Sonntagsspaziergang. Denen allen gerecht zu werden ist schwierig. So manch Erwachsener kann nur mit Mühe einen Schrei unterdrücken, wenn der Greif ihn fast mit der Schwinge streift und findet die Kükenfütterung einfach nur eklig. Kinder sind da wesentlich offener.
 
Eric,

vielleicht solltest Du :"näher bringen der Falknerei etc"

anders verpacken...vielleicht näher bringen der Lebensumstände der Greife oder mehr Bildung für das Volk durch erlebbare Flugvorführungen und Einsicht in das Tagwerk eines Greifes.

Auf die Schnelle fallen mir keine besseren Vergleiche ein, nicht die Falknerei näher bringen, sondern das Leben der Vögel .

Die Falknerei ist dann automatisch ein Teil davon.
 
Ich denke, man muss da zwischen reinem Tourismus Betrieb, wo es um Unterhaltung geht und darum einen Restaurationsbetrieb zu fördern und einem Ort wo es um die Sache an sich geht unterscheiden.
Mit dem ersten, hab ich so meine Mühe.
Selber habe ich ja keinen Showbetrieb sondern mache mehr Vorträge und so. Da ist wenigstens in den meisten Fällen gegeben, dass das Publikum wirklich interessiert ist und nicht einfach so zum Zeitvertreib kommt.
Habe auch selber gar nicht die Mittel da selber etwas aufzuziehen. Und bestehende Betriebe gibts in diesem Lande gerade mal zwei. (mit einer anderen Philosophie).

Was die neuen Vorgaben in meinem Landesteil, bezüglich "Animationstätigkeiten sind untersagt...."betrifft, da fehlt eh die Rechtsgrundlage. Ist aber hier jetzt weiter unwichtig.
 
Wenn man Geier oder Seeadler in einer Vorführung hat die ja nun mit der Beizjagd nichts zutun haben dann hat das ja schonmal mit Falknerei nichts zutun.
In Lauenstein im Erzgebirge gibt es noch eine echte Falknerei und ich glaube die einzige in Deutschland.
Wo einem die Beizvögel und die Beizjagd erklärerisch nahe gebracht werden, ausserdem sind die gezeigten Vögel, das Programm und die Infos immer andere.
Da wird einem erklärt wie so ein Greif abgetragen wird, was Beizjagd ist, Geschichtliches , das Zubehör eines Falkners wird vorgeführt und jeder darf mal einen Falken oder Uhu auf der Faust halten.

Die flugvorführungen sind mit meist zu Showlastig, und die Menschen bringen dann DAS mit FalKnerei in Verbindung obwohl es rein garnichts damit zutun hat.
Man sollte den Menschen auch was über Falknerei und Beizjagd vermitteln und ihnen klarmachen dass es ein Unterschied ist.
 
Mir kommt es so vor, als ob Flugvorführungen gerade in Mode wären und sich viele Falkner denken: "ach, ich stell mir ein paar Vögel auf, erklär den Leuten ein bisschen was und dann passt das schon."
Hab leider schon grottenschlechte Vorführungen gesehen, worüber man einfach nur den Kopf schütteln kann.
Zum Beispiel: einfach nur idiotische Witze reißen anstatt was über Greifvögel zu erklären, schlecht beflogene Vögel haben, welche die meiste Zeit nur herumsitzen oder rumgetragen werden, einen Steppenadler neben einem Kind landen lassen, obwohl es Angst vor dem Vogel hat, usw....:nene:

Wobei ich auch Flugvorführungen kenne, bei denen wirklich was gezeigt und erklärt wird - und die Besucher es dann auch die ganze Stunde aushalten und nicht schon früher gehen.:)
 
@ RollyS
Was hat ein Uhu mit Falknerei zu tun?
....und jeder darf mal einen Falken oder einen Uhu auf der Faust halten.
Die armen Tiere.
 
Wünsche und Erwartungen sollen auch erstmal unabhängig vom Machbaren und Praktikablen geäussert werden dürfen.
Auch Kritik ist erwünscht, aber bitte ohne Nennung eines Veranstalters.

Zu Uhu und Falknerei: immerhin gibt es ganz wenige Leute, die auch mit dem Uhu beizen. Nicht ganz die traditionelle Art aber doch Beizjagd.

Auch muss ja nicht zwingend die Beizjagd im Vordergrund stehen. Das Thema Greifvögel bietet ja auch anderes. Ein paar interessante Ansätze waren da schon zu lesen.







.
 
@ RollyS
Was hat ein Uhu mit Falknerei zu tun?
....und jeder darf mal einen Falken oder einen Uhu auf der Faust halten.
Die armen Tiere.

Immer wenn ich da war, durfte mindestens eine Person einen Greif auf der Faust halten, meist war das dann auch ich.
(Harris und Lanner)
Den Uhu konnte ich auch einmal rumtragen weil ihn jeder mal streichen sollte oder durfte.
Aber es war nicht so,dass die vögel vom einen zum anderen rumgereicht worden.
Ausserem hatte er jedes mal andere Vögel da, er hat recht viele, nur der Uhu ist wohl immer der selbe.
Ich finde schon,dass der Uhu was mit Beizjagd zutun hat oder wenigstens mit dem Thema jagd allgemein, weil man ja früher den Uhu als Lockvogel für Krähen benutzt hat.
 
Darf man den streicheln oder auch mal auf die Hand nehmen, gehört schon zu den häufigsten Fragen.
Sowas gibts bei mir nur in Ausnahmefällen bei Einzelpersonen. Zumindest meine Vögel, mögen das gar nicht.
Manchmal kommt offenbar fast zu sehr rüber: Das sind alles lammfromme Streicheltiere, die alles mitmachen.
 
Hey Eric,

das finde ich aber interessant dass du danach fragst.
Jetzt kann ich unter euch "richtigen" Falknern auch endlch mal was aus meiner Erfahrungswelt mir Greifen loswerden, denn immerhin hab ich jahrelang in einem solchen Park gearbeitet.

Ich könnte jetzt seitenlang erzählen was ich toll und was blöd fand und so weiter, aber ich versuche mal, es allgemein zu halten.

Ich erwarte von einem solchen Park


-saubere, großzügige Anlagen, in denen Vögel fliegen.
Das sieht für die Besucher schön aus und der Vogel kann sich auch mal zurückziehen, wenn es ihm zuviel wird.
Da Volierendraht nicht gut ist wenn die Vögel dagegen preschen (erschrecken sich o.ä.) müsste man dafür eine andere Möglichkeit finden- vielleicht nur ausgeglichene Vögel oder aber anderes Material zur Abgrenzung, aber dafür bin ich nicht genug in der Materie drin

-Parallel dazu Vögel in klasicher Anbindehaltung mit Erklärungstafeln, damit die Besucher verstehen warum die Vögel angekettet dort sitzen und nicht frei fliegen
-->Erklärung des Hilfmittels (Reck, Block, Langfessel usw)
-->Erklärung des Energiehaushaltens der Greife (dass sie eben nicht den ganzen Tag durch die Gegend flattern sondern Winde nutzen oder aber eben rumsitzen)
-->dass sie nicht gesellig leben und deshalb böse Kämpfe entstehen könnten wenn man sie alle gleichzeitig frei fliegen ließe

Flugschau:

von jeder Art einen oder mehrere Vögel,
um zu zeigen
-wie sie aussehen
-wie sie fliegen
-wie sie jagen (Federspiel, bei Seeadlern fischen von Futter aus einem mittelgroßen Wasserbecken, bei Schmutzgeiern wie sie die Eier knacken; hab ich alles schon mal so gesehen in Schauen).

Artenvielfalt: ich bin dafür, viele Arten zu zeigen.

Klar beizt man hier nicht mit einem Seeadler, aber es gibt auch viele Besucher die einfach nur Greife an sich sehen und bestaunen wollen und etwas über sie lernen wollen.

Man könnte ja zu den einzelnen Vögeln dazu sagen, ob und wenn ja was man mit ihnen hier in Deutschland jagen darf.

Stichwort Jagen:
-sollte ruhig oft betont werden.
Viele Besucher sehen nur den tollen Vogel und drehen aber den Kopf weg, wenn er das Küken frisst.
Greife sind Jäger und wer mit ihnen jagt, braucht bestimmte Auflagen- auch das sollte man in Erklärungstafeln erwähnen und bei der Schau ansprechen.

Nicht zuviel Info:

bei einer Flugschau passiert soviel, dass die meisten Besucher sowieso nicht gleichzeitig hören und gucken können.
Dann lieber bei der Schau nur ein paar Eckdaten (Vogelart, Jagdweise, kann man mit dem Vogel hier in Deutschland jagen, wie schnell kann er fliegen etc).
Alles andere wie " wie heißt er, wie alt ist er, wo kommt er her "usw. sind Infos, die zur Vermittlung der Flug- und JAgdweisen nicht relevant sind und die man später immer noch erzählen kann, wenn der Vogel auf der Faust sitzt oder aber man kann sie auf den Schildern vor dem Vogel nachlesen, denn wenn man dort nicht nur die Art, sondern auch etwas über genau DIESEN Vogel hinschreibt, können Besucher das jederzeit dort nachlesen.

-Ruhe reinbringen:
die meisten Flugschauen sind mittlerweile viel zu hektisch und reißerisch, weil man möglichst viel und möglichst Rasantes zeigen will.

Zwischendurch einfach mal den Vogel am Publikum vorbeitragen oder Zwischenfragen beantworten bringt hingegen mehr Ruhe ein und zerstreut diese hektische Informationsflut.



Was ich in einem solchen Park NICHT haben will:


-Vermenschlichungen der Tiere (der Vogel arbeitet nur wenn Sie klatschen, er mag eben Publikum" , oder "er arbeiter nur nach Tarifvertrag" oder sonstigen Unsinn

-Verniedlichung:
Vögel werden dauernd gestreichelt oder sonstwie verniedlicht; das muss nicht sein, ich finde, das gibt ein falsches Bild von dem Vogel wider.
Klar lässt sich das der Vogel von "seinen" Leuten gefallen, aber ein Adler ist eben kein Hund

-Fehlende Professionalität:
Fragen sollten nur vom Fachpersonal beantworter werden.
Praktiaknten oder andere Helfer sollten nur für solche Fragen da sein, wenn das vorher mit den Fachleuten abgeklärt ist und die Helfer auch wirklich das richrige Wissen haben.

Praktikanten sind gut und freiwillige Helfer erst recht, aber niemandem ist geholfen wenn der Park eine Art Adlersteichelzoo vermittelt, weil lauter Kinder mit den Seealdern rumschmusen und auf einfache Fragen keine Antworten wissen.

Außerdem erwarte ich noch:


Wissen für Falknerscheininteressenten:

-ein Heftchen mit kurzen Infos über die Beizjagd und über den Scheinerwerb klärt viele Fragen im Voraus und sorgt von Anfang an für die richtige Aufklärung.

Praktikumsstellen oder "Reinschnuppertage":

sollten meiner Meinung nach angeboten werden, und zwar kostenlos oder zumindest günstig (nicht in dreistelligen Beträgen für nur einen einzigen Tag!)

Ich hoffe diese Flut hat dich jetzt nicht überschwemmt- ich habe versucht all mein Vorwissen und meine Überlegungen versändlich zusammenzufassen;)
 
Ganz sicher überschwemmst du nichts.

Dies soll doch eine Sammlung von verschiedenen Ansichten und Erfahrungen werden. Es geht ja nicht darum, ob ich selber eine Show aufmachen will. ( Bin da nur ein kleiner Fisch mit ein paar Vorträgen und so) Es lesen hier aber ganz sicher einige auch mit, die dies tun und um da die Sache zu verbessern, dafür ist dieser Thread da.
Also ein Dank für jeden Kommentar.
 
Thema: Was wird von einem Greifvogelpark / Show erwartet
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