Hallo!
Eine gute Umfrage ^^...
Mittlerweile gibts ja eine ganze Anzahl Parks, Shows etc.
Was erwartet ihr von so einem Ort?
Ich erwarte weitläufige, naturnahe Gehege und Haltung in möglichst artgerechter Form.
Von einer Flugshow würde ich erwarten, dass da nicht nur Vögel hin- und herfliegen und was allgemeines lamentiert wird, sondern das, wenn vielleicht nicht während der Show selber, so doch nach der Show ein präziserer Austausch mit dem Falkner möglich ist, um vielerlei Details zu erfahren, die während der Action der Show so gar nicht nah gebracht werden können.
Und das man die Vögel nach der Show, so im Konzept drin, von nahem betrachten kann, allerdings mit den nötigen Metern Distanz dazwischen, um den Vögeln nicht zu nahe treten zu müssen und Knuddelversuche zu unterbinden.
Was sucht ihr und was mögt ihr nicht?
Bei zB einem Heimattierpark suche/ erwarte ich ein breites Spektrum, wenn nicht sogar möglichst die ganze Palette an aktuell heimischem oder einst heimischem Wild, sowie durchaus auch den einen oder anderen Neubürger alá Waschbären und die eine oder andere alte Haustierrasse, die dort zur Erhaltung mitgezüchtet (und nicht nur vemehrt) wird.
Und auch die kleinen Leckerchen, die es nicht in jedem Park gibt, schätze ich sehr...
Wie müsste der ideale Anlass / Park aussehen?
Der ideale Anlass; tja, da brauche ich keinen. Ich gehe, wann ich Lust habe, und nicht, wenn gerade besondere Massenattraktionen alá Knut oder so zu sehen sind, den ich bis heute noch nicht einmal live gesehen habe ^^...
Der ideale Park wäre eine Mischung aus Tier- und angenehm gestalteten Pflanzflächen, möglichst mit bereits älterem Baumbestand. Dann sollte nicht jeder Winkel sofort einsehbar sein (sonst geht die Lust am Erforschen flöten), mit einer angenehmen Wegeführung (also nicht schnurgerade und im Kreuzraster, sondern schön geschwungen, hier und da abzweigend).
Welche Vögel wollt ihr sehen und welche nicht?
Was ich bei Flugshows sehen wollen würde, wären vor allem heimische Greife, Falken und Eulen, und zwar auch solche, die hier nur als Wintergäste vorkommen.
Einfach, um dem Besucher die Vielfalt der heimischen Natur nahe zu bringen und ihnen zu zeigen, dass man nicht in fernste Tropenwinkel reisen muss, um tolle Sachen zu sehen...
zB habe ich noch nie einen Rauhfuss- oder Sperlingskauz gesehen, noch einen Wanderfalken oder Merlin, und das würde für mich ein guter Grund sein, so etwas zu besuchen.
Doch trotz allem darf auch die Exotik nicht zu kurz kommen, die etwa in Gestalt von klug, aber sparsam "beigemengten" Schneeeulen, Schreiseeadlern, Kaffernadlern, so etwas, daherkommt...
Was soll vermittelt und gezeigt werden?
Vermittelt werden soll in Shows in meinen Augen kein lapidares Gefasel alà "Uhu größte Eule und laber", jedenfalls nicht ausschließlich. Das während einer Flugvorführung selber nicht so viel erzählt werden kann, leuchtet ein, es sei denn, zwei Leute fliegen den Vogel, während ein dritter Fakten dazu vermittelt. Hier würde ich schon erwarten, dass mehr ins Detail gegangen würde, als nur "größte Eule, so und so schwer, so und so groß". Für Interessierte, und ein solcher wäre ich, wäre es allerdings toll, wenn nach der Show noch möglich wäre, mit dem Falkner näher zu sprechen und tiefer gehende Infos zu bekommen.
Gezeigt werden, ja...
Ich bin kein besonders sensationsgeiler Typ, und würde daher ok finden, wenn Eulen auf der Faust rumgetragen werden, und dazu dann Infos erzählt würden, und schnelle schnittige Jäger alà Habicht und Falken am Federspiel gezeigt werden. Allerdings nicht unbedingt von der Faust geflogen, sondern Falken aus dem hohen Flug und Habichte aus dem Ansitz im Baum oder von einem Gestell, ganz wie es die natürlichen Jagdbegebenheiten wären.
Als besonderer Clou wären vielleicht noch so Sachen süß, wie etwa ein Turmfalke, den man ansitzen lässt, und dann durch ausgelegtes dünnes Heu einen Mäusebalg zieht, so daß bei Mißlingen des ersten Zustosses der Falke eventuell vor dem Publikum rütteln kann, und den Leuten auf diese Weise sowohl Unterhaltung bietet, aber auch ein weiteres faszinierendes Detail der heimischen Tierwelt offenbart ^^!
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Ich erzähle hier nicht nur von meinem Idealbild eines Tierparkes, sondern kenne sogar einen, der sich nach der Wende nicht nur halten konnte, sondern sogar expandierte und den Weg vom simplen DamRotSchwarzwild- Park zu einem richti genial strukturierten und professionell angelegten und geführten Heimattier- Zoo nahm...
Das ist der Heimattierpark Kunsterspring nördlich von Neuruppin in Brandenburg, den ich seit 1993 kenne.
Anfangs gab es da das übliche... Frei laufende Pfauen, Streichelzoo mit Ziegen, Karnickeln und Meerschweinchen, das übliche Wild in den üblichen Gehegen plus Heckrindern und ein paar alten Wisenten, auf dem Geflügelteich ein buntes Sammelsurium aus allerlei Wildgansarten, Wildentenarten und Hausenten, dadurch auch allerhand verwegener Hybriden...
Besonderes Leckerli aber waren schon damals die Albino- Waldkäuze, die es auch heute noch gibt, sowie die gut funktionierende und züchtende Fischottertruppe.
Ansonsten hat sich der Park unheimlich weiter entwickelt. Im Zuge eines neuen Geländes kam das Schwarzwild in ein großes, artgerechtes Waldgehege, das Damwild wurde auf der eingezäunten Fläche gleich ganz frei laufen gelassen, so dass die Besucher also quasi frei lebendem Damwild gegenüberstehen können (für die Brunftzeit sind ausdrückliche Hinweisschilder aufgestellt, Hunde müssen vor dem Gelände, zu dem über eine Forststrasse eine Holzbrücke führt, angebunden werden), dazu kam noch ein Wolfsgehege.
Dann gibt es da seit etwa 1996 Kraniche, Auer- und Birkwild, Rehe (sogar züchtend!), Füchse, Dachse etc. pp., das alles einhergehend mit steter Modernisierung der Gehege an heutige Erfordernisse der artgerechten Tierhaltung.
Das letzte Mal war ich 2002 dort (schon was her, ich weiß), doch wenn man ab und an auf die Website schaut, kann man sehen, das es stetig weiter so gut läuft, neue Tiere dazukommen etc. pp., und genau so stelle ich mir einen guten Tierpark vor...
Ein möglichst breites Spektrum, das zwar auch die üblichen Arten enthält, aber nicht nur, und dazu noch, dass alle diese Arten in top Umgebung gezeigt werden...
So hat beispielsweise das Muffelwild einen natürlichen Hang mit eingelassenen Felsen, und das Rotwild ein Riesengehege sowohl mit trockenem, bewaldeten Hanganteil, als auch mit Riesenweidefläche in der Talsenke der Kunster, diese teils vernässt mit Erlenbruchanteil, teils trockene Wiesenfläche, also absolut ideal und nicht so die übliche Haltung auf überweideter, topfebener Wiese mit ein paar Bäumen hie und da, wo quasi auch Kühe draufstehen könnten...
Wichtig ist da auch, dass die Gruppenstärken weitestmöglich den Möglichkeiten der Gehege angepasst sind, also nicht 20- 40 Stück Dam- oder Rotwild auf immer denselben 1- 2 Hektar..., sondern nur zB insgesamt 10 Stück Rotwild auf 3- 4 Hektar, und ähnliches...
So, genug geschwafelt
.
Grüße, Andreas