Saison 10/11

Diskutiere Saison 10/11 im Forum Greifvögel und Eulen im Bereich Wildvögel - Hey, na, Vögel schon durchgemausert? Wer geht schon beizen, wer wartet noch und wer fliegt seinen Jungvogel noch ein bzw beizt schon mit ihm...
Besten Dank euch allen! Wieder etwas gelernt:freude:
 
Ich möchte mal auf einen fachlichen Aspekt zu den nordischen Habichten zu sprechen kommen (ohne emotionale Diskussionen um Statussymbole oder die Vorliebe einheimischer Vögel weiter anzufachen).

Ich habe gehört, dass die nordischen Habichte (wenn man sie den so zusammenfasst) in ihren Habitaten eher Gänse und Enten jagen und sich aus diesem Grund besonders für die Jagd auf Flugwild eignen.

Gibt es jemand, der Genaueres dazu sagen kann, oder schon praktische Erfahrungen machen konnte?

@ Pere: stimmt das so mit dem Beutewild in der Natur?

@ Regalis: besonders Erfahrungen mit Deinem Terzel würden mich da interessieren

Besten Dank bereits im Voraus und viele Grüße
 
Also..die sind schon sehr sehr gut auf Flugwild, zwei Weiber, die ich letztes Jahr bei meinem Engländer abgetragen habe, wollten erstmal von dem Kaninchenbalg nix wissen. Aber wehe da war ein Fasan..da gingen die sehr gut und auch recht erfolgreich hinterher. Federwild fliegen die lieber, so waren bis jetzt meine Erfahrungen.
Der Terzel ging den Krähen noch über 50m Steilflug nach.
Sie fliegen definitiv anders- habe das vorallem auf Fasan gemerkt. Während meine immer recht unterhalb des Fasanes blieb, war die buteoides Dame immerzu auf gleicher Höhe oder etwas oberhalb des Fasans. Auf Kaninchen hab ich weniger Unterschiede gesehen.
Im Großen und Ganzen kann man aber sagen, dass sich egal welche ,,Unterart" da nicht viel nehmen- lediglich das Gewicht machts halt aus. Große Weiber tun sich mit Hasen viel,viel leichter, große Terzel mit den Kaninchen und Fasanenhähnen.
Was auffallend war- bei einem Fehlflug stellte sich das Finnenweib nicht ab sondern ging in den Segelflug über und fing an zu kreisen- das war nicht das erste mal, dass ich das bei denen beobachtet habe.

LG
 
Ich habe gehört, dass die nordischen Habichte (wenn man sie den so zusammenfasst) in ihren Habitaten eher Gänse und Enten jagen und sich aus diesem Grund besonders für die Jagd auf Flugwild eignen.
Nein, das kann man so grundsätzlich nicht sagen. Das Verbreitungsgebiet des Habichts ist sehr groß und der Habicht an sich ist ein recht standorttreuer Vogel, er neigt also relativ stark zur Bildung von Unterarten und Lokalformen.

In der Vergangenheit wurden noch erheblich mehr Unterarten ausgewiesen als heute, allein in Deutschland drei oder vier verschiedene. Die Genetik und die vergleichende Taxonomie kamen dann zu dem Schluß, dass man diese Formen eigentlich nicht als selbständige Unterarten ansehen kann, weil sie sich noch nicht weit genug voneinander weg entwickelt haben.

Man kann Unterarten im Einzelfall also nicht mathematisch festlegen und scharfe Grenzen ziehen, noch viel weniger kann man einzelnen Unterarten bestimmte Eigenschaften zuordnen. Innerhalb der Unterarten gibt es natürlich regionale und lokale Unterschiede.

Das Verbreitungsgebiet des A. g. buteoides ist sehr groß. Innerhalb dieses Gebietes gibt es (Teil-)Populationen, die vorrangig von Rauhfußhühnern leben, andere erbeuten vorrangig Entenvögel, wieder andere mögen sich mehr an Säuger halten. Hinzu kommen dann auch noch kleinräumliche und individuelle Präferenzen.

Es gibt unter den westsibirischen (wie auch unter den mitteldeutschen und auch allen anderen) Habichten welche, die exzellente Flugwildjäger sind und solche, die gute Karnickel-, aber schlechte Fasanenjäger sind.

@Balu: A. g. buteoides ändert innerhalb seines großen Verbreitungsgebietes erheblich ab. Und ja, es sind optisch teilweise sehr schöne Habichte, gar keine Frage!

@Regalis: Wir werden die Diskussion über heimisch/nicht heimisch immer wieder führen und führen müssen. Eric hat dazu hervorragende Worte gefunden. Und ich kann nur wiederholen, dass sich die Falknerei einen Bärendienst erweist, wenn sie einerseits die natürliche Jagdart und den Greifvogelschutz propagiert und postuliert, andererseits aber fleißig die Unterarten mischt und verfälscht und die heimischen Vögel gering schätzt.

VG
Pere ;)
 
Hallo,


ok - pere. Ich habe den Grund warum ich mir einen Finnischen Habicht zugelegt habe aufgeführt , könntest du mal den Grund aufführen warum du einen Habicht hast!!!!!
Das was mir nicht paßt ist das ich von Pere vorgehalten bekomme das ich diese Habichte habe als Statussymbole und das stimmt nicht das habe ich nicht nötig. Aber es stimmt das ich jedes Wochenende ca. 300 km fahre meine Habichte an Wild zu bringen und Sie jagdlich zu fliegen während andere hier im Stuhl sitzen der Habicht hinterm haus versauert weil er keine beute kennt bzw. nicht auf diese geflogen wird und diese Leute werfen mir vor die Vögel als Statussymbol zu haben - da hab ich wohl irgendwas nicht richtig verstanden!
Gruß
Marco
 
Viel Erfolg dieses Wochenende,Marco, falls du wieder raus gehst :) Fahre morgen auch in die Ecke Heilbronn auf Hase,Kaninchen und mal sehen was es noch so gibt :)

Falknersheil
Julia
 
Also für mich bleibts: jedem Tierchen sein Pläsierchen. Einer mag Habichte, anderer Falken, der nächste Adler.
Wieviele Jäger führen einen Jagdhund nicht deutscher Herkunft? Und es ist ok.
Ich finde wir erweisen den Falknern einen Bärendienst, wenn wir uns nicht durchsetzen, und nicht endlich wählen dürfen was uns gefällt.
Ebenso wie Pferde oder Hunde oder Katzenhalter!
Wir haben die gleichen Rechte, die gleichen Gründe.
Und wenn es ein Albidus ist...es macht die Falknerei Facettenreicher. Und wenn es ein Heimischer ist... es wahrt die Traditionen.
Himmel!
Ich kann nicht glauben , daß wir irgendwelchen Naturschützern immer mehr von unsren Rechten einräumen und am End bei Wanderfalke und Habicht sitzen bleiben...wohlgemeint dem europäischen Habicht...und die Falknerei sich keinen Schritt mehr weiterentwickelt.
Nein! Nur meine Meinung.
 
Also für mich bleibts: jedem Tierchen sein Pläsierchen. Einer mag Habichte, anderer Falken, der nächste Adler.
Wieviele Jäger führen einen Jagdhund nicht deutscher Herkunft? Und es ist ok.
Ich finde wir erweisen den Falknern einen Bärendienst, wenn wir uns nicht durchsetzen, und nicht endlich wählen dürfen was uns gefällt.
Ebenso wie Pferde oder Hunde oder Katzenhalter!
Wir haben die gleichen Rechte, die gleichen Gründe.
Und wenn es ein Albidus ist...es macht die Falknerei Facettenreicher. Und wenn es ein Heimischer ist... es wahrt die Traditionen.
Himmel!
Ich kann nicht glauben , daß wir irgendwelchen Naturschützern immer mehr von unsren Rechten einräumen und am End bei Wanderfalke und Habicht sitzen bleiben...wohlgemeint dem europäischen Habicht...und die Falknerei sich keinen Schritt mehr weiterentwickelt.
Nein! Nur meine Meinung.


Und meine.
 
Hallo Balu, hallo Pere,

vielen Dank für Eure Antworten und viele Grüße.
 
Aber hallo!! Bitte die Eulen nicht vergessen ;-))
Was haben Eulen mit Falknerei zu tun?? :idee:

@Buteo: Du weißt, ich habe grundsätzlich kein Problem mit Albidus und Finnen, wohl aber bin ich der Ansicht, daß wir sie bei uns nicht brauchen. Und ich findes es schade, daß die heimischen Habichte gering geschätzt werden und es entspricht auch dem Grundsatz der Gesellschaft: Auffallen durch Besonderes, in der Falknerei ist es explizit die Größe und die Farbe.

Was ich aber verabscheue - und genau das wird gemacht - ist das Züchten möglichst großer Habichte, also Einkreuzen von eben diesen genannten großrahmigen Unterarten. Bei (Wander-)falken längst Standard in der Falknerei, bei Adlern usus und beim Habicht leider stark im kommen. Der Habicht konnte sich noch am längsten als unverfälschte Form halten, aber auch das wird bald vorbei sein ...

Wie gesagt: Sich den Greifvogelschutz auf die Fahnen schreiben, aber mit bestem Gewissen die Wildformen bis zur Unkenntlichkeit verändern - das paßt meines Erachtens nicht zusammen.

VG
Pere ;)
 
Wer schätzt denn die heimischen Habichte gering? Das hat doch damit gar nix zu tun!
Ich muß Dir mal ehrlich was sagen; hätte ich seinerzeit das Geld für ein Habichtsweib gehabt, hätte ich heute keinen Wüstenbussard.
Wenn man es den Anfängern also finanziell so schwer macht..tja was soll ich sagen ;)
 
Was haben Eulen mit Falknerei zu tun??

Das war eigentlich nicht die Frage, buteos Aussage war:

Einer mag Habichte, anderer Falken, der nächste Adler.

Ich darf dran erinnern, dass die Headline der Seite "Forum Wildvögel Greifvögel und Eulen" heisst. Kein Grund also, die Eulen zu unterschlagen, nur weil sie (normalerweise) nicht im falknerischen Einsatz sind.

Im Gegenteil, Deine Aussage gibt mir Gelegenheit mal ganz heftig die Frage zu stellen, warum Eulen nicht zur Jagd verwendet werden dürfen. Das Zeug dazu hätten sie allemal, und was ihnen vielleicht an Schnelligkeit abgeht, das machen sie locker durch Intelligenz wett. Und an Kompromisslosigkeit bei der Jagd stehen sie hinter keinem Habicht zurück. Gesetze könnte man ändern, wenn man das will. Sachliche Gründe seh ich keine. Möglicherweise haben ja die "echten" Falkner Angst, dass ihnen die Eulen die Show stehlen ;-)

Grüsse,
tox
 
@ Buteo
Es wird ja nicht den Anfängern speziell erschwert, aber Habichte sind in der Nachzucht halt schwieriger und ergo teurer. Umso mehr habe ich absolut kein Verständnis dafür , wenn sie andernorts legal oder nicht,abgeschossen werden.
Das ist es ja , was mich sauer macht. Einheimische Habichte werden hier verfolgt und gemeuchelt und wir Falkner ziehen dann los und besorgen teure Nordische.
Auf der anderen Seite des Zauns ist es halt immer besser.:D
@ Pere
Zu den Eulen:
das ist ein rein deutsches, rechtliches Problem. Andernorts wärs das nicht.
Wenn man schon pingelig ist: was haben Habichte mit Falknerei zu tun? Falken für die Falknerei und das sollen ja nicht mal Greifvögel sein.
So heisst es ja z.B. in England , falconry and hawking.
Also bloss nicht alles immer zu eng sehen. Die Welt hört nicht an Deutschlands Grenzen auf :D.
 
Zu den Eulen: ich denke es ist ein ganz anderes Problem: die wenigsten Eulen sind, soweit ich weiß, tagaktiv.

Bisher weiß ich das definitiv nur von der Schnee-Eule (aber da mag ich irren, ich habe nicht soviel Erfahrungswerte über Eulen).

Die paar Uhus zum Beispiel die ich aus der Schaufalkerei kenne waren sehr plump und zögerlich beim Flugtraining (ohne Jagd, also reiner Schauflug).

Zu dem anderen Thema:
Seit der Mensch Nutz- und/oder Haustiere hält, gibt es gezielte Zuchten- und kontroverse Meinungen.
Das ist nicht nur bei Falken und Greifvögeln so, sondern auch bei Hunden, Pferden, Katzen, Papageien, Tauben, Meerschweinchen, Schweinen......wie Buteo ja auch schon sagte.

Es gibt immer eine "möglichst nah am Naturbild bleiben"-Fraktion und eine "wir wollen so züchten und einkreuzen wie wir wollen"-Fraktion.

Ganz ehrlich?
Ich denke nicht dass es der Menschheit gelingt durch Zucht den Habicht oder den Rassehund oder den Friesen (eine Pferderasse) "auszurotten".
Dafür gibt es immer noch genug Liebhaber der genannten Arten/Rassen.

Und ob nicht einheimische Greife nun hier gehalten und geflogen werden sollten....nun ja, wo fängt man da an, wo hört man auf?
Soll ein Falkenliebhaber nur noch mit Wanderfalken beizen, weil alle anderen Falken hier zu klein sind und er einen Ger oder Saker aber nicht haben sollte weil der ja nicht einheimisch ist?

Ich kenne wohl einige Falknereien die keine Weißkopfseeadler oder Harrise haben, aber den Saker oder Lanner hab ich fast überall gesehen.
Ich kann mir nicht vorstellen dass sich das noch mal ändern wird.
 
Zu den Eulen: ich denke es ist ein ganz anderes Problem: die wenigsten Eulen sind, soweit ich weiß, tagaktiv.

Meine Erfahrungen beschränken sich bisher auf Uhus. Die sind beileibe nicht ausschliesslich nachtaktiv, es wäre sicher kein Problem (und auch absolut nicht gegen ihr Naturell), sie in den frühen Morgenstunden oder ab dem späten Nachmittag jagdlich einzusetzen.

Wenn sie in ihrem Element sind (also jagdlich richtig eingesetzt werden), dann sind sie auch alles andere als plump und zögerlich. Sonst wären sie längst ausgestorben ;-)
Eine Flugshow ist nicht die natürliche & artgerechte Umgebung.

Beste Grüsse,
tox
 
Zur Tagaktivität von Eulen.
Ich habe noch nie soviele Eulen wildlebend gesehen wie in Finnland. Jeden Tag Habichtskauz, Sperbereule oder Sperlingskauz. Wenn Eulen mit Tageslicht Probleme hätten, dürfte es dort gar keine geben. Im Sommer ist da mit Nacht ja nicht all zuviel los.:D
 
Man könnte meinen, es wäre geradezu auf meiner persönlichen Miste gewachsen, daß Eulen nicht zur Falknerei zugelassen sind. Wir sind zwar im Bereich Greifvögel, Falken und Eulen, aber das Thema hier heißt "Saison 2010/11", und gemeint ist die Beizjagdsaison. Und da gehören keine Eulen rein. Daher meine Frage.

Zum Thema Tagaktivität der Schneeule sei nur so viel gesagt: Es ist nicht so, daß die Schneeule tgaktiv ist und anderen nachtaktiv. Ein entweder-oder bzw. schwarz-weiß-Denken ist hier fehl am Platz.

Und bezüglich der Aussage, es gäbe jederzeit die Möglichkeit, sich auch gewünschtes unvermischtes Material an Beizvögeln zu besorgen sei gesagt, daß es vermutlich unmöglich sein dürfte, einen Steinadler der Nominatform zu bekommen. Dasselbe gilt für einen mitteleuropäischen Wanderfalken. Nun wird natürlich wieder eine Unterartendiskussion aufkommen und daß es "den" mitteleuropäischen Wanderfalken ja eh nicht gibt. Den natürlichen Austausch über die Alpen hinweg als Absolution des wilden Vermischens sämtlicher Formen dieser Welt zu verstehen und dies auch noch als "natürlich" anzusehen, scheint mir dann doch reichlich vermessen.

VG
Pere ;)
 
Wir sind zwar im Bereich Greifvögel, Falken und Eulen, aber das Thema hier heißt "Saison 2010/11", und gemeint ist die Beizjagdsaison. Und da gehören keine Eulen rein.

Das wiederum würde implizieren, dass dies hier ein rein deutsches Forum ist. Ist es das?
 
Vielleicht sollten wir besser ein neues Thema aufmachen wegen der ganzen Zuchttehmen usw.....oder?

@Pierre, ich wusste nicht wie und wann Eulen aktiv sind.
Das hatte ich ja auch extra betont.

Das heißt aber nicht dass ich ein "Schwarz-weiß-Denken" habe dass "fehl am Platz ist".

Ich wusste es einfach nicht und habe eine VERMUTUNG aufgestellt, die unter andrem auch auf dem basiert was mir in der Greifvogelstation erzählt wurde (zu den Uhus).
 
Thema: Saison 10/11

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