Pro&Contra der Raubwildbejagung

Diskutiere Pro&Contra der Raubwildbejagung im Forum Greifvögel und Eulen im Bereich Wildvögel - Sodale Nachdem die Diskussion in einem anderen Thread eröffnet worden war, nun hier die Möglichkeit seine eigene Meinung preiszugeben . Jetzt...
F

falkenluk

Guest
Sodale
Nachdem die Diskussion in einem anderen Thread eröffnet worden war, nun hier die Möglichkeit seine eigene Meinung preiszugeben .

Jetzt bin ich ja mal gespannt! :D
 
Ok, Da ich keinem anderen Modi diesen Thread zumuten will, lasse ich ihn hier erstmal stehen. Es wurde zwar schon einige Male darüber diskutiert, aber lassen wir das.
Es gilt wie Allgemein, aber hier jetzt im Besonderen: Keine Ausfälligkeiten!
Keine Abschweifungen und keine Infragestellung anderer jagdlichen Tätigkeiten oder der Jagd generell.
Das Thema ist gegeben und es wird rigoros der Rotstift angesetzt, wenn es ausartet.

So, und nun musst du Falkenluk wohl oder übel eine Vorgabe liefern.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nunguut dann beginne ich doch einfach mal damit : Von Pere

"Wir könnten nun wieder eine Diskussion beginnen über Sinn und Unsinn der Raubwildbejagung. Ich halte sie indofern für sinnvoll, als sie dem Jäger das Gefühl gibt, ein "Heger" zu sein. Den Hasen freilich wird sie wenig nützen ..."

Diese Aussage finde ich persönlich etwas konfus, da es mir persönlich nicht darum geht "Heger" genannt zu werden,sondern eher darum den Wildbestand so zu halten das keine Art von der anderen verdrängt wird . Auch wenn dieses Unterfangen sich meistens als recht schwierige Problematik erweisen wird .
Gut das man dem Hasen nicht unweigerlich damit hilft wenn man einen Fuchs schießt dürfte klar sein. Letzteres halte ich persölich auch nicht wirklich zu dem größten Feind des Hasens ...

Menschen,Hund,Wölfe,Lüchse,
Katze,Mader,Wiesel,Füchse,
Adler,Uhu,Raben,Krähen,
jeder Habicht, den wir sehe,
Elstern auch nicht zu vergessen,
alles,alles will ihn fressen."
(Ludwig von Wildungen)

Soviel mal zu den "tierischen" Feinden.
Jedoch glaube ich das die meisten Hasen dem Menschen zum opfer fallen; durch Straßenverkehr,Lebensraumvernichtung und und und ...

Lieben gruß
 
Ich habe mich mit dem Thema auch schon einige Zeit beschäftigt, da ich Mitpächter eines Reviers bin, in dem es noch geringe Fasan-, Hasen- und Rebhuhnbesätze gibt. Insbesondere in Regionen, deren Biotope durch die Veränderung der landwirtschaftlichen Nutzung nicht mehr ideal für Bodenbrüter sind, kommt der Unterstützung dieser Arten natürlich eine besondere Bedeutung zu.

Ich lasse hier ganz bewusst den Naturschutzaspekt außer Acht. Selbstverständlich bin auch ich an einer hohen Biodiversität interessiert und erfreue mich an dem Anblick einer seltenen Spezies egal ob sie eine jagdbare Wildart darstellt oder nicht. Hier möchte ich bewusst nur den pragmatischen Nutzen für mich als Jäger (Falkner) in den Vordergrund stellen.

Wenn ich Fasane und Rebhühner über mehrere Jahre bejagen möchte, muss diese Nutzung natürlich nachhaltig sein. Als Konsequenz daraus muss ich die Anzahl an Individuen erhöhen um genug Nachwuchs zu erhalten, den ich dann abschöpfen kann. Neben – oder besser vor Maßnahmen wie Lebensraumverbesserungen, Fütterungen und Auswilderungen wird in Jägerkreisen immer eine extrem starke Raubwildbejagung propagiert. Das erscheint mir durchaus schlüssig. Die ganz einfache Rechnung lautet: weniger Füchse, Marder und Krähen bedeuten weniger Prädatoren für Rebhühner und Fasane. Mit weniger natürlichen Feinden steigen die Chancen eines Jungtieres das Fortpflanzungsalter zu erreichen und für neue Nachkommen zu sorgen. Das hierdurch die Populationsdichte gehoben werden kann, ist für mich absolut logisch.

Selbstverständlich ist mir bewusst, dass jedes Biotop nur eine begrenzte Anzahl einer bestimmten Art zulässt, und die Natur diese Verhältnisse ohne uns Menschen deutlich besser ganz von selbst regulieren könnte. Nur haben wir das natürliche Kräfteverhältnis nun mal deutlich verändert. Nahrungsgeneralisten wie Füchse, Krähen und Elstern sind nun mal derzeit deutlich im Vorteil gegenüber Arten, die einen relativ hohen Anspruch an ihre Lebensräume stellen. Man kann das ganze natürlich fatalistisch sehen und ihnen als Gewinner der jüngsten Evolutionsverhältnisse gratulieren (die sie zweifelsohne sind und ihre Anpassungsfähigkeit verlangt schon Respekt ab) oder versuchen, zumindest in einem kleinen Umfeld ein bisschen gegen diesen Strom zu schwimmen.

Die Reviere mit sehr guten Niederwildbesätzen, die ich kenne, gehen alle nach diesem Prinzip vor und der Erfolg gibt ihnen Recht.

Für sämtliche Anmerkungen und natürlich auch für Kritik wäre ich dankbar und ich hoffe, dass sich aus diesem Thema eine interessante (sachbezogene) Diskussion ergibt.
 
Gut, dann will ich mal meinen Standpunkt darstellen.

Aus zwei verschiedenen Positionen betrachtet erscheint mir eine Prädatorenbejagung nicht sinnvoll.

1. Prädationswirkung
Prädatoren erfüllen eine wichtige Aufgabe im Naturhaushalt, nämlich die Gesunderhaltung der Bestände. Dabei fallen nicht nur - aber überwiegend - junge und ein paar alte Tiere zum Opfer. Fällt der eine Prädator aus, wird er durch einen anderen Mortalitätsfaktor ersetzt.
Die Hasen haben sich im Laufe der Evolution zusammen mit den Prädatoren, somit unter ständigem Selektionsdruck, entwickelt. Sie sind an Füchse angepasst und darauf eingestellt.
Entscheidend für Hasenbesätze ist das Wetter, insbesondere das Frühjahr. In trocken-warmen Frühjahren mit halbwegs trockenem Sommer gibt es viele Hasen. Ist es nasskalt, kommen kaum Junghasen durch und die Kokzidiose rafft im Laufe des Sommers noch weitere Tiere dahin. Ob der Fuchs den ein oder anderen Hasen mehr erwischt und dafür dann andere Faktoren wie Krankheiten entsprechend weniger zu tun haben, spielt keine Rolle. Das nennt man kompensatorische Sterblichkeit. Die Hasen werden sich aufgrund der Vermehrungsrate bei entsprechender Witterung wieder erholen - mit und ohne Fuchs, ganz egal.

Das gilt jedenfalls für intakte Habitate. In diesen ist die Reproduktionsrate groß genug und die Abgangsrate so klein, dass der Bestand erhalten bleibt. Stimmt das Habitat nicht mehr, stellt sich ohnehin die Frage nach dem Sinn und Zweck, den Patienten durch fragliche Infusionen am Leben zu erhalten, zumal dann, wenn - wie beim Feldhasen - die Art als solche nicht gefährdet ist. Einzig sinnvolle „Infusion“ ist meines Erachtens die Habitatgestaltung.

Der Jäger betreibt Habitatpflege und Prädatorenbejagung nur zu einem Zweck: Hasen erlegen. Er tritt hier an die Stelle anderer Mortalitätsfaktoren. Es stellt sich lediglich die Frage: Fuchs, Mensch oder Kokzidiose - wer „erlegt“ den Hasen? Für den Hasenbestand ist das egal. Das Anführen ökologischer Gründe für die Fuchsbejagung ist somit ein Scheinargument, welches - wenn überhaupt - nur dem Jäger nützt, nicht aber dem Hasen.

Wenn es dann mal ein günstiges Frühjahr und einen trockenen Sommer und dann im Herbst entsprechend viele Hasen gibt, weiß der Heger wiederum genau: „Endlich tragen meine Bemühungen um die Prädatorenbejagung Früchte.“ Sieht es im Folgejahr aufgrund der Witterung gegenteilig aus, hat er auch schon die Ursache parat: „Ich habe nicht intensiv genug den Füchsen nachgestellt.“


2. Populationsökologische Betrachtung
Macht es überhaupt Sinn, Füchse zu bekämpfen? Wenn ich einen Altfuchs wegschieße, rücken drei jüngere nach. Belasse ich den Altfuchs, hält er die revierlosen Jünglinge fern. Man weiß außerdem: Je stärker der Fuchs bejagt wird, desto höher die Vermehrungsrate.

Seit den 1960er Jahren steigen die Fuchsstrecken erheblich an. Sie haben sich seither vervielfacht. Im selben Zeitraum sind die Niederwildstrecken in den Keller gegangen. Wir erlegen mehr Füchse denn je, und doch geht das Niederwild weiter zurück.

Es ist ein Irrglaube, dass wir nur den Fuchs ausrotten müssen, um wieder paradiesische Niederwildbestände zu bekommen (in den goldenen Zeiten der Niederwildjagd gab es übrigens durchaus auch Füchse). Die Agrarlandschaft gibt es schlicht nicht mehr her. Im übrigen waren die glorreichen Niederwildbestände ebenfalls ein Kunstprodukt. Ohne die kleinparzellierte extensive Landwirtschaft früherer Zeiten gäbe es bei uns vor allem eins: Buchenwald - soweit das Auge reicht. An Wild von allem etwas, aber jeweils nicht viel.

Da man letzteres jedoch nicht ändern kann, wird auf den Füchsen rumgejagt. Damit bekämpft man zwar nicht die Ursache des Problems, aber es scheint den Jägern zumindest das Gefühl zu geben, etwas getan zu haben.

Das gilt im Grundsatz für alle Prädatoren, also auch Habicht und natürlich Rabenvögel.

VG
Pere ;)
 
Die ganz einfache Rechnung lautet: weniger Füchse, Marder und Krähen bedeuten weniger Prädatoren für Rebhühner und Fasane. Mit weniger natürlichen Feinden steigen die Chancen eines Jungtieres das Fortpflanzungsalter zu erreichen und für neue Nachkommen zu sorgen. Das hierdurch die Populationsdichte gehoben werden kann, ist für mich absolut logisch.
Mir nicht ganz. Dieser Überlegung wird nämlich die Prädation als einziger Mortalitätsfaktor zugrunde gelegt. Es gibt aber noch Straßenverkehr, Mortalität durch innerartliche Kämpfe, Parasiten etc. Bei hoher Adlerdichte steigt die Mortalität durch Revierkämpfe, hohe Rehdichten verursachen eine hohe Anzahl an Verkehrsverlusten und bei hoher Schweinedichte grassiert die Schweinepest. Oder anders gesagt: Geht die Prädation durch Beutegreifer, treten andere Mortalitätsfaktoren stärker hervor. Schieße ich beispielsweise mehr Rehe, holt sich die Straße umso weniger.

Die Reviere mit sehr guten Niederwildbesätzen, die ich kenne, gehen alle nach diesem Prinzip vor und der Erfolg gibt ihnen Recht.
Wobei es eben kein Vergleichskollektiv mit bloßer Habitatverbesserung ohne Prädatorenbejagung gibt. Welchen Anteil am Erfolg die Prädatorenbejagung hat, kann niemand sagen. In keiner Studie wurde das jemals vergleichbar analysiert. Es gibt nur „mit“, sodaß man das „ohne“ gar nicht beurteilen kann.

VG
Pere ;)
 
Hallo,

in welchem Zusammenhang steht denn die Tollwutimpfaktion mit der Zunahme der Fuchspopulation? War das der Mortalitätsfaktor Nr.1 bei den Füchsen?

Und die Jagd, selbst noch in Kombination von Waffe und Falle, wird es wohl nie schaffen, Füchse annähernd auszurotten. Aber dennoch reduziert man die Population, wenn man ein ganzes Geheck/Wurf tötet und sei es für dieses Jahr. Oder ein paar Jungfüchse weniger (und seien es 5 pro Revier) helfen doch, dass zumindest ein paar mehr Fasane, Rebhühner, Hasen und Bodenbrüter allg. überleben, die mit leicht angewachsener Population auch den Winter in größerer Zahl überleben.
So sollte man es doch schaffen, die Anzahl an zB Fasanen zu erhöhen, ohne dass es zu viele werden, die dann an Krankheiten oder Straßenverkehr sterben, bzw. unter Strich einfach ein paar mehr da sind, oder Denkfehler?

Gruß
Christian
 
Das sind alles sehr gute Argumente. Um unsere Standpunkte zu verifizieren, wären zwei identische Reviere mit gleichem Wildbesatz und unterschiedlicher Raubwildbejagung vonnöten. Da das leider unmöglich ist, müssen wir wohl noch etwas weiter diskutieren.

Bei Deinen Ausführungen gehst Du von intakten Habitaten aus, die es wohl im Allgemeinen in Deutschland (zumindest in unserer Region) so nicht mehr gibt. Jetzt bin ich aber absolut daran interessiert, den Patienten mit Infusionen am Leben zu erhalten. (und zwar in erster Linie aus persönlichem und weniger aus ökologischem Interesse)

Ich glaube einfach nicht, dass mir das ohne Eingriff in die Population der Prädatoren gelingt.

Ich ziehe mal unser Revier als Beispiel heran: in diesem Jagdjahr wurden 24 Füchse erlegt, was natürlich nur einen kleinen Teil der Fuchspopulation darstellt. Dem gegenüber steht ein Besatz von ca. 4 Rebhuhnketten, ca. 30 Hasen und etwa ebenso vielen Fasanen. Selbstverständlich wäre ein Teil dieser Füchse dem Straßenverkehr oder dem Hungertod zum Opfer gefallen. Aber sicher hätte auch ein Großteil überlebt und diesem Teil wären ganz bestimmt auch ein paar Fasane, Rebhühner oder Junghasen zur Beute geworden. Und genau diese Individuen sind jetzt einfach noch lebendig und können zu einer Erhöhung der Populationen beitragen.

Ich rede hier nicht von einer beabsichtigten Ausrottung der Füchse, denn wie Du ja ganz richtig sagst, sind Prädatoren für ein Habitat von enormer Bedeutung. Nur wenn ich zumindest in begrenztem Rahmen als zusätzlicher Prädator (mit meiner Jagdausübung) auftreten möchte, muss ich meiner Meinung nach in das Räuber-Beuteverhältnis, das ohnehin schon in ein Ungleichgewicht geraten ist, eingreifen. Genau das rechtfertigt für mich überhaupt die Jagd auf die genannten Niederwildarten.
 
Klar ist: Eine Ausrottung des Fuchses ist selbst mit Jagd, und drastischsten Mitteln wie Begasung etc kaum machbar ( Erfahrungen aus der Tollwutzeit). Dafür kommt er in unserer Zivilisationslandschaft viel zu gut zurecht. Auch ist die Reproduktionsrate recht hoch.
Eine Gefährdung der Art ist soweit nicht gegeben. Er kann also nachhaltig bejagt werden.

Eine grossflächige Reduktion des Bestandes ist kaum machbar, da freie Gebiete schnell wieder besetzt werden und auch die Anzahl Junge steigt.

Resultat: ich kann entweder nichts machen, dann steigt der Bestand bis an die Kapazitätsgrenze. Diese kann je nach Gebiet sehr hoch sein und effektiv ( nach verschiedenen Forschungsarbeiten) einen Einfluss auf verschiedene mögliche Beutetiere haben. Bei speziell gefährdeten Arten kann dies durchaus auch ein Aus bedeuten. Das muss man dann auch so in Kauf nehmen. Nie darf man diese Zustände mit natürlichen Früheren vergleichen. Wir haben die Verhältnisse zugunsten solcher Allesfresser längst verschoben.

Andererseits, kann man Druck ausüben und lokal den Bestand ausdünnen ( eine endlose jedes Jahr wiederkehrende Angelegenheit). In speziellen Gebieten wo zum Beispiel Wiederansiedlungsprojekte laufen und eine " Renaturierung" stattfindet, sicherlich eine Massnahme die den Erfolg verbessern hilft, bis eine wieder tragfähige Population der betreffenden Tierart erreicht ist. In Kombination mit allen anderen Unbillen wie Landwirtschaft, Verkehr etc aber wahrscheinlich eine ewig währende Sache..

Auf jagdlicher Basis eine nie endende Sache. Einzig ein Seuchenzug wie hier letztes Jahr mit der Staupe, bewirkt grösserflächig etwas ( für ganz wenige Jahre).

Es ist wie mit einem Schiff, das man nicht ganz dicht bekommt. Man ist endlos am Pumpen, damit es nicht vollläuft.

Grundsätzlich ist für mich nur die Frage: Wollen wir mit verschiedensten Anstrengungen versuchen die Verlierer zu erhalten oder akzeptieren wir , dass sich die Welt weitergedreht hat und es halt Gewinner und Verlierer gibt.

Bei nicht ganz grossen Anstrengungen Europaweit, wird es wohl darauf hinauslaufen, dass einige verschwinden werden und andere sich behaupten. Jagdlich ist in dieser Hinsicht wohl nur ein bisschen Symptombekämpfung möglich.

Man kann also durchaus den Fuchs bejagen, lokal vielleicht auch ein bisschen Einfluss nehmen. Populationsökologisch ist der Einfluss durch die Jagd aber auch nicht schlechter als die Verluste durch den Strassenverkehr. Wenn keiner bejagt wird, heisst das noch lange nicht, dass sie stationär bleiben und Reviere nachhaltig verteidigen. Dazu gibt es viel zu viele zusätzliche Todesursachen. Ein fest eingespieltes Gleichgewicht, gibt es nicht. Alles verändert sich laufend.
Besser wird es duch nichtbejagung wohl aber auch nicht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
in welchem Zusammenhang steht denn die Tollwutimpfaktion mit der Zunahme der Fuchspopulation? War das der Mortalitätsfaktor Nr.1 bei den Füchsen?
Klar, die Tollwut ist ein dichteabhängiger Mortalitätsfaktor und ist in der Lage, die Bestände kurzfristig gewaltig zu senken. Dieser Faktor scheidet nun aus. An seine Stelle ist lokal die Räude getreten, die allerdings nicht ganz so wirkungsvoll ist.

Oder ein paar Jungfüchse weniger (und seien es 5 pro Revier) helfen doch, dass zumindest ein paar mehr Fasane, Rebhühner, Hasen und Bodenbrüter allg. überleben, die mit leicht angewachsener Population auch den Winter in größerer Zahl überleben.
So sollte man es doch schaffen, die Anzahl an zB Fasanen zu erhöhen, ohne dass es zu viele werden, die dann an Krankheiten oder Straßenverkehr sterben, bzw. unter Strich einfach ein paar mehr da sind, oder Denkfehler?
Das ist eben die große Frage. Bleiben wirklich mehr übrig, wenn man die Prädation reduzieren kann oder sterben genauso viele, eben an anderen Ursachen? Es gibt Studien, beispielsweise an Wasservögeln, die letzteres ergeben haben.


Bei Deinen Ausführungen gehst Du von intakten Habitaten aus, die es wohl im Allgemeinen in Deutschland (zumindest in unserer Region) so nicht mehr gibt. Jetzt bin ich aber absolut daran interessiert, den Patienten mit Infusionen am Leben zu erhalten. (und zwar in erster Linie aus persönlichem und weniger aus ökologischem Interesse).
Das ist wenigstens mal eine ehrliche Antwort, damit kann man umgehen!

Und genau diese Individuen sind jetzt einfach noch lebendig und können zu einer Erhöhung der Populationen beitragen.
Wie gesagt, genau das kann durchaus bezweifelt werden.

muss ich meiner Meinung nach in das Räuber-Beuteverhältnis, das ohnehin schon in ein Ungleichgewicht geraten ist, eingreifen. Genau das rechtfertigt für mich überhaupt die Jagd auf die genannten Niederwildarten.
Was oft als Gleichgewicht betrachtet wird ist nichts anderes als die subjektive Einschätzung des Menschen, die durch die Erinnerung an immense Niederwildvorkommen eingefärbt ist, welche wiederum auf längst vergangenen Landnutzungsformen basierte.

Oder anders gesagt: Wie haben kein Ungleichgewicht, sondern ein Gleichgewicht! Aber eben ein solches, das dem Menschen nicht in den Kram passt. Also bezeichnet er es als Ungleichgewicht und rechtfertigt damit fragwürdige Bekämpfungsaktionen.

Was ist ein „Gewinner“, was ein „Verlierer“? Habitate entstehen und vergehen wieder (Mosaik-Zyklus-Prinzip). Wächst eine große Sturmfläche im Urwald zu, dann ist das Haselwild beispielsweise ein Verlierer. An anderer Stelle entsteht aber wiederum ein geeignetes Habitat neu, die Art kann sich erhalten. Viele mediterrane Arten breiten sich zur Zeit immens nach Norden aus, verlieren dagegen vielleicht im Süden an Areal. Sind sie jetzt Gewinner (im Norden) oder Verlierer (im Süden)?

Rebhühner würde es ohne das Wirken des Menschen bei uns so gut wie überhaupt nicht geben. Wir aber haben sie auf der roten Liste stehen, weil die einst (ungewollt) künstlich geschaffenen Habitate nun wieder ungeeigneter werden. Die menschlich aufgeblasenen Bestände gehen nun wieder zurück. Ist es ein Verlierer oder kehrt es vielmehr zum Normalzustand zurück?

VG
Pere ;)
 
Hallo,

sowohl Gentilis als auch Peregrinus haben sehr gute Argumente dafür und dagegen geliefert. Ich möchte jetzt nicht mehr alle aufzählen, aber meiner Meinung nach Habitatverbesserung, Deckung, hilft allen.

Und wie Gentilis schon sagte, durch die Jagd auf Raubwild/Raubzeug überleben doch schon mal einige mehr die sonst dem Fuchs als Nahrung dienten.

Peregrinus hat es ebenfalls angesprochen, in unserer so wie heute betriebenen Landwirtschaft hat sowohl der Hase, aber auch anderes Niederwild (Fasan, Rebhuhn, Kanin,) Vögel usw. schlechte Karten.
Dies wird sich auch nicht mehr ändern, bestenfalls in einigen Revieren wo Landwirtschaft und Jäger gemeinsam was dafür tun/könnten.

Gruß Berthold
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo!

Vielen Dank für das Thema, und das Stehenlassen =)!

Zunächst kann ich nur sagen, dass ich mit Pere vollends überein stimme, und dem nichts hinzufügen kann.
Dann möchte ich aber auch einmal folgendes zu Protokoll geben...

Und zwar lese ich ja recht regelmäßig im Wild & Hund- Forum mit, und man kann da wirklich sehr viele nützliche Dinge erfahren und lernen, hat mir schon sehr viel gebracht.
Andererseits aber möchte ich nach meinen bisherigen Erfahrungen postulieren, dass etwa 80 % der Kameraden dort der Meinung sind, dass nur ein toter Fuchs ein guter Fuchs ist.
Waidmänner, die aus ethischen Gründen zB ein Geheck nicht wegfangen oder ausschießen, werden bestenfalls milde belächelt, und diese Belächler wiederum nehmen grundsätzlich alles an Füchsen mit, lassen sogar an einem Sauenluder geschossene Füchse gleich als Luder für die Sauen liegen, da sie die Bälge heutzutage ja ohnehin nicht mehr verwerten können...
Es werden ohne Unterschied Alt- wie Jungfüchse beschossen, obwohl, wie Pere es schon ausführte, ein belassenes altes Revierpaar weit sinnvoller wäre, da es die jugendlichen Streuner abhält, und so die Fuchsdichte mit klein hält.
Man mag nun entgegen halten, im Winter könne man Alt- und Jungfüchse nicht mehr auseinander kennen, jedoch funktioniert das im Spätsommer und auch im Herbst noch ganz vortrefflich, und sei es durch das unbedarftere Verhalten der erfahrungslosen Jungfüchse.
Zudem kann man mit gutem Willen auch Füchse ebenso wie Hoch- und Rehwild individuell wieder erkennen, so daß es kein Problem sein sollte, zumindest eine Fähe und einen Rüden im Revier konsequent geschont zu lassen, welche dann das Revierpaar bilden werden.
Leider aber herrscht die Maxime: Jeder geschossene Fuchs ist einer weniger. Und Bäng...

So...
Nun ist es ja seit vielen Jahren der Fall, dass der Marderhund und auch der Waschbär seit einiger Zeit ganz stark im Kommen sind, und in manchen Revieren sinkt dadurch bereits spürbar die jährliche Fuchsstrecke.
Man könnte also meinen, die Waidmänner wären nun glücklich, da sie nun weniger Füchse strecken müssen, und Marderhunde und Waschbären bekanntermaßen zur Hauptsache Insekten und Sonstiges Gekrabbel- Fresser sind, in Feldrevieren also dem Niederwild kaum gefährlich werden, während das Niederwild in Waldrevieren, den Einständen beider Neozoen, ohnehin eher rar ist.
Tja, statt nun eben froh zu sein, endlich mit der Fuchsmetzelei aufhören oder weniger machen zu können, wird da rumgeheult, dass die Fuchstrecken sinken, seit Marderhund und Waschbär da sind, von etwaigen Niederwildschäden durch letztere dabei gar keine Sprache.

Da frage ich mich allen Ernstes:
Worauf kommt es den betreffenden Jägern an?
Darauf, dass die Füchse auf niedrigem Niveau gehalten werden/ sind, egal wie, oder doch nicht viel eher darauf, dass sie so ja ihr liebstes und schon in jüngsten Jägerjahren eingebläutes Feindbild verlieren, wie mir Luca's (der erst 17 ist...) Ausdruck "Raubzeug" leider erschreckend deutlich vor Augen führte?
Und dass sie ergo weniger schießen können, weil Marderhunde und vor allem Waschbären in natürlicher Umgebung in viel geringerer Populationsdichte vorkommen, und nun auch noch dem Fuchs eine natürliche Konkurrenz bereiten, was ja nur in ihrem Sinne sein kann?

Meine Intention im Erlebnis- Thread war denn auch, herauszustellen, was nun an einem Habicht weniger Raubzeug ist als an einem Fuchs, nicht unbedingt die Sinnhaftigkeit Bejagung an sich, das tue ich hier.

Von was ernährt sich der Fuchs zur Hauptsache?
Zur Hauptsache von Mäusen, Insekten, Regenwürmern, im Herbst auch von Obst. Größeres und damit jagdlich interessantes Wild nimmt der nur bei Gelegenheit. Wie wichtig beim Fuchs die Gelegenheit ist, zeigen alleine einige Beobachtungen von mir, in denen der Fuchs selbst im tiefen Winter lieber mauste, als einen nahebei sitzenden fit und aufmerksam wirkenden Hasen, Fasan oder auch Rebwild anzupirschen.

Von was ernährt sich der Habicht?
Je nach Geschlecht von Vögeln in Drossel- bis Stockentengröße, gelegentlich auch mal von Kaninchen und Eichkatern. Er nimmt also außer Tauben, diversen Enten und Kaninchen kein jagdlich relevantes Wild.

Ist nun also die schiere Möglichkeit, dass der Fuchs als Opportunist auch alles ihm erwischbar erscheinende Wild angeht, eine Rechtfertigung, ihn als "Raubzeug" anzusehen, während Habicht und Bussard mit ihrer Ernährungsweise dem Jäger nur relativ selten ins Gehege kommen?
Wobei selbst Bussarde und Graureiher schon vielen Grünröcken den kalten Angstschweiß um ihre Hasenbestände auf die Stirn treiben...

Ist der Graureiher schon dadurch "Raubzeug", dass er manchmal Wiesen abpatrouilliert und die Möglichkeit besteht, dass er Junghasen speeren könnte? Und ist allein durch diese simple Möglichkeit bereits die Legitimation nach "Kurz halten" gegeben, nach der pauschal gleich gewinselt wird?
Also alleine die schiere Möglichkeit, dass er im Jahr mal so gesagt 10 Junghasen erwischen könnte, wobei er sich sonst von Fisch, Mäusen, Maulwürfen und Wasservogelküken ernährt?

Ist der Mäusebussard bereits dadurch "Raubzeug", dass er potentiell einige frisch gesetzte oder Junghasen greifen könnte, wobei er sich in aller Regel von kleinen Nagern, großen Insekten, Würmern und Luder ernährt? Und ist bereits durch die Möglichkeit des Junghasengreifens auch hier die Legitimation nach "Reduzierung" gegeben?

Grüße, Andreas
- den mal interessieren würde, ob Mageninhaltsuntersuchungen bei Füchsen regelmäßig durchgeführt werden, um mal zu eruieren, wie arge Niederwildräuber das tatsächlich sind.
Sollte an sich kein Problem sein, da ja Füchse das ganze Jahr bejagt werden dürfen, und so ein wirklich lückenloses Bild der Ernährung übers Jahr ermöglichen dürften.
 
Zuletzt bearbeitet:
sehr interessanter thread! kurze zwischenfrage: luchs und wolf-auch darüber wird ja in jägerkreisen etwas rumgeheult,fressen und jagen die auch füchse?

die kernfrage der Habitatsbesetzung im verhältnis landschaftsgegebenheiten versus jagdeinfluss- da wären allem anschein nach mal weitergehende studien interessant.
für mich stellt sich dann hier noch eine frage, ob der einfluß der jagd auf die bestände allein durch die abschüsse gegeben ist, oder ob nicht auch vergrämungseffekte ihren teil dazu beitragen, daß ein einfluß auf die populationen möglich ist?
lg
 
Also ich habe schon Pobleme Füchse individuell zu erkennen, wenn mir in einer Nacht, bei nicht ganz idealen Lichtverhältnissen 13 Füchse begegnen. Hier sind ( oder waren es vor der Staupe letztes Jahr) es ca alle 500 m ein befahrener Bau!
Ist ja auch nicht so, dass sich jeder Fuchs wunderbar präsentiert und Minuten lang anschauen lässt. Die Territorien überlappen sich auch, so dass es oft unmöglich ist die Füchse nach Paaren genau ihrem Revier zuzuordnen. Jungfüchse im Sommer, klar, die kann man erkennen. Im Winter wirds schon schwieriger. Habe da auch schon sehr kleine, uralte Füchse gehabt.

Viele Fragen sind aber auch schwierig zu beantworten, weil es "den Jäger" so kaum gibt. Da gehen die Ansichten doch auch sehr auseinander. Wildbiologische Kenntnisse sind oft sehr dürftig vorhanden.

Wie ich schon sagte, kommt es auch ganz darauf an, wo das Problem mit Füchsen liegt. Hier hatten wir z.B. eine Lachmöwenkolonie, bei der es eine Zeitlang Füchse gab, die ganz schön aufgeräumt haben. Um den Bau lagen dann dutzende toter Möwen. Heute gibt es diese Kolonie nicht mehr. ( klar sind auch andere Gründe für das Verschwinden mit zuständig). Dies war die Stammkolonie aller Lachmöwen in der Schweiz.
Auf der selben Fläche hat sich der Hasenbestand im Laufe der letzten Jahre bei den Zählungen von 49 auf 3 verringert.
Füchse werden dort kaum bejagt. Das Gebiet beinhaltet ein Schutzgebiet und Aufwertungen werden dauernd durchgeführt.
Schwarzhalstaucher gibt es keine mehr, Kiebitz bringt keine Brut mehr hoch, der Brachvogel ist als Brutvogel schon vor 20 Jahren verschwunden.... Aber Füchse gibt es massig.

Da kommt schon die Frage auf: wäre es nicht sinnvoll, zu den Aufwertungsmassnahmen auch das mit den Füchsen stärker anzugehen.
Wenn wir andererseits allem einfach seinen Lauf gehen lassen wollen, wird es auch fraglich, wesshalb denn jedes Jahr zigtausend Fr. in das Gebiet investieren um es aufzuwerten? Auch da greifen wir ja massiv ein!

Auch jeder Pflegeeinsatz greift selektiv zugunsten einiger Arten und zu ungunsten anderer ein. Die Flächen sind begrenzt. Die grosse unberührte Natur wo sich auf riesigen Flächen alles selber reguliert, gibt es kaum noch.
Schlussendlich eigentlich nur die Frage: Eingreifen ( auf unterschiedlichste Art und Weise) oder alles sich selber überlassen?

@ maffyn
Ja Luchse fressen auch Füchse. Hier sind die Luchse aber meist in Gebieten, sprich höheren Lagen, wo auch die Fuchsdichte bescheidener ist. Zudem ist auch die Luchsdichte ja nicht riesig.

Vergrämungseffekte beim Fuchs durch die Jagd, konnte ich noch keine feststellen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Worauf kommt es den betreffenden Jägern an?
Darauf, dass die Füchse auf niedrigem Niveau gehalten werden/ sind, egal wie, oder doch nicht viel eher darauf, dass sie so ja ihr liebstes und schon in jüngsten Jägerjahren eingebläutes Feindbild verlieren, wie mir Luca's (der erst 17 ist...) Ausdruck "Raubzeug" leider erschreckend deutlich vor Augen führte?

Meine Intention im Erlebnis- Thread war denn auch, herauszustellen, was nun an einem Habicht weniger Raubzeug ist als an einem Fuchs, nicht unbedingt die Sinnhaftigkeit Bejagung an sich, das tue ich hier.
Nun, das WuH-Forum ist kein ernstzunehmendes Fachforum. Aber es stimmt, man wird nur wenige Jäger finden, die den Satz „nur ein toter Fuchs ist ein guter Fuchs“ nicht unterschreiben würden.

Zum Begriff „Raubzeug“ möchte ich sagen, dass dieser ein festgelegter Begriff ist, und zwar bezeichnet er alle „wildschädlichen“ Tierarten, die nicht dem Jagdrecht unterliegen. Insbesondere versteht man darunter Ratten, Rabenvögel, auch Katzen und Hunde. Waschbär und Marderhund fielen ebenfalls darunter, so lange sie noch nicht dem Jagdrecht unterlagen (was meines Wissens inzwischen fast überall der Fall sein müsste).

Sämtliche dem Jagdrecht unterstellten „Räuber“ sind kein Raubzeug, sondern Raubwild.

Von was ernährt sich der Habicht?
Je nach Geschlecht von Vögeln in Drossel- bis Stockentengröße, gelegentlich auch mal von Kaninchen und Eichkatern. Er nimmt also außer Tauben, diversen Enten und Kaninchen kein jagdlich relevantes Wild.
Der Habicht ist ein Opportunist. Er nimmt, was er am besten bekommt. Wenn in ungeeignetem Gebiet Rebhühner ausgesetzt werden, kann er diese durchaus zehnten. Hier ist die Ursache aber nicht im Habicht zu suchen, sondern im Habitat oder dem ungeeigneten Besatzmaterial. Ansonsten sind insgesamt Tauben seine Hauptbeute, Terzel in der Brutzeit nehmen auch sehr viel oder überwiegend Drosseln. Größere Beute wird vor allem im Winterhalbjahr geschlagen.

für mich stellt sich dann hier noch eine frage, ob der einfluß der jagd auf die bestände allein durch die abschüsse gegeben ist, oder ob nicht auch vergrämungseffekte ihren teil dazu beitragen, daß ein einfluß auf die populationen möglich ist?
Eine hervorragende Frage!

Beispiel Auerwild im Schwarzwald: Es ist bekannt, dass winterliche Störungen durch den Menschen zu Streß und höherer Wintersterblichkeit führen. Selbst im Bereich langjähriger Loipen, noch viel mehr aber durch Leute, die die gewohnten Wege verlassen.

Um aber die Prädation durch den Fuchs zu reduzieren, sind die Jäger nun gehalten, verstärkt Füchse zu bejagen. Sie rennen also winters durch die Auerwildbereiche. Ich sehe die Störungen als negativer an als der unsichere Nutzen durch die Fuchsbejagung.

VG
Pere ;)
 
Habe hier ja auch ein Auerwildbiotop in der Nähe und habe auch jahrelang an Zählungen ( vor allem des dort auch vorkommenden Birkwildes teilgenommen). Auch da sind die Jäger gehalten den Fuchs stärker zu bejagen.
Keiner geht jetzt aber da hoch nur wegen den Füchsen. Keiner rennt jetzt da zusätzlich herum. Mit herumrennen in einem mehr oder weniger Berggebiet, erwischt man eh keinen Fuchs. Wenn da effektiv etwas gemacht werden kann, dann z.B.durch einen Luderplatz. Der muss dann auch nicht im Einstand der Hühner sein.
Im Winter, oberhalb 800m im Tiefschnee den Füchsen nachrennen wollen? Schon mal versucht?
Theorie und Praxis gehen da schon gewaltig auseinander.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
http://maps.google.ch/maps?ie=UTF8&...62291,9.234009&spn=0.057658,0.107117&t=k&z=13
So siehts hier in dem Gebiet aus. Sogar im Mai bei den Zählungen hat es in vielen Jahren noch tief Schnee. Zufahrtsstrassen , praktisch keine.
Kilometerweit durch den Schneestapfen um vielleicht einen Fuchs zu erbeuten, das tut sich keiner an.
Was es aber hat, sind jede Menge Touristen mit Schneeschuhen und sogar Mountainbikes ( hab echt schon welche auf 1800m im Tiefschnee völlig abseits jeden Weges angetroffen) und im Sommerhalbjahr Wanderer etc. zu Hauf.
Leider sind die aber nicht jagdbar :D
 
Leider sind die aber nicht jagdbar

Hm, und wenn Du das als Unfall tarnst? Wie die Mafia mit Patronen aus Eis schießen, und den Körper dann mit dem Einschußloch auf einen Ast oder abgebrochenen Jungbaum spießen. Ist im Tiefschnee gestolpert, gefallen, und auf die Art leider tödlich verunfallt, kommt schon mal vor bei so widrigen Bodenverhältnissen abseits der Wege :+pfeif:...

Danke für Eure Erklärungen und Ausführungen, dennoch finde ich es äußerst bedenklich, wenn schon ganz frische Jungjäger in jungem Lebensalter bereits mit einer ganz selbstverständlichen ätzenden Verachtung vom Fuchs sprechen, als wäre das der Teufel höchstpersönlich... Das klingt für mich nicht danach, als würde der Fuchs als Teil der Natur gesehen, sondern nur als Teil, der tunlichst wo und wann immer entfernt gehört...
Wie ist es denn? Gibt es eine regelmäßige Langzeitstudie, die in verschiedenen Regionen des deutschsprachigen Raumes die Mageninhalte geschossener oder auch tot gefundener Füchse auswertet? Es würde mich brennend interessieren, wieviele der jährlich zig tausend geschossener Füchse wirklich Reste jagdbaren Wildes intus haben.

Was den Wolf angeht, so war der zu früheren Zeiten der Hauptfeind des Fuchses, indem er sowohl adulte als auch juvenile Tiere tötete, wo immer er sie erwischte.
Gleiches war mit dem Wolf in Nordamerika, der den Kojoten stark regulierte.
Ohne Wolf trat der Kojote einen Siegeszug sondergleichen an, und kommt heute beinahe flächendeckend in den USA vor, während sein Hauptverbreitungsgebiet früher der Südwesten, Süden und der Mittelwesten waren
Interessant ist der Fakt, dass nach der Wiedereinbürgerung der Wölfe im Yellowstone Park die Kojotenpopulation rapide und blitzschnell zurück ging, die bis dahin das dominante Raubwild waren. Im gleichen Maße, wie die Kojoten durch die Wölfe seltener wurden, erholten sich die Bestände vieler Greifvögel etc. exorbitant, da durch den Wegfall der Kojoten viel mehr Nager, große Insekten etc. zur Verfügung standen.
Der Wolf breitet sich gegenwärtig, ausgehend vom Yellowstone- Ökosystem, nun auch stark in Rest- Wyoming, Montana, Idaho aus, besiedelt dort seine alten Lebensräume neu, und auch dort zeichnet sich das selbe Bild ab. Wolf kommt, Kojote geht großenteils, Niederwild erholt sich exorbitant, Jagdstrecken für Jäger wie für natürliche Beutegreifer steigen...

Ob der Wolf auch hierzulande das Patentrezept sein könnte, auch wenn er für bis zu 10.000 € im Jahr Nutzvieh reisst? Wem zugute kommen würde, dass die Stimmungslage in Jägerkreisen zur Zeit (noch) überwiegend ProWolf- lastig ausfällt, die Skandierer von "Wolfszüchter in Sachsen und Brandenburg" und "NaBu- Spinner" sind zum Glück noch in der Unterzahl.

Man kann sich fragen: Würde der Wolf dann den Fuchs tatsächlich hier ebenso reduzieren wie überm großen Teich die Kojoten, wäre das den Jägern recht?
Weil ihr Ziel, die effektive Reduzierung des Fuchsbestandes, dann gegeben wäre, oder wäre es ihnen im Gegenteil alles andere als recht, weil sie dann kaum noch Füchse zu schießen haben, während man den Wolf nicht schießen darf, der nun seinerseits fröhlich am Wild "zu Schaden" geht?

Grüße, Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Von den Jägern, die ich kenne, gibt es nicht gerade viele , die dem Wolf etwas abgewinnen können. Beim Luchs ebenso. Noch nie in den letzten 200 Jahren wurden hier, CH ,so viele Wölfe geschossen, als seit dem Zeitpunkt, seit er unter Schutz ist.
Da Fuchsprobleme zum Grossteil in Zivilisationslandschaften entstehen und der Wolf dort nicht gerade willkommen ist, dürfte die Sache wenig Erfolg haben.

Generell ist die Stimmung aus Jagdseite schon sehr schlecht gegenüber den Raubtieren. Vor einer halben Stunde hatte ich gerade wieder so einen Kunden, der auch bereits klagte: es hätte zuviele Adler, ob man auch einen mit Loch bei mir zur Präparation vorbeibringen könnte. Und Geier hätten sie jetzt auch noch.... ( sind die ersten die in diesem Landesteil bisher ausgewildert wurden).
 
Also da habe ich ja mal wieder etwas gelernt ... Ich dachte nämlich das man unter Raubzeug und Raubwild so ziemlich das gleiche versteht ! Aber da dem ja nicht so ist verstehe ich eure "Aufregung" ... So und die tatsache das ich Andreas das deutlich vor Augen führen würde lass ich jetzt mal besser einfach so stehen! War schon relativ oft gerade im September auf dem Ansitz wo von 6 Ansitzen 5 Füchse auf Schrotenfernung über die Wiese schnürten und ???? Der Finger blieb gerade . Ich finde das mehr dazu gehört den Finger gerade zu lassen als einem Fuchs das Licht auszuknipsen ! Da wird bei mir KEINE ätzende Verachtung deutlich ! Wenn der Fuchs versucht während des Ansitzes Mäuse zu erbeuten und hopsend über die Wiese springt dann betrachte ich es persönlich als ein sehr angenehmes Erlebnis ! Selbst wenn kein Rehwild erbeutet wurde ...


So viel erstmal dazu
 
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Thema: Pro&Contra der Raubwildbejagung

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