Hallo zusammmen

Diskutiere Hallo zusammmen im Forum Greifvögel und Eulen im Bereich Wildvögel - Hallo erst mal zusammen bin neu hier und interessiere mich für die Falknerei heiße Paul und wohne in Ettlingen bei Karlsruhe wollte mal...
Die Sache mit dem Hund hat mich auch schon beschäftigt... In "Die Beizjagd" (hahaa, ich habe mir Fachliteratur besorgt!) wird zum Beispiel bei der Jagd mit dem Habicht auf Hasen oder Kaninchen nichts von Hunden oder Frettchen erwähnt. Wie treibt man das Wild dann aus der Deckung bzw. wartet man einfach?


Auf Hasen geht man üblicherweise auf Gemeinschaftsbeizjagden mit mehreren Falknern. Das sieht dann so aus, dass man in einer Linie über Felder geht und auf die hochgemachten Hasen wirft ( nur jeweils einen Vogel, außer es sind Harris die in Kompanie geflogen werden).

Ist man alleine im Wald unterwegs, bietet sich die freie Folge an, wo der Harris/Habicht in den Bäumen seinem Falkner folgt und anjagt, wenn auch hier irgendwo ein Hase aufsteht. Das funktioniert auch bei Kaninchen, welche bei schönem Wetter gerne ausserhalb der Baue liegen.

Ansonsten ist ein Frettchen für die Kaninchenjagd ein Muss, wenn man viele Baue hat.

Ein Negativbeispiel: Ein Falkner hat seinen Deutsch Langhaar bei einer Gemeinschaftsbeizjagd mit dabei.
1. Hat der Hund jedes Mal seinen Falkner halb mit umgerissen, sobald ein Hase aufstand und 2. hat dieser Hund den Habicht wieder vom Hasen runtergezogen. So einen Hund würde ich daheim lassen - oder mal richtig erziehen.

LG
 
Auch bei der Kaninchenjagd kann ein Hund, der sicher befahrene Bauten anzeigt, wertvolle Dienste leisten. Gerade bei einem nicht so hohen Kaninchenbesatz ist es für Falkner, Vögel und vor Allem Frettchen oft sehr ermüdend mehrere unbefahrene Bauten hintereinander zu frettieren. Da kann ein guter Vorstehhund schon den entscheidenden Vorteil bringen!

Aber es kann natürlich auch das genaue Gegenteil dabei herauskommen, wenn der Hund so abgeführt ist wie Nika es oben beschreibt.

Ich kenne übrigens eine Falknerin, die seit einigen Jahren einen "italienischen Drahrthaar" unter einem Wüstenbussard führt - und das (soweit ich beurteilen kann) mit ziemlich ordentlichem Erfolg.

Bzgl. der Diskrepanzen zwischen den Verbänden ist sicher schon alles gesagt (bzw. geschrieben) worden. Meiner Meinung nach geben wir Falkner da ein ziemlich trauriges Bild ab indem wir in den fünfziger Jahren entstandene Rivalitäten weiterhin pflegen. Aber die neusten Entwicklungen machen ja etwas Hoffnung...
 
Ich selbst habe keinen Hund, habe meinen HH aber von klein auf an Jagdhunde gewöhnt, sonst geht nämlich das Gekrähe los, wenn wir mal im Verband mit Hunden losziehen und ich kann das Beizen vergessen.
Das lief erstaunlich unproblematisch.
Für die Hasenbeiz mit Adler emfpinde ich einen Hund sogar eher suboptimal, weil sie doch manchmal weit vorlaufen. Da gehe ich liebe ein zwei Treibern zu meiner rechten Seite langsam übers Feld.
Ansonsten ist natürlich ein Frettchen ein Muss.
 
Hallo,

bezüglich der Mittelaltermärkte ist noch zu sagen, das es auch Leute gibt, die dort mit ihren Greifvögeln auftreten, oftmals gar keinen Falknerjagdschein haben. Deshalb haben sie auch keinen "heimischen" Greifvogel dabei weil sie den ja nicht halten dürfen. Sondern die sogenannten "nicht heimischen" Greifvögel oder Eulenarten.
Von den Schwierigkeiten mal abgesehen die ein Habicht, Steinadler oder jagdlich geführter Wanderfalke bei zu engem Publikumskontakt machen würde, wenn er derartiges nicht gewohnt ist. Ansonsten spricht meiner Ansicht nach nichts dagegen wenn der Vogel das mitmacht, daran gewöhnt ist und ordentlich gehalten wird.

Ansonsten wird es demnächst im Bereich der Falknerei eine neue Home-Page geben.
Diese wird vom Landesverband Hessen des Orden Deutscher Falkoniere sein (ODF)

Wir haben uns vorgenommen mehr in die Öffentlichkeit zu gehen und Berührungsängste gerade und auch bei "Nicht-Falknern" abzubauen.
Es gibt viele Greifvogel- oder Falknereiinteressierte, die mehr über die Falknerei erfahren möchten, aber nicht unbedingt gleich eine Falknerprüfung ablegen wollen. Das kann ja immer noch geschehen wenn sie das dann möchten. Wichtig ist meiner Ansicht nach doch das man sich erst einmal zwanglos informieren kann, Kontakte knöpft, Greifvögel kennen lernt und auch mal mit zu einer Beizjagd gehen kann.

In unserem Verband hier in Hessen gibt es auch Mitglieder, die keinen Jagd/Falknerschein haben. Aber gerne mit uns gemeinsame Aktionen besuchen und veranstalten, in der Öffentlichkeitsarbeit mithelfen, Brutkästen bauen und betreuen. Auch der eine oder andere "Greifvogel-Patient" wird mit unserer/seiner Mithilfe gepflegt, hat der eine oder andere Falkner-Kollege mal Urlaub werden/können von diesen "Nicht-Falknern" seine Greifvögel betreut und gefüttert werden.
Natürlich geht es auch mal mit zur Beizjagd als stiller/freudiger Beobachter.

Für all das braucht man keinen Falknerschein, nur Interesse und es wäre nicht das erste Mal das hier der Wunsch entstanden ist, diesen dann doch zu machen weil es einem einfach gefällt.

Klar, man muß auf die Leute zu gehen und Berührungsängste abbauen. Ab und zu ist es auch mal lästig und man hat nicht gerade die Zeit, auf den einzelnen einzugehen, Fragen zu beantworten usw.
Aber einfach freundlich bleiben, auf einen späteren Termin verweisen oder ihn einfach einladen doch mal vorbei/mitzukommen.

So schwer kann das doch nicht sein.
In diesem Sinne,

mit freundlichem Gruß,

Berthold
 
Danke für die Antworten!
Ich habe danach gefragt, weil ich mir am besten einen Habicht als meinen zukünftigen Beizvogel vorstellen könnte... Wenn ich hier in der Nähe meines Elternhauses bleiben sollte, bietet er sich auch sehr an, was die Landschaftssituation und den Wildbesatz angeht: Wir haben soooooo viele Krähen, Elstern und dazu auch noch reichlich Kaninchen, die auch oft von den Feldern bis in die Gärten kommen. Wenn ich so einen Vogel habe, würde ich mich aber gern auch wirklich nur ihm widmen und nicht noch einen (für die Jagd entsprechend großen) Hund erziehen.
 
@harpyja: Nichts gegen dein Vorhaben, aber die Elstern sind glaube ich nicht zur Jagd freigegeben. Es wird sogar vermutet, daß sie wegen der Lebensraumsituation bald vom Austerben bedroht sein könnten.

LG Phil
 
Hallo Deinonychus,

Elstern sind in Hessen vom 1.8. bis 20.2. laut Gesetz bejagbar. In einigen Bundesländern gelten andere Jagdzeiten, in einigen Ländern gibt es überhaupt keine Jagdzeit weil sie dort zu den Singvögeln zählen. Eine genaue Auflistung welche Länder ja/nein kann ich Dir aber jetzt nicht geben, müßte ich erst nachschauen (zu faul, lach).

Es ist aber unheimlich schwierig sie mit der Waffe und erst recht mit einem Beizvogel zu bejagen. Außer dem Sperberweibchen kommt hier nur noch der Wanderfalkenterzel in Frage. Dieser hat aber nur in freiem Gelände eine Chance. Die Elster wird aber einen Teufel tun, aus einem Gebüsch oder Baum heraus dann über freies Gelände zu fliegen. Wie gesagt, mit einem Sperberweib hat man evt. Chancen weil diese in die Deckung folgt.
Hut ab wer es schafft eine Elster zu beizen.

Vom Aussterben sind Elstern aber keinesfalls bedroht.
Genau das Gegenteil ist der Fall , als sogenannte Kulturfolger haben sie bei uns die besten Bedingungen. Dazu kommt, das sie auf Grund ihrer Clevernes kaum natürliche Feinde zu fürchten haben. Sprich mal mit den Gartenbesitzern, da wirst Du hören wie sehr sie bei den Singvögeln für Brutverluste sorgen.

Also noch mal, Rabenkrähen und Elstern haben sich in den letzten Jahren unheimlich vermehrt. Um ihren Bestand muß man sich momentan keine Sorgen machen.

Gruß Berthold
 
Hallo!

Ich danke Euch vielmals für die vielen tollen Antworten, ich bin richtig glücklich und fühle mich im Kreis der zukünftigen Kollegen richtig willkommen und aufgenommen. Danke an die Herren: :bier:, und danke an die Damen: :trost:, von ganzem Herzen!

bezüglich der Mittelaltermärkte ist noch zu sagen, das es auch Leute gibt, die dort mit ihren Greifvögeln auftreten, oftmals gar keinen Falknerjagdschein haben. Deshalb haben sie auch keinen "heimischen" Greifvogel dabei weil sie den ja nicht halten dürfen. Sondern die sogenannten "nicht heimischen" Greifvögel oder Eulenarten.

Das leuchtet natürlich völlig ein, hatte ich nicht bedacht =).

Greifvögel kennen lernt und auch mal mit zu einer Beizjagd gehen kann.

Ich glaube, ich werde beim ersten Mal Mitgehen oder gar Vogel auf der Faust halten soviel Wasser in den Augen haben, dass der Bodensee neidisch wird ^^.
Es reicht schon, wenn ich in einer Doku/ Reportage über die Falknerei nur die Bells klingeln höre. Gänsehaut und Mecki im Nacken sind das Mindeste *schäm* ^^.
Könnte man Begeisterung oder Leidenschaft in Reinkultur nennen, oder "Passion", wie der Waidmann so gerne sagt ^^!

Wenn ich schon an so einem Ereignis teilnehme, dann doch bitte authentisch.

Na, wenn es sich machen lässt, dann wäre es schon geil im Quadrat, da mit einem entsprechend aufgezäumten und gedeckten Friesen einzureiten, auf der Faust den Habicht oder Falken (den ich ja nicht kategorisch ausschließe). Ist zwar ein Barockpferd, aber wir wollen da mal nicht so kleinlich sein ;).

1. Hat der Hund jedes Mal seinen Falkner halb mit umgerissen, sobald ein Hase aufstand und 2. hat dieser Hund den Habicht wieder vom Hasen runtergezogen. So einen Hund würde ich daheim lassen - oder mal richtig erziehen.

Das ist ja sehr heftig... War der Hund noch jung? Oder war das einer von der Sorte, der nur einmal die Woche richtig raus kommt? Dass er den Vogel vom Hasen runterzieht, auweia!!! Wie ging denn das vonstatten?
Und ist das nicht für den Vogel übler Streß, der ein eventuelles Verstossen begünstigt? Ich meine, überall liest man, dass der Habicht so sensibel und leicht reizbar ist... Und dann sowas?

Was die Sache mit den Elstern angeht, so muss ich für Berlin sagen, dass die seit etwa 15 Jahren ganz stark abgebaut haben im Bestand. Da sich an der allgemeinen Lebensraum- und Nahrungssituation nichts geändert hat, führe ich dies auf die im selben Zeitraum (bzw. seit Anfang der 1990er Jahre) stattgefundene ziemlich umfängliche Etablierung des Habichts als Brutvogel in der Stadt zurück.
Noch 1988 war ein Habicht was ganz besonderes hier in Berlin, und bestenfalls im Winter zu sehen, heutzutage braucht man im Frühjahr nur in einen beliebigen, gut baumbestandenen Park etc. zu gehen, und hört die Weiber gackern. Oder alternativ im Winter an vogelreiche Lokalitäten. Man kann wirklich ganz fest damit rechnen, im Winter an bestimmten Plätzen welche zu sehen, man muss sich nur hinstellen, auf die Reaktionen der "Beute"vögel achten, und dann sieht man schon einen :zustimm:.

Vielleich sollte man im ländlichen ebenfalls die Lebensräume optimieren, dann hört das mit den momentan viel zu viel erscheinenden Elstern sicherlich bald von allein auf.

Grüße, Andreas
 
Was die Sache mit den Elstern angeht, so muss ich für Berlin sagen, dass die seit etwa 15 Jahren ganz stark abgebaut haben im Bestand.

@Wandterz: So soll es in vielen Gegenden schon der Fall sein. Aber ich will hier mal nicht den Teufel an die Wand malen.

LG Phil
 
Hallo,

wie gesagt, geht auf die Leute ein wenn sie was wissen wollen.
Anfang der Woche hatte ich einen Anruf von einer Dame, die auf der Messe "Wild und Hund" in Dortmund unseren Orden (ODF) und die Greifvögel etwas näher kennen gelernt hat.
Interesse uns kennen zu lernen und mehr zu erfahren wurde gewünscht.

Kein Problem, heute abend fahren wir zusammen mit anderen Falknerkollegen auf unseren monatlichen Falknerstammtisch des Hessischen ODF-Verbandes. Dort lernt Sie noch andere Falknerkollegen/Kolleginnen kennen und wird sicher einiges mehr erfahren.

Deshalb noch einmal, nehmt die Leute bei der Hand und laßt sie nicht alleine mit ihren Fragen.

MfG
Berthold
 
Zu den Elstern kann ich hier für die heimatlichen Gefilde (Wasserburg am Inn & Umgebung) berichten, dass die Bestände in den letzten ca. 15 Jahren sehr abgenommen haben. Zahlen hab ich nicht, ist mein persönlicher Eindruck. Vor dieser Zeit haben sie hier noch Hühner- und Entenküken geklaut, heut freu ich mich, wenn ich eine sehe oder höre.

Grüsse,
tox
 
Also bei uns gibts Krähen u. Elstern grad genug. Die holen sich immer Insekten und Würmer auf den Feldern.
Wobei ich aber auch bezeifeln würd, dass ich später mal mit nem Wanderweib auf Elstern gehen Könnte.

VG Daniel
 
Elstern sind in Hessen vom 1.8. bis 20.2. laut Gesetz bejagbar. In einigen Bundesländern gelten andere Jagdzeiten, in einigen Ländern gibt es überhaupt keine Jagdzeit weil sie dort zu den Singvögeln zählen.
Wenn ich da mal korrigieren dürfte ...

Elstern zählen überall auf der Welt zu den Singvögeln, es sind ja welche. :zwinker:

Du meinst vielmehr, daß sie in einigen Bundesländern nicht zum Wild zählen. Und genau das ist in den meisten Bundesländern der Fall, unter anderem auch in Baden-Württemberg.

Sie haben in den meisten Bundesländern somit keine Jagdzeit (weil nicht Wild im Sinne des Jagdrechts und daher auch keine Jagd möglich - rein von den Begrifflichkeiten her). Vielmehr gibt es hier einen Zeitraum, in welchem sie zum "zum Schutz der heimischen Tierwelt oder zur Abwendung erheblicher landwirtschaftlicher Schäden" getötet werden dürfen.

VG
Pere ;)
 
"Es ist aber unheimlich schwierig sie mit der Waffe und erst recht mit einem Beizvogel zu bejagen. Außer dem Sperberweibchen kommt hier nur noch der Wanderfalkenterzel in Frage. "


Das geht auch mit einem weiblichen Wüstenbussard - mittlerweile sogar in schönen Flügen und nicht nur am Boden!

Bzgl. der Bestandssituation der Elstern kann ich auch nur sagen, dass in unseren Regionen (Rheinland-Pfalz) die Zahlen beinahe unaufhaltsam steigen. In beinahe jeder Hecke und jedem Garten sieht man eine Vielzahl von Elstern.
 
Elstern kannst du nur richtig mit Sperbern bejagen. Mit div Falken gehts auch,ist aber recht mühsam,was ich so gehört hab.
Zufall mit Habicht usw gibts auch,klar,aber bleiben eher die Ausnahme.So wachsam und flink wie die sind..
 
Aber was für ne Jagdmethode WÜRDE man bei Elstern anwenden, wenn die soeben genannten nur Zufall sind?
 
Eine Verständnisfrage: Der Sperber ist ja nunmal eine einheimische Art. Aber rein rechtlich dürfen doch von den einheimischen Greifen und Falken nur Steinadler, Habicht und Wanderfalke zur Beizjagd eingesetzt werden. Heißt das, der in Deutschland falknerisch geflogene Sperber, muß aus einer Zucht aus dem Ausland stammen oder gar ein Wildfang von außerhalb sein ??
 
Ah, das wollte ich auch meinen.
Hörte sich in den Posts vorher an als ob das auch hier gelegentlich praktiziert werden würde.
Geklärt !!
 
Mit dem Sperber darf in Deutschland überhaupt nicht gejagt werden.
Das stimmt so nicht! :+klugsche

Grundsätzlich dürfen von den in Anlage 4 der BWildSchV genannten Arten nur die drei bekannten gehalten werden. Aber es gibt natürlich Ausnahmen. Wer einen Sperber offiziell mit den entsprechenden Papieren hält, darf ihn zur Beize einsetzen.

VG
Pere ;)
 
Thema: Hallo zusammmen
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