Hallo zusammmen

Diskutiere Hallo zusammmen im Forum Greifvögel und Eulen im Bereich Wildvögel - Hallo erst mal zusammen bin neu hier und interessiere mich für die Falknerei heiße Paul und wohne in Ettlingen bei Karlsruhe wollte mal...
@Kanadagans
Um das nochmal klarzustellen, ich meine nicht das man Elstern jagen muss, um irgendwie deren Bestand zu regulieren. Das mit den Singvögeln war vielleicht ein populistisches Arguement das du ja teilweise relativiert hast.
Ich wollte lediglich, wie Gentilis auch schreibt, ausdrücken das es in den Gebieten in denen es viele Elstern gibt, für die Natur nicht negativ ist wenn man einige davon beizt. Wie du ja schön erklärt hast wird dieser geringfügige Eingriff keine Population verändern.
 
@Andreas alias Kanadagans:

Eine hervorragende Abhandlung zur Populationsökologie der Elster, die sich natürlich auf die meisten anderen Tierarten übertragen lässt. :zustimm:

Zum rückläufigen Bruterfolg bei erhöhter Populationsgröße sei noch angemerkt, dass je größer die Junggesellenschwärme bzw. die Zahl der Nichtbrüter, desto schlechter sind die Brutvögel in der Lage, ihr Revier zu verteidigen und desto stärker fällt die Prädation (Eier- und Jungvogelraub) durch die eigenen Artgenossen aus. Zusätzlich leidet die elterliche Fürsorge durch zu häufige Abwesenheit zum Zwecke der Revierverteidigung.

Dasselbe gilt auch für die Bejagung der Rabenkrähe. Somit sehe ich selbst die einzige Legitimation in der Krähen- und Elsternbeize, dass in einigen Gegenden überhaupt die Beizjagd ermöglicht wird. Das fördert das Verständnis um unsere Greifvögel und Falken und kommt diesen über die Aufklärungsarbeit und das Fachwissen um Pflegefälle wieder zugute. Die Eingriffe sind natürlicher Art (Abgänge durch Prädatoren sind ja in der Populationsökologie einer Art eingeplant) und schaden daher nicht wirklich.

Aber es muß eben klar sein, dass man für das Niederwild und die Singvögel nichts erreichen kann, allerdings auch nicht erreichen muß, da die Rückgangsursache einiger Arten gewiß nicht bei den Prädatoren als solchen zu suchen ist, sondern andere negative Faktoren (Landwirtschaft, Verkehr, Tourismus etc.) eine Erhöhung der Prädationsrate erst ermöglichen.

VG
Pere ;)
 
Hallo!

Naja, ein bisschen Selbstkritik kann ja nie schaden, sorgt dafür, dass man nicht abhebt *schäm*.
Wegen meiner können die Elstern und sogar die Krähen tun und lassen, was sie wollen, da ich sie sehr bewundere, aber die Krähen sind ja nunmal sowas wie der "Brotvogel" für die Beizjäger ^^... Und ich werd' mich damit abfinden müssen, diese tollen Vögel zum großen Teil in meine Jagden einzubeziehen, wenn ich die Falknerei ausüben will, naja...

@Gentilis:
Ich danke Dir vielmals für die ausführliche und tolle Erklärung.
Meine Vorstellung dabei war nämlich, dass ich mir während der Beizsaison so einige Krähen "zusammenbeize", die dann gefroren über das jagdfreie Jahr ein nettes Zubrot für den Vogel sind. Und mir vielleicht mal selbst die eine oder andere zu Gemüte zu führen, sie sollen ja eine wahre Offenbarung sein, geschmacklich ^^.
Sehr gut finde ich Deine Einstellung zum Vogel, also dass er nach einer Bilderbuchjagd dann auch seinen gerechten Lohn bekommt, auch wenn dann zwei Tage Sendepause angesagt ist, toll =)!

Auch die Qualität der Atzung ist hierbei entscheidend. So legt mein Harris Hawk zum Beispiel bei der Vergabe von Tauben- oder Krähenfleisch deutlich stärker zu als bei Küken oder Kaninchenfleisch.

Liegt das eventuell an der Farbe des Fleisches? Also rot = energiereicher? Taube und Krähe haben ja sehr dunkles Fleisch, während Küken und Kanin ja weißes (das weniger große Interesse an Kanin trifft sich gut, ich mag das nämlich sehr) haben...
In vielen Falknereivideos habe ich nun schon die besondere Betonung auf "schönes rotes Fleisch" mitbekommen, und mich gefragt, ob da die Farbe oder der Energiegehalt den Ausschlag geben...

Grüße, Andreas

PS: Vielen Dank, Volker/ Pere =)!
Und sehr gut ergänzt :zustimm:.
 
Zuletzt bearbeitet:
Liegt das eventuell an der Farbe des Fleisches? Also rot = energiereicher? Taube und Krähe haben ja sehr dunkles Fleisch, während Küken und Kanin ja weißes (das weniger große Interesse an Kanin trifft sich gut, ich mag das nämlich sehr) haben...
In vielen Falknereivideos habe ich nun schon die besondere Betonung auf "schönes rotes Fleisch" mitbekommen, und mich gefragt, ob da die Farbe oder der Energiegehalt den Ausschlag geben...
Ja, das ist genau so, wie Du es vermutest! Je dunkelroter, desto nahrhafter.

VG
Pere ;)
 
Meine Vorstellung dabei war nämlich, dass ich mir während der Beizsaison so einige Krähen "zusammenbeize", die dann gefroren über das jagdfreie Jahr ein nettes Zubrot für den Vogel sind. Und mir vielleicht mal selbst die eine oder andere zu Gemüte zu führen, sie sollen ja eine wahre Offenbarung sein, geschmacklich ^^.


Genau so ist es auch. Darüber hinaus versorgt mein Wüstenbussard auch meinen Wanderfalken, mit dem ich im Herbst Rebhühner jage, für den Rest des Jahres mit Krähen als zusätzliche abwechslungsreiche Atzung.

Krähenbrust hebe ich selbst übrigens auch schon mal probiert und das Fleisch war gar nicht so schlecht.
 
Je dunkelroter, desto nahrhafter.
Ah, merci =)!

Genau so ist es auch. Darüber hinaus versorgt mein Wüstenbussard auch meinen Wanderfalken, mit dem ich im Herbst Rebhühner jage, für den Rest des Jahres mit Krähen als zusätzliche abwechslungsreiche Atzung.
Uiuiui, Tatsache? Darf ich fragen, wie hoch Deine Gesamtstrecke an Krähen pro Saison ist (gern auch per pn, wenn nötig!)?

Krähenbrust habe ich selbst übrigens auch schon mal probiert und das Fleisch war gar nicht so schlecht.
Da müsste ich mich dann aber mit der Trichinenschau vertraut machen, oder machen eventuelle Untermieter im Fleisch nichts, weil das ja gebraten wird?
 
Da müsste ich mich dann aber mit der Trichinenschau vertraut machen, oder machen eventuelle Untermieter im Fleisch nichts, weil das ja gebraten wird?
Eine mehr als berechtigte Frage! Eigentlich müßte man Krähen vor dem Verzehr einer Trichinenuntersuchung unterziehen, da Befall an Vögeln meines Wissens möglich ist und auch schon nachgewiesen ist.

Klar, ordentlich durchbraten wirkt. Nichtsdestotrotz ist es in Deutschland eine Straftat, untersuchungspflichtiges Fleisch ohne Trichinenbeschau in Verkehr zu bringen. Krähen unterliegen aber meines Wissens dieser Pflicht nicht explizit, weil sie üblicherweise nicht zum Verzehr bestimmt sind.

VG
Pere ;)
 
Das ist auch genau der Grund, warum ich bisher nur ein Mal Krähenfleisch probiert habe. Ich habe auch schon mal irgendwo von Fällen bei Vögeln gehört oder gelesen und Trichinen sollte man nun wirklich nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Ich habe gerade mal nachgesehen: mit meinem Harris Hawk habe ich in dieser Saison 55 Krähen gebeizt. Da ich im Moment eher Kaninchen jage und die Saison kurz vor dem Ende ist, werden wohl auch nicht mehr viele dazu kommen. Also es sind schon einige Krähen in der Gefriertruhe und über die Mauser werde ich diese wohl für beide Vögel aufbrauchen.
 
Super, danke Gentilis =)!
60 ist eine Zahl, die jede Nebel- oder Rabenkrähenpopulation locker entbehren kann. Zumal das ja natürliche Auslese par Excellence ist, wie schon Eric verschiedentlich berichtet hat (Mauserschäden, Fehlfarben, gehandicapte...) und ich auch schon mehrmals beobachten konnte.

Was die Trichinen angeht, so habe ich verschiedentlich gelesen, dass alles Wild (plus Hunde) trichinenbedroht ist, welches Muskelfleisch zu sich nimmt. Also jedwedes Raubwild (ua Fuchs & Dachs), Sauen sowieso, und auch Krähenvögel in ihrer Rolle als Aasverwerter.
Gibt es da einen speziellen Kurs, wo man Kenntnisse zur Beschau erlernen kann? Es soll sich ja um wenige mm große Knötchen in den Muskeln handeln, dem Vernehmen nach (fragt bitte nicht nach Quellen, ich habe dazu leider noch nichts als Lesezeichen markiert). Abtöten kann man sie wohl auf jeden Fall durch einfrieren unter - 15 Grad, sowie Erhitzen... Ich werde mich da nochmal belesen.

Grüße, Andreas
 
Dafür sind ausschließlich Veterinäre zuständig. Es gibt ja nicht nur die Trichinen mit den „Knötchen“ (Trichinella spiralis), sondern auch die ohne (Trichinella pseudospiralis). Aus diesem Grund ist für die Beschau bei Wildschweinen in Deutschland nur noch die sog. Verdauungsmethode zugelassen.

Ich habe nochmals nachgeschaut: Es sind alle fleischfressenden Tiere untersuchungspflichtig, die Träger von Trichinen sein können und die für den menschlichen Verzehr bestimmt sind. Somit darf eigentlich auch eine Krähe nicht ohne Untersuchung gegessen werden.

VG
Pere ;)
 
@Kanadagans
Wie pere schon sagte alle Tiere die zum menschlichem Verzehr bestimmt sind.
Falls es noch jemanden interessiert : Die Proben für die Trichinen werden (bei Sauen) an den Zwerchfällpfeilern und am gut durchblutetem Muskelgewebe vorne in der Unterarmmuskulatur entnommen.

Sonst noch was allgemeines zu Trichinen :Sind kleine fadenförmige Rundwürmer. Wenn man nun dieses Fleisch isst ohne es vorher ausreichend gegarrt zu haben,gelangen die Trichinen über den Darm in die Blutbahn und von da aus in die Muskulatur.

Infizieren können sich verschiedenste Tierarten : Dachse,Sauen,Bären,Füchse sowie alle Maderartigen. Ich meine ,dass sich eigentlich alle Tier infizieren können,die tierische Eiweiße aufnehmen.
 
Dazu noch die Fälle von Menschlichem Befall von Trichinen

Land Anzahl Ausbrüche (Jahr) Infektionsquelle /(Import-Herkunft)

Deutschland 2 (1998/99, 2002) Wildschwein (Rumänien); unbekannt
Frankreich 7 (1985, 1991, 1993, 1994, 1998 ) Pferd ( Polen, USA, Mexiko, Jugoslawien)
1 (2000) Wildschwein
Italien 4 (1986, 1998, 2001) Pferd ( Polen ); Wurstware (Osteuropa)
1 (1996) Wildschwein
Spanien 6 (1992–1997) Wildschwein
Slowakei 1 (1998 ) Hund
Polen 4 (1992, 1997, 2002, 2003) Hausschwein; Wildschwein
Kroatien 2 (2003) Hausschwein
Serbien 3 (1999, 2001, 2004) Hausschwein, Wurstware
England 1 (1999) Salami (Serbien)
Rumänien 1 (1996) Hausschwein (Rumänien)
Tabelle 1: Trichinella-Ausbrüche in Europa zwischen 1985 und 2005
Quelle: ICT (International Commission on Trichinellosis)

Also wenn man gut erhitzt, ist das Risiko sehr bescheiden.
 
Danke eric für die Zahlen.

Ich glaube auch, da lief bzw. läuft eine Diskussion, ob der derzeit zur Trichinenbeschau veranstaltete Aufwand sich lohnt bei derart geringen Fallzahlen. Wahrscheinlich haben die wenigsten Kontrolleure selbst schon mal Trichinen gesehen.

Grüsse,
tox
 
Was Hausschweine betrifft, war z.B. in der Schweiz der letzte Fall vor über 100 Jahren.
Wenn einer das Heute von einer Krähe auflesen würde, wäre er immerhin ein Novum, das in die wissenschaftliche Literatur eingehen würde :D. Also eine Chance für die , die sich "unsterblich" machen wollen.
 
Das ist ja sehr heftig... War der Hund noch jung? Oder war das einer von der Sorte, der nur einmal die Woche richtig raus kommt? Dass er den Vogel vom Hasen runterzieht, auweia!!! Wie ging denn das vonstatten?
Und ist das nicht für den Vogel übler Streß, der ein eventuelles Verstossen begünstigt? Ich meine, überall liest man, dass der Habicht so sensibel und leicht reizbar ist... Und dann sowas?

Hallo Andreas,

kann leider erst jetzt antworten weil ich auf einem Seminar war...

Nein, so jung war der Hund nicht. Einfach nur schlecht erzogen.
Mit dem ging wohl ordentlich der Jagdtrieb durch.

Habicht fängt Hase, Falkner läuft hin um seinem Habicht zu helfen, den zerrenden Hund hat er natürlich an der Leine.
War sehr chaotisch, da Hund und Falkner gleichzeitig an den Hasen ranwollten.
Der Habicht hat dann erstmal dumm geguckt, als er auf einmal neben dem Hasen stand und nicht mehr drauf (mit dem Hund hatte er keine Probleme, da er den gut kannte).
Gab danach auch noch ziemlich Zoff deswegen, da die anderen Falkner der Meinung waren, dass ein solcher Hund nichts auf einer Beizjagd zu suchen hat.
Üblicherweise haben eh nur die Falkner Hunde dabei, die auch Anwarter fliegen, da viele Habichte/Harris fremde Hunde scheuen - erst recht, wenn sie sich so aufführen.


Zu den Elstern: dort wo ich jage, hätten wir Elstern, allerdings immer nur in der Nähe der Wohngebiete. Fürn Sperber wäre es durchaus was, aber für den Falken wäre es überhaupt nichts.
Das Gelände muss einfach ideal dafür sein, am besten ist es, wenn sich die Elstern weit im Feld in niedriger Deckung aufhalten, damit man auch eine Chance hat sie rauszuscheuchen.

Letzte Woche hätte ich mir deswegen in den A.... beißen können, als ich mit dem Wanderweib auf Krähen war und ausgerechnet dort Elstern saßen, wo vorher noch nie welche waren.
Wären ideal für meinen Terzel gewesen, den ich allerdings daheim gelassen habe. Mit dem Weib hats natürlich nicht funktioniert, weil ihr die Schnelligkeit und Wendigkeit fehlt.

Unsere Krähen werden auch alle verfüttert. Ist eine sehr gute Ergänzung, da alle unserer Vögel das Krähenfleisch mögen.
Wenn man gut fängt, spart man sich einiges an Tauben. Weggeworfen wird fast nichts, da sich auch Frettchen über ein paar Reste freuen.

LG
 
Schön, danke Nika =)!
So einen Wauzi mit Quecksilber im Blut kenne ich auch. Ein Herz im Hundekostüm, aber immer völlig übermotiviert. Ist der Labbi- Goldie- Mix von meiner Ex- Freundin, und zu oft habe ich mir gedacht, der gehört eigentlich unter 'nen vernünftigen Jäger. Denn Verlorensuchen tut der traumhaft und weit raumgreifend, apportiert rassetypisch 1a, schußfest ist er ganz von alleine (schon sein erstes Silvesterfest nötigte ihm nicht mal verwunderte Blicke ab ^^), und, das allerwichtigste, es war das allerleichteste, ihm beizubringen, dass man die Enten und Gänse am See nicht jagt.
Auch heute noch interessieren die ihn nicht die Bohne. Lebendes lässt er also in Ruhe, aber tot würde er die sofort aus dem Teich ziehen... Naja, ich schwafele ^^...
Um manche Hunde ist es halt echt schade.

Grüße, Andreas
 
Es ist aber auch eine nicht zu unterschätzende Aufgabe den Vogel UND den Hund wirklich so hinzubekommen, dass im entscheidenden Moment alles passt.

Ich weiß wovon ich rede – denn bei meinem Hund habe ich es noch nicht so wirklich hinbekommen und war bei der Jagd mit dem Wanderfalken im Herbst in schwierigen Situationen einfach zu oft auf den Hund eines Bekannten angewiesen. Aber ich habe meinen Hund noch nicht aufgegeben und wenn die Beizjagd nicht so schwierig wäre, dann wäre sie ja auch nicht so unglaublich schön!
 
So, vom DFO kam bis heute keine Antwort. Ich gedenke mich jetzt an den ODF zu wenden...

Ist wirklich kein Falkner aus Niedersachen hier, der mal jemanden mitnehmen würde oder der einen kennt, der einen kennt...?
Aber wird denn überhaupt noch gebeizt oder ist die Saison schon vorbei? (Von wegen Wildverfügbarkeit und Mauser)
 
Das hängt natürlich davon ab welches Wild gebeizt wird, Rabenvögel dürfen in BW zum Beispiel bis 14 März gebeizt werden. In Niedersachen allerdings nur bis 20 Rabenkrähen und 28 Elstern. Exakte Schonzeiten findest du hier http://www.schonzeiten.de/index1.php
Erste Erfahrungen machen und Kontakte knüpfen geht aber auch während der Schonzeit, man muss ja nicht gleich beizen gehen.
 
Hallo harpya,


wende Dich in Niedersachsen an den ODF, Kai-Helge Brandhorst, E-Mail: ********** oder Tel. 05427-1278


Gruß Berthold
 
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