Hallo Eric, Diary und toxamus
Danke, dass ihr eure Meinung zu diesem traurigen Fall gepostet habt. Was mich dabei am allermeisten ärgert, ist die Tatsache, dass Radler (die womöglich keine Erfahrung im Umgang mit Greifen haben, das weiss ich nicht) dermassen enttäuscht wurden. Von den unnötig langen Schmerzen für den Vogel ganz zu schweigen. Obwohl das Radlerpaar nicht achtlos an dem verletzten Vogel vorbei geradelt sind, sondern kurz entschlossen waren, dem Tier zu helfen. Ich denke dazu gehört bei einem Greifvogel auch ein Quentchen Mut. Wenn ich nur dran denke wie mein Nymphenweib mir dieser Tage mein Dekollete zerkratzt hat.....
Jedenfalls wurde diese spontane und selbstlose Hilfe nicht nur enttäuscht, sondern der Vogel musste auch unnötig lange Schmerzen ertragen.
Um es auf den Punkt zu bringen: die Vernetzung der schnellen Hilfs- und Einsatzkräfte, Tierarzt, NABU etc. hat definitiv versagt. Ausnahme natürlich die Tierärztin aus Strassberg, sie hat ja geholfen, wurde allerdings genau so enttäuscht, wie das Ehepaar mit ihrem Radel.
Nun kann man doch in der heutigen empathielosen Zeit doch froh sein, dass es solche Menschen wie den Radler und seine Frau gibt. Und dann versagen (sorry, aber so seh ich das) gleich mehrere Instanzen gleichzeitig auf der gesamten Linie. Das ist m.M. erbärmlich. Ich bin sooo arg enttäuscht. Nicht vom Tailfinger Tierheim, dort habe ich „vogeltechnisch" nicht viel mehr erwartet.
Aber die anderen.....
Offene Frakturen sind schon heikel. Das Infektionsrisiko grösser.Nicht dass sie generell aber nicht zu behandeln wären. Also auch immer eine Frage der Artund Lage des Bruches, Allgemeinzustandes etc.
Natürlich, Eric, das Infektionsrisiko ist
immer gegeben, sobald eine offene Verletzung vorliegt. Obschon das (für mich) kein Grund ist, ohne die Fraktur als solche vorher bewertet und evtl. geröntgt zu haben (v. vogelkundiger, veterinärmedizinischer Seite natürlich), das Tier aufzugeben. Da stimme ich nämlich uneingeschränkt mit DiaryOfDreams überein, denn leider ist es oft so:
Andererseits bin ich oft genug erstaunt wie locker flockig entschieden wird das Tier einzuschläfern. .
Auf der anderen Seite, hat natürlich Eric Recht, und diesem Gedanken ist auch nix hinzuzufügen:
Bei der Verarztung muss generell die Wahrscheinlichkeit, dass man den Vogel wieder absolut top hinkriegt gross sein.
Ein zum Fussgänger degradierter Wanderfalke, hat z.B. einfach keinen Sinn mehr.
trotzdem isses traurig und schade um das Tier
Ich kann mir gut vorstellen dass eine Verletzung bei einem Wildtier immer noch schwieriger handzuhaben ist als bei einem Haustier. .
Hm, weiss nicht. Ok, ich bin keine Tierärztin, keine Päpplerin.... doch meine Vorstellung ist eher dahingehend, dass wenn ein verletztes Tier, mit Fraktur oder sonst was, fachgerecht behandelt wird (was eine richtige Diagnose voraussetzt) dass der Heilungsprozess vielleicht nicht minder gut abläuft, wie bei einem Haustier. Wie gesagt: das weiss ich nicht, ist nur meine subjektive Meinung.
Nach der schlechten Presse, die die jetzt hatten, geben sie sich hoffentlich beim nächsten Mal mehr Mühe. .
Genau, toxamus, das bleibt zu hoffen. Ferner hoffe und wünsche ich, dass dieser Vorfall andere künftige HelferInnen nicht abschreckt, und es auch weiterhin hilfsbereite und tierliebe Menschen wie das Radler-Ehepaar geben wird.
Trotzdem darf man sich da auch keine Illusionen machen. Im Grossen und Ganzen, rein biologisch gesehen, hat es herzlich wenig Einfluss, ob wir da einen Vogel mehr oder weniger wieder auf die Flügel bringen. Bei einer recht hohen Jugendsterblichkeit, die normal für die Art tragbar ist, ist es egal ob da einer mehr durchgebracht wird. Klingt hart, ist aber so.
Für das einzelne Individuum, sieht die Sache klar anders aus. .
In der Tat, das klingt hart. Obschon ich denke, dass du Recht hast. Nur hier wissen wir ja nicht einmal, welche Greifvogelart betroffen war. Auf der anderen Seite, hätte der Vogel wieder ausgewildert werden können, vielleicht noch ein paarmal ein erfolgreiches Gelege gehabt, dann hätte es sich aus meiner Sicht doch „gelohnt". Auch das klingt hart mit dem „lohnen".
Ich denke, die Greifvögel habe es eh schon schwer genug. Ich beobachte wie jedes Jahr mehr bis hin zum Strassen- oder Feldwegrand Raps und Mais angebaut werden. Da bleibt kaum noch eine Fläche Brachland. Wie können Greife in einer reinen Mais- und Rapslandschaft denn noch Beute schlagen ?
Beim Fund und der Weiterleitung,da ist manch einer natürlich erstmal überfordert. Auch Polizisten.
Dass manch einer überfordert ist, dagegen ist nichts einzuwenden, und auch kein Vorwurf zu machen, wenn Otto-Normalo, der zu Hause vielleicht 2 Wellis hält, mit einem verletzten Greifvogel, Fuchs, Wildsau...egal ...... überfordert ist.
Bei der Polizei bin ich mir allerdings nicht so sicher. Wird doch nicht der erste und letzte verletzte Greifvogel in der Region gewesen sein