Vergrämung von Offenlandarten wie Kiebitz und Feldlerche durch Falkner

Hallo Zusammen,

ich habe eine dringende Frage. Bei uns wird in Kürze ein Gewerbegebiet gebaut und wir würden gerne vermeiden, dass vorher Kiebitze o.ä. auf der vorgesehenen Fläche brüten, denn dann gäbe es Probleme mit dem Artenschutz. Ausgleichs- und Ausweichflächen für die Offenlandarten wurden im Rahmen des gesetzlich vorgesehenen vorgesehenen Ausgleichs geschaffen.

Wäre es für einen Falkner zur Zeit möglich und interessant im Bereich des Gewerbegebietes zu jagen und so planungsrelevante Vogelarten auf der Fläche zu vergrämen?

D.h. folgende Fragen möchte ich konkret geklärt haben und wenn mir jemand weiterhelfen kann, freue ich mich:

- Stehen jagdrechtliche oder sonstige gesetzliche Regelungen gegen eine solche Vergrämungsaktion?
- Verhindern Mauser oder andere Umstände ggf. aktuell das Fliegenlassen von Falke und Co.?
- Welcher Greif wäre eurer Ansicht nach am besten geeignet?
- Was wäre mit wem zu regeln, damit auf der Fläche geflogen werden kann (Wer sind die Ansprechpartner? Revierpächter oder wie nennt sich das?)
- Wie oft könnte wohl erfahrungsgemäß geflogen werden bzw. würde ein Falkner ohne große Aufwandsentschädigung rausfahren?

Eine Einschätzung zu den Fragen wäre klasse.

Danke im Voraus!

Frank

Hallo Frank,

Dein Ansinnen ist in der Tat ein Problem:

Das BNatSchG verbietet es, Vögel streng geschützter Arten an ihren Brutplätzen erheblich zu stören. Bei einem beabsichtigten Nicht-Zustandekommen der Brut müsste dies bejaht werden. Und das ist zunächst mal unabhängig von der Bauabsicht zu sehen. An könnte jedoch eventuell eine Ausnahmegenehmigung von der zuständigen Behörde erhalten.
Zum zweiten stehen die meisten Beizvögel derzeit in der Mauser, wobei es sicherlich Vögel gibt, die auch in der Mauser geflogen werden.
Die Ansprechpartner sind die Jagdausübungsberechtigten (für das Fliegen lassen) sowie die zuständige Naturschutzbehörde (bezüglich des Störungsverbotes).
Wie oft der Falkner raus fährt, hängt von dessen Wohnort und Laune ab.

VG
Pere