Jagdschein im Schnellkurs 17 Tage?

Diskutiere Jagdschein im Schnellkurs 17 Tage? im Forum Greifvögel und Eulen im Bereich Wildvögel - Hi Leute :-) In einem anderen Forum wurde ein Schnellkurs für den Jagdschein vorgestellt...17 Tage Schnellkurs (15 Tage Kurs plus 2 Tage...
Merops Apiaster

Merops Apiaster

Foren-Guru
Beiträge
886
Hi Leute :-)

In einem anderen Forum wurde ein Schnellkurs für den Jagdschein vorgestellt...17 Tage Schnellkurs (15 Tage Kurs plus 2 Tage Prüfung), incl. aller Nebenkosten für sage und schreibe 1200 Euro!
Die Schule ist in der Nähe von Rostock, hier mal der Link......

http://www.falknerschmiede.de/

Als Häppchen obendrauf solls dann den Falkerkurs in 9 Tagen ab 2013 geben...

Ich empfinde das ganze schon wie ein "Fast-Food-Restaurant für werdende Jäger und Falkner", oder täusche ich mich da?


VG, Merops
 
So was ist nicht neu.
Ich fürchte allerdings, daß in so kurzer Zeit kaum genug vermittelt werden kann, als nur das was nötig ist , eine Prüfung zu bestehen.
Jagd ist doch viel mehr, will sagen das Waidwerk ist doch viel mehr.
Es bedeutet unglaublich viel Einfühlungsvermögen und Liebe zum Werk, Liebe zur Kreatur und der Natur.

Der Falknerschein oder die Kurse dazu allerdings dauern nie länger als hier angeboten.
 
Ich kenne das auch von einem ehemaligen Mitschüler. Der wollte gern "ballern", hatte wohlhabende Eltern, also nix wie zum Schnellkurs. Mit 30 Leuten drei Wochen gelernt, dann mit extra bestelltem Bus nach Hamburg gefahren, um dort die einfachste Prüfung zu absolvieren. Er erzählte mir, dass er sich die verschiedenen Vogelarten nicht merken konnte und deswegen die Reihenfolge der dortigen Exponate auswendig gelernt hat. Jetzt ist er angeblich voll qualifizierter Jäger... und kann "endlich ma selber was großes umlegen, voll geil!" So Leute gibt es immer. Natürlich können Teilnehmer dieser Kurse auch solche sein, die einfach z.B. wegen beruflichen Gründen keine Zeit haben, einen normalen halbjährigen Kurs zu machen, aber schon ein verantwortungsvolles Verhältnis zur Natur haben.

Den Falknerschein macht man immer im Schnellkurs. Ich kenne einen Prüfer, der mir sagte, dass er am liebsten wesentlich mehr Anwärter durchfallen lassen würde. Im Gegensatz zum Umgang mit der Waffe beim Jagdschein lernt man beim Falknerschein den Umgang mit dem Vogel nur in der Theorie, was vielen Beizvögeln dann natürlich teuer zu stehen kommt. So muss er auch Leute bestehen lassen, die so ungefähr noch nie einen Wanderfalken gesehen haben, aber toll den Falknerknoten können...
 
Und wie will man "verantwortungsvoll" jagen, wenn man nicht einmal die Zeit für eine solide Ausbildung hat?
Hier dauert ein Jagdkurs um die zwei Jahre und es hat dann noch genügend traurige Fälle dabei, wo Hopfen und Malz verloren ist.
Falknerprüfung gibts dann eine theoretische und später eine praktische.
 
Klar, in 17 Tagen lernt man nicht viel. Allerdings frage ich mich auch bei vielen, die die traditionellen Kurse belegt haben, was sie eigentlich gelernt haben, außer fragliches Waidmannsgetue. Jedenfalls herzlich wenig von Wald, Wild, Wildbiologie, Wildökologie, Artenkenntnis, Jagdrecht und Jagdbetrieb.

VG
Pere ;)
 
Ich habe schn mal von einer Jagdschule gehört, die bei nicht bestehen der Prüfung Geld zurück Garantie gibt.... 8o
 
Ich habe schn mal von einer Jagdschule gehört, die bei nicht bestehen der Prüfung Geld zurück Garantie gibt.... 8o

Mann, wie dreist sind die eigentlich? Das geht alles schon fast in Richtung Wild, Wild West...Ich finde ehrlich gesagt die Jagd in unserer zerstückelten Landschaft heute mehr als wichtig...so gut wie nichts kann sich heute bei uns noch selbst regulieren, überall hat der Mensch alles verändert (ausgenommen Nationalpark Bayerischer Wald)...wir haben Tiere überall ausgesetzt (siehe Dammwild oder anderes Wild in deutschen Wäldern)...natürlich müssen die Bestände reguliert werden, natürlich brauchen wir in Wildrestaurants oder in Fleischereien Wildschwein und Stockente sowie Ringeltaube und co. :-)

Aber dass solche Kurse angeboten werden bzw. sogar mit "Geld-Zurück-Garantie" ist für mich unbegreiflich.

Selbst bei vielarbeitenden Leuten kann man immer noch (ebenso wie Techniker oder Meister) die Schule auf Abendschulbasis berufsbegleitend gestalten...schließlich reden wir hier über Menschen, die demnächst draußen mit einer Langwaffe herumlaufen bzw. Kurzwaffen zuhause haben.
Ich will aber jetzt keinerlei Diskussion über Gefahren für Menschen entfachen ;)

Diese Personen schießen demnächst in der Gegend herum, auf andere Tiere...wer weiß wo die mal eben so draufhalten?

Meiner Meinung nach gehört dies staatlich reglementiert, und zwar so, dass mit dem Unterricht (der weitaus länger als ein paar Wochen dauern sollte) auch eine psychologische Beurteilung des Prüflings mit Einfluss findet...wie soll das denn bitte adäquat gehen bei 15 Tagen Unterricht und 2 Tagen Prüfung???


VG, Merops
 
Da ist ja dann klar, dass jeder durch die Prüfung kommt.
Das hier ist z.B. eine mit Geld zurück Garantie: http://www.das-gruene-abitur.de/

"Sonderpreise für Schüler, Studenten und Schwerbehinderte [?!]. Gruppenrabatt 10 % ab 5 Personen"

Ich will in keinster Weise Behinderte diskriminieren, aber... ich frage mich: wie geht das von statten?

Nebenbei: Klingt, als könnte es am Eingang zu einem Freizeitpark stehen.
 
Ich will in keinster Weise Behinderte diskriminieren, aber... ich frage mich: wie geht das von statten?

Hallo,

tust du aber doch.8o

Nicht jeder Schwerbehinderte sitzt im Rollstuhl oder ist so behindert, daß er nicht daran teilnehmen kann. Noch mehr 8o.
 
Ich hab mir da die Prüfungsanforderungen mal angesehen.
Z.B. Schiessprüfung: Von 10 Schuss Schrot wie Kugel jeweils mindestens 5 Treffer !

Ich finds nur traurig. Sowas läuft hier in der Kategorie: Bei Weitem durchgefallen!
 
Das geht sogar noch schlimmer:
10 Tauben, 20 Schuss und 3 Treffer um durchzukommen.
Und selbst da fallen noch welche durch- wenn du deine drei Treffer aber hast und dir den Rest in der praktischen Prüfung irgendwie zusammenstammelst, dann darfst das Gleiche auch schön offiziell mit echten Tauben machen.

Schließe mich im Groben den Aussagen an- der Jagdschein wird viel zu schnell und leichtfertig erteilt.

Gruß

Urizen
 
tust du aber doch.8o

Wie gesagt, das war nicht meine Absicht! Ich kann mir nur den Jagdbetrieb als körperlich stark beeinträchtigte Person schwer vorstellen... Natürlich lasse ich mich da gern belehren. Habe da wohl ein empfindliches Thema berührt, sorry.
 
Ich hab mir da die Prüfungsanforderungen mal angesehen.
Z.B. Schiessprüfung: Von 10 Schuss Schrot wie Kugel jeweils mindestens 5 Treffer !
Das muß man etwas relativieren. In Baden-Württemberg gibt man mit der Kugel auch bis zu 10 Schuß ab und benötigt 5 Treffer. Allerdings gilt als Treffer auf den Bock nur die 9 und die 10 und auf den Keiler auch noch die 8, wobei für jede Disziplin mindestens 2 Treffer erforderlich sind. Beim Schrot muß man mit 10 Schuß 5 mal den Kipphasen treffen. Das ist zwar für den geübten Jäger alles kein Problem, aber für einen Prüfling reicht das als Anforderung. Ich kann von einem Fahrprüfling auch nicht verlangen, dass er in jeder Situation routiniert wie ein Profi ist. Das kommt schon mit der Zeit.

Andere Jägerprüfungsordnungen in Deutschland und der Schweiz haben ähnliche Anforderungen! Im Übrigen gelten auch für diese Kompaktkurse die Prüfungsanforderungen der jeweiligen Länder.

Das geht sogar noch schlimmer: 10 Tauben, 20 Schuss und 3 Treffer um durchzukommen.
Und selbst da fallen noch welche durch-
Wer auf Flugwild jagt, muß eh noch üben. Auch hier gilt das oben Gesagte.

VG
Pere ;)
 
Na ja, also ich erwarte, wenns darum geht auf lebendes Wild zu schiessen schon , dass zuerst geübt wird und erst wenn es sitzt, jemand losgelassen wird.
Dass die Hälfte Fehlschüsse akzeptiert wird, mit der Begründung: Das kommt schon mit der Zeit... finde ich persönlich absolut unakzeptabel.

Von einem Fahrprüfling erwarte ich auch mehr, als dass er nur die Hälfte der Zeit auf der richtigen Fahrspur bleibt oder sich nur die Hälfte der Zeit an die Verkehrsregeln hält.
 
Naja, Eric, in der Schweiz ist es aber doch kein Haar anders. Die meisten schweizer Kantone (auch St. Gallen!) akzeptieren diese Bedingungen.

VG
Pere ;)
 
Also bei mir war beim ganzen Kugelprogramm total EIN Fehlschuss gestattet. Beim Hasen mussten 7 von 10 getroffen sein.

Ja, im Gegenrecht, akzeptieren wir einen Deutschen Jagdschein. Ein Prüfungstourismus, wird aber z.B. nicht akzeptiert.
 
Ja, im Gegenrecht, akzeptieren wir einen Deutschen Jagdschein. Ein Prüfungstourismus, wird aber z.B. nicht akzeptiert.
Das ist richtig. Ein Prüfungstourismus findet aber bereits deswegen nicht statt, weil ein Deutscher zur Erlangung des deutschen Jagdscheins eine deutsche Prüfung benötigt. Mit einem schweizer Prüfungszeugnis kann ein deutscher Staatsbürger keinen deutschen Jagdschein bekommen.

Anders im Inland: Wer in Brandenburg die Prüfung besteht, kann damit in Bayern einen Jagdschein lösen.

Ich habe schon so manchen "gestandenen Jäger" reihenweise am Ziel vorbeifeuern sehen. Insofern würde ich die Prüfung nicht allzu hoch einhängen. Es geht letzten Endes darum, dass der Prüfling mit der Kanone umgehen und die Kugel ins Ziel bringen kann. Und wenn einer bei einer noch so hoch gehängten Prüfungslatte alle Schüsse in die 10 bringt, heißt das noch lange nicht, dass er auch ein Stück Wild sauber treffen kann. Schießen auf dem Stand und auf Wild sind zwei paar Stiefel! Andersrum gibt es auch Wackelprüflinge, die sich dann als begnadete Jäger herausstellen.

VG
Pere ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Mangelnde Fähigkeiten beim Schiessen sind oft dadurch begründet, dass bei vielen Jägern die Sparsamkeit als Tugend vor der Treffsicherheit kommt. Jede Kugel, jeder Schrotschuss kostet Geld.
Das ist für einige hart, die einen schmalen Geldbeutel haben, und in diesem Fall auch verständlich.
Bei vielen anderen ist es der pure Geiz, da werden Unsummen für Büchse, Jagdglas oder Messer angelegt, aber bei jedem Schuss tun sie so, als ob er vom Munde abgespart werden müsste.
Beim Jagdkurs und anschliessend in der Praxis immer wieder erlebt.

Grüsse,
tox
 
Es gibt durchaus immer wieder Schlaumeier, die versuchen auf Umwegen im Ausland eine schnellere oder einfachere Prüfung zu erschleichen. Meistens gehts aber in die Hose.
Hier gilt auch das Wohnortsprinzip. Also nicht nur betreffend Landes sondern selbst betreffend Kantons.
 
Thema: Jagdschein im Schnellkurs 17 Tage?

Ähnliche Themen

Z
Antworten
21
Aufrufe
2.798
Peregrinus
Peregrinus
F
Antworten
8
Aufrufe
2.007
Boday1991
B
Hannes87
Antworten
7
Aufrufe
5.777
Peregrinus
Peregrinus
Zurück
Oben