Orientierung.. oder: findet der Greif zurück?

Orientierung


Vielleicht das falsche Stichwort, aber mir fällt nichts besseres ein.


Ich versuche es mal so kurz wie möglich

Greifvogel wird geflogen
fliegt in den nächsten Baum
kommt nicht zum Falkner zurück – sondern fliegt los
außer Sicht
ohne Sender
Falkner wartet lange, Stunden, fährt die Umgebung ab – nichts.

Man hat mir erzählt, der Vogel findet nicht zurück.
Warum sollte er auch – er kann sich ja selbst ernähren.

Soweit so gut – oder auch nicht.

Nun habe ich aber im Beitrag:
Hit the Road Jack
gelesen – der Sakerterzel ist sehr wohl wieder zurückgekommen.!

Hat das etwas mit „Handaufzucht“ zu tun?

Und nebenbei, Greife fliegen doch bestimmt auch ganz schön weit vom Nest weg auf Futtersuche.
Die finden das Nest dann doch auch wieder.

Ist die Frage zu Dumm?

Kann mir das jemand erklären?
Dankeschön.


lg

Also Handaufzucht ist mein Sakret keine. Garantien für das Zurückkehren gibt es keine. Musste denselben Falken auch schon nach einer Woche in der Zentralschweiz abholen.

Das Verhalten kommt auch ganz auf die Vogelart darauf an. Also gerade Saker werden sehr vertraut und haben ein gutes Gedächtnis. Manchmal fast zu gut.

Wenn der Vogel wegfliegt, erstmal bloss keine Panik. Oft kommt er nochmals zurück. Wenn dann keiner mehr da ist, na ja, dann fliegt er halt wieder weg.

Grundsätzlich sind Greifvögel und Falken ziemlich faul. Also man geht den Weg des geringsten Widerstandes. Natürlich kann er selber jagen. Da er aber weiss, dass er noch immer etwas vom Falkner bekommen hat, versucht man es auf die bequeme Tour.

Habichte sind da z.B. viel weniger vertraut und einiges eigensinniger.

Also es ist möglich, dass er zurückfindet aber nicht garantiert. Ein Unterschied ist auch ob er auf einem Jagdflug in unbekanntem Gelände abhaut oder vom vertrauten Platz aus.

Das liegt sicher auch an der Art des Falkenflugs. Ein Falke fliegt ja in der Regel hoch im Luftraum. Die Orientierung ist da natürlich wesentlich eher gegeben als bei einem Habicht, der sich in einem unbekannten Gelände verstößt. Er bewegt sich wahrscheinlich anhand der topografischen Gegebenheiten eher in der Deckung. Wenn dann noch ein oder zwei Jagdflüge folgen, wird er kaum in der Lage sein zu seinem Ursprungsort zurückzufinden (vorausgesetzt es handelt sich nich um sein Jagdrevier). Ist aber alles nur eine blanke Theorie von mir!

Ich habe lediglich etwas Erfahrung mit Anwartefalken. Wenn mein Wanderfalke sich im Trainig mal abkömmlich gezeigt hat, war es immer deutlich effektiver einfach auf ihn zu warten. Nach einiger Zeit kam er immer wieder zurück und hat wahrscheinlich aus seiner Sicht nie den Kontakt oder gar die Orientierung verloren.

Viele Grüße