Geflügel erlegt - könnte dies ein Greifvogel gewesen sein und wenn ja welcher?

Diskutiere Geflügel erlegt - könnte dies ein Greifvogel gewesen sein und wenn ja welcher? im Forum Greifvögel und Eulen im Bereich Wildvögel - Hallo ihr, vorerst möchte ich mitteilen (weil ich in ähnlichen Themen Angriffe gegen den Themenverfasser diesbezüglich gelesen habe), dass ich...
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Hallo ihr,

vorerst möchte ich mitteilen (weil ich in ähnlichen Themen Angriffe gegen den Themenverfasser diesbezüglich gelesen habe), dass ich ein großer Greifvogelfreund bin. Wir stehen oft wie gebannt da und bestauen die Milane am Himmel, beobachten Bussarde unweit vom Haus, haben auch ein (Waldohreulen)Nest mit 2 erfolgreich aufgezogenen Eulchen auf unserem Land letztes Jahr erleben dürfen und haben einen Falken der bei uns unterm Dach wohnt.

Wir haben aber auch Geflügel in Form von Hühnern und Enten.

Vielleicht sollte ich die Ereignisse schildern, nach denen dann vielleicht eine Bewertung von euch erfolgen könnte, was die Ursache gewesen sein könnte:

Januar 2013 - Im Stallgebäude mehrere ausgewachsene Meerschweinchenböcke über Nacht getötet (ein Ohr abgefressen ansonsten nichts) und jugendliche Meerschweinchen verschleppt. - Daraufhin haben wir die Mschweine komplett abgesichert. Tippen da aber auf Ratten.Was größeres geht nicht, weil ein Mschwein in einem Quarantäne-Käfig saß mit relativ enger Stabweite und trotzdem so getötet war.

Februar 2013 - im Hühnerstall ein Zwerghuhn (über Nacht) getötet - Kopf lag abgetrennt vom Rumpf, am Rumpf etwas angefressen aber nicht viel.
Der Stall war nicht 100% dicht, konnte nur ein schmales kleines Tier rein - könnte ein Marder? etc gewesen sein, oder aber die Ratten haben wieder zugeschlagen.

Gestern dann folgendes: Wir hatten 4 ausgewachsene MulardenEnten komplett frei im Gelände laufen auch nachts.
Gestern früh ist mir nichts aufgefallen (bin mir aber nicht 100% sicher). Als ich dann nachmittags gucken war, lag eine Ente tot im Gelände -
Kopf fehlt ganz, alle Organe rausgefressen, Hinterteil, Beine, und Flügel noch vorhanden.
Eine zweite Ente war so schwer verletzt, dass ich notschlachten musste - sie hatte im oberen Teil der Brust 2 Löcher bis weit unter die Haut, ca. 5 cm tief.

Würde auf einen Raubvogelangriff tippen. Wahrscheinlich wurde zuerst die eine Ente angefriffen, konnte aber entkommen. Die zweite wurde dann getötet und da zu schwer ? an Ort und Stelle vertilgt bis der Magen voll war bzw. eine Störung eintrat.

Jetzt meine Fragen: Kann dies ein Raubvogel gewesen sein?
Wenn ja welcher?
Und kann ein Raunvogel eine halbe MulardenEnte aufs Mal fressen?

Will erstmal herausfinden, was das gewesen sein könnte, um dann weiter zu überlegen, wie das Geflügel geschützt werden kann. Momentan haben alle Stallarrest.

danke für eure Antworten.
 
Hallo CaroK,

bei den Meerschweinchen tippe ich auf Ratten (wie Du auch)

bei dem Zwerghuhn, auf Marder oder Wiesel...

bei den Mularden eher auf Fuchs, wegen dem fehlenden Kopf, und den herausgefressenen Innerereien, hatte letztes Jahr fast auf den Tag genau daselbe, allerdings weiß ich, daß es ein Fuchs war.

Wäre es ein Greifvogel gewesen, müssten ja Federn zu Hauf herumliegen, vom Rupf, aber die Greifvogelexperten, werden Dir bestimmt noch mehr sagen können.
 
Hallo und herzlich Willkommen hier im Forum :zwinker:.
Lass dich erst mal drücken, ist sicher nicht schön, sowas erleben zu müssen :trost:.

Ich persönlich würde eher auf Marder oder evtl. Fuchs tippen, da die Übergriffe wohl meist Nachts passieren, wo viele Greifvögel nicht jagen (bis auf einige Eulenarten), aber wo Marder und Fuchs ihre Hauptaktivität haben.
Die abgebissenen Köpfe könnten darauf hin deuten, das es ein Marder war, da sie dafür bekannt sind. Marder kommen auch durch die kleinsten Löcher.

Da hilft wohl erst mal nur, die Tiere nachts auf jeden Fall immer einzusperren und den Stall nochmal auf Schlupflöcher zu untersuchen.
 
Wäre es ein Greifvogel gewesen, müssten ja Federn zu Hauf herumliegen
Stimmt, Greifvögel rupfen normal vorher die Federn oder das Fell ihrer Opfer aus, bevor sie fressen.
 
Hallo Carok,

bei den Angriffen in der Nacht kannst du alle Greifvögel schon mal komplett ausschließen, weil sie zu dieser Zeit in der Regel nicht aktiv sind und sowieso eigentlich auch nicht in Gebäuden nach Nahrung suchen.
Für Eulen wäre diese Form der Jagd auch unüblich, weil sie meist ihre Beute ganz verschlucken (und nicht ankauen). Ein Uhu wird sich mit seiner Körpermasse auch kaum Zutritt in ein Meerschweinchengehege verschaffen können. Die Vermutung Raubsäuger ist da passender.

Der einzige Greifvogel, der für den Tod deiner Mulardenenten in Frage käme, ist der Habicht - Wanderfalke schlägt nur fliegende Beute, für Turmfalken sind die Enten viel zu riesig und ein Mäusebussard ernährt sich seines Namens entsprechend (auch mit Ausnahmen, aber eine Ente wird er kaum töten können).
Eine Habichtsrupfung (= Beutereste des Habichts) fällt erstmal dadurch auf, dass dem geschlagenen Vogel sehr viele bis fast alle Federn ausgezupft wurden und um die Überreste herum liegen (es sei denn, er hat während des Rupfens mit der Beute den Ort gewechselt, kommt aber glaub ich nicht häufig vor). Der Kopf wird vom Habicht nicht abgebissen oder gerissen, außer wenn er ihn direkt verzehrt (bei der Ente dann allerdings ohne Schnabel). Der Habicht wird sich bei der Masse der Beute auch eher auf das Muskelfleisch konzentrieren als auf die Organe, zumal er direkt mit dem Fressen beginnt und nicht erst die ganze Ente aufreißt.

Dein beschriebener Fall passt daher besser auf Steinmarder/Wiesel/Fuchs.
 
Hallo ihr,

danke für eure Antworten.
@Tierfreack, danke für die Anteilnahme :-)

Also, der Angriff auf die Enten erfolgte höchstwahrscheinlich tagsüber, kann aber auch nachts passiert sein, kann es gerade für diesen Tag nicht eindeutig sagen, da ich erst nachmittag auf die Enten speziell geachtet habe, mir aber früh auch nichts aufgefallen war.
Was ich vergessen hatte zu erwähnen, es lagen einige Federn rings um die ausgefressene Ente.
Komisch ist halt, dass der Kopf fehlt. Kann es sein, dass der Kopf von einem Greif beim Aufbruch mitgenommen wurde, nachdem er sozusagen "lose gefressen" war?
Die Innereien waren komplett weg, sowie ein Teil der Hinterkeulen (so von innen her angefressen).


Was auch auffällt sind die beiden Löcher in der Brust bei der überlebenden Ente.
Kann mir eher schlecht vorstellen, dass ein Fuchs Löcher in die Brust beißen kann?
Wie das ein Marder etc macht,keine Ahnung?
Also es war ein ca. 2 cm breites und 5cm tiefes Loch im oberen Teil der Brust und noch ein kleineres weniger tiefes auf der anderen Brustseite.
Ist das für irgendein Raubtier typisch?

danke für eure Infos

Caro
 
Guck mal nach, ob die Federn völlig intakt sind oder Knicke/Brücke haben. Ersteres spricht für eine Rupfung (Greifvogel), letzteres für einen Riss (Raubwild).
 
aha, danke für den Tipp, werde nachsehen...leider hat es seit gestern abend unaufhörlich geschneit und die Federn sind da irgendwo drunter...
 
Vielleicht äußern sich unsere Grünröcke mal zu dem Thema? Wie ein Fuchsriss aussieht, weiß ich nämlich leider nicht.

Wie gesagt, für den Habicht (und andere in Frage kommende Greifvögel sowieso) ist diese Art des Anfressens ("Aushöhlen" und Kopf abbeißen) sehr unüblich.
 
Raubwild rupft nicht, sondern beißt. Deswegen sind die Kiele abgebrochen, falls noch Federn rumliegen, kannst du dirs ja anschauen.
 
@Harpyja

was ist denn für Greifvögel üblich?

Wäre es ein kleineres Geflügel gewesen, wären wahrscheinlich nur Flügel und Hinterbeine sowie vielleicht die Wirbelsäule übrig geblieben. Machen dies nicht auch einige vögelfangende Vögel so?

Da fällt mir ein, dass vor 2 Jahren schonmal ein Broiler auf ähnliche Weise ums Leben gekommen ist...das war aber ein armes Hühnchen, der war ein Kümmerer von Anfang an gewesen und war dann im Auslauf nicht schnell genug, der wurde auch tagsüber erlegt - ünrig war nur das Gerippe von Flügeln und die Hinterbeine - der war auch so ausgehöhlt, aber eben komplett vertilgt, war auch nicht so groß wie die Ente.
 
Hallo erstmal! :)

Mein Beileid wegen deinen Tierchen :traurig:

Ich stimme meinen Vorrednern zu, was Kopfmitnahme bzw. Bevorzugung von Brustmuskulatur bei Greifvögeln angeht.

Ein habichtsgroßer Greifvogel nimmt pro Tag so ca. 150 g Nahrung auf. Ausgehungerte Vögel werden da sicherlich noch Nachschlag nehmen, aber niemals soviel, dass sie zum Fliegen zu schwer würden. Eine Ente wiegt da sicherlich mehr. Das Gewicht eines mitteleuropäischen Habichts liegt so zwischen 700 - 1300g. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein Habicht sich 1 kg Ente reingepfiffen hat. :nene: Sicher können dir Falkner da mehr zu sagen. :)

Füchse kriegen ohne Weiteres fingerdicke Knochen durch. Rehkitze und auch Aas stehen bei ihnen auf der Speisekarte. Zudem nehmen Füchse das, was grade so im Angebot ist, je einfacher umso besser. Von daher ist es außer Frage, ob ein Fuchs in der Lage wäre, eine Ente zu reißen. Vor allem bei eingesperrten Nutztieren können Füchse (und Marder) in einen Rausch geraten, bei derart einfach zu erlegender Beute.

Du beschreibst ein 2 cm breites und 5 cm tiefes Loch auf der Brust mit Gegenloch am Rücken. Wie sieht die Umgebung aus? Füchse haben nicht nur zwei Zähne und auch Greife haben mehr als zwei Zehen. Von der Tiefe her spricht es gegen einen Marder. Wie ist der Abstand zwischen diesen Löchern?

Ich hoffe, ich konnte wenigstens etwas helfen. :) Ein Foto wäre da sicherlich hilfreich.
 
@Feelah

danke für deine Ausführungen.

mmh, also die Brustmuskulatur war ja auch mit weg bei dem getöteten Tier...
Trotzdem hat insgesamt ziemlich viel gefehlt von der Ente...die Enten waren zwar nicht zu riesig...ausgeschlachtet evtl. nur wenig mehr als 2 kg, aber trotzdem fehlte schon ne ganze Ecke - da habt ihr schon recht - ziemlich viel für einen einzigen Raubvogel - und dass es mehrere waren oder hinterher noch ein Milan sich bedient hat? (Milane kreisen hier viele, ein großes Weibchen überwacht auch immer unseren Misthaufen und fliegt recht nahe darüber - die Ente wurde direkt neben dem Misthaufen geschlagen)...
Ist es ganz undenkbar, dass ein Greif einen Teil der Beute mitnimmt?
Für welches Tier ist es denn typisch sich an Brustfleisch und Eingeweiden zu laben?Ist dies für einen Greif total unüblich auch im Winter, wenn die Organe fehlen?

Zu den Löchern an der zweiten vorerst überlebenden Ente: Also die waren beide vorne auf der Brust. Das größere auf der einen Brustseite, das kleinere auf der anderen. Der Abstand betrug mindestens 10cm.
Rein von der Optik her sah es aus, als ob ein Schnabel da "reingehackt" hat...weil eben so schmal und trotzdem so tief, richtige Löcher halt, weit ins Brustfleisch rein.
Weiß nicht, wie dies ein Fuchs hätte machen sollen. ich kann auch mal ne Skizze machen....die Ente für Fotos gibts nicht mehr.

Wenn der Schnee wieder weggetaut ist, kann ich hoffentlich anhand der Federn mehr Infos zusammentragen.
 
Hallo Carok,

Mehrere Greifvögel könnten sich theoretisch an der Beute bedienen (z.B. Geier oder Milane) aber ich nehme mal spontan an, dass ihr keine Geier bei euch habt. Milane würden selbst zur Beute von Habichten, ebenso wie Mäusebussarde. Wenn da ein Habicht ist, machen alle übrigen Arten einen riesen Bogen drum und Krähen würden hassen (durch Gekrächze schnell auf einen relevanten Beutegreifer aufmerksam machen). Milanen fehlt einfach die Kraft, eine Ente zu schlagen. Sie nehmen eher Aas, Klein - und Jungtiere an oder klauen von anderen Jägern.

Greifvögel nehmen gelegentlich die Innereien auf, allerdings eher, um Mängel auszugleichen. Die Brustmuskeln, das Herz, die Lunge eventuell auch, sind da viel verlockender, also Alles, was richtig Energie liefert. Habichte sind zudem sehr erfolgreiche Jäger. Es ist eher unwahrscheinlich, wenn sich ein Habicht ausgerechnet auf einer für ihn riskanten Stelle (Hausnähe) vollfrisst.

Ob ein Greifvogel Beute mitnimmt, hängt von dessen Gewicht ab. Auch hier will er ja im Notfall schnell fliehen können. Wenn ich mir die Federspielgewichte so ansehe, würde ich die wegschleppfähige Beute so im Bereich von 200 g raten. Es wird aber unwahrscheinlich, wenn er sich vorher erst noch voll gefressen hat. Da hat er ja schon einen vollen Kropf, dann käme noch die Last in den Fängen dazu. Das halte ich für sehr unwahrscheinlich.

Habichte sind Grifftöter, ergo würden sie nicht bei größerer Beute riskieren, ihren Kopf in Gefahr zu bringen. Die Griffweite beim Habicht kenne ich nicht sicher, aber da tippe ich eher auf maximal 10 cm. Gegen den Schnabel spricht auch die Eindringtiefe. Der Haken vorne am Schnabel ist beim Habicht keine 5 cm lang. Er dient zum Reißen von Fleischstücken aus bereits verendeten Tieren. Löcher von 2 cm Breite und 5 cm Tiefe entstehen dabei nicht.

Füchse fressen auch die Brustmuskeln sehr gern. ;) Als hundeartige Raubtiere haben Füchse Eckzähne, die zu deiner Beschreibung passen könnten. Marder würde ich bei dem Wundkanal von 5 cm ausschließen.

Spontan fällt mir nur ein Greifvogel ein, der seine Beute ab 4 kg Gewicht zerteilt und die Einzelteile wegschleppt und das ist die Harpie.

Bis der Schnee weggetaut ist, kannst du ja mal nach Rupfung bzw. Raubwildriss/Fuchsriss googlen. :)
 
Spontan überlegt hat auch kein Fuchs Eckzähne von 5 cm Länge. Habe bei meinem Tier nachgemessen und sie hat ~ 3 cm lange Eckzähne. Aber auch die stärker ausgebildeten Klauen von habichtsgroßen Grifftötern erreichen m. E. keine 5 cm Länge.
 
puh
ich habe erstmal nach Harpie gegoogelt und bin bei mythologischen Mischwesen aus Greifvogel/Frau rausgekommen, die auch aus der Luft heraus Beute machen ---hui---
habe dann aber die tropische Greifart gefunden - der wars *zwinker*

mmh,
ich meinte eigentlich, das nachdem der Habicht satt war und vielleicht nur die Brustmuskeln gefressen hat,
sich nach einer gewissen Zeit ein Milan bedient hat?
Und beide mussten vor Ort essen, weil die Beute so schwer war und der Hunger sie dazu trieb?
Ich war an dem Tag einige Stunden nicht da und daher kann in der Zwischenzeit viel passiert sein.

Die zweite Ente (die mit den Löchern) hatte sich ja letztlich befreit - ist es wahrscheinlicher dass sie einem Fuchs nochmal entkommen kann oder einem Greifvogel?

Die Löcher müssen ja nicht aufs Mal entstanden sein, sondern nach mehrmaligen "picken" - schafft ein Habicht es, solange eine Ente im Griff zu halten?

der schnee liegt immer noch - will endlich mal die Federn ansehen können.

Zur Rekonstruktion:

1. Ente wird angegriffen - erhält Schäden in Form dieser Löcher, kann sich aber befreien und flieht
2. Ente wird angefriffen - und getötet sowie zur Hälfte vertilgt.

Das würde bedeuten, dass der erste Angriff fehlgeschlagen ist und es zu einem nochmaligen Angriff auf eine andere Ente gekommen ist.
Wäre bei Fuchs und auch bei Habicht machbar?

danke fürs miträtseln
Caro
 
Hallo CaroK,

uff. Theoretisch wäre Vieles möglich.

Jetzt habe ich einige Habichte auf Jagd schon mitgekriegt. Was die haben, haben die und lassen nicht so ohne Weiteres wieder los. Die verkrampfen richtig und solange die Beute noch lebt, bringen Habichte ihren Kopf nicht in Gefahr. Also gäbe es auch kein Picken bei der Ente, die noch gelebt hat. Dieses Verhalten ist instinktiv, also würde selbst ein unerfahrener Jungvogel nicht "picken" (das klingt so niedlich ;) ).

Meine Rekonstruktion ändert etwas die Reihenfolge:
1. Ente wird gepackt, getötet und halb gekaut. Durch das panische Flattern der anderen Ente wird der Jagdtrieb erneut ausgelöst. Weil Tierchen aber schon wegen Ente Nr. 1 gut satt ist, hält Tierchen auch nur halbherzig fest und Ente Nr. 2 kann entkommen.

Wieso diese Rekonstruktion?
Ein hungriger Beutegreifer wird niemals nur halbherzig jagen. Wenn er Beute hat, hält er die Beute mit aller Macht fest, das ist schließlich für ihn existenziell. Ein Beutegreifer kann nicht mal eben in den nächsten Supermarkt. Grade zu dieser Zeit bei diesen Temperaturen ist Nahrung überlebenswichtig.

Wie du das schilderst, hätte der Beutegreifer eine Wahl nach dem Motto: "Ach Entchen, du willst nicht? Dann fresse ich halt deinen Kumpel". So würde ein Beutegreifer reagieren, der eher aus Lust jagt, vielleicht allenfalls etwas Appetit hat. Aber dann hätte er sich maximal nur die Brust genommen. Ein 2. Angriff auf die andere Ente würde erneut Energie kosten und dazu ist Energie zu wertvoll. Hätte er die 1. Ente nicht gekriegt, hätte er es bei der 2. nicht versucht, wenn er satt gewesen wäre.

Ok, spielen wir mal die Theorie durch, dass ein Habicht die Ente getötet hat, aus irgendwelchen Gründen nicht auffrisst, sodass ein Milan sich satt futtern könnte. Gegen dieses Nacheinander - Essen spricht spontan der Angriff auf die 2. Ente. Milane neigen zwar dazu, anderen Greifen das Futter zu klauen, aber an einen hungrigen Habicht oder auch an einen Fuchs traut sich eigentlich kein geistig gesunder Milan ran. Er steht ja selbst auf dessen Speisekarte. Ich vermute auch mal, dass ihr Krähen bei euch habt. Die hätten garantiert gemotzt, wenn ein Habicht aufgetaucht wäre. Die motzen ja sogar schon bei Bussarden rum.
 
Hallo Caro,

es klingt ein bisschen, alswenn du von uns hören möchtest: "der Habicht wars" :)

Wie schon beschrieben, können wir es nicht sicher sagen, aber die Chancen für einen Fuchs sind besser als für einen Habicht.
Wie eine typische Habichtsrupfung aussieht, kannst du dir im Thread "Rupfungen" anschauen. Ein Habicht rupft selbst verhältnismäßig große Ringeltauben erstmal komplett und in aller Ruhe, bevor er so richtig zu fressen beginnt. Bei einer so großen Beute wie deiner Ente frisst er da erstmal das gute Muskelfleisch an der Brust und den Beinen, dann werden vielleicht so ein paar Organe wie oben beschrieben (z.B. Herz) angenagt - der Darm bleibt aber auch bei kleineren Beutetieren oft über, also hier erst recht. Spätestens jetzt ist der Habicht voll und zieht ab. Dass er wiederkommt und weiterfrisst, ist unwahrscheinlich. Außerdem ist der Habicht kein Geier, er wird also seinen Kopf kaum in die Beute "reinstecken" (= also sie von innen ausfressen).
Und der Kopf mit dem dicken Entenschnabel ist für ihn auch uninteressant, also gibt es keinen Grund, ihn zu entfernen. Übrigens ist der Habicht ein Grifftöter, der seine Beute mit den Fängen totknetet (pardon, falls das schon gesagt wurde), da wird auch nichts gebissen oder abgerissen oder so...

Wie die Löcher in deine andere Ente kommen, kann ich nicht erklären.

Um diese Jahreszeit sind Milane noch sehr selten, von daher kommt als Aasfresser eher ein Bussard in Betracht - wenn überhaupt! Ich tippe nach wie vor auf Fuchs als Todesursache und vielleicht Ratten, die sich weiter bedient haben.
 
Hallo zusammen,

Ich bin neu in diesem Bereich des Vogelforums, normalerweise bin ich eher beim Ziergeflügel zu Hause :)
Was mich auch zu meiner Frage bringt.
Als ich heute morgen meine Enten aus ihrem Häusschen lies so wie jeden morgen war noch alles ok.
Und als ich heute nach der Arbeit wie zu meinen Tieren ging musste ich leider feststellen das eine meiner Laufenten geschlagen wurde. Ich habe mir einige Beiträge hier mal angeschaut und wenn ich das richtig lese sieht alles nach einem Habicht aus (verstreute Federn, offener Brustkorb, noch vorhandener Kopf usw.....).
Ich wollte fragen ob und wenn ja wie ich meine Enten vor einem Greifvogel zuverlässig und sicher schützen kann? Ich habe ein ungefähr 150qm großes Grundstück mit einem relativ großem Kirschabum in einer Ecke der Rest des Grundstücks ist weder übernetzt noch durch Bäume vor Luftangriffen geschützt.

Für viele Ratschläge und Tipps wäre ich sehr dankbar, möchte nicht das noch weitere meiner Tiere zum Opfer eines Greifvogels werden.

Danke und gruß Max
 
Hallo erstmal,

CaroK, der Milan kommt jetzt erst aus dem Winterquartier zurück. Selbst wenn er wollte, hätte er nie rechtzeitig deine Ente anknabbern können. Das regelmäßige Wiederkommen, das viele Schlagen etc. spricht für einen Fuchs. Wenn es eine Rupfung sein sollte (ganze Federn), lasse ich mich umstimmen, bis dahin halte ich es eher für einen Riss.

max511, schau dir auch die Federn an.
Ganze Federn = Rupfung = Greifvogel.
Abgebissene Federn (ausgefranste Spule) = Riss = Säugetier.

Wie sieht eure Umgebung aus? Macht am besten Fotos. Alles Andere wäre ein Ratespiel.
Ein Tarnnetz (BW - Handel) über dem Grundstück würde für mehr Sicherheit sorgen. Ansonsten hilft die Gehegehaltung der Enten auch gut.
Für gute Hilfe kann dir aber ein erfahrener Falkner helfen als ich via Ferndiagnose. Wende dich dafür am Besten an die großen Falknerverbände (den Orden Deutscher Falkoniere, den Deutschen Falkenorden oder den Verband Deutscher Falkner).

Viele Grüße,
Feelah
 
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Thema: Geflügel erlegt - könnte dies ein Greifvogel gewesen sein und wenn ja welcher?

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