"Greifvogel-Frage": Habicht und Hühner...

Diskutiere "Greifvogel-Frage": Habicht und Hühner... im Forum Greifvögel und Eulen im Bereich Wildvögel - Guten Morgen ! Ich habe dieses Forum gerade erst gefunden und schon eifrig gelesen... Da ich eine "Greifvogel-Frage" habe, bin ich hier...
Ausser Adler und Geier haben wir fast alles hier :jaaa:
 
Bei dem genannten Projekt in Schottland ging es nicht um aufgezogene Vögel, sondern um ganz normale wilde Sperber, die besonders häufig an Taubenschlägen gejagt hatten, dort mit Fallen gefangen und weit entfernt wieder ausgesetzt wurden, um die Taubenschläge zu schützen.
HIER noch der offizielle Abschlußbericht der Schottischen Regierung.

DAS wollte ich jetzt nicht direkt sagen... :)


"Ich sehe in letzter Zeit so viele Greifvögel" ist genau so wie "in meinem Garten sind plötzlich keine Amseln mehr". Was man sich beim Telefondienst in einer Schutzstation manchmal anhören muss, ist der Hammer. Da gab es auch den Fall: "Ich sehe plötzlich so große Vögel über meinen Garten fliegen, wo kommen die her?, die gibt es in Deutschland gar nicht" - im Anhang ein Bild von ziehenden Kranichen, Anfrage war im Oktober...


Also dass man während des Herbstzuges mehr Greifvögel sieht, ist normal. Im Frühjahr beim Rückzug und nach dem Ausfliegen der Jungvögel auch.
Ich wohne seit einiger Zeit mitten in der Stadt, da sehe ich leider nur manchmal einen Habicht, Sperber oder einen verirrten Bussard. Aber letzte Woche, das war klasse - fliegt doch einfach mal ein alter Seeadler-Terzel über die Bude, eine Gruppe Krähen im Nacken :D
 
Hallo !

Mehr konkrete Infos, wie genannt, habe ich zur Zeit nicht.

Aber mein Anruf beim Hegering ergab zwei Anrufe von Falknern, einem ist ein beschuhter (?) Rothabicht ausgebüxt. Zwar etwa 50 km von hier, aber immerhin...

Das Telefonat ergab, dass man mein "Erlebnis" scheinbar nicht als Hirngespinst auffasst und Aufklärungsbedarf sieht. Halblegale/Illegale Umsiedlungen von Greifen waren jedenfalls wohl nicht unbekannt.

Und: meine "Personenbeschreibung" wurde so lange hinterfragt, bis man sich relativ sicher war: es dürfte wohl kein Rothabicht gewesen sein, da vom Gefieder zu dunkel (mein Vogel war definitiv hellbraun mit weiß gefiedert, ohne diese "Tropfen").

Tja.. Ich wäre ja echt froh, wenn sich jemand Fachkundiges mal meine location geguckt und mir einen Tipp geben könnte :roll:

Aber scheinbar bewegt sich etwas...

In diesem Sinne: gute Nacht :zustimm:

LG Inge
 
Dass ein auch beringter Greifvogel, ( was immer es gewesen sein mag) in deiner unmittelbaren Nähe seine Beute schlägt, ist ganz sicher kein Hirngespinnst. Ich habe so ähnliche Fälle ja selber auch schon erlebt, beringt und unberingt. Das zweifelt niemand an und ist eine total natürliche Sache, die immer und überall passieren kann. Dies hat mit illegal ausgesetzten Tieren, falknerisch gehaltenen Vögeln etc. , grundsätzlich nicht das Geringste zu tun.
Greifvögel leben nun mal um uns herum und suchen sich die für sie am einfachsten zu erreichende Beute.

Dass sich 50 km weiter ein Habicht mit Geschüh ( so nennen sich die Ledermanschetten am Bein eines Beizvogels) verstossen hat, dürfte ebenso kaum mit dem Fall zu tun haben.
Genauso könnte man einen Zusammenhang bauen z.B.: Hier ist grad einer in Schlangenlinie vorbei gefahren und 50 Km weiter findet eine Party statt, das wird wohl ein Betrunkener von dort gewesen sein. Könnte sein, aber muss überhaupt nicht.

Zudem halb oder ganz illegale Aussetzungen, macht wohl niemand mit beringten Vögeln. Es legt auch kaum einer bei einem Banküberfall zuerst seinen Ausweis vor. Deine Formulierung:" Halblegale/Illegale Umsiedlungen von Greifen waren jedenfalls wohl nicht unbekannt." sind reine Spekulation. Ueber was soll denn aufgeklärt werden?

Egal wie Deine Location aussieht, freilaufende oder fliegende Haustiere sind immer einem Risiko ausgesetzt. Also entweder durch bauliche Massnahmen schützen oder mit dem Risiko leben.

Offen bleibt immer noch die dubiose Sache mit den angeblich lieferwagenweise losgelassenen Greifvögeln.

Zusammengefasst bleibt: Ein Greifvogel irgendeiner Art, der beringt war, hat bei dir einen Hahn versucht zu schlagen, der freilaufend unterwegs war. Für einen Hühnerhalter ärgerlich, aber ein ganz natürlicher Vorgang der jederzeit überall wieder passieren kann. Jedes Jahr werden tausende Wildvögel beringt, insofern auch nichts aussergewöhnliches.

Ein Uhu, hat bei mir auch schon mehrfach Meerschweinchen geholt. Vielleicht war der auch beringt. Und jetzt? Mein Pech, dass ich den Meerschweinchen einen umzäunten Auslauf geboten habe, der ihnen auch nachts zur Verfügung stand. Hätte sie halt reinholen sollen.

Was für Tips erwartest du denn? Die Wichtigen sind ja schon gegeben worden. Soll jetzt jemand alle Greifvögel der Umgebung einfangen und sehen, ob da der beringte Uebeltäter dabei war und ihm ein Bussgeld geben?

Was die Bestimmung angeht: Mir wurden schon angebliche Falken eingeliefert die Mauersegler waren, junge Greifvögel die junge Ringeltauben waren, junge Greifvögel die sich als junge Drosseln entpuppten, Jäger die Habichte einlieferten , die Bussarde waren, Nationalparkwächter, die einen Sperber in der Hand nicht bestimmen konnten.....Nach einer Suchanzeige in meiner Umgebung nach einem weissen Gerfalken ( mit Foto!) bekam ich jede Menge Meldungen von völlig überzeugten Personen, sie hätten ihn gesehen und fotographiert. Es Waren Turmfalken, Bussarde und Rotmilane! Das soll nur zeigen, dass es sehr heikel ist einen Greifvogel allein nach der flüchtigen Beobachtung eines Laien zu identifizieren.
 
Da kann ich Eric nur zustimmen!

Auch wenn Du der Überzeugung bist, dass "es wohl kein Rothabicht gewesen sein dürfte , da vom Gefieder zu dunkel (mein Vogel war definitiv hellbraun mit weiß gefiedert, ohne diese "Tropfen")." ist es doch mehr als wahrscheinlich, dass es doch einer war. Es gibt keinen anderen heimischen Greifvogel (Adler ausgenommen), der eine realistische Chance hat, einen Haushahn zu schlagen. Ein Rothabicht wirkt insgesamt relativ hell, außerdem gibt es keinen heimischen Greifvogel, der eine helle Oberseite aufweist. Dunkel sind alle (na gut, bis auf die Weihen). Auch ist der Junghabicht recht variabel in der Färbung.

Das ändert im Endeffekt natürlich nichts an der Sache. Wie Eric schon saget: Nach oben absichern oder mit dem Risiko leben.

VG
Pere ;)
 
@Peregrinus und Eric, danke für die statements. So hatte ich Euch auch schon verstanden :) und werde versuchen, meine Ausläufe entsprechend zu sichern oder die Tiere nur noch frei laufen zu lassen, wenn ich selbst in der Nähe bin :traurig:

Mich hat verwundert, dass man den ausgebüxten Habicht hier vermutete. Aber ich kann als Laie nicht wissen, wie weit ein Greifvogel zieht. Und wenn man mich detailiert fragt, wie ich den Greifvogel beschreiben würde, kann ich nur angeben, was ich gesehen habe (@eric, ich habe nicht gesagt, der Greife habe eine weiße Decke, sondern einen sehr hellen/weißen Bauch !).

Jedenfalls finde ich den Hinweis von enibas mit den umgesiedelten Sperbern sehr interessant. Und das war mit "Hirngespinst" und dem "Interesse an einer Aufklärung" gemeint: einer der Falkner vermutete hier etwas Ähnliches.
Ich möchte jedenfalls herausfinden, was dahinter steckt: ich gehöre nicht zu den Leuten, die den Kopf einziehen und erst recht nicht zu denen, die den Mund halten und sich heimlich eine Falle besorgen.

Erstmal vielen Dank, Ihr habt mir schon sehr weiter geholfen ! Wenn sich etwas Neues ergibt, werde ich gern berichten.

LG Inge
 
Zuletzt bearbeitet:
ich gehöre nicht zu den Leuten, die den Kopf einziehen und erst recht nicht zu denen, die den Mund halten und sich heimlich eine Falle besorgen.
Das ist gut so! :trost:

Der Habicht wirkt als Altvogel auf der Unterseite sehr hell, aus der Nähe erkennt man aber auf jeden Fall die feine Querbänderung. Jungvögel reichen unterseits von hell-rostrot bis hell-cremefarben, können also ebenfalls sehr hell wirken. Zudem kann die Längstropfung auch relativ fein ausfallen.

VG
Pere ;)
 
Hallo zu später Stunde !

Papierkram für "selbstundständig" ist á jour. Und seit heute sind wir auch wieder Pflegestelle für einen Jagdhund in Not, was immer erst ein wenig Unruhe und Eingewöhnung mit sich bringt...

Schaue just noch eben hier herein und

@Peregrinus, danke :gimmefive ich werde mir Deine Beschreibung und Eure statements hinter die Ohren heften *lach*

Kann mir allerdings nicht verkneifen, Euch nocjh schnell ein paar Bilder zu zeigen

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/dsc03991a3a2tz4o970.jpg
ein Teil des 900 m² Freilaufs auf der Streuobstwiese

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/dsc04044aqg2w8xs4d3.jpg
mein hv-Hahn vor dem Greifvogelübergriff mit intaktem Schwanz...

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/dsc04042a16zsqfritp.jpg
die passende v-Henne dazu...

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/dsc04069a0m6s5eknpc.jpg
und so lecker sehen die Eier aus :)

LG Inge
 
Zuletzt bearbeitet:
Spitze Eier! Sind die aktuell? Bei uns gehts im Frühjahr immer mit sehr dunklen Eiern los, über die Saison werden sie dann aber immer heller.

Beste Grüsse,
tox
 
@toxamus, kennst Du die Farbskala für die Eier ? Kommt auf dem Foto nicht ganz rüber.
Die Franzosen züchten ja in erster Linie auf die Eifarbe und erreichen vielfach Farbstufe 9 (=Zartbitter).
Meine Tiere stammen aus Bruteiern Nähe Bordeaux und legen laut Farbskala von 6 - 8 (=Vollmilch - Edelherb).
Wobei ich jetzt zwei Junghennen aus Belgien dabei habe, die auch noch schöne Sprenkel (=Krokant) dazu produzieren...
Aber die diesjährigen Junghennen legen noch nicht alle, also muß ich abwarten.

@Atzelschwinge und buteo, gell - zu schade als Habicht-fast food :+schimpf

Schönen Sonntag !

LG Inge
 
@toxamus, kennst Du die Farbskala für die Eier ?

Nein, kannte ich nicht.
Aber wir nehmen das auch nicht soo genau ;-)
Wir haben ausserdem noch Araucaner (grüne Eier) und "normale" Hühner, das gibt immer eine bunte Mischung (wenn sie grade mal Lust haben zu legen)
:-)
 
@Inge: Hallo, vielleicht ist dir bei dem Greifvogel, auch wenn alles bereits auf einen Habicht hindeutet, aufgefallen das er leuchtend gelbe Augen hatte.
Beim Habicht wechselt die Augenfarbe von hell blau al Jungvogel zu leuchtend gelb im frühen bis mittleren, adulten Stadium und orange bzw. knallrot im fortgeschrittenen Alter.
Wie alt er nun auch gewesen sein mag, die Augen des Habichts stechen bei so nahen Begegnungen meiner Meinung nach in den Vordergrund.

Bussarde können auch helle Augen haben jedoch eher blasser gefärbt als beim Habicht. Häufiger sieht man Mäusebussarde mit dunklen Augen (braun). Alle Falken haben dunkle Augen. Vielleicht hilft das der Bestimmung noch etwas weiter.

LG Phil
 
Thema: "Greifvogel-Frage": Habicht und Hühner...

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