Die Zukunft des Steinadlers in Deutschland

Diskutiere Die Zukunft des Steinadlers in Deutschland im Forum Greifvögel und Eulen im Bereich Wildvögel - Hallo Vogelfreunde, ich hatte mich neulich mit dem Thema "Steinadler in Deutschland" beschäftigt. Und bevor der Mensch ihn in Deutschland...
falcon

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Hallo Vogelfreunde,

ich hatte mich neulich mit dem Thema "Steinadler in Deutschland" beschäftigt.
Und bevor der Mensch ihn in Deutschland fast vollständig ausgerottet hatte, kam er ja überall in den Mittelgebirgen und auch im Flachland vor.

Auch nach längerer Suche im Netz konnte ich aber keine zufriedenstellenden Informationen finden, was die aktuellen Ausbreitungstendenzen betrifft.

Meine Frage, weiss da jemand von euch mehr? Gibt es Infos zu evtl. geplanten Auswilderungsprogrammen vor allem in Deutschland?

Gibt es eine Tendenz, das die Tiere in Dänemark und Polen sich wieder Richtung Deutschland ausbreiten? Von den in den Alpen ansässigen Tieren, fliegen einige ja weite Strecken bis nach Norddeutschland.

Gibt es eigentlich in den ursprünglichen Regionen noch geeignete Brutbereiche und genügend Nahrung?

Und wie würden wohl Bevölkerung und Politik auf eine Wiederansiedlung reagieren?

Gruß
Andreas
 
Vor ein paar Wochen gab es im ARD Videotext (S. 550ff) die Meldung, dass ein Steinadler in Schwarzwald an unterschiedlichen Stellen gesichtet wurde.

Ich schätze auf Deine Frage erhältst Du qualifiziertere Antworten unten im Greifvogel-Unterforum, v.a.von Falknern die selber Steinadler haben, wie z.B. buteo.
 
Hi,

interessante Info mit dem Steinadler im Schwarzwald...ich werde später mal gucken ob ich dazu Infos finde.

Ich hatte in der Tat überlegt, wo ich den thread eröffnen soll. dachte mir aber das er hier am besten aufgehoben wäre.

Wenn ein Mod./Admin aber meint er wäre an anderer Stelle besser aufgehoben, würde ich mich freuen wenn ihn jemand dahin verschiebt. Danke im Vorraus.

Gruß
Andreas
 
hallo Andreas

verschiebe dein Thema vom "Artenschutz" zu den "Greifen"
 
Hy!

Wenn der Steinadler den Sprung "zurück" zum Baumbrüter schafft, dann hat er reelle Chancen, auch außerhalb der Alpen wieder Fuß zu fassen.
Bruthabitate gibt es, wie ja die fulminante Erholung des Seeadlers zeigt, und Nahrung gibt es auch mehr als genug. Füchse jeden Alters en masse, Rehe, anderes Jungwild, Katzen, regional auch noch viele Hasen, Karnickel oder gar Jungwölfe, größere Vögel wie Enten, Gänse etc...
Bis auf die Renitenz einiger Zeitgenossen und eventuell dem Straßen- und Zugverkehr, vor allem Windkraftanlagen aber sähe ich nichts, was dem Steinadler außerhalb der Alpen abträglich wäre.
Außerdem eventuell auch noch Hundebesitzer, die ihre Fiffis in den Revieren dann nicht mehr von der Leine querfeldein laufen lassen sollten, vor allem alle Klein- und Winzhunde
 
Also hier ( CH) haben wir schon seit vielen Jahren Baumbrüter bei den Steinadlern. Voralpenzone wird immer dichter besetzt. Brutplätze oft ab knapp 900m üM.
Jungfüchse, Katzen, Fallwild und eine Menge Diverses gehört hier zu der Beute.
 
Die Meldung über die jüngste Sichtung im Schwarzwald ist u.a. auf der Homepage des Nationalparkes zu finden. Sichtungen von streichenden Jungvögeln im Schwarzwald sind aber nichts Besonderes, eigentlich seit Jahren gibt es regelmäßige Beobachtungen (auch am Fallwild und Luderplätzen).
Gruß akhawk
 
Hy!

Wenn der Steinadler den Sprung "zurück" zum Baumbrüter schafft, dann hat er reelle Chancen, auch außerhalb der Alpen wieder Fuß zu fassen.
Bruthabitate gibt es, wie ja die fulminante Erholung des Seeadlers zeigt, und Nahrung gibt es auch mehr als genug. Füchse jeden Alters en masse, Rehe, anderes Jungwild, Katzen, regional auch noch viele Hasen, Karnickel oder gar Jungwölfe, größere Vögel wie Enten, Gänse etc...
Bis auf die Renitenz einiger Zeitgenossen und eventuell dem Straßen- und Zugverkehr, vor allem Windkraftanlagen aber sähe ich nichts, was dem Steinadler außerhalb der Alpen abträglich wäre.
Außerdem eventuell auch noch Hundebesitzer, die ihre Fiffis in den Revieren dann nicht mehr von der Leine querfeldein laufen lassen sollten, vor allem alle Klein- und Winzhunde

:zustimm::zustimm::zustimm:
 
Wie steht es mit elektrischen Hochspannungs-Freileitungen? Wir haben hier Störche, und eben diese Freileitungen waren bislang immer das grösste Problem. Seit Erdverkabelung auf dem Vormarsch ist, wird es besser.

idS Daniel
 
Zumindest in der Schweiz, bis vor kurzem, kaum je Opfer von Hochspannungsleitungen und dann in kurzer Zeit drei. Im Allgemeinen aber offenbar nicht so ein Problem.
 
Das hört sich ja schonmal vielversprechend an. Man kann also hoffen, dass wenn alles gut läuft in vielleicht 50 jahren Steinadler wieder in den Mittelgebirgen Brutvögel sein werden.

Gruß
Andreas
 
Das hört sich ja schonmal vielversprechend an. Man kann also hoffen, dass wenn alles gut läuft in vielleicht 50 jahren Steinadler wieder in den Mittelgebirgen Brutvögel sein werden.
Das glaub ich nicht ...

Zum Thema "Steinadler im Schwarzwald" Folgendes:
In den 1980er und Anfang 1990er Jahren wurden Steinadler regelmäßig an einigen Orten im Schwarzwald gesichtet. So regelmäßig sogar, dass Territorien für insgesamt 5 Brutpaare abgegrenzt werden konnten. Es waren angeblich Paare da, die erste Brut schien nur einer Frage der Zeit zu sein.

Schon lange gibt es keine Steinadler mehr im Schwarzwald, zumindest keine Meldungen mehr. Insofern kann man davon ausgehen, dass sich die Sache bis auf Weiteres erledigt hat.

VG
Pere ;)
 
Das glaub ich nicht ...

Zum Thema "Steinadler im Schwarzwald" Folgendes:
In den 1980er und Anfang 1990er Jahren wurden Steinadler regelmäßig an einigen Orten im Schwarzwald gesichtet. So regelmäßig sogar, dass Territorien für insgesamt 5 Brutpaare abgegrenzt werden konnten. Es waren angeblich Paare da, die erste Brut schien nur einer Frage der Zeit zu sein.

Schon lange gibt es keine Steinadler mehr im Schwarzwald, zumindest keine Meldungen mehr. Insofern kann man davon ausgehen, dass sich die Sache bis auf Weiteres erledigt hat.

VG
Pere ;)


Hallo Pere,

woran mag das liegen? Wenn doch anscheinend genügend Nahrung und auch Platz vorhanden ist.
Könnte der mensch der Grund sein? Sind die Adler zu störungsanfällig? Habe ja jetzt einiges gelesen, dass zB. in den Alpen oft Bruten aufgegeben werden, wenn die Aktivitäten durch Menschen zu stark sind (Hubschrauber, Kletterer, Paragleider). Wenn ich mir jetzt vorstelle das die Steinadler in den Mittelgebirgen hauptsächlich auf Baumbruten umstellen müssen, ist der faktor Mensch ja vielleicht sogar noch ausschlaggebender. Förster, Jäger, Wanderer, Hunde, natürliche Störfaktoren und alles was so in der Luft abgeht. Gerade über dem Schwarzwald werden sicherlich viele Kleinflugzeuge unterwegs sein, auch niedrig fliegend.

Auf der anderen Seite gibt es doch auch Beispiele, in denen sich gerade Greifvögel an ein Leben in urbanen Gebieten anpassen. Wanderfalken, Habichte etc...vielleicht klappt das auch beim Steinadler.

Gruß
Andreas
 
Auf der anderen Seite gibt es doch auch Beispiele, in denen sich gerade Greifvögel an ein Leben in urbanen Gebieten anpassen. Wanderfalken, Habichte etc...vielleicht klappt das auch beim Steinadler.

Ja, das wäre fantastisch! Vor allem im Hinblick auf das reichhaltige Nahrungsangebot in Form von Katzen und Mini-Kläffern :-)
 
Ja, das wäre fantastisch! Vor allem im Hinblick auf das reichhaltige Nahrungsangebot in Form von Katzen und Mini-Kläffern :-)

Bei diesen Argumenten brauch man sich nicht wundern, wenn es wieder die ersten betroffenen Halter dieser Tiere gibt, die dem Adler dann nicht wohlgesonnen gegenüberstehen. Hoffe aber du meinst verwilderte Hauskatzen ;)

Störfaktoren: "Förster, Jäger, Wanderer, Hunde, natürliche Störfaktoren und alles was so in der Luft abgeht."
Und nicht zu vergessen, die gezielt Steinadler-suchenden Hobby-Fotografen ;)

Ich denke aber auch, dass hier eine Anpassung (ähnlich wie bei den Wanderfalken oder Seeadlern) sich vollziehen könnte... mal abwarten
 
Warum ist er den zuerst aus dem Flachland, später dann auch aus den Mittelgebirgen verschwunden? Direkte Verfolgung, Störungen, Veränderungen des Lebensraums.

Letzteres dürfte kaum eine Rolle spielen, da der Schwarzwald ursprünglich noch höhere Waldanteile aufwies als heute. Direkte Verfolgung könnte in Betracht kommen, da auch heutzutage nicht jeder von seinem Wiedererscheinen erfreut ist. Ob das ausreicht, eine Ansiedlung zu verhindern, vermag ich nicht zu beurteilen.

Aber die Störungen - insbesondere durch den Tourismus - die sind sicherlich immens. Im Gegensatz zu den Alpen, wo es noch genügend wirklich unzugängliche Ecken gibt, ist der Schwarzwald durchweg begehbar, sommers wie winters.

VG
Pere ;)
 
Ja, aber dann ließe sich sicher eine Nabu- Gruppe ins Leben rufen, wie anfänglich bei den Uhus, Wanderfalken und Seeadlern, mit Horstbewachung etc. und Umlenkung von Besuchern. Die Praxis hat ja bei allen drei Arten und daneben auch dem Kranich allerbestens funktioniert.

Meiner Kenntnis nach wurde der Steinadler doch aufgrund alter Ammenmärchen ausgerottet, wie der Wolf... Von wegen klaut Kinder, Lämmer bis halbe Hammel etc. pp., und das wertvolle Niederwild sowieso. Zumal es für die honorigen Herrschaften Von und Zu sicherlich die Jagdbeute schlechthin war, 'nen Adler mit nach Hause zu bringen- geschmeckt haben die sicher auch...
Durchweg meiner Meinung nach niedere Beweggründe, die zur Ausrottung in Mitteleuropa beitrugen, denn dass die Adler eben nicht so schlimm sind wie gerne kolportiert zeigt ja zB Griechenland, wo es auch Kinder, Schafe und Hammel gibt, viel mehr als hier jeweils, und wo die Steinadler noch auch in tieferen Gefilden in Bäumen brüten. Oder Schottland... Wenn 's da was gibt, dann Schafe und Niederwild (Kinder bestimmt auch ein paar hier und da ^^)- aber auch da klappt es prima mit dem Steinadler...

Alles also keine wirklichen Argumente, die Sache mit dem DDT ist hierzulande auch vom Tisch.
Schutzgebiete lassen sich schaffen, wo sie ungestört horsten können, Deutschland hinkt seinen Zielen im Naturschutz ohnehin meilenweit hinterher, da kann also geklotzt werden. Und Tourismus lässt sich lenken, wie zB das Rhinluch um Linum rum mit seinen letztes Jahr im Herbst max. 120.000 Kranichen eindrucksvoll beweist.
 
Thema: Die Zukunft des Steinadlers in Deutschland
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