Aufschirr-Frage an andere Falkner

Diskutiere Aufschirr-Frage an andere Falkner im Forum Greifvögel und Eulen im Bereich Wildvögel - Guten Abend, Ich wollte nochmal ein paar Meinungen zu einer Sache hören und im Zuge dessen dachte ich mir ich könnte ja mal hier nachfragen...
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Pealei

Neuling
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Guten Abend,
Ich wollte nochmal ein paar Meinungen zu einer Sache hören und im Zuge dessen dachte ich mir ich könnte ja mal hier nachfragen.

Folgendes; Habichtästling, fast trocken, steht in der Kammer und wird gefüttert ohne dass er es mit dem Menschen assoziiert etc. Bekommt dennoch sehr viel mit bleibt bei mir auch relativ ruhig. Nun muss die Tage das Geschüh ran, d.h einfangen. Anders aussichtslos.

Habe jetzt von der Mehrheit gehört einfach am hellichten Tag zügig und schonend einfangen, Geschüh ran und wieder zurück.
Alles kein Problem für mich, aber ich dachte mir ist der ganze Akt wenn sie es 100% mitbekommt nicht ein riesen Vertrauens Bruch-Schock und eine totale negativ Verbindung zu mir?
Lohnt es sich das Ganze nachts wenn's stockdunkel ist und mit Kopflampe oder sogar durch einen Fremden, wenn auch ungern machen zu lassen?

Was meint ihr? Oder verkleiden
Sie mag mich natürlich eh noch nicht aber immerhin bring ich sie nicht mehr aus der Ruhe. Das würde sich doch sicher ändern wenn ich sie so fange, oder sind alle Habichte generell tatsächlich derart "verzeihend" das es keine Rolle spielt?

Bin gespannt auf eure Meinungen

Rob
 
Hallo Rob,

das bekommt man - gerade bei Habichten - schon wieder hin. Aber wieso sollte man sich es erst schwer machen? Die Situation lässt sich ganz einfach umgehen, in dem ein Bekannter das für Dich erledigt. So mache ich es immer mit einem Freund von mir.

Sollte es keine andere Möglichkeit geben, würde ich mich schon etwas "verkleiden". Sonnenbrille, Mütze, oder Ähnliches. Und dann natürlich auf keinen Fall sprechen!

Viele Grüße

Oliver
 
Zuerst wirst du dich wundern: Ästling in Kammer und viel mitbekommen und Futter nicht mit Falkner assoziieren, schließt sich aus (der Fehler besteht darin, dass die Verknüpfungsleistung von Habichten und Hörvermögen unterschätzt wird)! Evtl. geht das gut, wenn die Kammer und der zukünftige Aufstellort verschieden sind. Sollte der Habicht aber Einblick von der Kammer aus in seinen zukünftigen Garten haben ....., viel Glück!
Natürlich bedeutet Aufschirren Stress, wie schon geschrieben sollte das Einfangen durch einen befreundeten Falkner geschehen. Weitere Fehlverbindungen können durch eine Haube vermieden werden, dann kannst auch du die Voliere betreten (ebenfalls bereits geschrieben, du solltest in der Voliere nicht reden). Um den Stress zu minimieren, sollte der Vogel dann unter der Haube bleiben und sofort mit dem Abtrageprozess begonnen werden.
Da es mich in den Fingern juckt, hier meine Empfehlung für alle die, die diesen Prozess mit Habicht aus Altvogelaufzucht erst noch planen: Entnahme des Jungvogels mit 63 Tagen aus Zuchtvoliere, Einfangen durch Züchter, Aufschirren einschl. Haube vorort beim Züchter, Beginn Abtrageprozess (erste Tage noch unter Haube) und erstes Atzen in Garage oder Keller (Abdunkelungsmöglichkeiten und keinerlei Blick zum zukünftihgen Aufstellort und ein gewisser Austrocknungsschutz bei hohen Sommertemperaturen), sofortiges Gewöhnen an Transportkiste, absolut keine Atzungsgabe, Beireitübungen am Aufstellgrundstück, bei ca. 20m Beireiten sofort freies Fliegen (Entfernung ist nicht wichtig, wichtig ist die Schnelligkeit des Kommens), beim 1. Freiflug Geduld mitnehmen und das Wissen, dass der erste Freiflug insb. für einen Kammervogel ein irres psychisches Erleben bedeutet, die dann folgenden Freiflüge ins Jagdrevier verlegen, um sofortigen Wildkontakt zu ermöglichen.
Gruß akhawk
 
Hallo,
Danke für die durchdachten Antworten. So werde ich es machen. Die vielen Möglichkeiten die am Ende doch ein lahnen auslösen können sind mir bewusst, ich habe mir dennoch die größte Mühe gegeben peinlichst auf alles zu achten von anschleichen auf ganz umständlichen wegen von hinten zur Kammer bis zu den Zeitpunkten wann in seiner Sichtweite was wie passiert etc.
Einen krassen Bruch im Sinne von anderer Umgebung und Haltungsform wird es geben.
Besten Dank und bis bald Rob
 
Ich habe noch eine Anekdote zu dem Hörvermögen der Vögel und eventueller Verknüpfungen:

Ich züchte Wanderfalken und meine Vögel haben freien Blick in das Nachbargrundstück.

Wenn ich mich der Anlage nähere können sie mich also nicht sehen. Ich habe den Weg zur Futterklappe immer über eine neue, mit Kies bedeckte, Flugdrahtanlage abgekürzt.

Das Gehen über den Kies erzeugt natürlich immer das gleiche Geräusch. Mir ist aufgefallen, dass die Jungvögel ihre Eltern bereits anlahnen sobald sie meine Schritte im Kies hören!

So schnell passieren ungewollte Verknüpfungen!

Ich drücke Dir auf jeden Fall die Daumen, denn ein lahnender Habicht macht wenig Spaß - vor Allem den Nachbarn nicht.

Viele Grüße
 
Thema: Aufschirr-Frage an andere Falkner

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