Krähenbeize mit Harris

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harris94

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Hallo zusammen,
letztes Jahr hat es bei der Krähenbeize leider mit unserem Harris Hawk Terzel nicht geklappt. Kurze Einleitung. Wir haben den Vogel als eigentlich fertig abgetragen und eingejagt gekauft. Wie sich später rausstellte war dies wohl nicht der Fall. Egal jetzt ist der Vogel da und wir wollen versuchen das beste draus zu machen. Letzte Saison hat er keinerlei Interesse an Krähe gezeigt. Wir haben unterschiedliche Methoden ausprobiert ( Auto oder auch rangepirscht ). Er hat sich jedes mal einfach in einen Baum gesetzt und die Krähen nicht beachtet und wir waren teilweise wirklich sehr nah dran an den Krähen. Leider konnten wir letztes Jahr keine toten Krähen auftreiben daher habe ich große schwarze Tauben gekauft und diese natürlich tot verfüttert und auch mal von jemandem hinter einer Hecke werfen lassen. Da ist er immer super drangegangen. In der Kondition hat er auch Kaninchen angejagt, Ich kann es mir nicht erklären. Vielleicht hat er mal schlechte Erfahrungen mit einer Krähe beim Vorbesitzer gemacht.

Dieses Jahr sind wir besser vorbereitet. Wir sind den Vogel momentan am konditionieren und am Wochenende probieren wir es mal mit einer präparierten Krähe aus. Die Kondition müsste bis zum Wochenende passen. Hat vielleicht noch jemand einen Tipp für uns? Uns stehen natürlich auch Falkner zur Seite jedoch fliegen die überwiegend Habichte und kennen so Probleme nicht.

Vielen Dank!
 
Ähm, vielleicht ganz dumme Frage.
Eigentlich ist die Jagd auf Krähen und andre Rabenvögel ja nicht erlaubt?
Gelten da für Falkner andre Regeln?
Oder geht es nur ums Vergrämen?
 
Es gibt keine dummen Fragen. Rabenkrähen fallen bei uns in Rheinland-Pfalz ganz normal unters Jagdrecht, was auch sinnvoll ist. Nicht unters Jagdrecht fallen z.B. Saatkrähen.
 
O.k., danke. Dann gelten entweder hier in Niedersachsen andre Jagdrechte oder mein Stand war veraltet.
 
Laut meinem Informationsstand haben Rabenkrähen auch in Niedersachsen Jagdzeit vom 01.08-20.02.
 
Jagdrecht ist - abgesehen vom Jagdscheinrecht - Ländersache. Und so kommt es, dass die Rabenkrähe im einen Bundesland jagdbar ist, im anderen nicht.

Über die Sinnhaftigkeit der Aufnahme ins Jagdrecht diskutieren wir besser nicht.

VG
Pere ;)
 
Über die Sinnhaftigkeit der Aufnahme ins Jagdrecht diskutieren wir besser nicht
Ja, da hab ich mich auch zurückgehalten - hat ja jetzt auch alles wenig mit der Ausgangsfrage zu tun. Ich hab im Kopf, dass hier in Niedersachsen vor wohl 3 oder 4 Jahren heftigst um Ausnahmeregeln vom
zumindest damals offenbar noch bestehenden Bejagungsverbot gestritten wurde.
 
Hallo Harris 94,

mal zurück zu Deiner Frage. Das hört sich wirklich so an als hätte er bei dem Vorbesitzer mal schlechte Erfahrungen an einer Krähe gemacht. Die Harris sind schon so intelligent, dass sie zwischen einer lebendigen (und wehrhaften) Krähe und einer toten (geworfenen) Krähe sofort unterscheiden können. Es sind ja keine Habichte! ;-)

Daher sollte der Versuch am nächsten Wochenende so realisitisch wie möglich sein. Ich würde die Krähe auf dem Feld präsetieren und mittels einer Schnur oder Ähnlichem in Bewegung bringen. Die Belohung sollte natürlich möglichst gut sein. Am besten eignet sich da ja eine frische Taube oder Wachtel.

Wenn das ein Jungvogel vom letzten Jahr ist, hast Du aber gute Chnacen das noch hinzubekommen. Die Wüstennbussarde, die ich geflogen habe, haben sich im zweiten Flug erst richtig entwickelt und dann ihr volles Potential gezeigt. Das ist ja in freier Wildbahn auch so.

Ich drücke Dir die Daumen. Bei Fragen helfe ich jederzeit gerne.

Viele Grüße

Oliver








Daher sollte der Versuch am Wochenende so realistisch wie möglich sein. Ich würde
 
Vielen Dank für deine Antwort. Es ist kein Jungvogel vom letzten Jahr er befindet sich im 4. Flug wir haben ihn aber letztes Jahr erst übernommen. Wachteln habe ich da. Wie soll ich das am besten machen? Die Brust rauslösen und die Krähe aushüllen und dann da rein machen oder ihn nur an der Krähe rupfen lassen und dann weg nehmen und die Wachtel geben? Habe schon beide Versionen gelesen. Mit welcher Methode habt ihr die besten Erfahrungen gemacht?
LG
 
Hallo,

ich würde die Krähe öffnen und die Brüste der frischen Wachteln "einlegen". Es ist wichtig, dass Dein Vogel ausgiebig an der Krähe rupfen kann. Damit lösen sich die Agressionen und die Prägung auf die Beute wird noch weiter gefestigt. Du solltest ihm die Krähe auf gar keinen Fall wegnehmen sondern es sollte sich in aller Ruhe so lange damit beschäftigen wie er will. Du kanst ihm danach noch mehr Wachtel- oder Taubenfleisch anbieten. Er sollte auf jeden Fall einen absolut vollen Kropf bekommen.

Was hast Due denn bisher mit ihm gebeizt?

Viele Grüße
 
Hallo,

meinst du wir sollen es dann auch ziemlich zeitnah auf lebende Krähen versuchen ? Oder lieber noch paar Durchgänge mit einer toten Krähe.

Auf Kaninchen beizen wir auch aber haben bei uns fast keine. Das kann man ab und zu mal machen mehr ist bei uns in der Eifel aber nicht möglich. Wenn wir einen Beizvogel regelmäßig fliegen möchten kommen wir um die Krähen nicht herum.

Vielen Dank schon mal !!
 
Also meiner Meinung nach musst Du mit einem Harris so schnell wie möglich an Wild. Die lernen extrem schnell zwischen einfachem Training mit toten Krähen und wehrhaften lebendigen Krähen zu unterscheiden. Bei zu viel Training kann es passieren, dass sie dann gar kein Wild mehr anjagen.

Wenn der Versuch am Wochenende gut klappt, würde ich danach gar nicht weiter trainieren sondern nur noch auf Krähen fliegen. Und dann musst Du absolut konsequent sein. Suche Dir eine möglichst einfache Chance. (ich weiß, dass das in der Eifel gar nicht so einfach ist). Wenn er nicht anjagt, hole ihn ein und jage nicht weiter. Sofort ohne Atzung zurück und am nächsten Tag der nächste Versuch. Wenn er nicht anjagt genau so weiter.

Du musst aber natürlich aufpassen, dass die Kondition nicht zu tief fällt!

Du solltest Dir unbedingt Hilfe von Jemandem mit Erfahrung bei Harris holen. Das ist schon ewas Anderes als mit einem Habicht. Das Abtragen ist mit einem Harris zwar vergleichsweise einfach. Das erfolgreiche Einjagen aber umso schwerer. Das Konditionieren und vor allem das Einschätzen der jeweiligen Situation unterscheidet sich meiner Auffassung nach doch sehr vom Umgang mit einem Habicht.

Das Problem bzgl. der geeigneten Jagdmöglichkeiten kenne ich. Ich komme aus dem Westerwald. Da bleibt im Grunde genommen auch nur die Krähenbeize oder (wie bei mir) Fahrten nach Thüringen, Bayern und an den Niederrhein zu Revieren mit ausreichend Fasanen.

Woher aus der Eifel kommst Du denn?

Viele Grüße
 
Aus dem Vulkaneifelkreis wenn dir das was sagt.
Jemanden erfahrenen Falkner mit einem Harris Hawk zu finden ist hier leider auch nicht so einfach. Kenne einige mit Habichten die sagen genau das gleiche wie du.
Wir werden es einfach mal versuchen. Ich will den Vogel halt auch nicht aufgeben.
Gruß
 
Klar sagt mir das was. Ich komme aus der Nähe von Koblenz.

Ich drücke Dir die Daumen. Es macht immer Sinn einen Vogel nicht aufzugeben. Wenn er beschäftigt wird, ist das für ihn auf jeden Fall eine gute Sache und Du kannst auf nur dazu lernen. Nur nicht entmutigen lassen!

Ich habe vor zwei Jahren einen Habichtsterzel, an den niemand mehr geglaubt hat, mit viel Hartnäckigkeit (und ganz viel Glück!!!) noch mal hinbekommen. Er wurde zwar kein Spitzenvogel, aber ich habe eine tolle Zeit mit ihm gehabt.

Viele Grüße
 
Ein Spitzenvogel muss er bei uns auch nicht werden. Ich werde nächste Woche mal eine Rückmeldung geben wie es geklappt hat.
Würdest du alternativ auch auf Elstern versuchen oder erstmal nur Krähen bis er da wirklich zuverlässig dran geht?

Vielen Dank!
 
Ich würde es zu Beginn ausschließlich auf Krähen versuchen. In unseren Revieren ist es sowieso nahezu unmöglich regelmäßig gute Chancen auf Elstern zu bekommen. Die sind einfach zu vorsichtig und lassen Dich mit dem Auto meistens nicht nahe genug ran. Darüber hinaus können die fliegen wie die Weltmeister und da muss der Beizvogel (egal ob Harris, Habicht oder Wanderfalke) schon gut beflogen und erfahren sien um die regelmäßig zu erwischen.

Sollte er durch Zufall aber im jetzigen Stadium eine Elster fangen, bevor er zuverlässig Krähen jagt, ist die Gefahr hoch, dass er gar nicht mehr an Krähen geht. Eine Elster ist ja - gerade für einen Terzel - viel weniger wehrhaft als eine Krähe. Es könnte dann sein, dass er nur noch selektiert und auf Elstern wartet.

Elstern würde ich also erst versuchen, wenn er so ca. 15-20 Krähen gefangen hat.
 
Guten Abend zusammen,
ich wollte mal eine Rückmeldung geben und mich gleichzeitig auch bedanken. Wir hatten heute Abend Falknersheil!
 
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