Der Tarn-Hahn-Trick

Ich habe seit ein paar Jahren eine bunte Hühnerschar. Ohne Hahn, wegen der Nachbarn - und daher leider auch ohne Fleischproduktion.

Das Thema Hahn ist irgendwie irrational besetzt: Wäre einer da, würde er stören - egal wie oft und laut er kräht. In der Summe sind meine ganzen Viecher sicher auch laut - aber toleriert bis beliebt.

Schon länger hatte ich die Idee, noch ein paar Seidenhühner dazuzusetzen. Und nun kam mir die Idee: Auch ein Seidenhahn.

Warum? Der sieht nicht aus wie ein Hahn, kräht nicht, wie ein "normaler" Hahn. Meine Nachbarn halten ihn für ein Huhn. Spätestens wenn es Nachwuchs gibt, dann muss ich mir wieder was überlegen.

Die Welt will betrogen werden.

Horst

tja und ich hatte sogar mal das glück einen seidenhahn zu besitzen der höchstens, wirklich höchstens 3 mal am tag gekräht hat. aber meist habe ich nie etwas von ihm gehört

hmm aber meine hähne (seidenhühner) krähen abnormal viel und vorallem ganz normal.

mfg chris

Das ist nicht bei jeden gleich ,habe schon Seidenhähne beim Hähnewettkrähen auf den forderen Plätzen gesehen.Mein jetziges Benutzerbild kräht auch so gut wie nie aber das ist wirklich nicht pauschal zu sagen da ist jeder anders wie bei den Menschen auch.

Du schreibst sie mögen deine Tiere?Frage deine Nachbarn ob du es mit einem Hahn versuchen kannst denke sie haben nix gegen aber es ist ehrlich und wenn es nicht geht war es ein Versuch.Wenn du nicht fragen tust sind sie vielleicht sauer und du darfst dann gar nix mehr halten.Es sind halt nur Nachbarn aber wenn sie sich quer stellen hast du nur mehr Probleme .

Denke wenn du ihnen erklärst das du junge ziehen willst verstehen sie es und ab un an ein paar Eier tun den Rest.

HorstS schrieb:

Ich habe seit ein paar Jahren eine bunte Hühnerschar. Ohne Hahn, wegen der Nachbarn - und daher leider auch ohne Fleischproduktion. Horst

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Hi Horst,

warum besorgst du dir nicht einfach Bruteier.

Z.B. ne Wald und Wiesen Mischung vom Landwirt der einen Hahn hat, lässt die von deinen Hennen ausbrüten und die Hähne schlachtest du dann bevor sie zu laut werden.

Gruß
-enrice-

Der Seidenhahn ist jetzt da. Das ist die "normative Kraft des Faktischen".

Selbst wenn er irgendwann normal krähen sollte, wird akzeptiert werden, dass das, was alle für ein Huhn hielten, nun plötzlich ein Hahn ist; da bin ich sicher. Ich bin sogar sicher, dass dann, einmal eingeführt, auch ein "normaler" Hahn akzeptiert würde.

Das Problem sind nicht die Nachbarn in unmittelbarer Umgebung. Es gibt im Stadtgebiet schon seit Jahren mindestens drei Hähne im Umkreis von 500m Luftlinie.

Das Problem sind Leute ohne unmittelbaren Bezug (mit denen Du auch nicht reden kannst, weil Du sie gar nicht kennst), die etwas sehen (einen Hahn) und sich plötzlich gestört fühlen.

Dieses (gerne von BILD und Co. herbeigeschriebene) psychologische Phänomen gibt es bei Hunden, bei Kirchenglocken, bei Funkantennen und eben auch bei Hähnen.

Sollte also irgendwann ein "normaler" Hahn - besser gesagt: ein Prachtkerl - hier rumlaufen, dann ist die Vorarbeit durch den Seidenhahn geleistet. Argumentativ und auch juristisch ist dann ja belgbar, dass hier immer schon ein Hahn war.

Denn das ist es ja, was ich will - und keine Bruteier.

Der gutgemeinte Ratschlag mit dem Nachfragen hat nämlich einen Nachteil: Wenn Menschen sich etwas nicht vorstellen können, sagen Sie erst mal nein; im besten Falle beobachten Sie argwöhnisch.

Hätte ich also nachgefragt, ob ich in meinem Garten Tauben, Hühner, Enten, Kaninchen und einen Hund (naja, der war schon vorher da) halten darf, wäre die Antwort möglicherweise "nein" gewesen - und damit Alles vorbei, bevor es angefangen hat. So ist aber Stück für Stück etwas entstanden, wogegen Widerstand kaum noch möglich ist. Denn Horden von Spaziergängern haben ihren Spaß an den Tieren. Eier für die Nachbarn gibt's natürlich und freundlich und hilfsbereit ist man ja sowieso. Da gibt es nur eine Quelle für Ärger: Wenn ich eins der von meinen Nachbarn geliebten Tiere schlachte. Das muss dann heimlich geschehen.

Dass ich Glück habe mit meinen Nachbarn sei hier aus Dankbarkeit nicht verschwiegen.

Horst

HorstS schrieb:

Argumentativ und auch juristisch ist dann ja belgbar, dass hier immer schon ein Hahn war.

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Wie lange willst du denn warten, bis dieses "schon immer" in Kraft tritt?
Ich denke, es sind letztenendes doch die Nachbarn, die sich dran stören.
Ich habe da schon gewisse Erfahrungen. Ich habe Antwerpener Bartzwerge. Beim letzten Wettkrähen hatte der Zweiplatzierte 58 Kräher und meiner 112 in der halben Stunde. Ich weis, wovon ich spreche.
Haupsächlich stört die Leute, daß die Tiere frühmorgens um 4°° Uhr anfangen.
Ich habe es so geregelt, daß die Hühnerklappe vom (immer zu Hause seienden)Nachbar gegen 8°° Uhr geöffnet werden kann. Dadurch fühlt sich die Nachbarschaft mit einbezogen. Das klappt einwandfrei und es stört auch auf einmal nicht mehr, wenn die Hähne am Tag krähen.

Mir ging es lediglich um das "man sieht einen Hahn und fühlt sich gestört". So ein Seidenhahn sieht aber eben anders aus. Da geht es dann nicht mehr um die "gefühlte Störung", sondern um eine objektive - wenn es eine gibt.

Glaub mir, die Leute kriegen auch Kopfschmerzen von Funkmasten, die nicht in Betrieb sind. Ich kenne da von Funkamateuren die tollsten Geschichten.

Ich selber "verkaufe" meinen Nachbarn meine Amateurfunkantennen als Empfangsantennen, und wenn ich ihnen dann mal empfangene Satellitenbilder zeige, dann sind sie begeistert über so ein schönes Hobby. Wozu da noch erwähnen, dass mit den Dingern natürlich auch gesendet wird - obwohl das nach all den Jahren JETZT auch keinen mehr stören würde.

Und mit dem Hahn ist das ähnlich.

Horst

Indem du deinen Nachbarn "empfangene Satellitenbilder" zeigst und sie begeistert sind, machst du genau das was ich meine: du beziehst sie mit ein.
Jetzt mußt du nur noch einen Weg finden, wie du ihnen den Hahn schmackhaft machst.
Vielleicht, wie bango es sagt, daß du ihnen erklärst, das man für Kücken nun mal einen Hahn braucht oder halt über einen Seidenhahn.
Nur wenn ich eigentlich einen "Prachtkerl" will, dann würde ich mir diesen auch holen. Das Leben ist kurz.

Den Weg, ihnen den Hahn schmackhaft zu machen, von dem rede ich ja. Das Seidenhuhn wird sich als Hahn herausstellen und als Prachtkerl irgendwie auch. So habe ich meinen Hahn, meine Seidenhühner und irgendwann vielleicht einen anderen Hahn als Nachfolger.

Einbezogen ist die Nachbarschaft u.a. dadurch, dass die Kinder die Tiere regelmäßig füttern dürfen und sich die Nachbarn um die Tiere kümmern, wenn ich in Urlaub bin.

Problematisch - und das war ja der Ausgangspunkt meiner Überlegungen - sind aber eh nur die, zu denen man keinen Kontakt hat. Für die ist - dabei bleibe ich - die Theorie "Was man nicht sieht, stört auch nicht." richtig.

Horst

Hallo,
Herzlichen Glückwunsch zu dem Hahn,
ich habe Seidis und auch Hähne gehabt, nun wegen der Nachbarn nicht mehr.
Diese kleinen süßen Kerle sind die lautesten die ich kenne, sie singen und wenn sie singen hören sie auch nicht mehr auf.
Ich dachte 3x am Tag wäre gut, aber denkste, Nachts um 1h um 3h um 5h
wenn der Hund bellt, wenn ein Kind schreit, wenn, wenn, wenn.
Ich kenne nur laute Seidis. wünsche dir starke Nerven.
und wenn du einen leisen hast, hätte ich gern einen Sohn

Alles gute
Kerstin

Bis jetzt habe ich ihn nur ein paar mal überhaupt krähen gehört.

Bis jetzt hat allerdings auf dem Hühnerhof auch noch eine meiner alten Hennen das Sagen. Ich hoffe, der Hahn wird noch in seine Aufgabe hineinwachsen . . .

Horst

Der Seidenhahn kräht inzwischen gar nicht mehr.

Vielleicht ist er zu jung? Exaktes Alter weiß ich nicht.

Oder liegt es daran, dass eine der Hennen nach wie vor Chef im Hühnerhof ist?

Oder "lernen" Hähne das Krähen (wie Kanarienvögel das Singen) und meinem fehlt einfach der "Lehrer"

Wenn er Eier legen würde, würde ich sagen, er ist ein Huhn.

Horst

Ich denke das, wenn der Hahn kräht bekommt der von der Henne eins aufs Dach und deswegen macht er es einfach nicht.

mfg chris