Anfängerfragen

Diskutiere Anfängerfragen im Forum Hühner + Zwerghühner im Bereich Hühner- und Entenvögel - Hallo! :) Bei uns im Garten liegt ein Teil brach, der Garten ist ziemlich gross und in diesem Teil herrscht Wildwuchs. Das heisst, das Unkraut...
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Julita

Guest
Hallo! :)
Bei uns im Garten liegt ein Teil brach, der Garten ist ziemlich gross und in diesem Teil herrscht Wildwuchs. Das heisst, das Unkraut steht ca. einen halben Meter hoch... Meine Mutter kam auf den gedanken dort vielleicht Hühner zu halten, die das Unkraut klein halten würden und ausserdem noch Eier legen ;)
Dazu mal ein paar Fragen (Habe das ganze Forum durchsucht aber nichts dazu gefunden):

- Wie effektiv sind Hühner als "Rasenmäher"? Die Fläche für den Auslauf wäre ca. 10 x 20 m. gross. Könnten die Hühner das Unkraut darauf kleinhalten, und wieviele Hühner wären dazu nötig? Wir dachten an ca. 4 Hennen und vielleicht einen Hahn, reicht das? Und reicht der Auslauf dafür?

- Hier im Forum scheinen die meissten Halter von Kleingruppen keinen Hahn zu halten. Von den Nachbarn her wäre ein Hahn kein Problem (der eine Nachbar hat selbst ca. 30 Hühner und Hähne, der andere vermietet das Haus als Ferienwohnung), gibt es sonst noch Nachteile bei einem Hahn? Oder Vor/Nachteile bei der reinen Hühnergruppe?

- Wie ist die Geruchsbelästigung bei Hühnern? Stall regelmässig ausmisten ist klar (Wie oft?), aber der Auslauf wäre eher schlecht zu reinigen. (Ist halt Naturboden)

- Zufüttern ist klar, aber jeden Tag? Sie finden ja schon viel durch den Naturboden.

- Können Ratten gefährlich werden? Und Schleiereulen?

- Wie hoch muss der Zaun sein?

- Muss der Stall zu allen Seiten geschlossen sein? Hier wird es nicht besonders kalt (ca. 10 ºC bei Nacht im Winter ist das kälteste). Wäre ein überdachtes Häusschen mit drei Wänden, und einer halben Wand vorne, genug? Marder und Füchse gibt es hier nicht, höchstens Ratten und Schleiereulen. Kann der Auslauf dann nachts offen bleiben?

- Legen die Hühner zuverlässig in die Nester, oder werden die Eier in der Botanik verteilt?

- Wie alt werden Hühner etwa? In die Suppe würden sie eher nicht kommen.

LG, Julia :0-
 
Ich denke mal, das in einem Auslauf von 10x20m innerhalb kürzester Zeit kein Unkraut (und auch nichts anderes mehr) vorhanden sein wird, da die Hühner alles vernichten.
 
Ja, da muss ich richard zu stimmen, nach 4 wochen wird das gehege wie eine Mondlandschaft ausschauen, hühner machen sogar brennesseln problemlos platt!!!
-Der Stall sollte zugfrei sein, sonst holen sich die tierchen einen schnupfen der bös enden kann.
-Normalerweise legen hennen gleich ins nest ausser wenn sie andere möglichkeiten habe(hab eine henne die fliegt über einen 2 meter zaun und legt ihre eier auf meinen wachtel stall).
-Der zaun sollte so ca. 2 m hoch sein, kommt halt drauf an was du halten möchtest, die meisten legehühner und leichte rassen lachen über einen 1.80 m zaun.
-Ratten und Schleiereulen sollten kein problem für große hühner sein, die zwerge würden da vielleicht probleme kriegen.
-Die hühner sollten immer zugang zu Körnerfutter und irgendeine art von muschelkalk oder so zur verfügung haben, sonst werden die schalen der eier nicht so gut und es gefährded das leben des huhns auf langer sicht da es den kalk dann aus den knochen zieht die dann irgendwann nachgeben!! Ausserdem hühner die auch nur ein bisschen hungern legen nicht!!
-So ein gesundes huhn kann schon 10 jahre alt werden, aber in den meisten fällen werden sie so um die 6!! Was ganz seltenes ist es ein huhn über 10 zu kriegen, ich hab 2 hennen die dieses jahr ihren 18 feiern, ok die eine hat Artritis und die andere auch ein bisschen und legen tun sie auch nicht mehr!

Ich hoffe das dass dir ein bisschen hilft!!
Cheers
Anna
 
Hallo,
Hühner sind als Rasenmäher vor allem völlig ungeeignet, denn sie vertragen Gras nur sehr schlecht, können Kropferweichung bekommen und verlieren (weil sie das Gras nicht verdauen können, aber kein Platz mehr für "besseres Futter" ist) zu viel Gewicht bei "Grasfutter". Vernünftige Hühner, die noch genug Instinkt haben, fressen sowieso keins ;-)
2 Enten wären eine Möglichkeit - aber die zermatschen den Auslauf noch viel schneller als Hühner.

Wenn Dir eine Steppenfläche, Sandfläche oder wie auch immer Dein Boden aussieht, nichts ausmacht, kannst Du aber ohne weiteres ein Hühner (1,3 vielleicht) auf der Fläche laufen lassen. Wenn Du Dich noch nicht weiter damit auskennst:

Füttern: am einfachsten mit "Alleinfutter für Legehennen" da ist alles drin, was die Tiere brauchen. Wenn Du selber mischen willst: etwa 16% Eiweiß muß eine Hühnerration haben, dazu brauchst man Körner und einen sogenannten "Eiweißträger", meistens Soja. Reine Körnerfütterung ist nicht erlaubt (keine "bedarfsgerechte Versorgung lt Tierschutzgesetz) und auch nicht tiergerecht - also "Alleinfutter für Geflügel" reicht _nichtt!!_ aus. Das ist doof deklariert und wird leider oft verwechselt.

Haltung: Stall muß zu allen seiten geschlossen und laut Frau Künast (Legehennen-VO) mindestens 1,50x2x2m groß sein, Stangen und Nester haben, ein Sandbad muß von Anfang an im Auslauf vorhanden sein.
Hühner haben eine "neutralTemperatur" von 16°C, unter 12°C brauchen sie mehr Energie im Futter, am besten machst Du den Stall Frostfrei, wenn er groß genug ist, bleiben sie im Winter dann von selber drin (und das Tränken ist auch einfacher) . Marder kommen gerne dahin, wo Hühner wohnen, auch wenn sie vorher nicht da waren ;-)

Eier: liegen in Nestern, ja. wenn nicht, gibt es ein paar Tricks (Gipseier, Standort des nestes etc)

Zaun: je nach Hühnerrasse 70cm bis 2m. Meine (Vorwerk, Bergische Kräher) fliegen auch noch höher, dagegen schneidet man - wenns sein muß - die Federn auf einer Seite (an einem Flügel) kurz, das Huhn bekommt dann Schräglage und bleibt zu Hause.
Große, schwere Rassen (Lachshühner, Dorkings) sind im groben Durchschnitt ruhiger als kleine quirlige (Zwerghühner) und Legerassen.

Ich hoffe, das hat noch ein wenig weitergeholfen -
sonst frag einfach noch mal nach

Grüße
Brigitta
 
PS: Reinigung: im Stall wirst Du wenig arbeit haben - wenn Du Kotbretter unter den Stangen anbringst, machst Du die einmal in der Woche sauber, das reicht. Den Stall an sich , also den Stallbonden, lassen meine Hühner so ordentlich, daß auch zweimal im Jahr ausmisten reicht (wenns hochkommt)

Ganz wichtig , wichtiger als der Stall - ist es aber gerade bei "Naturboden" den Auslauf sauber zu halten, also mindestens einmal die Woche den Kot abharken und entsorgen, sonst hast Du über kurz oder dang da eine einzige Sondermülldeponie, was Keime, Wurmeier etc angeht.
Trotzdem Wurmkur nach Bedarf und: Hühner unterliegen einer gesetzlichen Impf-Pflicht (gegen Newcastle), frag Deinen TA danach.

mehr Grüße
Brigitta
 
Danke für die Antworten :0-
Sind ja schon gute Tipps dabei. Ich bin aber jetzt ein bisschen irritiert durch:

Hühner sind als Rasenmäher vor allem völlig ungeeignet, denn sie vertragen Gras nur sehr schlecht, können Kropferweichung bekommen und verlieren (weil sie das Gras nicht verdauen können, aber kein Platz mehr für "besseres Futter" ist) zu viel Gewicht bei "Grasfutter". Vernünftige Hühner, die noch genug Instinkt haben, fressen sowieso keins ;-)
2 Enten wären eine Möglichkeit - aber die zermatschen den Auslauf noch viel schneller als Hühner.

Wenn Dir eine Steppenfläche, Sandfläche oder wie auch immer Dein Boden aussieht, nichts ausmacht, kannst Du aber ohne weiteres ein Hühner (1,3 vielleicht) auf der Fläche laufen lassen.

Vielleicht stehe ich heute ein bisschen auf der langen Leitung, aber wenn Gras ungegeignet ist, und ich Hühner halte auch nachdem die Fläche mal gründlich gerodet wurde (von mir, nicht von den Hühnern), fressen sie ja trotzdem das Grünzeug was nachkommt. Ok, das ist wesentlich weniger als wenn ich sie direkt in den Wildwuchs setzen würde, aber trotzdem nicht zu viel?

Naja, "Rasen" ist nicht ganz richtig ausgedrückt, die Fläche ist einfach zugewuchert... Ich kann da jetzt auch nicht alle Pflanzen identifizieren, aber das meiste ist so ein härteres Gras, "Katzenschwanzgras" heisst es glaube ich (macht so Samenstände die aussehen wie ein Katzenschwanz), und eine fürchterliche Blattpflanze die wächst wie wild, und produziert dabei büschelweise Samen. Giftig ist beides mit Sicherheit nicht. Ah, Fenchel wächst da auch noch. Das Problem ist hat das das Zeug nach jedem Radikal - Abschneiden wiederkommt, und die Samen im restlichen Garten verteilt. Meine Hoffnung bei den Hühnern ist weniger das sie das Grünzeug fressen (trocknet im Sommer sowieso stark ein) sondern durch das Scharren die Samen erwischen, oder wenigstens am keimen hindern. Das wäre doch ok, oder?

Mondlandschaft darf es ruhig werden :D

Haltung: Stall muß zu allen seiten geschlossen und laut Frau Künast (Legehennen-VO) mindestens 1,50x2x2m groß sein, Stangen und Nester haben, ein Sandbad muß von Anfang an im Auslauf vorhanden sein.
Hühner haben eine "neutralTemperatur" von 16°C, unter 12°C brauchen sie mehr Energie im Futter, am besten machst Du den Stall Frostfrei, wenn er groß genug ist, bleiben sie im Winter dann von selber drin (und das Tränken ist auch einfacher) . Marder kommen gerne dahin, wo Hühner wohnen, auch wenn sie vorher nicht da waren ;-)

Gibt es einen vernünftigen Grund warum der Stall geschlossen sein muss? Ausser Legehennen - VO, die gilt hier nicht (wohne in Spanien). Frostfrei ist sowieso, hier friert es nicht. Unter 12ºC höchstens mal für ein paar Stunden im Winter, bei Nacht. Tagsüber haben wir meistens über 18 ºC, im Sommer mehr. Marder gibt es in der Gegend mit absoluter Sicherheit nicht.
Ich hatte es mir halt so vorgestellt das der Stall regendicht ist und Wind abhält, aber das die Hühner herein und herauskönnen wann sie wollen. Wenn zugfreiheit gewäht ist, gibt es sonst noch einen Grund warum er umbedingt geschlossen sein muss?

Welchen Rasse lässt sich mit einem eher niedrigen Zaun (so 100 cm) "einsperren"? Wenn dann Hühner, dann grosse. Du schreibst das sie ruhiger sind, heisst das auch das sie schlechter flattern können? Flügelstutzen finde ich nicht so toll, aber es ist natürlich was anderes bei Hühnern als bei Papageienvögeln... Aber ehrlich gesagt, lieber nur wenn es garnicht anders geht.

Hühner unterliegen einer gesetzlichen Impf-Pflicht (gegen Newcastle), frag Deinen TA danach.

Hier (leider) nicht... Wäre aber wahrscheinlich trotzdem sinnvoll.

LG, Julia :0-
 
Upsili.... da hatte ich Deinen Standort übersehen.
Also als Ergänzung: Der Stall ist in erster Linie als Schutz gegen Zugluft und / oder Raubzeug abzudichten, wenn Du ganz sicher keines hast, also auch keine Ratten, Wiesel, oder was halt sonst in Deiner Gegend nachts unterwegs ist und die Hühner stören oder sogar fressen könnte, geht es sicher auch halb offen, aber mir wäre nicht wohl dabei. Ein geschlossener Stall (Du kannst ja gern eine größere Fläche nur verdrahten und eine Hühnerklappe offenlassen) hilft Dir ja z.B. auch beim einfangen, wenn Du mal behandeln mußt.

Die Impfpflicht sollte eigentlich EU-weit eingeführt werden - war jedenfalls immer mal geplant, und schaden tuts nicht, ganz klar :-)

Das Gras bzw der Wildwuchs in Deinem Auslauf wird von den Hühnern nur einmal gefressen (wenn überhaupt und nicht nur zertrampelt und zerscharrt), danach wächst deswegen nichts mehr, weil durch das Scharren keine Pflanzen eine Chance haben. Jedes Körnchen und jeder evtl. nach einem Regen vorwitzig nach oben lugende Keim wird gekillt - und Keimlinge "schaden" auch nicht, die haben im Vergleich zu erwachsenen Pflanzen mehr Eiweiß und eine bessere Verdaulichkeit. Mach Dir da keine Sorgen - Deine Hühner killen die Fläche, ganz ohne Zweifel und sicher auch ohne Schaden zu nehmen, das haben Generationen von Hühner schon mit Quadratkilometern an Auslauf gemacht ;-) Ganz grob: je älter "Grünzeug" ist, desto schädlicher ist es für Hühner, und je "härter" (je mehr Rohfaser) desto genauso - so als "Faustregel".

Bei "welche Hühner für welchen Zaun" muß ich passen - das läßt sich einfach zu schlecht vorhersagen, weil die "Mobilität" der Tiere auch von der Jugendentwicklung abhängt (Hühner lernen das 3D-Sehen regelrecht, und viele stammen aus "Mutterloser" Bodenhaltung, die können das schlechter als die aus Freiland-Aufzucht mit Glucke) . Ich hab Dorkings gehabt, mit denen war ich sehr zufrieden bis auf Herrmann, den Hahn, der schaffte auch 2m Zaun trotz seines Gewichtes von 4kg - der lief den regelrecht nach oben!

Jetzt hab ich Lachshühner, die leben auch sehr "bodennah" - aber wie gesagt, eine zuverlässige Vorhersage ist da wirklich nicht drin.

So - noch was übersehen?
Ich finds übrigens toll, daß Du Dir solche Gedanken VORHER machst!!! :beifall:

Ach ja, Hahn. Hahn soll sein. Der paßt auf Raubzeug (Greifvögel) auf, schlichtet Streit, zeigt den Hennen ihre Nester etc pp. Schmeckt auch gut ;-)

Grüße
Brigitta
 
Thema: Anfängerfragen

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