masthähnchen

Diskutiere masthähnchen im Forum Hühner + Zwerghühner im Bereich Hühner- und Entenvögel - masthähnchen wie lange leben die wenn man sie nich schlachten will!?? :?
S

simona

Guest
masthähnchen wie lange leben die wenn man sie nich schlachten will!?? :?
 
Kommt drauf an, was das für Masthähnchen sind: die normalen Masthybriden werden ca 4 Wochen alt (und es ist ziemliche Quäelrei, sie länger zu behalten). Je weniger eine Rasse "leistet" (an Zunahmen, nicht an Eiern), desto älter werden die Hähnchen bis zur Schlachtreife - das kann also auch 6 Monate dauern bei Rassehühnern.
Das Schlachtalter ist also -tiergerechte Fütterung und Haltung vorausgesetzt-genetisch bedingt. Genau so wie man ein Rassehuhn in 4 Wochen (z.B. mit Superfutter oder Masthilftsmitteln) nicht "zu schnell" wachsen lassen kann, genau so ist es physiologischer Unfug, die genetisch schnell wachsenden Herkünfte "langsam wachsen zu lassen" (großzuhungern).

"Befreite" Masthybriden über das Schlachtalter hinaus im Garten halten zu wollen, ist also in den allermeisten Fällen schnell Tierquälerei - und bei den allermeisten Herkünften auch verboten, (da sie aus Bodenhaltung stammen).
Für die Elterntiere dieser Masthybriden gibt es sogar spezielle Fütterungsprogramme -z.B. nur jeden zweiten Tag etwas Futter geben- , damit sie überhaupt ins vermehrungsfähige Alter kommen... :(

Grüße
Brigitta
 
Es war einmal

eine Wiesenhof-Einstallung. Da entfleuchte doch glatt eins der Küken und ein guter Mensch setzte es zu seinen Freilaufhühnchen. Und das kleine Küken wuchs und wuchs und wuchs und als das erste Legehennchen unter den Tretversuchen völlig matschig wurde (weil das war eher ein auf die Henne robben) da kam dann auch sein letztes Stündchen. 5,4 KG leeeeer :k

Ich denk mal auch, es ist verflixt schwierig Masthähnchen so zu füttern, dass die nicht an irgendwelchen Mangelerscheinungen leiden, oder noch schlimmer am Gegenteil.

Claudia
 
Ich habe auch neben einer Mastanstalt ein entfleuchtes Masthähnchen gefunden, das wohl dem Massaker entronnen war. Luise ( ich dachte erst,es sei eine Henne) war ziemlich schwabbelig , aber ansonsten recht fit. Ich nahm sie mit nach Hause und fortan hatten wir ein Huhn, das aber bald anfing zu krähen ;) .
Luise verspeiste am Tag eine halbe Tasse Hühnerfutter und blieb erstaunlich gut in Form. Er wohnte lange Zeit bei uns im Garten, aber nach einer Weile wurde er recht agressiv und attackierte Menschen.
Da ich ihn nirgends hingeben wollte, wo man ihn schlachten würde, fand ich endlich einen Platz für ihn bei einem Bekannten, der zahlreiche Hühner hatte. Die hatten jahrelang keinen Hahn gesehen und freuten sich tierisch. Luise fand das Ganze eher befremdlich und war die ersten Tage angesichts der begeisterten Hennen doch eher auf der Flucht. Nach einer Weile hatte er sich in dem großen Garten plus Hühnerhaus gut eingelebt und vertrug sich auch sehr gut mit den Hennen.
Luise fing, als er über ein Jahr alt war,an,sehr viel Fleisch und Muskelmasse zu entwickeln, und das bekam seinem Herz nicht sehr gut. Als er ungefähr 1 1/2 war, wurde der Kamm regelmäßig ein wenig blau ( Sauerstoffmangel wegen des zu schwachen Herzens) , und während eines Gewitters ist er dann im Garten verstorben.
Also denk ich schon, daß diese Hähnchen ein gewisses Alter erreichen können.Eine strenge Diät war nicht vonnöten. 1/2 bis 1 Tasse Hühnerfutter täglich führten jedenfalls nicht zu übermäßigem Wachstum.
Wenn man solche Hähnchen retten will ( bei mir war das ja mehr unbeabsichtigt), dann sollte man damit rechnen, daß sie früher oder später gesundheitliche Probleme bekommen, weil sie zu schwer werden und der Organismus das nicht mehr verkraftet. Dann sollte man auch zum Tierarzt gehen und ihrem Leben ein Ende setzen. Hätte ich gleich gewußt, daß der bläuliche Kamm mit dem schwachen Herzen zu tun hat, hätten wir Luise rechtzeitig einschläfern lassen.
Anderseits war er immer fröhlich und fit, und in seinem speziellen Falle glaube ich nicht, daß er sich in irgendeiner Form gequält hat.
Ich hab mich sehr daran gefreut, daß Luise sein Leben noch sehr genossen hat, und wenn jemand einem solchen Hähnchen etwas Gutes tun will, sollte er Folgendes bedenken:
- es wird nicht sehr alt werden ( wobei ich denke, das ist individuell verschieden)
- man sollte auch erkennen, wann es gesundheitliche Probleme bekommt und sich nicht mehr wohlfühlt, und es dann erlösen
- wenn Hennen dazu sollen ( was artgerecht wäre !!! ) , müssen sie wirklich groß und kräftig sein, damit sie keinen Schaden nehmen, denn Masthähnchen werden sehr riesig und vor allen Dingen breit
- sie sind nicht sehr robust und man muß darauf achten,daß sie nicht zuviel fressen.
 
Ich hab letztes jahr masthühner gehabt, von der etwas langsamer wachsenden sorte(die brauchen 10 anstatt 6-8 wochen um schlachtreif zu sein), hab die eine hälfte mit getreide und frei lauf gehalten, die andere im stall mit diesem spezial futter.
Die im stall gelebt haben waren zwar schneller größer geworden, aber im alter von 5 wochen haben die ersten schon blaue kämme gehabt und den ging es auch ganz mies, da sind die gleich unter die axt gewandert(ich muss sagen die haben auch grauslig geschmeckt).
Die anderen wurden nicht ganz so fett, waren auch gesund und munter, sind rum gerannt, haben flugversuche gemacht etc(was ein wunder war, die viecher hatten 8-9 kg. lebend gewicht). Bis die halt so an die 5-6 monate alt waren, die 2 hähne sind dann auch so langsam blau geworden, also hab ich die geschlachtet, die hennen haben mir für 2 wochen eier gelegt und dann musste ich sie leider wegen herzproblemen schlachten.
Seit dem züchte ich mir meine eigenen hähnchen, Ok, die brauchen ca. 6 monate um groß genug zum schlachten zu sein, aber wenigstens sinds nicht solche krüppel, und wenn sie nett sind haben sie vielleicht auch eine zukunft als zuchthähne(ich habe mindestens 4 hähne schon verschenkt die für den topf gedacht waren nur weil sie viel zu lieb waren).
LG
Anna in Kanada
 
.............................

.........die viecher hatten 8-9 kg. lebend gewicht.
der 1. April ist aber schon vorbei - oder habt ihr andere Mastrassen?
gruß birkenholz
 
Hallo,
ich möchte den Befreiern und Rettern von Masthähnchen noch mal ganz dringend folgende Überlegung ans Herz legen:
Wenn $irgendein Tier, das ihr besitzt, z.B. ein Hund, eine Katze, ein Fohlen, langsamer wächst als seine Artgenossen , und z.B. nach einem viertel Jahr nur halb so groß und schwer ist wie seine Vollgeschwister, dann geht ihr vermutlich damit vermutlich zum Tierarzt, weil ihr - zu recht!!! - annehmt, das Tier sei krank und leide.

DAS IST BEI MASTHÄHNCHEN NICHT ANDERS!!!

Wer eine Masthybride so hält und füttert, daß sie NICHT in 4 Wochen schlachtreif ist (sondern vielleicht erst in 10, oder gar in einem halben Jahr), der ernährt dieses Tier nicht "bedarfsgerecht" und begeht Tierquälerei.
Das hat nichts damit zu tun, daß es für alle beteiligten "schöner wäre", wenn es denn langsam wachsendere Mastherkünfte gäbe - aber so, wie es im Moment ist, ist es nichts lobenswertes, solche Tiere "zum Leben zu verurteilen" - sie wurden einfach "nicht dafür gemacht". Und so traurig man das auch findet, die Physiologie eines Tieres ändert sich nicht mit seiner Haltung.

Grüße
Brigitta
 
Brigitta, Du hast selber augenscheinlich keinerlei praktische Erfahrungen mit der Haltung eines Masthähnchens.
Trotzdem weißt Du alles besser und nimmst Dir heraus, über andere zu urteilen, die mal irgendwo so ein Hähnchen aufgelesen haben.
Meiner Meinung nach hat auch ein Masthähnchen seinen ganz persönlichen Anspruch auf Spaß am Leben, genauso wie herzkranke Kinder auch (selbst wenn das genetisch bedingt ist, werden diese auch nicht eingeschläfert).
Ich würde das Halten dieser Hähnchen wirklich nicht empfehlen, aber wenn mal irgendwann eins dem Gemetzel entfleucht und hat auch noch das Glück, gefunden zu werden, bevor der Fuchs kommt ,dann soll man es doch noch so lange am Leben lassen, bis es Beschwerden bekommt.
Ob die nun schon nach 3 Monaten auftreten oder erst nach 2 1/2 Jahren.
 
Hallo,
Deine Meinung in Ehren, aber Deine Unterstellungen zu meiner Person und zum Thema Sachkunde unterlaß doch bitte lieber, die sind unbegründet.

Was das "lange und schöne Leben" der Masthähnchen angeht, bekommen die den Herzanfall ja nicht, weil ihr Leben eben so schön war, sondern geade WEIL das Herz die ständige Überlastung und den ständigen Hungerstreß nicht verträgt. Es ist nicht so, daß die Tiere "irgendwann plötzlich an Herzversagen leiden", sondern (wie bei einem völlig überlasteten Manager, der sich zu dem noch ständig auf Diät befindet) eine monatelange Quälerei führt erst dazu, daß dann - als Folge - das Herz versagt.
Dieses Leiden vorher, den Hunger, den Streß und die verkorksten Hormone kann man, wie bei allen Hühnervögeln, natürlich nicht "von außen sehen" wie einen blauen Kamm, einerseits weil der Instinkt selbst so eines Masttieres noch ausreicht, sich jederzeit "möglichst normal" benehmen zu wollen, andererseits weil Federn nun mal kein Fell sind, was dann evtl nicht mehr glänzen würde - aber man kann solche Dinge natürlich messen. Adrenalin z.B. macht Wasser im Fleisch, man kann auch Endorphine nachweisen, deren Blutspiegel steigt, wenn ein Tier ständige Schmerzen hat (z.B in den Gelenken) - und es gibt auch ausreichend Versuche (z.B. in Triesdorf) zur Haltung, Aufzucht und zum Wohlbefinden unterschiedlicher Mastherkünfte.
Um sowas zu beurteilen, muß man allerdings einigermaßen fit sein was Anatomie und vor allem Physiologie und physiologische Chemie beim Huhn betrifft - vielleicht solltest Du bei mir mal einen Hühnerführerschein machen ;) dann erklär ich Dir gern den Rest...

Brigitta
 
Thema: masthähnchen

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